Was beinhaltet 'Lamm Gottes'?

Ich versuche, einen Zugang zum Sinn des Kreuzestod zu finden, was schwierig ist, wenn man Gott nicht als personalen Gott begreift, sondern als „das Göttliche“. Was kann es dann bedeuten, daß Jesus durch seinen Opfertod die Menschen von ihren Sünden reinigte? Warum und durch wen wurde Jesus geopfert und wieso reinigt es die Menschen von ihren Sünden?

Hi Rosinas,
das ist eine supergute Frage!!!

Es geht hier um eine Art Lösegeld. Um zu begreifen, was diese biblische Lehre bedeutet, müssen wir uns in den Garten Eden zurückversetzen: Als Gott Adam erschuf, schenkte er ihm etwas sehr Kostbares: vollkommenes menschliches Leben. Er war also an Körper und Geist vollkommen und würde niemals alt oder krank werden und auch nie sterben. Adam wurde „im Bilde Gottes“ erschaffen (1. Mose 1:27). Das heißt aber nicht, dass er so aussah wie Gott. Gott ist ein Geist und daher unsichtbar (Johannes 4:24). Er hat also keinen Körper aus Fleisch und Blut. Dass Adam im Bilde Gottes erschaffen war, bedeutete, dass er Eigenschaften besaß, die auch Gott hat, wie etwa Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht – er ist also eine Persönlichkeit!
Aber hatte Adam noch etwas Wichtiges mit seinem Vater gemeinsam: Willensfreiheit. Adam war somit nicht wie eine Maschine, die nur das ausführt, wozu sie konstruiert oder programmiert wurde. Er konnte sich frei zwischen Recht und Unrecht entscheiden. Wenn er Gott gehorsam gewesen wäre, hätte er ewig im Paradies auf der Erde leben können – wenn er diese Frucht vom Baum nicht genommen hätte :frowning:

Jetzt wurde aber Adam ungehorsam!!! Und das zahlte er mit seinem Leben! Seine Sünde (Sünde heißt übrigens „verfehlen“, in dem Sinn: ein Ziel verfehlen oder nicht erreichen, einen Weg oder das Richtige verfehlen) kostete ihn sein VOLLKOMMENES Leben samt den vielen Segnungen, die damit verbunden waren (1. Mose 3:17-19).

Und jetzt kommen wir zu unserer heutigen Situation: Leider erlitt nicht nur Adam diesen Verlust, sondern mit ihm auch alle seine Nachkommen. In Gottes Wort heißt es, dass „durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12). Wir haben alle von Adam die Sünde geerbt – wie eine Art Erbkrankheit (Diabetes o.ä. z.B.)

Die Bibel sagt nun, dass Adam sich und seine Nachkommen in die Sklaverei der Sünde und des Todes „verkauft“ (Römer 7:14) habe.

Und deshalb musste nun ein „Erlösungspreis“ – ein „Lösegeld“, ein „Ausgleich“ her!!!

Da ein vollkommenes menschliches Leben verloren gegangen war, hätte es niemals durch ein UNvollkommenes menschliches Leben zurückgekauft werden können- wie wir Menschen es ja nun mal so sind – da wir es – dank Adam- geerbt haben (Psalm 49:7, 8).
Es musste ein Lösegeld beschafft werden, das den GLEICHEN Wert hatte wie das, was verloren gegangen war. Das würde mit dem biblischen Grundsatz der vollkommenen Gerechtigkeit in Einklang stehen, der lautet: „Seele wird für Seele sein“ (5. Mose 19:21).
Die Frage ist nun: was würde dem Wert des vollkommenen menschlichen Lebens, das Adam verlor, entsprechen? Als „entsprechendes Lösegeld“ kam nur das Leben eines anderen vollkommenen Menschen infrage (1. Timotheus 2:6).

Gott beschaffte das Lösegeld, indem er einen seiner vollkommenen Geistsöhne auf die Erde sandte. Aber es war nicht einfach irgendein beliebiges Geistgeschöpf. Gott sandte das Kostbarste, was er hatte: seinen einziggezeugten Sohn (1. Johannes 4:9, 10).
So wurde dieser einziggezeugte Sohn, Jesus, als vollkommener Mensch hier auf der Erde geboren und stand NICHT unter der Strafe der Sünde, da er ja keinen menschlichen, sondern himmlischen Vater hatte – ähnlich wie eine „künstliche Befruchtung“ – salopp ausgedrückt!!!

