Warum wird 1Konto in einer best.Filiale 'geführt'?

Moin,
warum werden heutzutage offenbar immer noch Girokonten in einer bestimmten Filiale einer Bank/Sparkasse „geführt“?

Zu Zeiten, als dazu Papier nötig war habe ich das ja noch verstanden, aber heute dachte ich wäre alles elektronisch vernetzt.
Ich denke, die wenigsten Kunden haben ein persönliches Verhältnis zu „ihrem“ Berater, das sie an bestimmte Geschäftsräume binden könnte.

Worin liegt also der Sinn?

Vielen Dank und Grüße,
J~

Hallo,

Ich denke, die wenigsten Kunden haben ein persönliches
Verhältnis zu „ihrem“ Berater, das sie an bestimmte
Geschäftsräume binden könnte.

Es gibt schon noch viele Kunden, die das wollen. Ist auch nicht ganz verkehrt, wenn man in der Bankfiliale den Mitarbeitern persönlich bekannt ist (ob positiv oder negativ lasse ich mal dahingestellt). Ich habe aber auch ein Konto, das ich ausschließlich online führe. Die Briefe aus der Filiale, daß ich lange nicht da war, ignoriere ich - ich war da noch NIE.
Praktisch wird es aber darum gehen, wer dem Kunden die netten „Zusatzangebote“ machen darf und die Konten im Auge behält (damit man nicht jedes Jahr nachfragen muß, wenn die größere Überweisung vom Patenonkel aus Nigeria kommt). Es gibt halt auch in Banken Sachen, die irgendwer noch wirklich manuell bearbeiten muß.
Nicht zuletzt wird das was mit dem Personalschlüssel und solchen internen Dingen zu tun haben.

Cu Rene

Hallo,

warum werden heutzutage offenbar immer noch Girokonten in
einer bestimmten Filiale einer Bank/Sparkasse „geführt“?

als erstes frage ich mich mal, was Du damit überaupt meinst. Daß bei einer Filiale/Niederlassung die Unterlagen sind?

Gruß
Christian

Hallo Christian,

als erstes frage ich mich mal, was Du damit überaupt meinst.
Daß bei einer Filiale/Niederlassung die Unterlagen sind?

tja, ich weiß eben nicht was ich damit meine. Heute Nachmittag rief ich bei meiner Bank an und der Mitarbeiter konnte mir nicht helfen, weil „meine“ Filiale schon geschlossen hatte.
Aber was für „Unterlagen“ hat denn „die eine“ Filiale von mir? Liegen so Sachen wie Verträge usw nicht zentral in einem Archiv oder liegen elektronisch in der Datenbank vor?

Viele Grüße,
J~

Hi,

Es gibt schon noch viele Kunden, die das wollen. Ist auch
nicht ganz verkehrt, wenn man in der Bankfiliale den
Mitarbeitern persönlich bekannt ist

ja, das bezweifle ich keineswegs. Aber das spricht IMHO nicht für eine zentrale Datenerfassung und -bank.
Mir ist auch klar, dass wenn ich etwas persönlich abholen soll das ja irgendwo liegen muss. Trotzdem war mir eben nicht so ganz klar was in diesem Zusammenhang „führen“ bedeutet.

Nicht zuletzt wird das was mit dem Personalschlüssel und
solchen internen Dingen zu tun haben.

Ja, das könnte ich verstehen. Tatsächlich ist aber „meine“ Filiale die, wo ich vor Ewigkeiten mein Konto eröffnet.

Nun gut, es gibt wohl noch Gründe dafür :smile:

Viele Grüße,
J~

Moin,

Aber was für „Unterlagen“ hat denn „die eine“ Filiale von mir?
Liegen so Sachen wie Verträge usw nicht zentral in einem
Archiv oder liegen elektronisch in der Datenbank vor?

Sowohl als auch und es kommt immer auf die Bank an :smile:

Es gibt tatsächlich Banken, meisten die kleinen, die Konten in bestimmten Filialen führen. Insbesondere trifft das natürlich zu auf Konten, die schon vor vielen Jahren eröffnet wurden. Nicht alle Dokumente, die damals auf Papier erstellt und abgeheftet wurden, sind heute schon in allen Banken elektronisch archiviert.

Für kleine Banken lohnen sich aufwändige und teure Archivsysteme unter Umständen gar nicht, so Dinge wie die Kontoeröffnung oder eine Unterschriftenkarte liegen dann in Papierform in der Filiale in der das Konto eröffnet wurde. Kommst Du in eine andere Filiale kannst Du zwar meist alles machen, was Du in der anderen auch darfst, muss aber z.B. Deine Unterschrift geprüft werden, weil Du eine Überweisung über 20.000 EUR tätigen willst, dann muss die andere Filiale bei „Deiner“ Filiale Rücksprache halten, u.U. sogar die Unterschrift bzw. die Unterschriftenkarte faxen o.ä. Das ist für die dann aber entweder noch billiger, als eine zentrale elektronische Lösung, oder aber die Bank hat bzw. bekommt einfach kein Geld für sowas.

