Warum will jemand Kinder haben?

Hallo,

als Kinderloser erschliesst es sich mir nicht ganz wieso so viele Menschen unbedingt Kinder bekommen moechten.

Vor allem erscheint es mir evolutionaer nicht sinnig dass gerade Personen mit niedrigen soziooekonomischen Status statistisch gesehen mehr Kinder bekommen als welche mit hohem.

Ist es das Beduerfnis der Menschen nach Anerkennung (durch die Kinder selbst und die Gesellschaft) und Dominanz? (Dies wuerde auch erklaeren wieso Personen in niedrigen Berufen eher Kinder haben - weil sie sonst eben nicht dominant sein koennen und geachtet werden)

Wollen Menschen jemanden haben der ihnen zuhoert, der ihnen Gesellschaft leistet, vor dem sie mit ihrem Wissen glaenzen koennen?

Ist es weil Menschen eine Norm erfuellen wollen?

Sehen viele ihr Leben nicht erfuellt bzw. sind einfach nicht gluecklich und denken dass Kinder das sind was ihr Leben positiv veraendern wird?

Halten sich viele Menschen fuer so besonders dass sie unbedingt ihre Gene weitergeben wollen? (Aber das glaube ich weniger denn das waere z.B. auch durch Samenspende moeglich)

Was denkt ihr bzw. warum habt ihr Kinder?

Gruss

Desperado

Hallo,

ich denke, da gibt es viele Gründe, und wahrscheinlich ebenso viele gute wie schlechte. Die schlechten Gründe dürften auch nicht auf die Unterschicht begrenzen, auch wenn da tatsächlich mehr Kinder geboren werden. Gerade in der Oberschicht dürftest du viele „Mein Haus, mein Auto, mein Partner, meine Kinder, mein Rassehund“-Typen finden, bei denen das halt laut „Lebensplanung“ zum guten Ton gehört und Ausdruck ihres Status ist. Bei den Unterschichten habe ich dagegen manchmal eher den Eindruck, die sieht wirklich bloß zu blöd oder zu naiv zum Verhüten.

Vor allem erscheint es mir evolutionaer nicht sinnig dass
gerade Personen mit niedrigen soziooekonomischen Status
statistisch gesehen mehr Kinder bekommen als welche mit hohem.

Wenn man sich die Evolution betrachtet, dann wurde in der Regel nicht das beste verwirklicht, sondern das am wenigsten schlechte. Bei der Evolution ist das übrig geblieben, was nicht schlecht genug konstruiert war, um die jeweilige Art austerben zu lessen. Es kann also sein, daß Dinge überhaupt keinen Nutzen haben, aber, da sie auch keinen großen Schaden anrichten, trotzdem weiterexistieren und weitervererbt werden.

Dies wuerde
auch erklaeren wieso Personen in niedrigen Berufen eher Kinder
haben - weil sie sonst eben nicht dominant sein koennen und
geachtet werden)

Das halte ich für weit hergeholt.

Ist es weil Menschen eine Norm erfuellen wollen?

Oder müssen - unterschätze den gesellschaftlichen Druck nicht.

Gruß,
Max

Weil er gerne im nächsten Umfeld gut ist und liebt
Hallo Desperado,

wenn es den meisten in ihrer Kindheit wohl war, dann können sie sich vorstellen, dieses Wohlsein weiterzugeben und stellen sich dabei auch ein bisschen Autorität vor. Wer ist nicht gerne mächtig & gut zugleich? Diejenigen, die Kinder planen um sie zu fressen, gibt es natürlich auch, sie sind hoffentlich in der Minderheit.

Gruss
Mike

Hi,

als Kinderloser erschliesst es sich mir nicht ganz wieso so
viele Menschen unbedingt Kinder bekommen moechten.

Das hat mit „Wollen“ oft nix zu tun - die Evolution verlangt von uns, unsere Art zu erhalten. Und wenn nur Instinkt & Gefühl steuern und der Intellekt nicht dagegenhält, dann macht man halt Kinder.