Die nächste Frage wäre nun: Wie konnte ein einziger Mensch als Lösegeld für Millionen von Menschen dienen?
Die Gegenfrage wäre: wie kam es, dass diese Millionen überhaupt erst zu Sündern wurden?
Ich habe ja oben geschrieben, dass Adam durch seine Sünde etwas sehr Wertvolles verlor — vollkommenes menschliches Leben. Er konnte es daher nicht an seine Nachkommen weitergeben. Stattdessen konnte er ihnen nur Sünde und Tod weitergeben. Jesus, der in der Bibel „der letzte Adam“ genannt wird, besaß vollkommenes menschliches Leben und beging NIE eine Sünde (1. Korinther 15:45). Um uns zu retten, nahm Jesus gewissermaßen Adams Platz ein. In absolutem Gehorsam gegenüber Gott opferte er sein vollkommenes Leben und bezahlte damit den Preis (Lösegeld, Ausgleich…) für Adams Sünde.
Jesus hätte nämlich das RECHT gehabt, immer zu leben, denn er war ja vollkommen und dieses Recht wurde für die Menschen, wegen der Verfehlung Adams geopfert, - durch den Opfertod!

Das ist aber auch gut für uns, denn so können Adams Nachkommen durch Jesus wieder Hoffnung schöpfen
Röm 6:23 „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns unverdient, aus reiner Gnade, EWIGES Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.“
Der Vorsatz Gottes ist ja immer noch, eine paradiesische Erde zu haben, mit vollkommenen Menschen - denn Gott sagt in der Bibel selbst in Jesaja 55:11: „Genauso ist es mit dem Wort, das ich spreche: Es kehrt nicht unverrichteter Dinge zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und führt aus, was ich ihm auftrage.“ – sprich, ALLES was er sich vorgenommen hat, wird er auch ausführen – so auch das Paradies hier auf der Erde :smile:

  • das sagt die Bibel und das ist nun grob umrissen, warum Jesus sterben musste…

Dicke Grüße

Sven Muh

Hi,

Antworten auf deine Frage wirst du vor allem unter dem Stichwort „Satisfaktionslehre“ in einschlägigen Lexikas finden. Sie wurde vor allem durch Anselm von Cantebury und seine Schrift „cur deus homo“ bekannt. Luther hat sie übernommen und sie war auf evangelisch (lutherischer?) Seite Grundlage bis ins 18. Jhd. Die liberale Theologie hat sie dann kurzfristig eleminieren können. Aktuell gibt es ganz verschiednene Konzeptionen.

LG

Chris

Hallo Rosinas,
Du möchtest etwas begreifen,was schon innerhalb der „Vorgaben“
für involvierte Menschen schwierig oder garnicht zu begreifen ist
auch wenn da weitschweifige Versuche unternommen werden ein
Verständnis aufzubauen.
Wenn jemand wie Du außerhalb der „Vorgaben“ - also kein persönlicher
Gott - nach Verstehen sucht ist dies meiner Ansicht nach fast unmöglich.
Jesu Leben und Tod war eine Provokation, ein „Ärgernis“, damals
und heute.
Ich denke es muß sein Kreuzestod mit eingebunden in sein Botschaft
insgesamt verstanden werden.
„Historische“ Erklärungsversuche vom (nichtexsistierenden) „Adam“
über sonstwas können hier meiner Ansicht nach nicht wirklich
greifen.
Wir werden immer die Frage in uns tragen „Mußte Jesus SO sterben“
und war dies die Vorraussetzung für die Erlösung ?
Ich glaube Paulus hat in dieser Richtung eine Sicht gezeigt welche
eventuell nachvollzogen werden kann.
Es geht hier eigentlich um die „Auferstehung von den Toden“.
Ohne diese Auferstehung wäre nach Paulus die ganze Botschaft sinnlos.
Sterben mit Jesus (der Sünde Sterben !) und mit ihm auferstehen
das macht für ihn Sinn - und dies ist letztendlich die Hoffnung der
gläubigen Christen.
Daß Jesus SO gestorben ist war die Konsequenz aus seiner provokativen
Botschaft welche so damals von den „Hütern des jüdischen Glaubens“
nicht hingenommen werden konnte.

