Eigenartigerweise hat seit zwei Tagen kein User hier geantwortet, deshalb will ich es einmal versuchen, in der Hoffnung, dass sich noch weitere Poster dazugesellen.
Fremdbezügliches Wissen ist ein Wissen der MACHT anderer. Bei Tieren ist es das Wissen der MACHT. Zum Beispiel weiß meine Katze instinktiv, dass sie allen Mäusen, Eidechsen und auch Hasen in unserem Garten überlegen ist, das kann meine Katze instinktiv Fühlen als SELBSTBEWUSSTSEIN. Wie sie dann aus diesem Gefühl der Evidenz ihrer Überlegenheit einzelne Strategien anwendet, um Mäuse, Eidechsen und Hasen zu töten und zu fressen, ist ein weiteres Wissen ihrer MACHT. Wenn ich jetzt eine Maus wäre, wäre diese MACHT einer Katze ein „fremdbezügliches Wissen“.
Dasselbe Prinzip „Wissen ist Macht“ ergibt sich auch innerhalb einer Gruppe von Tieren. Um dies zu verdeutlichen und als „vergleichende Verhaltensforschung“ auch auf menschliche Gemeinschaften zu übertragen, lehrt man in der Wissenschaft des Managements beispielsweise die „Hackordnung“. Das mächtigste Huhn sitzt auf der höchsten Stange im Hühnerstall und hackt auf ein schwächeres Huhn darunter und dieses wiederum auf ein noch schwächeres bis hinunter zur untersten Stange des schwächsten Huhns. Eine gewisse Rangordnung der MACHT ist auch in einem Wolfsrudel oder bei Löwen, Elefanten und Affen usw. beobachtbar, wobei für die schwächeren Tiere die stärksten ein „fremdbezügliches Wissen“ haben.
Dasselbe Prinzip der MACHT ist auch bei uns Menschen der Fall, wenn man sich mal die Urmenschen in einer Gruppe vorstellt. Auch hier dominieren die stärksten alle schwächeren Menschen, wobei irgendwann der „Homo sapiens“ entstand und mit ihm das Prinzip „Wissen ist Macht“, das dann seit Urzeiten immer weiter entwickelt wurde. „Fremdbezügliches Wissen“ entstand dann vor allem durch zwei Hauptbereiche menschlicher Selbstorganisation: Durch die Sippen- und Stammesführer und durch die Medizinmänner. In weiterer Entwicklung des Prinzips „Wissen ist Macht“ entstanden daraus Könige, Fürsten und Politiker sowie Religionen, Priester und Kirchen. Diese MACHT wäre unter „fremdbezügliches Wissen“ einzuordnen. Das gilt auch für die MACHT von Unternehmen, staatliche Institutionen, Parteien und künstlerisches Wissen wie Musik, Literatur, Medien usw.
„Selbstbezügliches Wissen“ ist dagegen das, was schon die Sophisten im alten Griechenland lehrten, wobei erst mit Sokrates ein wirklich ganzheitliches „selbstbezügliches Wissen“ in unserer westlichen Kultur entstand.