Gruß,
Anja

Moin,

warum habt ihr Kinder?

als ich eine Frau gefunden hatte, mit der ich mir vorstellen konnet, Kinder zu zeugen, haben wir es auch getan.
Wir wollten Kinder, weil wir das Abenteuer lieben, denn die Erziehung von Kindern ist eins, ein sehr großes sogar, für mich das größte und längste, das ich bisher hatte. Es ist spannend zu sehen, wie Menschen sich entwickeln, ihnen eine Orientierung zu geben, sich an ihnen zu reiben, zu streiten, zu lieben, zu geben, zu nehmen.

Vorher hab ich das zwar bei Freunden/Verwandten/Bekannten erlebt, aber mehr oder weniger als Außenstehender.
Dieses Erleben war aber einer der Gründe für die Entscheidung, selber Kinder zu haben.

Und ich muß sagen, bisher bereue ich die Entscheidung nicht.

Gandalf

Hallo!

als Kinderloser erschliesst es sich mir nicht ganz wieso so
viele Menschen unbedingt Kinder bekommen moechten.
Was denkt ihr bzw. warum habt ihr Kinder?

  1. Meine Frau wollte unbedingt welche.
  2. In meinen Kreisen hat man halt Kinder.
  3. Ich brauche später einen Erben für mein Vermögen, denn sonst wäre es (für mich) ja auch schwachsinnig, eines anzuhäufen.

In dieser Reihenfolge.

Vor allem erscheint es mir evolutionaer nicht sinnig dass
gerade Personen mit niedrigen soziooekonomischen Status
statistisch gesehen mehr Kinder bekommen als welche mit hohem.

Zu viel Sarrazin gelesen? :wink:

Die höhere Fertilitätsrate in den Unterschichten ist vielleicht ein Problem der Gesellschaft und ihrer Funktionssysteme, aber sicherlich keines der Evolution. Die Evolution läuft und läuft und läuft, und kümmert sich dabei kein bißchen um den deutschen Mittelschichtsmenschen.

Ist es das Beduerfnis der Menschen nach Anerkennung (durch die
Kinder selbst und die Gesellschaft)

Mit Sicherheit.
Ein Bedürfnis, dem eigenen Selbstbild (als Mutter oder Vater) gerecht zu werden, dem wohlwollenden Blick der stolzen Omi (also der eigenen Mutter) gerecht zu werden (ich denke, man sollte gerade diesen -subtilen- Druck der eigenen Eltern nicht unterschätzen), den abstrakten gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, die noch immer den Kinderlosen als Egoisten konzipieren.

und Dominanz? (Dies wuerde
auch erklaeren wieso Personen in niedrigen Berufen eher Kinder
haben - weil sie sonst eben nicht dominant sein koennen und
geachtet werden)

Bei manchen Menschen mag auch dies das Movens sein.
Ich würde diese sadistische Form des Kinderwunsches aber nicht nur den „niedrigen Berufen“ zuordnen. Eher den Beamten :wink:

Wollen Menschen jemanden haben der ihnen zuhoert, der ihnen
Gesellschaft leistet, vor dem sie mit ihrem Wissen glaenzen
koennen?

Klar.
Wer stellt sich schon gerne vor, mit 70 oder 80 ganz allein dahin zu fristen und dereinst mehr oder weniger anonym verscharrt zu werden anstatt eine schöne Leich abzugeben.
Der beste Schutz gegen diese tristen Gedanken ist das Kinderkriegen. Fleisch&Blut mögen als Prinzipien heutzutage ein wenig antiquiert wirken, aber sie wirken nach wie vor.

Ist es weil Menschen eine Norm erfuellen wollen?

Was wäre ein Mensch ohne Normen? Kein Mensch.

Sehen viele ihr Leben nicht erfuellt bzw. sind einfach nicht
gluecklich und denken dass Kinder das sind was ihr Leben
positiv veraendern wird?