Es ist nur ein unvollkommener Versuch von mir hier Deinem Anliegen
nahe zu kommen.
Gruß VIKTOR

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Hallo,
interessante Theorie :o) .

Was ich aber nicht ganz verstanden habe:

Die Bibel sagt nun, dass Adam sich und seine Nachkommen in die
Sklaverei der Sünde und des Todes „verkauft“ (Römer 7:14)
habe.

An wen genau hat Adam sich und seine Nachkommen denn nun verkauft?

Und wer bekommt jetzt den „Erlösungspreis (= Tod Jesu)“ damit dieser Handel wieder rückgängig gemacht wird?

Grüße
K.

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Hallo Klaus,

Adam verkaufte sich unter die Sünde. Er verkaufte also sein VOLLKOMMENES Leben im Tausch für die Sünde – und bekam die UNVOLLKOMMENHEIT.

Es war also ein Tausch – wenn auch ein schlechter….

Da sich alle seine Nachkommen noch in seinen Lenden befanden, verkaufte er auch sie unter die Sünde. Deshalb schrieb der Apostel Paulus: „Ich . . . bin fleischlich, unter die Sünde verkauft“ (Rö 7:14).

Um die zweite Frage zu beantworten, müssen wir kurz den Begriff des Lösegelds/ Erlösungspreis klären.
Es umfasst im Wesentlichen zweierlei
Erstens versteht man darunter den Betrag, der bezahlt wird, um jemand zu befreien oder etwas zurückzukaufen. Es könnte mit dem Betrag verglichen werden, gegen den ein Kriegsgefangener freigelassen wird. Zweitens ist in der Bibel mit Lösegeld der Betrag gemeint, der bezahlt wird, um die Kosten von etwas zu decken. Es ist mit einer Summe vergleichbar, mit der ein Schaden gedeckt wird. Das hebräische Substantiv kópher leitet sich von dem Verb kaphár ab, das die Grundbedeutung von „zudecken“, „bedecken“ hat. Wenn zum Beispiel jemand einen Unfall verursacht, muss er einen Betrag zahlen, der der Höhe des entstandenen Schadens genau entspricht, der also gleichwertig ist.

Das heißt, Adam hat einen großen Schaden angerichtet. Vergleichbar mit Vandalen, die ein kostbares Kunstwerk, meinetwegen einen Rembrandt, beschädigt haben, - so hat also Adam durch seine Sünde die Schöpfung (eingeschlossen mit der Menschheit) schwer beschädigt.
Ein Kunsthändler würde nun das Bibel nicht wegschmeißen, sondern viel Zeit und viel Geld aufbringen um es zu Restaurieren. So auch der Schöpfer (Gott), der also sein Kostbarstes (seinen Einziggezeugten oder Ersterschaffenes – Jesus) zahlt, um den Schaden wieder gut zu machen.

So weit, so gut – nun wie wurde es an wen gezahlt?

Wir wollen das biblisch analysieren: Wie war es unter dem mosaischen Gesetz?
Gott (JHWH – Jahwe/Jehovah) bestimmte unter dem Gesetzesbund verschiedene Opfer als das Mittel, das der GERECHTIGLEIT entsprach und das zwischen ihm und seinem Volk Israel ein gutes Verhältnis wiederherstellte. Diese Opfer sühnten die Sünden oder deckten sie zu (2. und 3. Buch Mose z.B. nachzulesen). Wo und an wen mussten diese Opfer gezahlt werden? In der Stiftshütte, bzw. später im Tempel und zwar an Gott selbst.
Ein weiterer Aspekt ist, dass unter dem mosaischen Gesetz ein Israelit, der sich aus wirtschaftlichen Gründen in die Sklaverei verkauft hatte, vom Rückkäufer aus der Sklaverei zurückgekauft werden konnte (3Mo 25:47-54).
Also, das Stichwort ist: RÜCKKÄUFER! Gott (JHWH) wir in der Bibel mehrfach so genannt, bzw. nennt sich selbst so – z.B. Jesaja 49:26; 60:16

