Warum werden Haustiere nicht so alt wie wir?

Hallo,

warum werden Haustiere (Hunde und Katzen z. B.) nicht so alt wie Menschen? Ich meine jetzt nicht Papageien oder Schildkröten oder andere Tiere, die älter werden…

Habt Ihr eine Theorie?

pauline

Stoffwechsel
Hallo pauline,

warum werden Haustiere (Hunde und Katzen z. B.) nicht so alt
wie Menschen? Ich meine jetzt nicht Papageien oder
Schildkröten oder andere Tiere, die älter werden…

Habt Ihr eine Theorie?

ich kenne hierfür die Erklärung, dass die Lebensdauer mit der Stoffwechselrate zusammenhängt. Tiere mit einem raschen Stoffwechsel (dies sind zugleich meist kleine Tiere) haben eine geringere Lebenserwartung. Dies macht auch Sinn.

Guck dir mal diese Seite an; hier findest du die durchschnittliche Lebensdauer bezüglich verschiedener Tierarten:

http://www.pixelbuero.de/stephanie/ldauer.htm

Viele Grüße,
Nina

warum werden Haustiere (Hunde und Katzen z. B.) nicht so alt
wie Menschen? Ich meine jetzt nicht Papageien oder
Schildkröten oder andere Tiere, die älter werden…

Hallo Pauline,

Gott liebt die Hunde und die Katzen mehr als uns, deshalb lässt er sie eher in den Himmel.

Was Nina über den Stoffwechsel geschrieben hat, stimmt natürlich.

Nach neueren Erkenntnissen scheint es, als hätte jedes Säugerherz nur eine begrenzte Zahl von Schlägen, sind die verbraucht, ist es aus.

Das ist natürlich grob vereinfacht.

Eine Spitzmaus, zu deren Gattung die kleinsten aller Säugetiere gehören, hat einen aktiven Puls von 800 bis 1200 Herzschlägen pro Minute, deshalb werden die meisten Spitzmäuse auch nicht älter als 1 - 1 1/2 Jahre. Dafür fressen sie aber täglich auch soviel wie sie selbst wiegen, oft auch noch mehr.

Vergleichsweise müsste ein Mensch täglich etwa 70 kg Fleisch vertilgen.

Natürlich spielt in Bezug auf das mögliche Lebensalter auch die Fortpflanzung eine große Rolle. Lange Schwangerschaftszeiten mit wenig Jungen pro Schwangerschaft, brauchen einfach eine längere Lebenszeit der Erwachsenen damit die Arterhaltung noch klappt. Wobei man nun streiten kann, was durch was bedingt ist.

In der freien Natur werden allerdings die Lebensjahre, die einem Tier zustehen, so gut wie nie verbraucht.

Verwilderte Hauskatzen, um die sich niemand kümmert, werden kaum mehr als 3 1/2 Jahre, obwohl sie in Menschenobhut durchaus 15, manchmal sogar 20 Jahre alt werden können.

In diesen 3 1/2 Jahren haben sie alles zur Arterhaltung getan, die Natur kann auf sie verzichten.

Auch Menschen sind ja eigentlich nur für ein Höchstalter von ca. 40 Jahren vorgesehen.

Wer keine oder wenig natürliche Feinde hat, wie etwa ein Elefant, kann halt länger leben.
Beim Menschen, mit seiner hochentwickelten Weitergabe von erworbenen Kenntnissen, war ein höheres Alter sicher auch nützlich, im Sinne der Arterhaltung.

Du siehst, so einfach wie sie ist, kann deine Frage leider nicht beantwortet werden. Ich hoffe, ich habe trotzdem etwas Licht ins Dunkel gebracht.

Gruß, Nemo.

Hallo, Nemo

In der freien Natur werden allerdings die Lebensjahre, die
einem Tier zustehen, so gut wie nie verbraucht.

ja, ein Spatz soll sogar 23 Jahre alt werden können - wenn ihn nicht eine Katze, die aber meistens ein barmherziger Gott früher in den Himmel lässt - nicht vorher fängt.