Ich denke, es geht vor allem um das (teilweise sicher auch sehr naiv) in die Zukunft projizierte eigene Leben, das für viele Menschen halt als Vater oder Mutter bunter und behaglicher wirkt denn als Kinderloser.
Zum Beispiel, wie oben angesprochen, das Schreckgespenst des ‚einsamen Alten‘, das in der heutigen bindungslosen Gesellschaft der Großstädte ja erlebbare Realität ist.

Halten sich viele Menschen fuer so besonders dass sie
unbedingt ihre Gene weitergeben wollen?

An die Gene denken die meisten wohl am wenigsten, eher an die Nase oder an die Augen oder an das Talent beim Fußballspielen.

Was mir noch einfällt - etwas psychologischer und wissenschaftlich-näher betrachtet:
Manche Frauen haben vielleicht auch einfach nur einen Schwangerschaftswunsch. Aus einem Idealbild des eigenen Selbst heraus motiviert, vielleicht auch aus der schönen Erfahrung früherer Schwangerschaften heraus. Dies muss nicht unbedingt einem Kinderwunsch entsprechen.
Dann gibt es sicher Menschen, die eher einen Babywunsch haben. Dies muss nicht einem Schwangerschaftswunsch, und auch nicht einem Wunsch nach größeren Kindern entsprechen.
Dann gibt es … Man kann dies nun entsprechend durchdeklinieren.

Ich will damit sagen: Nicht jeder, der Kinder hat, wollte die auch unbedingt. Und nicht jeder, der sie hat, aber nicht unbedingt wollte, ist nur zu dumm zu verhüten.
Es ist halt so vieles im Leben so furchtbar ambivalent, auch das Kinderkriegen. Du gehst bei deinem Fragen viel zu verkopft an die Sache ran.

E.T.

Sinn des Lebens u. a.
Hallo.

Auch ich habe mir häufig diese Frage gestellt und bin zu dem Ergebnis gelangt, dass die meisten Menschen dadurch ihrem Leben ein wenig Sinn einhauchen wollen. Sie versuchen dadurch der Leere zu entgehen, die sich einstellen würde, wenn sie keinen Partner und keine Kinder hätten. Dadurch wird häufig die Frage „warum bin ich überhaupt auf der Welt“ für diese Menschen beantwortet bzw. müssen sie sich dieser Frage nicht in dem Ausmaß stellen wie Kinderlose.

Bei Menschen mit etwas Vermögen spielt das Erbe ebenfalls eine Rolle, man will später das Aufgebaute nicht Fremden oder dem Staat schenken.

Teilweise beobachtet man allerdings auch - gerade bei Männern - dass sie überrumpelt werden. Sie haben keinen Kinderwunsch, sind aber mit einer Partnerin zusammen, die auf Biegen und Brechen Kinder haben möchte. Entweder lassen sich diese Männer dann davon überzeugen oder aber sie werden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.

Bei Menschen in der Unterschicht ist es häufig pure Gedanken- und Verantwortungslosigkeit, oft auch gepaart mit finanziellen Interessen.

Bei seelisch verletzten Menschen beobachtet man häufig, dass sie Kinder möchten, um damit das „gutzumachen“, was ihnen angetan worden sein könnte. Oftmals leider mit dem gegenteiligen Effekt.

Hallo,

der Kinderwunsch ist etwas Elementares, und kann im Rahmen der Evolutionstheorie erklärt werden. Er ist ein Merkmal wie jedes andere auch, bei manchen stärker und bei manchen schwächer ausgeprägt. Ich glaube, es gibt so etwas wie einen unbewußten Lebensplan, der aus diesen Elementen besteht: aufnehmen und lernen, einen gewissen Status gewinnen, Kinder bekommen und weitergeben. Der Kinderwunsch ist das Zentrale daran. Der Kinderwunsch ist, wie auch der ganze genannte Lebensplan größtenteils unbewußt und latent wirksam.

Vor allem erscheint es mir evolutionaer nicht sinnig dass
gerade Personen mit niedrigen soziooekonomischen Status
statistisch gesehen mehr Kinder bekommen als welche mit hohem.