Alles was damals bei den Israeliten geschah, ist ja ein Muster, ein Beispiel, eine Vorschattung auf genau dieses Ereignis von dem Tod Jesu Christi im Jahre 33. Deshalb die Opfer damals – lies Hebräerbrief 10:1-10

Also, kurzum:
In Psalm 49:7 heißt es ausdrücklich, dass „Gott“ das Lösegeld gegeben wird.
Aber ist es nicht Gott, der das Lösegeld überhaupt erst beschaffte? Das schon, doch das Lösegeld wird dadurch nicht zu einem reinen Pro-forma-Austausch, so als würde man Geld von der einen Jackentasche in die andere stecken. Man darf das Lösegeld nicht als materiellen Austausch sehen, sondern es ist eine rechtliche Transaktion. Durch die Beschaffung des Lösegelds, die Gott ungeheuer viel kostete, bekräftigte er, dass er sich unerschütterlich an seine eigenen vollkommenen Rechtsnormen hält

Man darf auch nicht diesen Grundsatz der Gerechtigkeit vergessen. Gott ist absolut Gerecht – d.h. Gleiches für Gleiches fordert die Gerechtigkeit, eine ‘Seele für eine Seele’ (2Mose 21:23-25; 5Mose 19:21). Da Gott auf die genaue Einhaltung seiner gerechten Maßstäbe achtet, war es der Menschheit unmöglich, selbst einen Erlöser zu stellen (Psalm 49:6-9). Dadurch traten jedoch Gottes Liebe und Barmherzigkeit noch deutlicher zutage. Er hielt sich selbst an seine eigenen Bedingungen, obwohl er, um den Erlösungspreis zu beschaffen, einen sehr hohen Preis zahlen musste: das Leben seines eigenen Sohnes (Römer 5:6-8).

Ich denke, nun hast du noch ein paar Fragen, oder!?

Dicke Grüße

Sven Muh

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Hallo
was ich nicht ganz verstehe ist, was sich denn jetzt genau nach 33 für die Welt / die Menschheit geändert hat? Also ganz konkret?
Grüße
Fini

Sündenfreier Jesus

Jesus, der in der Bibel „der letzte Adam“ genannt wird, besaß
vollkommenes menschliches Leben und beging NIE eine Sünde (1. Korinther 15:45).

Hallo Sven
da Jesus Jude war, meinst du damit, dass er sämtliche Gebote der Tora / des AT eingehalten hat?

VG Mira

Hallo Sven,

Ich denke, nun hast du noch ein paar Fragen, oder!?

Eigentlich nicht.

Du schreibst ja sehr schön wie viel Phantasie und Interpretationswillen man aufwenden muss um der Geschichte irgendwie den aufgestempelten Sinn abzuringen.

Ich vermute jetzt mal das auch Du weder der Geschichte selbst noch ihrer Interpretation irgendeinen Wahrheitsanspruch zuerkennst sondern lediglich um Erklärungen ringst?

Grüße
K.

Hallo, Fini!

was ich nicht ganz verstehe ist, was sich denn jetzt genau
nach 33 für die Welt / die Menschheit geändert hat? Also ganz
konkret?

Daß durch das Loskaufsopfer Jesu der Mensch wieder die Hoffnung auf ein Leben im Paradies hat. Das vollkommene Leben Jesu, das ja ohne Sünde dahingegeben wurde, ermöglicht uns, uns darauf zu berufen und Gott kann sozusagen darauf zurückgreifen und dem einzelnen die Chance bieten, „noch einmal neu anzufangen“. Anders ausgedrückt, im Moment hat der Tod zwar noch Gewalt über uns, aber der Opfertod Jesu hat die Voraussetzungen geschaffen, daß Gott diesen Zustand wieder ändert. Deswegen wird Jesus auch in wenigen Texten als Vater oder Ewigvater bezeichnet, obwohl er nicht unser Schöpfer ist. Bin todmüde von der Arbeit gekommen, wenn Du unbedingt willst, suche ich Dir die Stellen heraus, aber bitte nicht mehr heute :wink:
Wenn Du jetzt fragst, warum Gott nicht einfach gleich den Tod verhindert/wieder abgeschafft hat, haben wir wohl einen neuen Thread, allerdings war das auch bei der Diskussion „Erkenntnis Gut/Böse“ schon dran.

