Was beachten bei Rennmäusen?

Hallo!

habe bisher 8 Tiere (3 große hunde, 3 zwergkaninchen, 1 katze, 1 landschildkröte), alle leben sehr artgerecht und nun interessiere ich mich für rennmäuse. habe schon an einige geschrieben, aber ich denke, hier im forum bekomme ich evtl. noch mal zusätzliche infos.
also ich habe ein paar fragen an rennmaus-erfahrene:

wie alt werden gerbile im durchschnitt und wie kann ich das alter bestimmen?
welche gruppe sollte ich zusammenstellen(wen ich die möglichkeit habe)? wie gibts am wenigsten zoff?ich hatte vor 2-4 tiere zu halten.
reicht ein terrarium oder brauchen sie was zum buddeln (also ein zusätzliches aquarium)?
was muss ich noch im vorhinaus beachten?

ps: es kommen nur tiere aus dem tierheim in frage!

Vielen dank und liebe grüße
Lara

Hallo Lara,

was ist denn aus Deinem anderen Projekt geworden? und aus Nummer 9?
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ich rate Dir davon ab Mäuse und Katzen gleichzeitig zu halten.
Die Mäuse würden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verstehen, dass sie in ihrem Käfig sicher (sind sie sicher?)sind vor der Katze und stünden evtl. dadurch permanent unter großem Streß. Das hätte dann mit Tierliebe nicht mehr viel zu tun. Auch Hunde fahren auf Mäuse ab und haben sie mitunter zum fressen gern, deshalb mein Rat lass es besser sein. Selbst wenn die Gerbils in einem separaten Zimmer stünden wäre das Risiko enorm, dass etwas passiert, wenn die Kleinen ihren Auslauf genießen.

Und ja Gerbils graben und zwar tierisch und brauchen recht viel Auslauf.
Hab Dir zu informativen Zwecken mal 2 Seiten herausgesucht.
http://www.rennmausecke.de/
http://www.tierklinik.de/tierabc.php?content=00044

Gruß
Maja

Hallo
Vor einigen Jahren wurde mir auch Gerbils empfohlen. Also kaufte ich mir ein Paar aus dem dann bald mehr wurden :smiley:
Ich hatte nach kurzer Zeit den Tieren ein Aquarium anfertigen lassen. Es ist etwa 50cm hoch, 40cm breit (so breit war der Aufstellschrank) und hat eine Länge von 1,40m.
Darin tummelten sich bis zu 21 Mäusen gleichzeitig, was übrigens auch sehr schön ist, denn dann ist immer etwas los.
Aber das muß jeder selber entscheiden.
Interessant war, das bei 21 Mäusen definitiv schluss war. Als der Käfig so voll war, gab es ein Jahr lang keinen Nachwuchs mehr!
Die Tiere regeln das wirklich selber.
Streit gibt es auch oft. Da muß man dann schon mal „Loslassen“ und die verstossenen Tiere abgeben. Manchmal ist man auch nicht schnell genug und es liegt eines Tot im Käfig oder ist so zerbissen, das es nicht mehr lange lebt. Kam bei mir aber nicht so oft vor.

Gerbils können angeblich bis zu 10 Jahre alt werden. Bei mir sind 5 Jahre draus geworden.
Die Tiere sind äußerst Pflegeleicht. Geruchsbelästigung tritt eher weniger auf, da sie Wüstentiere sind, pieseln sie nicht so viel. Eine „Nasse Ecke“ wie z.B. beim Hamster gibt es nicht.
Gerbils sind Wühler. Ein Aquarium wäre daher sehr nützlich. Und selbst da können sie noch „drüberwühlen“. Man kann normales Streu nehmen, aber auch Sand oder sogar Rindenmulch. Letzteres habe ich aber nie benutzt. Beim Sand (Kinderspielsand aus dem Baumarkt für 2,50 Euro ist „gefiltert“) bauen sie sich Tunnel und es macht Spaß ihnen darin zuzusehen. Mit der Zeit wird der Sand aber zu Pulverig und dann (nach 2-3 Monaten) muß der ganze Sand wieder nach unten, was ne ganz schön Tortur war :smiley:
Am meisten habe ich Streu genommen. Dazu einige Steine und Holzstücke (Buche splittert nicht) dazu gelegt. Gab nie Verletzungen oder Krankheiten.
Sie Nagen allerdings alles an was geht. Eine Kloopapierrolle ist nach wenigen Minuten nur noch Konfetti.
Bissig waren die Tiere auch nicht. Sie frassen aus der Hand, ließen sich streicheln und auf der Hand tragen.
Ich habe verstossene Babys mit der Flasche großgezogen und aufgepeppelt.
Alles in allem eine schöne Zeit.

Das mit den anderen Tieren… Meine Eltern hatten von mir auch drei Mäuse bekommen (die bei mir ausgestossen wurden). Die haben auch einen Hund und wenn der Hund von meiner Schwester kam (Golden Retriever) hat er sich auch immer die ganze Zeit davor gesetzt und die Tiere beobachtet (vielleicht weil sie die selbe Fellfarbe hatten *g*). Auch die Mäuse kamen heraus und beobachteten den Hund. Von Panik oder Furcht war Jahrelang nicht zu sehen. Auch sie sind sehr alt geworden.