Da mußt Du aufpassen. Die Menschen mit hohem sozioökonomischen Status mögen sich für etwas Besseres halten, und glauben, den anderen stünde irgendwie nicht das Recht zu, statistisch gesehen mehr Kinder zu bekommen als sie selbst.

Sie haben aber nur Angst um ihre Privilegien und wissen im Grunde, daß die nicht nachhaltig sind. Was heute Elite ist, stirbt langsam aus, und dann kommen andere. Aber die Kinder der Armen sind nicht schlechter, und vom Standpunkt der Evolution ist das egal.

Die anderen Gründe, die Du genannt hast, treffen mehr oder weniger auch zu, sind aber viel oberflächlicher, oder überhaupt nur Rationalisierungen.

Halten sich viele Menschen fuer so besonders dass sie
unbedingt ihre Gene weitergeben wollen?

Nein. Sie wollen Teil einer Kette sein. Rein aus individueller Sicht ist natürlich Kinderkriegen kostspielig und nicht sehr vernünftig.

Grüße,

I. (der keine Kinder hat und dies bedauert)

Hallo,

so so. Also alles mehr oder weniger dumme, verwerfliche, bzw. finanzielle oder verzweifelte Gründe. Kannst du dir auch vorstellen dass es Menschen gibt die einfach Kinder um ihrer selbst willen möchten? Also um des Kindes willen? Ohne selbstsüchtige Motive, einfach weil sie sich ein Familienleben wünschen, ein Kind ins Leben begleiten möchten? Ist das so abwegig dass du es überhaupt nicht erwähnst in deiner äußerst negativen Auflistung? Denn wenn man das so liest, scheint es ja fast schon verwerflich zu sein, Kinder zu wünschen.

Schöne Grüße
Blumenkind

Hallo blumenkind.

Deine Motive mögen ehrenwert sein, beantworten aber nicht die Frage nach dem Grund.

Denn wenn man Kinder liebt, könnte man sich auch damit zufrieden geben, „fremde“ Kinder um sich zu haben. Die Frage lautete aber, was ist der Grund, Kinder in die Welt zu setzen.

Abgesehen davon nimmst du eine subjektive Wertung vor, wenn du unterstellst, dem Leben einen Sinn einhauchen zu wollen, sei negativ oder finanzielle Gründe seien negativ.

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Wer stellt sich schon gerne vor, mit 70 oder 80 ganz allein
dahin zu fristen und dereinst mehr oder weniger anonym
verscharrt zu werden anstatt eine schöne Leich abzugeben.
Der beste Schutz gegen diese tristen Gedanken ist das
Kinderkriegen.

„Und schon wieder so geirrt“, sagt die 80jährige, als sie auch in diesem Jahr wieder so auf Besuch zu ihrem Geburtstag gehofft hatte.

Fleisch&Blut mögen als Prinzipien heutzutage
ein wenig antiquiert wirken, aber sie wirken nach wie vor.

Wo denn? Schon mal in die Alters- und Pflegeheime geschaut?

und denken dass Kinder das sind was ihr Leben

positiv veraendern wird?

Ich glaube, dass die meisten gar nicht denken. „Man“ macht das halt so. Und wenn dann schon alle Freundinnen und Kolleginnen vorgezogen haben und man sieht, dass die am hellichten Tag spazieren gehen, während man selbst sich im Laden die Beine platt steht.
Und außerdem „Babys sind ja soooo süß und all die süßen Anziehsachen“

Und dann noch die Schwangerschaft. Einfach toll, wie sehr man da
im Mittelpunkt steht.

Ich würde gerne mal die Ergebnisse einer Umfrage lesen, welches Bild
von einem Kind die Schwangerschaftswütigen vor Augen haben.
Kinder in der Pubertät oder noch älter wohl kaum. Ich tippe mal auf
Bilder von niedlichen Kleinkindern.

Wenn das alles sooo toll ist mit Kindern:
warum werden von diesen Wunschkinder (und um die handelt es sich in der heutigen Zeit ja wohl in der Mehrheit) jedes Jahr 40.000 mißhandelt, gequält, mißbraucht und auch getötet?