Hoffentlich hat Dir das geholfen, Grüße, Kai-Reginald

Hallo, Fini!

Hallo Kai

was ich nicht ganz verstehe ist, was sich denn jetzt genau
nach 33 für die Welt / die Menschheit geändert hat? Also ganz
konkret?

Daß durch das Loskaufsopfer Jesu der Mensch wieder die
Hoffnung auf ein Leben im Paradies hat. Das vollkommene Leben
Jesu, das ja ohne Sünde dahingegeben wurde,

dazu auch meine Frage oben (was bedeutet sündenfrei?)

:ermöglicht uns,

uns darauf zu berufen und Gott kann sozusagen darauf
zurückgreifen und dem einzelnen die Chance bieten, „noch
einmal neu anzufangen“. Anders ausgedrückt, im Moment hat der
Tod zwar noch Gewalt über uns,

Warum ist das so? Ich verstehe die Logik dahinter nicht so ganz.

:aber der Opfertod Jesu hat die

Voraussetzungen geschaffen, daß Gott diesen Zustand wieder
ändert.

Und warum hat er den bis heute nicht geändert? Ist ja schon eine Weile her, seit diese Voraussetzung geschaffen wurde.

Deswegen wird Jesus auch in wenigen Texten als Vater
oder Ewigvater bezeichnet, obwohl er nicht unser Schöpfer ist.

Jetzt bin ich ganz perplex. Ich dachte Jesus und G’tt ist das gleiche?
Was ist Jesus dann, wenn nicht G’tt?

Hoffentlich hat Dir das geholfen, Grüße, Kai-Reginald

Eher weitere Fragen gebracht :smile: Gruß Fini

Hi Mira,

nicht nur das. An ihm haben sich das Gesetz und die Gebote sogar ERFÜLLT.

Er hat im Gegensatz zu der damaligen (im Übertragenen Sinne auch: heutigen) Geistlichkeit die GRUNDSÄTZE der Gebote vollkommen gehalten und angewandt (wohlgemerkt: nicht die überspitzten Traditionen und Gesetzte der Menschen (!)) UND>>>
ERFÜLLTE es auch. An ihm wurden auch alle Prophezeiungen aus dem Gesetz, bzw. aus den hebräischen Schriften (die so genannten Propheten) erfüllt.

LiGr Sven

Hallo Sven
da Jesus Jude war, meinst du damit, dass er sämtliche Gebote
der Tora / des AT eingehalten hat?

VG Mira

Hi Mira,

dazu auch meine Frage oben (was bedeutet sündenfrei?)

als erstes Mal, was es bedeutet sündig zu sein. Das hebräische und das griechische Wort, das gewöhnlich mit „sündigen“ übersetzt wird, bedeutet „verfehlen“, und zwar in dem Sinn, ein Ziel zu verfehlen oder nicht zu erreichen. Welches Ziel verfehlen wir alle (Römer 3:23)? Das Ziel des VOLLKOMMENEN Gehorsams gegenüber Gott! Sünde ist all das, was nicht mit der Persönlichkeit, den Maßstäben, der Handlungsweise und dem Willen Gottes übereinstimmt, die allesamt heilig sind. Wobei die Bibel zwischen ererbter Sünde und willentlicher Sünde unterscheidet, zwischen einer einzigen sündigen Handlung, die jemand bereut, und dem Treiben von Sünde.
Wenn du das vollkommen aber erfüllen könntest, dann wärst du SÜNDENFREI!

ermöglicht uns,

uns darauf zu berufen und Gott kann sozusagen darauf
zurückgreifen und dem einzelnen die Chance bieten, „noch
einmal neu anzufangen“. Anders ausgedrückt, im Moment hat der
Tod zwar noch Gewalt über uns,

Warum ist das so? Ich verstehe die Logik dahinter nicht so
ganz.

