beim führerschein muss man einen sehtest machen.
bei den jugenduntersuchungen wird ein seh und ein hörtest durchgeführt.
bei der bundeswehrmusterung (fiel mir eben ein) wurde neben einem sehtest auch ein hörtest durchgeführt.
warum führt niemand einen richtest durch?
interessiert es niemanden ob man riechen kann.
feuerwehrleute oder chemiker könnten ohne die nase schließlich gar nicht überleben - sie würden nicht wissen ob gase ausströmen.
ich danke euch für eure antworten und bin sehr gespannt
während es für Otto-Normalverbraucher im täglichen Leben ganz schnell tödlich für ihn selbst und andere enden kann, wenn er nicht anständig hört und sieht, ist diese Gefahr bzgl. des Riechens kaum vorhanden. Oder wann hattest Du den letzten Gasunfall mit riechbarem Gas? Und wenn nicht Du, wer dann in deinem Umfeld? Oder vielleicht wenigstens mal in der Zeitung gelesen?
Hingegen basiert schon der gesamte Straßenverkehr auf Hören und Sehen. Da gibt es ganz signifikaten Zahlen von Unfällen, die hierauf beruhen. Dito bei der Arbeit mit gefährlichen Maschinen, … Ein Soldat, der einen Befehl nicht hört, ist schnell ein toter Soldat, ein Soldat, der nicht richtig sieht, ebenso, oder er erschießt eigene Leute, …
deine Frage finde ich sehr interessant, da sie darüber nachdenken lässt, warum die Bedeutung des Geruchssinns im Alltag gewöhnlich unterschätzt wird. Der Verlust des Geruchsinns (Anosmie) zieht nicht nur eine schwere Beeinträchtigung der Lebensqualität nach sich, sondern kann lebensgefährlich sein. Manchem Menschen hat die rechtzeitige Wahrnehmung eines Brandgeruchs schon das Leben gerettet, und nicht nur seins. Und nicht zu vergessen, dass unser ganzes gesellschaftliches Beisammensein bis hin zum Liebesleben geruchsgesteuert ist.
Ich habe mal gelesen, dass in Mädchenpensionaten im Laufe der Zeit die Menstruationdaten sich synchronisierten auf Grund der unbewusst wahrgenommenen Pheromone. Ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Man könnte die Menschen in geruchssensible und geruchs"blinde" einteilen, und daraus vielleicht auch auf charakterliche Unterschiede schließen.
interessiert es niemanden ob man riechen kann?
doch, schon, in bestimten Berufen ist ein differenziertes Geruchsvermögen ja Voraussetzung. Und ich denke, dass jemand, der kaum oder gar nicht riechen kann, kein Soldat werden sollte. Geprüft wird es dort aber nicht.
Im technisierten Ablauf unseres Alltagslebens ist so gut wie nichts auf den Geruchssinn abgestellt. Deshalb wird auch in der Regel das Riechvermögen bei niemandem einer Prüfung unterzogen.
Wer Phantasie hat, kann sich eine Welt ausmalen, in der Gerüche die menschliche Gesellschaft so beherrschen wie bei uns jetzt die Töne und die Bilder. Geruchsgesteuerter Straßenverkehr? Ich vermute, dass diese Welt in der fiktiven Literatur schon existiert.
Naja, meine Großmutter kann nicht riechen. Und ganz abgesehen davon, dass sie als Kind deshalb fast verbrannt wäre (alle Kinder laufen raus, weil sie das Feuer riechen. Sie pennt.) und dass sie lange Zeit eine laufende Kölsch’Wasser Stinkbombe war besteht ein großes Problem darin, dass sie immer wieder versehentlich verdorbene Nahrungsmittel zu sich nimmt, weil sie nicht riecht, dass diese verdorben sind.
Heute lässt sie fast alles erstmal von uns (=Familie im Haus) kontrollieren, aber da gabs schon schlimme Auswüchse. So konnte ich sie gerade davon abhalten einen wirklich bestialisch durchs ganze Haus stinkenden Sahnehering zu essen, den sie sich aber schon aufs Brot getan hatte und grade verspeisen wollte.
Ähnliche DInge sind mit undichten Büchsen oder Leberwürsten, die schon wieder selber laufen konnten, immer wieder vorgekommen. Offenbar hat sie ja bisher überlebt (mit Hilfe vieler Ärzte und dem ein oder anderen Krankenhausbesuch) aber lustig ist es ohne Riechen auch nicht.
ein Gedanke, über den es sich kurz nachzudenken lohnt.
Eine schöne Darstellung dessen bietet Süßkinds „Das Parfüm“ (und zwar das Buch, weil im Film die Vorstellung der Gerüche teils immens von der optischen Reizung überlagert wird.)
