Was bedeutet die Abkürzung p.p. ?

Hallo. Nach 32 Jahren hat mir mein PrüfungsProf., inzwischen 82 Jahre, geschrieben und auf der Adresse nach meinem Vor- und Nachnamen - mit Komma abgetrennt - p.p. gesetzt. — Aus den von mir ‚heimgesuchten‘ Abkürzungslexika passt keine Auflösung/Übersetzung dieser zwei Ps mit Punkten zu mir bzw. formell zu einer Anschrift. Weitest her geholt wäre p.p. für praemissis praemittendis / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt. Zum einen habe ich keinen akademischen Titel, zum anderen wäre mein akademischer Grad „MA“ (den ich seinerzeit bei ihm erworben habe) doch schneller geschrieben als p.p.

Ich bin mit meinem ‚Latein‘ am Ende. Also, bitte: Wer weiß was? Gruß, Witte

Hallo,

Nach 32 Jahren hat mir mein PrüfungsProf., inzwischen
82 Jahre, geschrieben und auf der Adresse nach meinem Vor- und
Nachnamen - mit Komma abgetrennt - p.p. gesetzt.

Weitest her geholt wäre p.p. für
praemissis praemittendis / man nehme an, der gebührende Titel
sei vorausgeschickt. Zum einen habe ich keinen akademischen
Titel,

konnte er das denn wissen? Vielleicht hielt er es ja für möglich, dass Du im Laufe der 32 Jahre noch einen erworben hast?

zum anderen wäre mein akademischer Grad „MA“ (den ich
seinerzeit bei ihm erworben habe) doch schneller geschrieben
als p.p.

Das könnte eine Marotte sein; oder er macht das grundsätzlich so, weil er nicht riskieren will, sich bei den Titeln der Adressaten zu vertun.

Für ganz abwegig halte ich praemissis praemittendis nicht.

Gruß
Kreszenz

Hallo, Kreszentia.

„Marotte“ passt vorzüglich zu dem liebenswerten, alten Herrn. Ich hatte ihn vor seinem Brief an mich zufällig getroffen. — Nach 30 Jahren TV-Journalismus bin ich - bei allem Respekt - meilenweit weg von dem akademischen ‚Gedöns‘(Rheinländisch für Getue).

Vielen Dank, Witte

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Nach 30 Jahren TV-Journalismus *bin ich* - bei allem Respekt -
meilenweit weg von dem akademischen ‚Gedöns‘(Rheinländisch für
Getue).

Das, was Du jetzt als „normal“ empfindest, wird evtl. in 50 Jahren auch schon wieder als „Gedöns“ resp. „respektlos“ empfunden, wer weiß?

Das sind doch alles nur sich eigentlich und vor allem von ihrem Sinn her sehr ähnelnde gesellschaftliche Normen, vor deren „Hintergrund“ der Einzelne seine „'Identität“ definiert, allerdings auch abhängig vom „Normenset“.

Individuation würde bedeuten, seine Identität („bin ich“) unabhängig von den (zeitgeistabhängigen) Normen definieren zu können.

Hallo!

Weitest her geholt wäre p.p. für
praemissis praemittendis / man nehme an, der gebührende Titel
sei vorausgeschickt.

Das finde ich sogar sehe naheligend - er weiß nicht, ob Du noch weitere Titel erworeben hast und möchte Dich nicht falsch sprechen.

M.

Hallo, Denker.
Danke fürs Denken. Leuchtet ein …
Witte

Hallo, Uwe.

Deine sozio-philosophische Einlassung auf meine Erläuterungen zu meinem Erklärungsbedarf zum kleinen, ‚unschuldigen‘ „p.p.“ finde ich spannend.
Ich gehe sogar weiter: Nicht in 50 Jahren, sondern schon in 20, 30.

Hatte ich nicht geschrieben „bei allem Respekt“?

Danke, Witte