Hallo,
ich glaube, du verwechselst etwas. Es gibt Erstaufnahmestellen. (in Ba-Wü ist das übrigens Ellwangen, auch nicht gerade eine Weltmetropole). Dann gibt es Flüchtlingsunterkünfte überall im Land. Irgendwo dann logisch, dass eine Stadt wie z.B. München rein zahlenmäßig mehr Flüchtlinge aufnehmen kann, als ein kleines baden-württembergisches Städtchen auf dem Land. Und dann natürlich müssen auch Unterkünfte da sein. In meiner Gegend z.B. ehemalige Kasernen, ein Hotel, andere Unterkünfte werden noch gebaut.
Ansonsten gilt natürlich, was ich unten geschrieben habe: die Flüchtlinge brauchen Lebensmitteleinkaufsmöglichkeiten in Laufnähe, sie müssen sich nämlich selbst verpflegen. Und da wir in Deutschland (dem Himmel sei Dank) eine Schulpflicht haben, die auch für vorübergehend in Deutschland lebende Kinder gilt, müssen Schulen in relativer Nähe sein. Medizinische Verpflegung ist auch notwendig. usw.
Und dann noch: Was meinst du mit „Kulturunterschiede kontrollieren“? Nur, wenn die Flüchtlinge mit Deutschen in Kontakt sind, können sie unsere Kultur kennenlernen. Ein ganz kleines Beispiel: vielen Flüchtlingen werden Fahrräder aus Spenden zur Verfügung gestellt. Es muss sich aber jemand darum kümmern (in den meisten Fällen Freiwillige, obwohl bei uns auch die Verkehrserziehungsstelle Kurse anbietet), dass sie sich auf den Straßen auch sicher bewegen können. Straßenschilder, Fahrradwege, Gehwege und all die damit verbundenen Regeln, das muss erstmal gelernt sein.
Solltest du damit meinen, dass die Menschen aus unterschiedlichen Kulturgebieten kommen - schlägst du vor, dass wir ein Flüchtlingsheim für Afghanen, eines für Togolesen, eines für Iraker etc. einführen? Natürlich gibt es bei der Durchmischung Probleme, aber nur so lernt man auch Toleranz (etwas, was in meinen Augen ein Wert ist, der in Deutschland geschätzt wird). Hier am Ort haben wir in einer Flüchtlingsunterkunft 90 Menschen, verteilt auf 8 Herkunftsländer. Die Atmosphäre ist sehr tolerant, die Menschen gehen sehr rücksichtsvoll miteinander um. Es gibt natürlich Gruppenbildung (mehr an der gemeinsamen Sprache orientiert, z.B. Libanesen und Kameruner, sie sprechen beide von Hause Französisch), aber keine Gruppe ist im Vergleich zur anderen groß genug, um auf andere Druck auszuüben (so sie das denn überhaupt wollten).
Und von welcher Kriminalität sprichst du?