Auch Menschen sind ja eigentlich nur für ein Höchstalter von
ca. 40 Jahren vorgesehen.

Klasse. Hat dir Das deine Krankenkasse geschrieben?

Zur Ursprungsfrage:
Haustiere werden nicht so alt wie wir, weil sie keine Menschen sind.

Gruß
karin

Hallo Karin.

Auch Menschen sind ja eigentlich nur für ein Höchstalter von
ca. 40 Jahren vorgesehen.

Klasse. Hat dir Das deine Krankenkasse geschrieben?

Nee! Das ergibt sich, wenn man sich einmal anschaut, wann beim Menschen die sog. Altersbeschwerden anfangen.
Augen, Zähne, Haare, nicht zuletzt die Wechseljahre der Frau.

Zur Ursprungsfrage:
Haustiere werden nicht so alt wie wir, weil sie keine Menschen
sind.

Naja, klingt irgendwie logisch. :wink:
Andererseits ist der Mensch ja selber ein Haustier.
Nur ob die Fragestellerin mit dieser Antwort zufrieden wäre?
Allerdings keine Ahnung, ob sie überhaupt noch mit liest.
Manche Fragen werden ja nur gestellt um des Fragens Willen.
Internet-Smalltalk.

Gruß, Nemo.

Hallo Karin,

Klasse. Hat dir Das deine Krankenkasse geschrieben?

dies sollte sich relativ deutlich aus Erkrankungen ergeben, die ab diesem Alter vermehrt auftreten und ohne medizinische Versorgung wie heute üblich zu einem früheren Tod, sei es direkt oder indirekt (schwächer - höhere Gefahr, gefressen zu werden oder dann direkt tödliche Verletzungen zu erleiden), führen.
Die meisten Menschen bei uns dürften in einem Lebensalter um die 40 Jahre schon mindestens eine medizinische Versorgung hinter sich haben, die ihr Leben direkt oder indirekt gerettet hat, da gehören auch Kleinigkeiten dazu die schon in der Frühzeit des Menschen machbar waren (z.B. jemandem der keine Zähne mehr hat vorgekautes Essen füttern oder für einen aufgrund einer Verletzung nicht zur Jagd fähigen Menschen mitjagen - es gibt Skelettfunde von Frühmenschen, die zeigen, dass jemand ohne Zähne oder nach einem Oberschenkelbruch noch Jahre gelebt hat, was nur durch Versorgung möglich gewesen sein kann).

Viele Tiere können dies (temporär oder dauerhaft kranken/eingeschränkten Artgenossen mitversorgen) allerdings nicht - sei es, weil sie Einzelgänger sind, weil ihnen die geistigen Fähigkeiten hierfür fehlen oder auch, weil sie körperlich nicht dazu in der Lage sind.

Zur Ursprungsfrage:
Haustiere werden nicht so alt wie wir, weil sie keine Menschen
sind.

Diese Antwort finde ich nicht sehr sinnvoll, da es Tiere gibt, die (ohne menschliche Versorgung) deutlich älter oder auch deutlich weniger alt als ein Mensch werden, oder auch solche deren durchschnittliche Lebenserwartung der menschlichen entspricht.

Deine Antwort entspricht als „es ist so wie es ist, weil es so ist wie es ist“ :wink:

Dass Haus(!)tiere eine geringere Lebenserwartung als der Mensch haben, liegt wohl eher daran, dass
a) ein Mensch natürlich aus Platzgründen und aus Gründen der Beherrschbarkeit relativ kleine Haustiere bevorzugt (Elefant oder Wal ginge als _Haus_tier schlecht, auch Riesenschildkröten sind nicht sehr beliebt; ein großes von Menschen gehaltenes Tier wie ein Elefant wird meist als Arbeitstier gehalten und stirbt mitunter sogar deshalb früher (kaputtgearbeitet))
und
b) eben kleinere Tiere aufgrund des höheren Stoffwechsels rascher sterben.