.

Zum Beispiel, wie oben angesprochen, das Schreckgespenst des
‚einsamen Alten‘, das in der heutigen bindungslosen
Gesellschaft der Großstädte ja erlebbare Realität ist.

Also, das Argument, sich seine Betreuung und seinen Entertainer fürs
Alter selbst zu züchten, ist damit wohl vom Tisch.

Wie einer der hier schreibenden schon sagte: Wer wirklich Kinder liebt, Kindern auf dem Weg ins Leben begleiten möchte, seine Erfüllung darin sieht der kann sich auch vorstellen, für Kinder, denen es schlecht geht, zu sorgen.

Wer stellt sich schon gerne vor, mit 70 oder 80 ganz allein
dahin zu fristen und dereinst mehr oder weniger anonym
verscharrt zu werden anstatt eine schöne Leich abzugeben.
Der beste Schutz gegen diese tristen Gedanken ist das
Kinderkriegen.

„Und schon wieder so geirrt“, sagt die 80jährige, als sie auch
in diesem Jahr wieder so auf Besuch zu ihrem Geburtstag
gehofft hatte.

Ja, vielleicht stellt sich das oftmals als Irrtum heraus.
Ich schrieb aber auch nicht, das Kinderkriegen wäre der beste Schutz gegen Einsamkeit im Alter, sondern es wäre Schutz gegen einen tristen Gedanken. Klar, oftmals eine Schutz-Illusion.

Fleisch&Blut mögen als Prinzipien heutzutage
ein wenig antiquiert wirken, aber sie wirken nach wie vor.

Wo denn? Schon mal in die Alters- und Pflegeheime geschaut?

Ja, das hab ich.
Ich sehe da, trotz allem, durchaus weit mehr Töchter, Söhne und Enkel als alte Arbeitskollegen und ehemalige Nachbarn.

Ich würde gerne mal die Ergebnisse einer Umfrage lesen,
welches Bild
von einem Kind die Schwangerschaftswütigen vor Augen haben.
Kinder in der Pubertät oder noch älter wohl kaum. Ich tippe
mal auf
Bilder von niedlichen Kleinkindern.

Und das sagt was über Schwangere -und solche, die es werden wollen- aus?

Wenn das alles sooo toll ist mit Kindern:
warum werden von diesen Wunschkinder (und um die handelt es
sich in der heutigen Zeit ja wohl in der Mehrheit) jedes Jahr
40.000 mißhandelt, gequält, mißbraucht und auch getötet?

Erstens: warum fragst du das gerade mich, der ich eigentlich nichts davon geschrieben habe, dass Kinder doch ach sooo toll wären?

Zweitens finde ich in deiner Frage außer Polemik nicht viel Gehalt.

Wie einer der hier schreibenden schon sagte: Wer wirklich
Kinder liebt, Kindern auf dem Weg ins Leben begleiten möchte,
seine Erfüllung darin sieht der kann sich auch vorstellen, für
Kinder, denen es schlecht geht, zu sorgen.

Schon, aber was ist der Umkehrschluss, um den es dir zu gehen scheint?

E.T.

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Lieber Ernst,

Wir sind da ganz beieinander. Deshalb bitte nicht angreifen.

Ich habe zwar Dir geantwortet und Dich zitiert, jedoch das als rhetorischen Aufhänger für meine Gedanken benutzt und Deine Vorlagen
quasi unterstützend weitergeführt.

Liebe Grüße

Vermutungen, warum jemand Kinder „haben“ will, gibt es viele.
Auch über die Worte „haben“ und „will“ könnte man spekulieren,
drücken sie im allgemeinen Sprachgebrauch doch ganz anderes aus.