Durch das Rauchen habe ich eine leichte Hyposmie entwickelt, die mich im Alltag aber nicht sonderlich einschränkt und im Beruf sogar ab und an von Vorteil ist (man kann sich kaum vorstellen, welchen Geruch so mancher Mensch oder dessen Wohnung entwickeln mag).
Naja, meine Großmutter kann nicht riechen. Und ganz abgesehen
davon, dass sie als Kind deshalb fast verbrannt wäre (alle
Kinder laufen raus, weil sie das Feuer riechen. Sie pennt.)
und dass sie lange Zeit eine laufende Kölsch’Wasser Stinkbombe
war besteht ein großes Problem darin, dass sie immer wieder
versehentlich verdorbene Nahrungsmittel zu sich nimmt, weil
sie nicht riecht, dass diese verdorben sind. …
Das mag ja sein, aber man testet Sinnesorgane hauptsächlich in Bereichen, wo es auch für andere gefährlich werden kann, also Straßen-, Luft-, Bahnverkehr oder andere mit Gefahren für die Allgemeinheit verbundene Tätigkeiten. Alles andere ist ja Privatsache und wenn ich keinen Führerschein hätte, wären meine Sinne auch nie getestet worden.
man kann unterscheiden zwischen „Fernsinne“ (sehen und hören) und „Nahsinne“ (schmecken und tasten). Der fünfte, dein Riechen, liegt ein wenig dazwischen (daher deine Frage nach diesem und nicht den anderen beiden Sinnen?).
Fernsinne haben oberste Priorität. Sie warnen unkompliziert vor Gefahr. Sie ermöglichen die Sichtung von Beute. Auf die Ferne hin. Ohne direkten Kontakt. Warnfarben bei Tieren und Pflanzen können mit den „Fernsinnen“ registriert werden, bevor ein direkter Kontakt möglicherweise bereits zur Katastrophe führt.
Riechen ist mittelrangig. Es kann auf große Entfernung oder verdeckte, nicht sicht- und hörbare Gefahren hinweisen (z.B. Brand). Es kann aber auch eine „gefährliche“ Nähe erfordern (z.B. Blume).
Geschmack und Tastsinn stehen hinten an (auch hier gibt es keine Tests). Sie kommen meist erst zum Tragen, wenn Qualität gefragt oder andere Sinne ausgefallen sind. Sie sind zuerst relativ wenig überlebensnotwendig.
Die Reihenfolge der fünf Sinne wird in vielen Situationen bestätigt. Sichtkontakt, ein „Hallo“, dann ein Umarmen/Spüren/Riechen.
Neuzeit: Medien und Werbung haben es bis heute nur zur Vermittlung über die Fernsinne geschafft, ihr Publikum zu erreichen. „Geruchskino“, dieses Mittelding von Riechen, ist schon lange im Gespräch, aber scheinbar nicht ausreichend attraktiv (und lukrativ).
Geruchstests gehören (eigentlich!) zu den Standards der neurologischen Untersuchung. Sie sollten auch durchgeführt werden, wenn ein Mensch seinen Geruchssinn verliert, manche Viruskrankheiten (Grippe manchmal z.B.) und auch andere Krankheiten, auch manche Medikamente, führen dazu, vorübergehend oder für immer.
Der Geruchssinn ist (eigentlich) auch der Aroma-Sinn. Fehlt er völlig, kann man nur süß, sauer, bitter und salzig schmecken, aber nicht Butter von Margarine unterscheiden oder Knoblauch schmecken usw… Wenn die Geruchseindrücke ferngehalten werden von geschwollenen Schleimhäuten (bei Schnupfen), schmecken wir auch viel weniger vom Aroma dessen, was wir essen.
Im Gehirn ist der Geruchssinn mit so vielen anderen Zentren verbunden, daß er eigentlich in der menschlichen Entwicklung eine gewaltige Bedeutung haben muß. Nahrungssuche und -zuordnung?
Er ist auch eng mit Gedächtnis-/Erinnerungsarealen verknüpft. Das kennen die meisten von uns - gewisse Gerüche stellen einem schlagartig lange vergangene Situationen vors innere Auge.
Du hast aber völlig recht. Er wird viel zu wenig beachtet, dieser Sinn. Und er kann so leicht betrogen werden. Z.B. von der Lebensmittel-Industrie. Darum könnte es sinnvoll sein, schon den Kindern „beizubringen“, wie echte Vanille oder echte Tomate usw. schmeckt.
Berufe wie Tee- oder Kaffeekoster, Parfümeur, Koch sind entscheidend auf ihn angewiesen.
S.I.