in einem Text aus dem Jahr 1900, in dem über die damaligen Sitten und Gebräuche wie auch über den Aberglauben in einem Dorf berichtet wird, bin ich auf die obige Formulierung gestoßen.
Im Kontext:
*"Wenn man in der Karfreitagnacht Nelken säe, dann bekomme man zwölferlei Farben. Solange[!] man eine Henne setze, soll man einen Hut aufsetzen, dann bekommen die jungen Hühner Hauben."
Weiß jemand hier, was die Formulierung „eine Henne setzen“ bedeutet?
Und was ist hier mit „Hauben“ gemeint?
Haubenhühner sind besondere Zuchtformen - die „Hauben“ = Federbüschel auf dem Kopf haben keinen Nutzwert, sondern sind bloß Zierde. Ob man das in Onstmettingen oder Dusslingen im 18. - 19. Jahrhundert schon gewusst hat, oder Haubenhühnern (die mit den weniger auffälligen Zuchtrassen fruchtbare Nachkommen haben und den Federschmuck rezessiv vererben) besondere Eigenschaften zugesprochen hat, weiß ich nicht zu sagen.
Ganz egal, ob der Bauer während dem Brüten („Sitzen“) der Glucke 'nen Hut trägt oder nicht …
das Aussehen der Küken richtet sich nach den Erbanlagen der Elterntiere, genauer der Elterntiere vom Brutei.
Der zitierte Satz ist also vollständig Aberglaube, viell. auch nur lustig gemeint.
Alte Haubenhuhnrassen sind z.B. Paduaner und Holländer Haubenhühner.
Haube und Schopf beim Huhn werden übrigens nicht rezessiv, sondern unvollständig dominant vererbt.