Wenn jemand sagt: „Ich möchte gerne Mutter/Vater sein (nicht nur „werden“),
um einem Kind das Leben zu ermöglichen und es auf seinen Lebensweg so gut wie möglich vorzubereiten“,

dann sollte dieser Jemand sich vorher (!) die Fragen beantworten:

  • Was macht mich dafür geeignet?
  • Kann ich auf lange Sicht gesehen, ein Kind „finanzieren“?
    (verzeiht diesen krassen Ausdruck).
    Kann ich also ein Kind nicht nur ernähren und kleiden, sondern
    habe ich die Mittel für Erziehung und Bildung und Spaß?
    Kann ich dem Kind eine förderliche Umgebung bieten (Wohnort, eigenes
    Zimmer usw.)

Und das alles o h n e auf die Hilfe vom Staat zu setzen oder
darauf, dass es schon irgendwie gehen wird und andere das ja auch
irgendwie schaffen ?

Es gibt nicht nur das Verlangen nach einem „eigenen“ Kind, es gibt
vor allem erst mal die Pflicht, sich zu fragen: kann ich das?

Alles andere ist purer Egoismus und das zu Lasten eines Menschen.

Jedem, der sich ein Haustier so sehnlichst wünscht, würde man zur
Rechenschaft ziehen, schaffte er sich ein Lebewesen an, ohne die
„Not“-„wendigen“ Grundlagen bieten zu können.

Hallo Desperado!
Ab 3 Kindern gilt: asozial (Wir haben 4)

Falls mal ein Kind irgendwie „in den Seilen hängt“,
Mit Sicherheit sind die Eltern schuld ( Psychologische Lehrmeinung)

„Kleine Kinder, Große Sorgen. Große Kinder, Kleine Sorgen“. Der Satz stimmt auch nicht. Sorgen sind immer Sorgen.

Gruß von Erika-Renate

Hallo Desperado!
Ab 3 Kindern gilt: asozial (Wir haben 4)

Asozial: Ja, wenn die Voraussetzungen nicht gegebenen sind und
die Gegebenheiten weder heute dem Kind gerecht werden, noch die Weichen für sein späteres Erwachsenen-Leben bereitet werden können.

Falls mal ein Kind irgendwie „in den Seilen hängt“,
Mit Sicherheit sind die Eltern schuld ( Psychologische
Lehrmeinung)

Wenn es sich um nichts Organisches/Psychiaterisches handelt:
wer sonst hat die Verantwortung ??

„Kleine Kinder, Große Sorgen. Große Kinder, Kleine Sorgen“.
Der Satz stimmt auch nicht. Sorgen sind immer Sorgen.

Genau! Und das muss man sich klar machen, bevor man Menschen zeugt

Hallo Desperado,

Kinder zu haben ist endgültig. Die kann man nicht (wirklich)weggeben.

Man kann sie versorgen, hegen, pflegen, fördern, unterstützen. Man kann mit Kindern die Autorennbahn aufbauen, kuscheln, toben. Man kann die Sterne erklären, sie trösten, anspornen, Geschichten erzählen, Plätzchen ausstechen, zum Eis einladen, zum Fußball gehen. In die Kletterwand oder ins Museum gehen. Englisch, Französisch, Algebra 1 und Geschichte wiederholen, den ersten Liebeskummer begleiten, die Bewerbungsunterlagen checken…
Einem Kind kann man etwas von sich selbst für sich selbst weiter geben.

Oje, wenn ich mir vorstelle, ich hätte nur meinen Job, mein Geld, mein Auto…

Grüße
Chrissie

Hallo 3 Dinge! Erstmal: Wie bist Du auf den Namen gekommen? Den finde ich toll, und der kann eine Aussage sein, oder??
Dann eine Antwort auf „Kinder in den Seilen“: Auch bei organischen Defiziten werden die Eltern oft als „Schuldige“ hingestellt, z.B.:
Herzanomalien,ADS, Armbrüchen,Epilepsien,Schizofrenien,Otitis media,
usw., usw. Erstens können Eltern nicht „alles aus dem Weg räumen“.
und zweitens gibt es zum Glück Menschen die Verständnis haben, und das sind nicht immer die „Fachleute“…Gruß von Erika