Um das zu erklären müsste man ein wenig ausholen:

Die Frage ist, was hatte Gott mit Adam und Eva, bzw. mit den Menschen, vor, als er sie hier auf die Erde erschuf?
Die Erde erschuf Gott nicht als eine Art Prüfstand für zukünftige Geistsöhne, die seine himmlische Familie vergrößern sollen, wie es viele Kirchen der Christenheit lehren. Er schuf sie mit dem klaren Vorsatz, dass sie „bewohnt werde“ (bitte lies Jesaja 45:18). Gott erschuf die Erde für den Menschen und den Menschen für die Erde (bitte lies Psalm 115:16). Sie sollte zu einem globalen Paradies werden, bewohnt von GERECHTEN Menschen, die es bebauen und pflegen würden. Dem ersten Menschenpaar wurde nie in Aussicht gestellt, irgendwann einmal in den Himmel zu kommen (1. Mose 1:26-28; 2:7, 8, 15). Letztendlich hätte sie nicht einmal sterben müssen – NIEMALS. Sie hatten die Möglichkeit hier auf Erden in einem dann weltweiten Paradies zu leben. ABER, sie bauten „Mist“ – und wurden UNGEHORSAM > und das wieder rum führte dazu das sie sündigten und wurden dadurch UNVOLLKOMMEN – und starben: Römer 5:12 sagt „Durch einen einzigen Menschen [Adam] ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Weil nun alle Menschen gesündigt haben, sind sie alle dem Tod ausgeliefert.“ (übrigens wird hier auch wieder gezeigt, dass der Tod in die Welt „kam“, also nicht ursprünglich vorgesehen war.)

Das ist der Grund warum wir krank werden und sterben. Wir haben das von unserem „Urvater“ geerbt.

Und jetzt kommt der Gegentext, der Grund warum Jesus gestorben ist, das wiedergutmachen: Römer 5:18,19 „Wie es also durch e i n e Verfehlung zur Verurteilung [von Adams „Mist“ bauen – also ungehorsam] für Menschen von ALLEN Arten kam, so kommt es auch durch e i n e n Akt der Rechtfertigung für Menschen von allen Arten zu deren GERECHTSPRECHUNG zum Leben [vollkommenes, ewiges Leben). Denn so, wie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen [Adam] viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n [Jesus] viele [nur die, die das Opfer auch annehmen] zu Gerechten gemacht werden.“
Weiter heißt es in Römer 6:23 „Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist [der] Tod, die Gabe aber, die Gott gibt, ist EWIGES Leben DURCH Christus Jesus, unseren Herrn.“

Und so kann man, wie der Kai wohl meinte, neu anfangen – mit dem, wie es die Bibel beschreibt: „wirklichen Leben“.

Und ist das nicht ein schöner Gedanke, das wir Menschen eigentlich dazu gemacht worden sind, hier auf der Erde in einem Paradies, mit einer befriedigenden Tätigkeit / Arbeit beschäftigt zu sein? Dann gibt das auch alles einen Sinn. Warum wir z.B. unsere „Speicherkapazität“ unseres Gehirns noch nicht voll nutzen oder das wir das Gefühl in uns haben niemals sterben zu wollen, es uns anwidert das wir alt und grau werden und viele Versuchen alles mögliche zu unternehmen möglichst Jung zu bleiben, das wir die Natur lieben uns über Tiere freuen , und, und, und… - und letztendlich gibt dann die Bibel auch ein klares und nicht verwirrendes Bild.
Psalm 37:9-11 finde ich ganz nett, wo es heißt: „Denn die Übeltäter, sie werden weggetilgt, Die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde [hebräische Wort ’érez] besitzen werden. Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; Und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht dasein. Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, Und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens.

Ich dachte Jesus und G’tt ist das

gleiche?
Was ist Jesus dann, wenn nicht G’tt?

Jesus musste doch sterben. Wer hat ihn den Auferweckt, wenn er Gott wäre? Er selbst? Dann wäre er nie Tod gewesen und man kann die ganze christliche Lehre hinwerfen.

