Warum werden Überschüsse des Arbeitslosengeldes nicht für den Nutzen der Versichterten verwendet?
Warum werden nicht die Beiträge gekürzt wenn Überschüsse in einer Versicherung die dem Volk gehört erwirtschaftet werden?
Warum werden nicht wenigstens mit den Überschüssen aus der Arbeitslosenversicherung einige Subventionen für die Allgemeinheit bzw. besser für Arbeiter getroffen die Arbeitsplätze schaffen.
Hallo,
a) Es handelt sich bei den Überschüssen vermutlich um einen Einmaleffekt.
b) Über Jahre hinweg hat die Bundesagentur/Bundesanstalt auch Zuschüsse erhalten. Damals hat sich auch kaum einer darüber aufgeregt, dass nicht augenblicklich die Beiträge erhöht wurden.
c) Sollten die Gewinne dauerhaft sein, müsste natürlich der Beitrag gesenkt werden. Ob die fehlenden Staatseinnahmen dann aber vom Faktor Arbeit unabhäängig eingetrieben werde, sei dahingestellt. Wenn nicht, bringt es auch nichts, die Beiträge zu senken, außer vielleicht, dass Rentner und Beamte stärker mitbelastet würden.
Gruß
L.
Servus,
ein wesentlicher Teil der Überschüsse sind ein Effekt, der bei einer ordentlichen Rechnungslegung gar nicht in Erscheinung treten würde: Um die ganze Kiste vorläufig vor der Pleite zu bewahren, wurden seit Anfang des Jahres die Fälligkeiten für die Beiträge um zwei Wochen vorgezogen, so daß im ersten Halbjahr nicht sechs, sondern etwa sieben Monatsbeiträge „eingenommen“ worden sind.
27,9 Milliarden / 7 = etwa vier Milliarden von dem (beiläufig noch gar nicht vorhandenen, sondern vorläufig herbeigeredeten) Überschuss sind also heiße Luft.
Und der Rest ist, wie üblich bei Einnahmen aus Steuern und Abgaben, schon mehrfach ausgegeben, noch bevor er überhaupt da ist.
Ein vernünftiger Kaufmann würde sich freuen, daß er wenigstens wieder minimalen Spielraum in der Portokasse hat, und nicht wegen der nächsten geringsten Unregelmäßigkeit zum Insolvenzgericht muss…
Schöne Grüße
MM
Ergänzend zu der völlig richtigen Antwort von Martin noch der Hinweis, daß der Überschuß auch dadurch zustandekommt, daß System nach der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe noch nicht ganz austariert ist. Die Arbeitsagenturen haben mehr Arbeitslose als nicht arbeitsfähig eingestuft als ursprünglich gedacht, so daß die Ausgaben für diese nun den Städten zur Last fallen. Dem Überschuß der Arbeitsagentur steht ein höheres Defizit der Kommunalhaushalte gegenüber.
Gruß,
Christian
Danke euch beiden
Finde ich sehr gut erklärt.
Könnte man evtl. Überschüsse nicht den Komunen zuführen.
Gerechnet nach Arbeitslosenversicherten.
Dann hätten auch alle etwas davon falls etwas über bleibt währe es gerecht verteilt.
Dafür müßte man sich erst einmal einigen, wie groß der Anteil derjenigen ist, die zu unrecht von den Kommunen ihr Geld bekommen. Darum kloppt man sich ja nun schon seit längerer Zeit, ohne daß eine Lösung in Sicht wäre.
Das Geld ist m.E. bei der Arbeitsagentur ganz gut aufgehoben. Die nächste Unterdeckung kommt bestimmt. Dann fällt der Bundeszuschuß eben mal etwas geringer aus.
Gruß,
Christian
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Servus Christian,
Darum kloppt man sich ja nun schon seit längerer
Zeit, ohne daß eine Lösung in Sicht wäre.
unter Beibehaltung der übrigen mehr oder weniger zweckmäßig arrangierten Bedingungen scheint die Zusammenlegung von zwei Behörden zu einer, derzeit dem Vernehmen nach regional als „Modell“ praktiziert, eine ganz interessante Sache zu sein; zumindest was den Verwaltungsaufwand für das gegenseitige Zuschieben der Fälle betrifft, leuchtet das eigentlich auch ein.
Schöne Grüße
MM