Warum wird so viel Geld für das Militär ausgegeben?

Warum gibt man so viel Geld für das Militär aus, wo an vielen Ecken und Enden Geld fehlt? Ist die Welt heute wirklich noch so gefährlich, dass man diese Milliardenausgaben braucht?

das ist ja mal ein tolle frage.

wie soll man da antworten?
persönlich würde ich sagen, nein braucht man bestimmt nicht, es gibt überhaupt keine vernünftige rechtfertigung für militär und kriege.

natürlich sieht die reale situation etwas anders aus und ich selbst habe an anderer stelle grad heute gepostet:

„es kann ber beste nicht in frieden leben wenn es ihm sein nachbar neidet“.

und schon bin ich im zwiespalt, einerseits sage ich, „braucht es nicht“ andererseits „braucht es doch“.

es erinnert mich etwas an einen bugs-bunny cartoon in welchem bugs und daffy in eine art wettrüsten verfallen.

buttert mein kontrahend mehr geld ins militär muss ich das auch.

ich mag kriegsspiele, ehrlich, es war schon imer schwer zu verstehen für meine familie wieso der gernot so gerne „pänzerlet“.

nun gehe ich mal von sowas aus, ich hab also ein land und es beginnt zu prosperieren, es sind mitstreiter da welche es mir wohlmöglich neiden dass es bei mir so wunderprächtig funktioniert.

um sich an meinen gütern zu bereichern werden sie, über kurz oder lang, bei mir einfallen, was bleibt mir also übrig als selbst aufzurüsten um eventuelle übergriffe abzuwehren?
selbst wenn ich keinen gefallen daran finde.

ein scheiss spiel, ich weiss.
und als begründung für eine armee irgendwie unzureichend.

wenn man dieses „spiel“ nun auch noch mit der tatsache koppelt dass wir unsere umwelt verändern, ob wir wollen oder nicht, dann wirds zu einer sackgasse aus der es kein zurück gibt (global effect - ein spiel welches sich nicht gewinnen lässt. und das passiert ausgerechnet mir wo ich doch ein solch schlechter verlierer bin).

zur gefahr,
ja sie ist real und ich habe wirklich keine schlaue lösung parat dafür, denk bloss mal an verblendete massen (egal wo, wer & wann), welche sich einen krieg förmlich herbeisehnen, was kann ein nachbar da tun?
zuschauen?
die linke backe auch noch hinhalten?

vieles wurde gesagt, tausende schriften verfasst, religionen wuren „erfunden“ um diesem spiel einhalt zu gebieten, nichts half (manches „verschlimmbesserte“ es nur noch).

dass der neid und die gier die wurzel dessen sind ist (spätestens) seit salomon oder auch buddha schon lange bekannt.

also bleibt nur der sanfte weg, man kann nur hoffen es durch überzeugungsarbeit zu erreichen ohne dabei in eine art religion oder -ismus zu verfallen, denn dies ist numero drei nebst gier und neid.

gehe ich her und sage „schafft alle religionen ab“, oder noch frecher „schafft gott ab“, zettle ich schon den nächsten krieg an.

trotzdem hier die drei punkte:

  • religionen verhindern einen dauerhaften frieden zwischen den menschen
  • neid (um güter) ist ein weiterer grund
  • gier nach noch mehr macht der erste und letzte zugleich.

nochmals:
aus meiner sicht würde ich sagen:
„es ist absolut sinnlos immer mehr geld in die rüstung zu stecken“.

(ein wort an mögliche kritiker dessen was ich sagte, „nein es stimmt nicht der krieg ist kein motor für innovationen“)

hoffentlich antworten dir noch mehr auf diese frage - nein, diesen „gordischen knoten“, (strengenommen ist das wohl eine philosophische frage, aber mir solls recht sein. oder vielleicht ist es auch so dass du mich nach den grenzen des universums fragen kannst, aber von mir eine philosophische antwort erhälst).

Hallo!

  1. Doppelposts sind nicht sonderlich hilfreich. Du hast zwar den Text geringfügig abgeändert, in dem Du im zweiten Artikel von „man“ auf „D“ gewechselt hast, aber dann hättest Du dies auch durch eine andere Überschrift klarstellen sollen.

  2. In D ist der Verteidigungsetat, wenn man die Gesamtkosten der DDR und der BRD berücksichtigt, seit der Wiedervereinigung massiv gesunken. Dies ging einher mit einer noch größeren Truppenreduzierung und war eine direkte Folge des „Kalten Kriegsendes“ der West- und Ostblöcke. In den ca. letzten 7-8 Jahren ist der VE nominell stabil geblieben, was unter Berücksichtigung der Inflation einer weiteren Senkung entspricht. Die Größenordnung habe ich nicht ermittelt.

  3. Hieraus ergibt sich, dass es - nach meinem Kenntnisstand - kein Land mit vergleichbarer Bevölkerungsanzahl (oder größer) gibt, welches in ähnlicher relativer Höhe seine Militärausgaben gesenkt hätte.

  4. Die USA hingegen sind der wahre Aufrüster in absoluten Zahlen. Deren Militärausgaben hatten sich seit 2001 massiv erhöht und den Staatshaushalt erheblich mitruiniert. Aktuell beabsichtigt der US-Präsident, diese Entwicklung wieder zurückzufahren (Truppenreduzierung bei der Army) und stösst sofort auf den heftigsten Widerstand bei seinen politischen Gegnern. Ein Schelm, wer dabei daran denkt, dass diese Gegner zu nicht unerheblichem Teil wirtschaftlich mit den Rüstungsfirmen verbandelt sind. Soll heissen: Aktionäre sind daran interessiert, dass ihre Investitionen Gewinn abwerfen. Und Gewinnspannen sind bei Rüstungsgütern besonders hoch.