In Baumärkten oder Zoogeschäften gibt es sicher kleine günstige Informations-Bücher über Gerbils. Das kann man sich ruhig mal zulegen.

Generell kann ich Gerbils uneingeschränkt empfehlen, denn sie sind schön anzusehen und Pflegeleichte Tiere. Und wenn die Katze sowieso die anderen Tiere nicht angreift werden sie vielleicht auch keine Angst haben (Kennen Gerbils überhaupt Katzen *g*)
Aber vielleicht auch mal im Tierheim nachfragen.

Wenn noch weitere Fragen sind, einfach fragen oder Email.
Gruß
Andreas

ich bin absolut entsetzt!
21 Mäuse in einem 140er-Becken? Das ist absolut wahnsinnig und hat mit artgerechter Haltung und Tierliebe nichts zu tun… ich hatte in meinem 120er-Becken 3 Rennmäuse und dachte das es viel kleiner echt nicht sein darf…
Warum es nicht mehr wurden kann ich dir sagen…Mütter neigen dazu unter Stress ihre Jungen nach der Geburt aufzufressen… und Stress bedeutet eine solche Haltung definitiv…

krass…„ach und dann kommt man halt auch mal zu spät und hat ne tote Maus drin liegen…“ …ich fass es nicht!

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Hallo Lara!

Schön dass du dich vorsorglich informierst über die richtige Haltung!

Das alter von ausgewachsenen Gerbils zu bestimmen ist nicht einfach, ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Ich selbst hatte auch eine Rennmaus in meinem Dreierteam, von der ich das Alter nicht wusste. Leider ist sie inzwischen gestorben. Die anderen beiden sind jetzt bald ungefähr (hatte alle drei aus ´katastrophalen Verhältnissen, die beiden waren noch nicht ganz ausgewachsen, daher konnte ich das Alter schätzen) 3 Jahre alt und noch ziemlich fit.
Man sagt im Schnitt werden Renner zwischen 3 und 5 Jahren alt, kommt halt auch drauf an wie der genetische Hintergrund ist. Oft ist ja grad in Heimzimmervermehrung Inzucht im Spiel was die Lebenserwartung drückt.
Ich würde dir raten zwei gleichgeschlechtliche Tiere aufzunehmen für den Anfang. Von einem Pärchen rate ich strikt ab. Erstens muss man ja, wo so viele Tiere in Tierheimen und Tierschutzorgas sitzen, nicht auch noch Junge in die Welt setzen durch planlose Vermehrung. Ich denke das siehst du deinem PS-Kommentar entsprechend eh ähnlich. Zweitens ist eine Paarhaltung zumindest für das Weibchen unglaublicher Stress, selbst wenn es nicht so ausartet wie Andreas es geschildert hat. Das Weibchen trägt nen knappen Monat und ist danach sofort wieder empfängnisbereit. Das heißt in Gesellschaft eines potenten Männchens ist die arme ihr ganzes Leben lang trächtig und muss nebenbei noch die Jungen aufziehen was viel Energie kostet… sie wäre quasi ne wandelnde Gebährmaschine die arme. Eine Kastration stellt bei einer Rennmaus ein ziemliches Risiko dar, deswegen würde ich davon eher abraten.
Alternativ bleiben also nur gleichgeschlechtliche Gruppen.
Für einen Rennmaus-Anfänger sind zwei Männer am besten, wobei sich zwei Mädels in der Regel auch gut vertragen. Größere Gruppen sind eigentlich eher widernatürlich, in freier Wildbahn leben immer nur zwei adulte Tiere dauerhaft zusammen. Man kann es natürlich trotzdem versuchen mit mehr Tieren, sollte sich dann aber darüber bewusst sein, dass es möglicher Weise nicht klappt und man zwei Paarbecken aufmachen muss.
Ich bin bei meinen drei Männern damals das Risiko eingegangen, da die Alternative für den zurückgebliebenen nicht allzu rosig gewesen wäre… bei mir hat es geklappt, aber Garantien gibts nie.

