Was bedeutet im Falle eines künstlichen Komas ein starkes Pupillenspiel?

Hallo zusammen,
der Sohn eines befreundeten Ehepaares liegt nach einem Suizidversuch am 23.12.2015 mit schwersten Schädelhirnverletzungen im künstlichen Koma. Dringende OP´s müssen aufgrund der noch zu starken Hirnschwellung verschoben werden. Am26.12. kam noch ein Hirninfarkt hinzu und heute Morgen gab es einen Anruf aus dem Kkh, dass wegen des starken Pupillenspiels in der Nacht erst einmal von allen Folgebehandlungen Abstand genommen wird. Was hat es mit einem Pupillenspiel auf sich, deutet das auf weitere Komplikationen hin?

So viel ich weiß deutet es auf die Art der Schädigung des Hirns darauf hin. Sprich, die Hirnschwellung verursacht das starke Pupillenspiel. Die Ärzte schauen sich immer zuerst die Pupillen an bevor sie ein CT machen.

Und deutet explizit auf eine Schädigung des Hirnstamms und/oder des Kleinhirns und des vestibulären Systems = Gleichgewichtssystem hin. ramses90

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Heute wurde der junge Mann umgelagert, weil er die letzten 12 Tage nur auf dem Rücken und auf einer Gelmatte lag, aufgrund der stark ansteigenden Körpertemperatur eine Kältematte notwendig wurde. Wegen des Umlagen wurde die Sedierung verstärkt, allerdings stieg danach der Hirndruck sofort wieder an, so dass ein … die Mutter sprach von einem Druckventil … eingesetzt wurde. Das wird wohl etwas sein, was den Hirndruck dauerhaft misst? Ich würde den Eltern so gerne Mut und Hoffnung zusprechen, mache das auch, aber ich denke mal, es steht nicht steht nicht so sonderlich gut um deren Sohn.

Moin,

„Mut und Hoffnung zuzusprechen“ ist sicher richtig, wichtig ist aber auch keine Hoffnungen zu machen, die nicht erfüllbar sind.

Du solltest also eher den „seelischen Mülleimer“ spielen, diese Funktion ist sehr, sehr wichtig. Sobald jemand in Ruhe zuhört und natürlich auf Fragen antwortet, eben auch ehrlich, werden manche Probleme schon sehr viel leichter.

Leider sehe ich die Prognose auch eher negativ.

Euch allen „Alles Gute!“.

Gruß Volker

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Guten Morgen Volker,
den „seelischen Mülleimer“ spiele ich seit dem Unglückstag täglich, habe immer ein offenes Ohr und bin, denke ich mal, eine recht gute Zuhörerin. Wir telefonieren morgens kurz, wenn die Mutter im Kkh angerufen und Informationen darüber bekommen hat, wie die Nacht war, und dann am Abend nach der Besuchszeit recht lange, damit Andrea alles loswerden kann, was sie loswerden möchte. Für mich ist es auch völlig okay, wenn wenig später das Telefon nochmals klingelt, weil Andrea in ihrer Aufregung etwas vergessen hat. Die Ärzte sagen ganz deutlich, dass sie und ihr Mann sich im Klaren darüber sein müssen, dass sie nicht dieses Kind zurückbekommen, was sie einmal hatten, da die Verletzungen viel zu schwer seien, es sei zwar noch in keinster Weise absehbar, um was für Behinderungen und Einschränkungen es sich handeln würde und in welchem Ausmaß, aber dass es sie gäbe, stünde fest. Ich würde an dieser Stelle eigentlich gerne ein wenig weiter ausholen, da es bezüglich des Suizidversuchs eine längere Vorgeschichte gibt, die deutlich macht, dass die Eltern nicht gemeinsam an einem Strang gezogen haben, in 2 völlig unterschiedliche Richtungen drifteten mit ihren Ansichten, aber das lasse ich mal, weil ich es super nett finde, dass du dich meines Themas angenommen hast und es bestimmt nicht in Ordnung ist, wenn ich nun meinen „Müll“ bei dir ablade. Nur das sei noch gesagt, da ich die Ansicht und die Meinung des Vaters Wochen vor der Kurzschlusshandlung des Sohnes nicht einmal ansatzweise verstanden, mit Engelszungen geredet habe, um ihm zu einer anderen Sichtweise zu bewegen, es jedoch überhaupt nichts brachte, ist mir, nachdem mir die Mutter am frühen Morgen des 23.12. die Hiobsbotschaft telefonisch überbrachte, die Bemerkung rausgerutscht, dass Mario, das ist der Vater, da einen riesengroßen Fehler gemacht hat. Die Worte waren draußen, bevor ich denken konnte, wobei es mir in dem Moment, auch wenn es den Eindruck macht, gar nicht um Schuldzuweisung ging, ich wollte lediglich sagen, dass niemandem damit geholfen ist, wenn sie sich jetzt gegenseitig Vorwürfe machen, sie als Familie zusammenstehen, einander stützen müssen, um für das, was kommt, gemeinsam zu kämpfen. Doch den Satz konnte ich nicht mehr zu Ende führen, weil Mario Andrea nach meinen Worten das Telefon aus der Hand nahm und mich wegdrückte. Inzwischen hat sich die Sache wieder ein wenig eingerenkt, Mario und ich haben seit dem Vorfall auch einige Male telefoniert, aber der Knacks ist da. Bezüglich des Vorwissens fallen mir manche Gespräche mit den Eltern recht schwer, ich möchte gerne ehrlich sein, weil es eigentlich nicht meine Art ist, jemandem nach dem Mund zu reden und Worte, hinter denen ich nicht stehe, nachzuplappern, aber die Sorge darüber, es könnte durch meine Ehrlichkeit zum Bruch zwischen Andrea und Mario kommen, lässt mich deswegen oftmals unerfüllbare Hoffnungen aussprechen. Dabei ist mir der Satz „Wisse alles, was du sagst, aber sage nie alles, was du weißt“ momentan mein bester Begleiter.

Liebe Grüße von Petra

Petra, auch Dir einen "Guten Morgen,

ich habe mich über Deine Antwort gefreut. Ich lese daraus, dass Du - aus meiner Sicht - auf einem guten Weg bist, auf dem Du helfen kannst.

Nein, Du lädst keinen Müll bei mir ab!

Gerne höre ich Deine Fragen, wenn´s nicht öffentlich sein soll, auch gerne per PN. Wenn ich kann werde ich mir die Zeit nehmen in Ruhe zu antworten. „In Ruhe“ heißt aber auch, dass ich nicht immer sofort antworten kann. Eine „hingeschluderte“ Antwort hilft nicht.

Nochmals, „Alles Gute für euch“.

Liebe Grüße Volker

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Hallo Volker,
danke für dein Angebot und, nein, überhaupt kein Thema, sehe ich ebenso, Antworten müssen nicht umgehend oder binnen einer bestimmten Zeitspanne erfolgen.

Gerne würde ich dein Angebot „per PN“ annehmen, habe jedoch so gar keine Ahnung, wie ich da nun was machen muss, bin technisch irgendwie ziemlich planlos.

Liebe Grüße
Petra