Warum zucken die Rentner bei der PV?

Politik Finanz- & Wirtschaftspolitik
#1

Hallo,

ich verstehe eines nicht in den letzten Tagen. Die Rentner müssen nun die PV zu 100% bezahlen (also 0,85% rente weniger). hier wird „schreiende ungerechtigkeit“ propagiert.

warum?

m.E. haben doch die arbeitnehmer bei einführung der PV auf einen feiertag verzichten müssen (buß und bettag). diese einbuße haben nur die sächsischen arbeiter nicht, sie müssen dafür die vollen 1,7% tragen.

wo ist der unterschied zwischen rentner und sächsischem arbeitnehmer? beide verzichten nicht auf den einen freien tag (bei den rentnern will man das ja auch gar nicht), also müssen auch beide den vollen satz zahlen.

war da nicht eher eine „schreiende ungerechtigkeit“ zugunsten der rentner in den letzten 10 jahren am werke???

wie seht ihr das?

mfg vom

showbee

#2

tach,
in Sachsen bezahlen die Arbeitnehmer nicht die vollen 1.7% Beitrag, sondern es wurde für den Buß und Bettag die paritätische Finanzierung aufgeben und zwar in dem Verhältnis, dass der Arbeitnehmer 1,35% und der Arbeitgeber nur 0,35% zahlt.Insofern gibt es schon einen Unterschied.
Aber abgesehen davon denke ich auch, dass die Rentner mit ihren Protesten über das Ziel hinausschießen. Schließlich haben sie es noch relativ gut erwischt, während die kommende Genneration wesentlich mehr zu schultern hat.

pr

#3

Hallo,
es gibt viele Rentner, die nur eine kleine Rente beziehen, zusätzliche Kosten die Rentner auch noch treffen, machen bei manchen schon ganz schön viel aus. M.E. hätte man die ganz kleinen Renten davon verschonen sollen, oder eine Erhöhung für die kleinen Renten, die die zusätzliche Belastung abfängt. Es gibt natürlich auch Rentner die höhere Renten haben. Aber vor allem finde ich dass man auch mal an die Pensionen der Beamten gehen sollten, die haben nähmlich satt ausgesorgt und lamentieren völlig unberechtigt.

LG

Sarah

#4

hi sarah,

ich halte nicht viel von neiddebatten. klar jeder muss irgendwie den gürtel enger schnallen, solange sich aber jeder überbeansprucht fühlt und auf jemanden zeigen kann/will der besser da steht, wird aus dem system nix!

es muss sich viel ändern, die agenda 2010 ist nur ein tropfen auf den heissen stein. meine ideen in kurzform:

sozialleistungen für rente, arbeitslosigkeit, krankheit, kinder, ausbildung etc. als staatliche leistungen steuerfinanziert

daraus folgt: durch steuerliche finanzierung (idee bürgerversicherung) werden alle nach leistungsfähigkeit herangezogen. wenn im gleichen atemzug die ertragsteuer so konzipiert wird, dass sie tatsächlich vereinfacht ist, ist das alles machbar. m.E. brauchen wir keine bundesagentur für arbeit, keine rentenkassen etc. vielzuviel verwaltungsbau etc. grundversorgung kann in so einem reichen land wie wir es haben staatlich sein.

extraversorgung (bsp. arbeitslosengeld länger als 12 monate, rente mehr als existenzminimum) muss privat versichert werden, dafür ist auch geld da, wenn man statt 30% steuern und 40% SV-abgaben nur 40-50% steuern zahlen muss.

naja, es gibt viel zu tun. zerreden bringt nix. schröder muss noch ganz schön bluten, aber was denken die rentner? wird es mit stoiber, merkel oder westerwelle „sozialer“ (sozialer als auslegung von „wie bisher“)?

alleine die aussicht auf in 30 jahren zeigt deutlich: so wie heute gehts nicht weiter!

mfg vom

showbee