  5. D täte sehr gut daran, sich darum zu bemühen, zukünftige Rüstung mit den europäischen Partnern (NATO und EU) besser abzustimmen (Gemeinschaftsprojekte). Hierdurch liessen sich in der Anschaffung erhebliche Milliardenkosten einsparen.

  6. Auch D muss sicherstellen, dass bspw. die Belieferung mit Rohstoffen gesichert ist. Solange es ein paar Piraten (u.a. am Horn von Afrika) schaffen, diese erheblich zu beeinträchtigen, kann man auf Militär nicht verzichten.

  7. Militär ist ebenfalls nötig, um andere Länder davon abzuhalten, einen Krieg zu beginnen bzw. diesen leicht führen zu können. Was hielte z.B. Weisserussland ab, einen Westfeldzug zu beginnen, falls es auf keinen militärischen Widerstand stösse?

  8. Militär ist ebenfalls nötig, um Frieden in instabilen Regionen entweder zu erzwingen oder zu abzusichern.

  9. Im Extremfall kann Militär sogar nötig sein, um im eigenen Land eine bewaffnete Rebellion niederzuschlagen oder einen Bürgerkrieg zu beenden.

  10. Auf absehbare Zeit wird Militär sowohl in D als auch global weiterhin ein notwendiges Übel bleiben, mit dem der Frieden abgesichert werden kann.

Gruß
vdmaster

Warum gibt man so viel Geld für das Militär aus, wo an vielen
Ecken und Enden Geld fehlt? Ist die Welt heute wirklich noch
so gefährlich, dass man diese Milliardenausgaben braucht?

Kurze Antwort: ja
Lange Antwort: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kriege#21._Ja…

Guten Tag,

Vielleicht mal Off-Topic, aber trotzdem diskussionswürdig. Ein Freund von mir meinte:

„Dass wir heute keine große Kriege mehr haben, liegt nur und alleine daran, dass viele Großmächte Atomwaffen haben. Und das schreckt einfach ab.“

Daraus kann man schlussfolgern: wenn die Atomawaffen abgeschafft werden, würde die USA, Russland, China und andere Länder kein Scheu haben, aggressiver und kriegerischer vorgehen und Kriege untereinander schüren.

Soviel dazu, wozu man militärische Ausgaben braucht.

Viele Grüße
Alex

Hallo,

Warum gibt man so viel Geld für das Militär aus, wo an vielen Ecken und Enden Geld fehlt?
Ist die Welt heute wirklich noch so gefährlich, dass man diese Milliardenausgaben braucht?

Nein, ist sie definitiv nicht. in der Schweiz ist sie beispielsweise so ungefährlich, dass selbst die Luftwaffe nur noch zu den üblichen Bürozeiten unterwegs ist. Notfalls helfen die netten Nachbarn. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitae…
Die hat allerdings nicht jeder, zumal das auch ein eher harmloses Beispiel ist.
Man kann das aber auch auf andere Gebiete übertragen. Bei uns hat es beispielsweise schon seit Jahren nicht gebrandt. Sollten wir uns dann noch eine Feuerwehr leisten, wo doch an so vielen Ecken und Enden Geld fehlt? Wenn es dann doch mal brennt, rufen wir eben die Nachbarstadt an. Die kommen dann. Dürfen aber nur zusehen, nicht löschen ;o)

Grüße

Servus,

ja, ist sie (siehe Krim-Krise).

Grundsätzlich muss man in Deutschland zwei Dinge unterscheiden:

  1. Ein direkter Angriff durch unsere unmittelbaren Nachbarn ist (derzeit) auszuschließen.
    Allerdings zeigen die Entwicklungen z.B. in Ungarn, dass das nicht immer so bleiben muss. Nicht alle Nachbarländer haben eine so gefestigte Demokratie, dass es nicht doch mal wieder einen Ursurpator geben könnte, der wieder mit den Säbeln rasselt und Expansionsträumen nachhängt (siehe Russland).

  2. In einer immer globaler werdenden Welt reicht es jedoch nicht, sich nur die direkten Nachbarn anzusehen, sondern deutsche und europäische Interessen werden z.B. auch am Horn von Afrika verteidigt. Somit ist es heute wichtiger denn je, dass ein Land in der Lage ist, frühzeitig und schnell anderen Kräften Paroli zu bieten. Und sei es nur, um schlimmere Eskalationen zu verhindern.

Hätten die Ukrainer eine funktionierende Regierung und eine schlagkräftige Armee, würde es sich Russland zweimal überlegen, ob sie die derzeitige Nummer dort abziehen würden. Es mag in einer aufgeklärten Welt traurig sein, aber das „Recht des Stärkeren“ gilt leider immer noch in weiten Teilen unserer Erde.

Daraus folgt
3. Wenn man schon ein Militär unterhält, dann aber bitte richtig. Es ist keinem damit gedient eine Truppe zu besitzen, die in Friedenszeiten Milliarden Euro Unterhalt kostet, im Ernstfall aber nicht richtig einsatzbereit ist (siehe z.B. Schweiz oder - erneut - die Ukraine).

Gruß,
Sax

Warum gibt man so viel Geld für das Militär aus, wo an vielen
Ecken und Enden Geld fehlt? Ist die Welt heute wirklich noch
so gefährlich, dass man diese Milliardenausgaben braucht?

Besonders heute. Denn wenn man kein konventionelles Militär hat, muss man sich von Anfang an nuklear wehren.