Was bedeutet 'Gode'?

Liebe Expertin/lieber Experte,
in einer alten Urkunde wird der Ausdruck „Gode“, möglicherweise für „Pate“ verwendet. Ich bin meiner Sache nicht ganz sicher aber im Textfluß könnte diese Bedeutung passen. Im pfälzischen Dialekt ist mir der Ausdruck „Getsche“, ebenfalls für Pate bekannt. Was sagen die Gebr. Grimm mit ihrem Wörterbuch zu dem Wort „Gode“?
Vielen Dank im Voraus für eine schnelle Antwort
Uwe C. Christiansen

Hi Uwe,

im Eifeler Sprachraum heute noch gebräuchlich:
de Paat (oder Patt - je nach Region kurzes oder langes A) für der Pate (Patenonkel) und
de Good (oder Jood, auch Jott) für Patin bez. Patentante.

cu Norbert (Eifeler) mit Hochdeutschkenntnis

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Das ist ganz richtig:

„Gode“ wird für „Pate“

verwendet.

Der Name Goethe ist eine Ableitung davon.

Bei uns zu Hause hieß es
„Geiit“ und „Gaol“.

Gode ist vermutlich auch mit englisch „godfather“ (=> Marlon Brando als Pate der Mafia) verwandt.

Gruß Fritz

Schwäbisch Dode

Auf der Alb kennt man den Ausdruck Dode für Patentante.
Gruß
Bolo2L

Auf der Alb kennt man den Ausdruck Dode für Patentante.

Und Dede für den Patenonkel.
Fritz

Hallo Uwe,
und auch noch: im Kurpfaelzischen/Odenwaelderischen: die Good fuer Patentante.
Tschuess, Elke

Schweizer Nachtrag
Hallo!

In der Schweiz heissen Pate und Patin übrigens Götti und Gotte.

Gruss
Renato

…nordhessisch
…Godel und Patte
Gruß
Corinna

Mittelhessisch knapp nördlich von FfM
Hi Uwe,

bei und zu Hause (Wetterau) ist Gode die Taufpatin un Petter das männliche Pendant.

Ciao

Uwe

Ein Überblick
Pate und Patin in verschiedenen Regionen Deutschlands:

Westniederdeutsch: Gevatter, Vatter, Pate/Vattersch, Patin;

Ostniederdeutsch: Vatter, Pate/Patin;

Sächsisch: Pate/Patin, Gevatterin;

Thüringisch: Pate, Dot, Mannspate, Pfätter/Patin, Gevatterin, Dote, Fraupate;

Hessisch: Pätter, Pfätter, Pate/Gote, Dote, Patin;

Rheinisch: Pate, Patenohm, Pätchen, Pätter/Gote, Gotchentante, Göle, Patin, Pätchentante;

Pfälzisch: Pätter, Pate/Gote, Götel;

Schwäbisch-Alemannisch: Göti, Dot, Pfätterich, Hosendot/Gote, Dote, Rockdote, Gotebäs;

Fränkisch: Pate, Dote, Herrdot/Pate, Dote, Fraudote;

Bairisch: Göt, Döt/Gotel, Dote.

Gruß Fritz

Lieber Fritz,
ganz herzlichen dank für die Zusammenfassung. Du hast mir sehr geholfen.
Allen anderen Mithelfern danke ich ebenfalls sehr herzlich.
Grüße
Uwe

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Kenne den Begriff Gode für Tante Grosstante und Patin
Regional aus Saarland

Bei uns in Mittelhessen wird auf kleineren Orten oft der Begriff Gote („Gode“ ausgesprochen) und Petter („Pedder“ ausgesprochen) für Tante und Onkel verwendet, ich selbst habe meine Paten noch in Kindheitstagen so genannt, bzw. nenne ich einige heute noch so und ich bin erst 27 Jahre alt.