Ich würde dir auf jeden Fall raten ihnen unbedingt ein genügend großes Becken mit einer genügend hohen Einstreu anzubieten. Rennmäuse buddeln sehr gern und lieben es sich ein Gangsystem anzulegen. Ich biete dazu immer einer Mischaung aus hauptsächlich Kleintiereinstreu, Stroh und Heu an…manchmal füge ich auch bisschen Laub dazu. zwischen der Einsreu sind auch einieg Äste und Wurzeln zum bearbeiten verteilt. Meine haben jetzt ne Einstreuhöhe von 25-30cm…ich würde wenigstens 20cm anbieten. Ich hab als Unterbau ein Aquarium und haben oben ein mit Kaninchendrath bespanntes Holzgerüst aufgebaut mit Ebenen und einem kleinen Extrabecken mit Chinchillasand (ganz wichtig, brauchen sie umbedingt zur Fellpflege!!). Das Aquarium an sich dient wirklich nur der Verwirklichung ihrer eigenen Wohnideen :wink:.
Man sollte schauen dass das Domizil wenigstens ne Grundfläche von 0,5m 2 hat, da sich sonst sehr schnell Langeweile und Stereotypen wie in Ecken scharren und Gitternagen einstellen.
Rennmäsue muss man nicht zu häufig sauber machen, bzw meiner Erfahrung nach sollte man das sogar vermeiden. Meine sind nach einer Gehegereinigung immer erst mal völlig durcheinander und brauchen ein paar Tage um wieder klar zu kommen wenn ihr Tunnelsystem mit der Schlafhöhle und den Markierungen und dem Futtervorrat weg sind. Man sagt bei einer Einstreuhöhe von 20cm macht man sie etwa einmal im Monat sauber… ich mache meine nur etwa alle zwei Monate komplett sauber…sie erledigen ihr Geschäft aber auch überwiegend im Sandbecken, welches ich dann wesentlich öfter reinige.
ein Häuschen habe ich nicht, ne Höhle bauen sie sich selber. Eine Futterschüssel habe ich auch nicht, das Futter wird verteilt im Becken damit sie was zu tun haben.

eine wirklich gute Seite ist www.diebrain.de, da kannst du dir noch mal ne Menge Ideen und Informationen verschaffen (ist übrigens auch für Kaninchenhalter interessant :wink: )
In dem einen Link, der dir da unten gegeben wurde (www.rennmausecke.de) wird die Hamsterkugel, Jogginball oder wie immer man es nennen will angepriesen. Ich will dir noch ganz deutlich davon abraten…dieses Spielzeug ist kein Spaß für die Tiere sondern einfach nur Quälerei!
(sie auch http://www.tierschutz-tvt.de/merkblatt62.pdf zum Beispiel als ein der vielen verantwortungsvollen Seiten zu solchen und ähnlichen Themen)

lieben gruß
aj, die selbst Kaninchen und Rennmäuse hält

Huhu,

ich hab das bei meinen beiden aber auch geschafft. Hatte zwei Mädels in einem dreistöckigen ziemlich großen Käfig (unten hohe Schale mit viel Streu zum buddeln). Die eine hat der anderen erst den Schwanz abgebissen und irgendwann gab es dann mal nachts (tagsüber haben sie sich nicht gestritten) einen Streit und die eine war tot. Die zweite hat sich dann nach ein paar Wochen auch für den Weg über die Regenbogenbrücke entschieden (neue wollten wir zu dieser grausemen Maus nicht holen).
Lustig fand ich sie sehr, haben auch viel Auslauf bekommen und waren absolut zahm und das nach kurzer Zeit und trotzdem Glück hatten wir mit ihnen nicht.

bye Frieda

huhu Frieda

Das ist bei dir ja auch nochmal ein völlig anderer Hintergrund!.. Rennmäuse eignen sich in meinen Augen nicht besonders gut als Haustiere, besonders wenn man wert auf artgerechte Haltung legt…das ist hier schlicht kaum möglich weil die Ansprüche zu divers sind. In freier Wildbahn lebt ein Pärchen dauerhaft zusammen. In Gefangenschaft halte ich das für Tierquälerei auf so wenig Platz aus schon geschilderten Gründen. Also bleibt nur gleichgeschlechtliche Vergesellschaftung…das geht leider nicht immer gut. Das ihr so ne Zicke dabei hattet, das konntet ihr nicht ahnen, und ist in gewissem Maße Schicksal…aber man muss ja um Gottes Willen nicht so drauf anlegen…

lieben gruß
aj

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Hallo!
Ich meine sie werden höchstens 3-4 Jahre alt. Das Alter kann man in der Tat nur bei jüngeren Tieren bestimmen.
Am besten sind immer nur 2 Tiere des selben Geschlechts.
Sie brauchen viele Möglichkeiten zum Buddeln und Gänge anlegen!!!
Beachten solltest du, dass sie nachts unerträglich laut werden können, falls sie ins Schlafzimmer kommen sollten.
Grüsse und viel Spaß!

Danke schon mal für die antworten, hab euch ja auch zurückgeschrieben…

aber leute, nicht zoffen! :wink:

also, damit hier keiner zustände kriegt: ich habe nicht vor, 21 rennmäuse zu halten *g*
und da ich sowie so im tierschutz mit allem drum und dran bin, werde ich sowie so keine mäuse produzieren, auch wenn ich den platz hätte.
da hol ich mir lieber noch welche vom tierschutz!

nicht persönlich nehmen…ähmmm „andreas“ glaub (oder?, naja, der mit den 21 mäusen): ich möchte jetzt kein urteil fällen, ob das akzeptabel ist oder nicht; aber so ist halt meine „tierschützer-einstellung“ :wink:

vielen dank noch mal an euerer beteiligung!
ich hoffe auf weitere erfahrungsberichte!

lg Lara