Liebe Grüße,
-Efchen

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Moin,

danke erstmal. Das lässt mich schon etwas mehr durchblicken, was da in Banken so vorgeht :smile:

VG!
J~

Moin,
warum werden heutzutage offenbar immer noch Girokonten in
einer bestimmten Filiale einer Bank/Sparkasse „geführt“?

Es geht um „Kundenschutz“ aus Sicht der Bank. Der Kunde gehört dieser einen Filiale, und nur diese darf ihm etwas anderes verkaufen.

Hallo,

Aber was für „Unterlagen“ hat denn „die eine“ Filiale von mir?
Liegen so Sachen wie Verträge usw nicht zentral in einem
Archiv oder liegen elektronisch in der Datenbank vor?

es gibt Filialbanken und es gibt Direktbanken. Bei letzteren gibt es zentrale Datenfriedhöfe, auf die jeder Call-Center-Mitarbeiter Zugriff hat. Filialbanken haben Filialen, in denen Kundenakten herumstehen. Natürlich könnte man die zentralisieren und dann von den Filialen aus Zugriffe auf die elektronischen Akten ermöglichen. Dabei stellt sich aber die Kosten-Nutzen-Frage und Nutzen gibt es eigentlich kaum, denn daß eine Filialbank Öffnungszeiten hat, außerhalb derer kaum noch jemand anruft, ist eigentlich selbstverständlich.

Außerdem hätte man ein kleines Datenschutzproblem, weil die Mitarbeiter nur auf die Daten zugreifen können sollten, die sie für ihre Arbeit brauchen und das trifft eigentlich nicht auf ein paar arme Menschen zu, die sich die Nächte als Nacht- und Telephonwächter um die Ohren schlagen. Man könnte natürlich den Zugriff auf Mitarbeiter der betreffenden Filiale begrenzen aber damit wäre man - aus Deiner Sicht - wieder so weit wie vorher.

Gruß
Christian

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Hi,

Es gibt schon noch viele Kunden, die das wollen. Ist auch
nicht ganz verkehrt, wenn man in der Bankfiliale den
Mitarbeitern persönlich bekannt ist

ja, das bezweifle ich keineswegs. Aber das spricht IMHO nicht
für eine zentrale Datenerfassung und -bank.
Mir ist auch klar, dass wenn ich etwas persönlich abholen soll
das ja irgendwo liegen muss. Trotzdem war mir eben nicht so
ganz klar was in diesem Zusammenhang „führen“ bedeutet.

Glaub mir, wenn Deine Kredite und/oder Anlagesummen hoch genug sind oder werden sollen, kommt es *sehr* auf das persönliche Verhältnis zum speziellen Mitarbeiter an. Ab gewissen Beträgen spielt die persönliche Einschätzung eine grosse Rolle, ob man miteinander „kann“, ob man kreativ zu Lösungen kommt, die beiden Seiten Vorteile bringen.
Als mein Betreuer einmal im Urlaub war und ich eine bestimmte Umstrukturierung erwog, hat sein Vertreter das ganze so gehandhabt, dass ich fast die Bank gewechselt hätte und der Niederlassungsleiter (Großstadt, und nicht der Filialleiter vor Ort) sich zu einer Entschuldigung bewegte. Als mein Vertreter wieder zurück war, sind wir dann ganz schnell zu einer Lösung gekommen.
Und Direktbanken haben zwar auch Vorteile, aber ich lege Wert darauf, dass ich auch etwas seltenere Dinge „mal eben“ per Telefon und Fax auch von Asien oder USA oder sonstwo veranlassen kann - was nur mit dem wechselseitigen Vertrauen funktioniert, dass hinterher die erforderlichen Unterschriften im Original nachgeholt werden (von mir) und die Sachen tatsächlich schnell umgesetzt werden (von ihm).

Tatsächlich ist aber „meine“
Filiale die, wo ich vor Ewigkeiten mein Konto eröffnet.

Lass Dein Konto verlegen, wenn Du in diese Filiale keine Bindungen hast. Könnte aber sein, dass damit sich die Kontonummer und BLZ ändert.

Viele Grüße, KaiPi

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Hi,
dein Humor ist einmal mehr berauschend :smile:

Ich hatte bei meiner „Filialbank“ angerufen und es war ca 14h also mitten am Tag. Vermutlich hatte ich drum keinen deutsch sprechenden Hotline-Mitarbeiter in Irland dran. Der Wochentag was allerdings Mittwoch. :wink:

Bei dem was du schreibst wird mir klar, dass eine Zentralisierung offenbar meist keinen Sinn ergibt.

Vielen Dank und Grüße,
J~