Viele Grüße,
Nina

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… noch ein Nachtrag:

Die meisten Menschen bei uns dürften in einem Lebensalter um
die 40 Jahre schon mindestens eine medizinische Versorgung
hinter sich haben, die ihr Leben direkt oder indirekt gerettet
hat

Was hier alles dazu gehört, sind Dinge, die manch einem gar nicht so sehr als lebensrettend erscheinen mögen:

  • Zahnbehandlungen (Tier: Zahnschmerzen -> weniger fressen -> entkräftet -> raschere Beute)
  • Antibiotika bei Blasenentzündung, Bisswunden oder anderen „Alltagserkrankungen“
  • die Möglichkeit, sich bei Verletzungen/Schmerzen schonen zu können (das kann ein Tier zumeist kaum - schlapper sein -> weniger Futter finden -> noch schlapper sein -> verhungern oder gefressen werden)
  • Verletzungen an Armen und Beinen schienen können, nicht zum Überleben auf die Funktionsfähigkeit dieser Körperteile angewiesen zu sein
  • Medikamente im Bereich Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktion etc.
  • die Möglichkeit, bei Geburtskomplikationen eingreifen zu können

  • Ein Mensch um die 40 Jahre dürfte schon häufig solche Behandlungen/Hilfen in Anspruch genommen haben.

Bis hin natürlich zu all den „schweren“ Behandlungen, wie größere OPs, Chemotherapie etc.

Viele Grüße,
Nina

1 Like

Wie immer gibt es einen Zusammenhang mit der Evolutionstheorie. Im Vordergrund steht die Arterhaltung und der Fortpflanzungserfolg. Beim Menschen dauert die Jugend schon sehr lange. In dieser Zeit lernen die Kinder von den älteren, sind aber noch nicht selbständig. Die Noch älteren sind als Oma und Opa noch in einer wichtigen sozialen Funktion und sind auch eine wichtige Informationsquelle für lange zurück liegende Ereignisse, die als Erinnerung aber auch überlebensnotwendig sind (z.B. Überschwemmungen, Lawinen, Dürreperioden). Ob es generell gilt, dass Tiere mit einer hoch entwickelten Sozialstruktur (Menschenaffen, Elefanten) älter werden als andere, weiß ich nicht. Ameisen und Bienen z.B. haben zwar eine hoch entwickelte Sozialstruktur, aber doch irgendwie fremd und anders als Säugetiere.
Udo Becker

Hallo RS Nemo,

danke für Eure Antworten. Hat mir sehr geholfen

Nur ob die Fragestellerin mit dieser Antwort zufrieden wäre?
Allerdings keine Ahnung, ob sie überhaupt noch mit liest.
Manche Fragen werden ja nur gestellt um des Fragens Willen.
Internet-Smalltalk.

Natürlich hab ich alle Antworten gelesen. Bin aber erst jetzt dazu gekommen… Also nochmal herzlichen Dank.

pauline

warum werden Haustiere (Hunde und Katzen z. B.) nicht so alt
wie Menschen? Ich meine jetzt nicht Papageien oder
Schildkröten oder andere Tiere, die älter werden…

Zunächst: Das Posting von RStNemo entspricht dem neuesten Stand der Kenntnisse, die Sache scheint tatsächlich von der Zahl der herzschläge abzuhängen.

Ein beliebter Fehler ist: Dank der Medizin werden wir älter. Das stimmt keinesfalls. Auch in früheren Zeiten gab es sehr alte Leute, man sehe sich die Biographien bekannter Persönlichkeiten an… Wenn man das Durchschnittsalter früherer Jahre betrachtet, so muß man bedneken, daß hier auch die wahnsinnig hohe Säuglingssterblichkeit eingearbeitet ist. Natürlich schiebt die Medizin die Lebenserwartung hinaus, aber nur die statistische, keinesfalls die persönliche.

Und noch ein Beispiel:
Eine Freigängerkatze hat eine Lebenserwartung von 4 bis 7 Jahren, eine Wohnungskatze eine solche von etwa 20 Jahren.

Es mischen sich also hier - wie beim Menschen - biologische und sozial bedingte Lebenserwartung.