Warum wird bei Frauen ein Artikel benötigt?

Moin,

was mir eben auffiel: warum benötigt man bei folgendem Beispielsatz bei „Frau“ (=weiblich) einen Artikel, bei „Mann“ (=männlich) und „Kind“ (=sächlich) aber nicht?
„Beim Mann ist es soundso, beim Kind ebenfalls. Bei DER Frau ist es aber anders“.
Man kann nicht einfach „bei Frau“ sagen. In der Mehrzahl ginge es zwar: „bei Frauen“, aber „Mann“ und „Kind“ sind ja auch Einzahl. Warum ist das unterschiedlich?

Fragt sich und euch,
J~

Ähhhh … du sagst auch nicht BEI Mann und BEI Kind. Nur dem Hund sage ich manchmal „bei Fuß!“
:stuck_out_tongue:
Was glaubst du, wofür das m in beiM steht? Das ist ein „zusammengezogenes“ bei dem, also natürlich mit Artikel. Kommst du jetzt bitte runter von der Leitung? :sweat_smile:

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Hallo,

der Artikel steckt in „beim“ → https://dict.leo.org/grammatik/deutsch/Wort/Praeposition/Prep-Art.xml?lang=de#id=1.8.4

grafik

Gruß

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Beim (= bei dem…) Mann ist es beim (= bei dem) Kind ebenfalls.

Bei …der Frau
oder
Bei …Frauen

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Sei milde, Frau Kollegin, das ist vermutlich nicht jedem so selbstverständlich wie uns.

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Ah OK. Was ist das entsprechende, zusammengezogene Wort bei „Frau“? beiR Frau?

VG
J~

Nein, das ist eben nur Schlaubergern und Schlautälern klar, nicht so einfach gehäkelten Leuten wir mir die gerade aus dem (verspäteten) Mittagsschlaf erwacht sind :wink:

VG
J~

gibt es nicht mit „bei“ – aber „zu + der“ = zur

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Gibbet nicht, wie von @Kreszentia bereits beantwortet.

Ich dachte, Muttersprachlern wäre so etwas mit der Muttermilch eingeflößt worden … @j_tilde ist wohl mit Milupa groß geworden. :sweat_smile:

Ja, wobei es auch „zu + dem“ = zum gibt, also da gäbe es für alle drei Artikel etwas Passendes. Haben denn die Frauen nix, was Männer nicht haben? :sweat_smile:

Oder zusammen geschrieben „bei/für Mann und Frau …“ (oder umgekehrt)

Nun ja, daß sie mit „zur“ nur eine einzige Kontraktion haben, ist ja doch kein Nachteil :innocent:

Dafür gehören ihnen sämtliche Wörter der Flexionsklasse „-/en“ (= fast alle, die auf -e enden, wie die Ente). Und sie haben eine viel einfachere Flexion von Substantiven und Adjektiven als Männer und Kinder. Wobei überhaupt Männer und Kinder grammatisch viel gemeinsam haben :sunglasses:

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…nicht nur grammatikalisch SCNR :grin:

Du verwechselst implizites, unbewusstes und explizites, bewusstes grammatische Wissen. Von 100 zufällig ausgewählten Muttersprachlern wird dir kaum einer die Verbzweitstellung erklären können, aber ALLE werden sie beim Sprechen natürlich richtig anwenden.

Tilde hat ja die Neuschöpfung „beiR Frau“ unbewusst völlig analog der deutschen Grammatik gebildet.

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Bei der Eisenbahn gab es früher in schnelleren Zügen neben dem Lokführer noch den Beimann. Damit der erstere nix übersieht und so, gell?

Da wird’s aber anders betont. :stuck_out_tongue: Das ist so wie mit umfahren und umfahren. :smiley:

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Man kriegt es in der Schule beigebracht. Jetzt weiß ich nicht, wie alt tilde ist, aber wenn die Schulzeit nicht allzu lange her ist, hat da der Deutschunterricht nicht mehr viel Grammatikwissen hergegeben.
Eine ehemalige Kollegin von mir sagte auch immer, sie hätte deutsche Grammatik gar nicht verstanden, wenn sie nicht Latein gehabt hätte.

Ich kenne ihn nicht persönlich, würde es aber schon auf „ein paar Tage her“ einschätzen.:sweat_smile: