was bedeutet „Zammstand“ in der normalen deutschen Sprache?
Danke sehr
Der, wie man in Bayern sagt, Zammstand
von Lindner und Lehfeldt wirft
außerdem ein Schlaglicht auf ein Phänomen,
das in Berlinimmerwieder zu beobachten
ist: amouröse Verbindungen von
PolitikundJournalismus (m/w/d).
der Stand ist vom Verb stehen abgeleitet, er bezeichnet den Ort, die Art, die Handlung des Stehens, und Zamm- um ein paar Laute ergänzt, die im wilden Süden als überflüssiges Geplapper erachtet werden, heißt so viel wie Zusammen-.
Ein Zammstand ist jede Form Zusammenkunft, die nicht bloß rein sachlich motiviert ist - Leute stellen sich zueinander. Nicht nur, wenn sich zwei Partner zusammentun, sondern auch, wenn aus irgendeinem festlichen Anlass die Bürger einer Gemeinde, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Schützenvereins oder der Zimmerer-Innung zusammenkommen.
Wenn die Pendler in Freyung morgens auf den Passauer Bus um 5 Uhr 31 warten, ist das kein Zammstand, weil sie sich nur wegen des Busses am selben Ort aufhalten, und nicht, weil sie mit den anderen zusammensein wollen.
Übrigens: Die bayerischen und österreichischen Mundarten heißen zusammengefasst Bairisch, da muss man aufpassen - oder, um beim wilden Süden zu bleiben: Da muss man fein Obacht geben.
betreffend die Sprache gibt es zumindest unter Philologen nur die Schreibweise Bairisch / bairisch.
Die Adjektive bayerisch und bayrisch (nur klein geschrieben, weil das Substantiv immer die Sprachgruppe bezeichnet) beziehen sich allgemeiner auf die Eigenschaft „Bayern oder die Bayern betreffend, zu Bayern oder zu den Bayern gehörig“.
Das Verb „zusammen gehen“ oder „miteinander gehen“ bezeichnet nicht den Vorgang der Zusammenkunft wie Zammstand, sondern den Zustand der Liaison ohne Formalisierung wie Verlobung usw.
Außerdem ist Deine Umschrift des Sächsischen sehr missglückt.
Der Unterschied zwischen bayrisch und bairisch in heutiger Zeit ist: Das eine Adjektiv bezieht sich auf das Land Bayern, das andere auf den bairischen Sprachraum.
Das Land Bayern hat sieben Regierungsbezirke, aber nur in dreien davon - Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz - wird ein bairischer Dialekt gesprochen. Schwaben, Ober-, Mittel- und Unterfranken sind zwar bayrerische Regierungsbezirke, aber dort wird mehrheitlich kein bairischer Dialekt gesprochen. Franken gehört zum fränkischen Sprachraum, Schwaben zum schwäbisch-alemannischen. Der schäbisch-alemannisches Spachraum reicht zum Beispiel bis in die Schweiz.
Zum bairische Sprachraum gehören nicht nur die drei bairischen Regierungsbezike, sonfern auch der größte Teil von Österreich, das Egerland in Tschechien und Südtirol.
In Wien wird ein ostmittelbairischer Dialekt gesprochen, in München westmittelbairisch, in der Oberpfalz und im Wald nordbairisch, und in Tirol (und ene Eckerl des Werdenfelser landes) südbairisch.
Die Unterscheidung zwischen „Bayrisch“ und „bairisch“ macht also Sinn.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder spricht fränkisch, nicht bairisch. Die CSU war allerdings schon immer sehr gut darin, die „bayerische Kultur“ - womit aber im wesentlichen die Kultur des bairischen Sprachraums in Bayern gemeint ist - für sich politisch zu vereinnahmen. Wenn das der Söder macht, dann ist das schon fast kulturelle Aneignung. Du darfst in meinen Satz gerne eine gewsse Abneigung gegenüber Franken im allgemeinen (nicht ernst gemeint) und Markus Söder im speziellen (sehr ernst gemeint) hineinlesen.
Genauer gessagt: die altbayerische Kultur. Mit dem Wort „Altbayern“ werden die Regierungsbezirke Ober- und Niederbayer zusammengefasst, so zum Beispiel von Bayreischen Rundfunk, bei dem es eine Nachrichtensendung mit dem Namen „Aus Schwaben und Altbayern“ gibt. Vieles von dem, was von außen als „bayerisch“ wahgenmmen wird, ist vor allem „altbayrisch“, meist sogar nur „oberbayrisch“.
Insofern ist noch nicht einmal der Hubsi so richtig bayrisch. duck und weg
Das ist einfach nur ein Ausdruck der Missachtung - im Sinne von „dieser Franke, den man erst enmal aufpäppeln musste“. Ich hätte auch sagen können, „der Franke, der zammzupfte“ - im Sinne von billig, liederlich, schäbig.
Der stellvertrende bayerische Ministerpräsident Hubert „Opfelsoft“ Aiwanger.
Dort, wo der Aiwanger herkommt (eine Stadt im Bezirk Niederbayern), geht das Westmittelbairisch allmöhlich ins nordmittelbairisch über. Ein Merkmal dieses Dialekts ist es, dass das a schon fast wie ein o gesprochen wird, deswegen der „Opfelsoft“ und der Dialog über das „Lochen.“
Seien wir froh - wenn er sein angestammtes Idiom nicht mit so einer Art Allerwelts-Münchnerisch überdecken würde, sondern so pflegte, wie er es gelernt hat, wäre er gänzlich unausstehlich.