Hallo Kai-Reginald,
den Drang zu Lachen könntest du umbehen, wenn du genauer wahrnehmen würdest was ich sage.
Ich habe keineswegs versucht die Trinitätslehre zu verteidigen oder auch nur zu erklären.
Und dann baust Du aus Relikten
verschiedener heidnischer Religionen einen „Mehrfachgott“
zusammen, …
Wo soll ich dergleichen gemacht haben?
Ich fürchte du bekommst die Diskussionsbeiträge verschiedener Personen durcheinander oder du projizierst irgendetwas auf mich.
Dabei hast Du doch vorher sehr deutlich
geäußert, daß die ganze Bibel eine Einheit bildet und nicht
einfach verbogen werden darf oder man bestimmte Gedanken
daraus nicht ignorieren darf.
Auch das habe ich nicht gesagt, wenn ich dem auch im Prinzip zustimmen würde, mit einigen Einschränkungen, weil die Bibel kein geschlossener Textkörper ist. Ich frage mich, warum du mir diese Position unterschieben willst, vermute aber einen fundamentalistisch biblizistischen Ansatz wie er von den Zeugen Jehovas vertreten wird, den du damit in Stellung bringen willst.
Tatsächlich bin ich aber der Meinung, dass biblische Texte zeitbedingt, kontextgebunden und keineswegs gleichgewichtig sind.
Nach jüdischem und Christlichem Verständnis gibt es nur einen
einzigen Gott.Habe ich gerade versucht, Dir klarzumachen. Merkst Du denn
nicht, daß Du Dir widersprichst?
Nein, denn das Meiste was du mir als Aussagen zugeschrieben hast, habe ich gar nicht ausgesagt oder etwas ähnliches in einem anderen Zusammenhang, nämlich konkret bezogen auf eine Äußerung von Sven.
Darum ist die Aussage von Sven ausgeschlossen:
Das er [Jesus] e i n Gott war / ist, daran ist nicht zu rütteln, ::keine Frage, - aber nicht DER absolute Gott.
Hier hat Sven eben doch recht, …
Hast du nicht gerade noch das hier gesagt?
Du schreibst mit absoluter Entschiedenheit, daß Gott ein einziger ist,…
Hierin gehe ich mit Dir hundertprozentig einig.
Oder bezog sich deine Zustimmung nur auf den zweiten Teil der Aussage?
Wenn nicht sollte dir auffallen, dass du (mit Sven) hier einen unauflöslichen Widerspruch schaffst. Allerdings hast du in deiner Wiedergabe meiner Aussage (wieder) etwas entscheidendes verändert. Ich sprach davon, dass
Gott der eine einzige Gott ist ,
das kann aber nicht gleichzeitig gelten, wenn
Jesus EIN anderer Gott ist
Wenn Jesus nicht der eine Gott ist, aber doch ein Gott, dann gibt es mindestens zwei Götter und das kann nicht sein, wenn es nur einen einzigen Gott gibt.
Darauf bin ich eingegangen.
Mag sein, dass du über etwas anderes sprechen willst. Wenn aber gefordert wird die Bibel solle doch bitte ernst genommen werden, dann aber sofort ein fundamentaler Konflikt mit dem ersten Gebot generiert wird, dann sollte zunächst doch mal dieses Problem mit einem zentralen Text gelöst werden, bevor irgendwelche nachgeordneten oder sogar randständigen Textpassagen geklärt werden.
Auch wenn ich als Christ natürlich der Meinung bin, das AT müsse immer vom NT her verstanden werden, dann heißt das nicht, dass man das erste Gebot mit Korinther X,Y oder Offenbarung V,Z aushebeln kann.
Wie ich schon sagte, ist die Einzigkeit Gottes konstitutiv. Andere Textpassagen die mit diesem Anspruch (scheinbar) in Konflikt stehen, müssen auf ihren Aussagewert in ihrem Kontext hinterfrag werden. Wenn ich den Widerspruch trotzdem nicht auflösen kann, dann setzt sich notwendigerweise die fundamentalere Glaubensaussage der Gebote durch.
Wie du biblische Begriffe für dich uminterpretierst (etwa Gott=Mächtiger) oder die Existenz mehrerer Götter aus den biblischen Texten heraus liest, ist hier nicht mein Thema und ich will darauf auch ausdrücklich nicht weiter eingehen.
Respekt zolle ich Dir in Deinem Einsatz für etwas, an das Du glaubst.
Das Kompliment gebe ich gerne zurück, nur glaube ich nicht an die Trinität, sondern wenn, dann an Gott. Ich beschäftige mich mit der Trinität wie vielleicht ein Blinder mit einer Beschreibung von Farbe. Ich finde es interessant wie Menschen sich mit den Paradoxien und Spannungen der Bibel auseinandergesetzt haben.
Ich verwechsle diese Beschreibung von Farbe aber nicht mit der Farbe selbst.
Dass die Trinitätslehre ein untaugliches und sogar unangemessenes Mittel ist die Unbegreiflichkeit Gottes für uns verfügbar zu machen, habe ich, denke ich, unübersehbar ausgesagt, darum ist es mir unverständlich, wie du mich nun darauf verpflichten willst.
Gruß
Werner