Oder ein anderes Beispiel: in Matthäus 4:1 wird berichtet, dass Jesus „vom Teufel versucht“ wurde. Nachdem der Teufel Jesus „alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit“ gezeigt hatte, sagte er zu ihm: „Alle diese Dinge will ich dir geben, wenn du niederfällst und mir einen Akt der Anbetung erweist“ (Matthäus 4:8, 9). Satan wollte Jesus veranlassen, illoyal gegenüber Gott zu sein. Aber was für eine Loyalitätsprüfung wäre das gewesen, wenn Jesus Gott wäre? Kann sich Gott gegen sich selbst auflehnen? Nein, doch Engel und Menschen können gegen Gott rebellieren, und sie haben es auch getan. Die Versuchung Jesu gibt nur Sinn, wenn er nicht Gott war, sondern ein Individuum für sich mit einem freien Willen, das heißt, wenn er so wie ein Engel oder ein Mensch illoyal sein konnte, sofern er es gewollt hätte.

Auch Jesus hat nie behauptet, DER Gott zu sein. Alles, was er von sich sagte, lässt erkennen, dass er niemals dachte, in irgendeiner Weise Gott gleich zu sein — weder in Bezug auf Macht noch in Bezug auf Wissen oder Alter. Im Gegenteil er sagte z.B.: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14:28, Pattloch-Bibel, 1962).
Oder: Kurz vor seinem Tod rief Jesus aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15:34). Zu wem schrie Jesus? Zu sich selbst oder zu einem Teil von sich selbst? Der Schrei „Mein Gott“ kam sicherlich nicht von jemand, der sich als Gott betrachtete. Und wenn Jesus Gott gewesen wäre, von wem wurde er dann verlassen? Von sich selbst? Das wäre unlogisch. Jesus sagte auch: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an“ (Lukas 23:46). Wäre Jesus Gott gewesen, wozu sollte er dann seinen Geist dem Vater anvertrauen?
Hoffe dir wieder ein wenig geholfen zu haben.
LiGr.
Sven Muh

PS: Zum Thema> Freier Wille oder: Mensch vs. Tier:

Sprüche 30:24 sagt: „Vier Dinge sind es, die die kleinsten der Erde sind, aber sie sind i n s t i n k t i v weise [oder: wohlerfahrene Weise]“

Gott erschuf die Tiere um der Menschen willen. Sie können ihnen bei der Arbeit helfen und ihre Lieblinge oder Gefährten sein. Außerdem wird durch die Tiere Gottes Liebe und Weisheit noch deutlicher erkennbar. Es ist bestimmt eine Freude, schöne Tiere anzuschauen, ihre wunderbare instinktive Weisheit zu studieren und dadurch den Schöpfer besser kennen zu lernen – aber letztendlich sind sie nur von ihrem Instinkt geleitet – sie sind so gemacht worden!

Fiel mir noch schnell ein…. :smile:

Nochmals Dicke Grüße

Sven

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Hi Sven,

Ich dachte Jesus und G’tt ist das gleiche?
Was ist Jesus dann, wenn nicht G’tt?

Jesus musste doch sterben. Wer hat ihn den Auferweckt, wenn er
Gott wäre? Er selbst? Dann wäre er nie Tod gewesen und man
kann die ganze christliche Lehre hinwerfen.

Oder ein anderes Beispiel: in Matthäus 4:1 wird berichtet,
dass Jesus „vom Teufel versucht“ wurde. Nachdem der Teufel
Jesus „alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit“
gezeigt hatte, sagte er zu ihm: „Alle diese Dinge will ich dir
geben, wenn du niederfällst und mir einen Akt der Anbetung
erweist“ (Matthäus 4:8, 9). Satan wollte Jesus veranlassen,
illoyal gegenüber Gott zu sein. Aber was für eine
Loyalitätsprüfung wäre das gewesen, wenn Jesus Gott wäre? Kann
sich Gott gegen sich selbst auflehnen? Nein, doch Engel und
Menschen können gegen Gott rebellieren, und sie haben es auch
getan. Die Versuchung Jesu gibt nur Sinn, wenn er nicht Gott
war, sondern ein Individuum für sich mit einem freien Willen,
das heißt, wenn er so wie ein Engel oder ein Mensch illoyal
sein konnte, sofern er es gewollt hätte.

das hast Du alles schön erklärt.

aber…

Auch Jesus hat nie behauptet, DER Gott zu sein. Alles, was er
von sich sagte, lässt erkennen, dass er niemals dachte, in
irgendeiner Weise Gott gleich zu sein — weder in Bezug auf
Macht noch in Bezug auf Wissen oder Alter. Im Gegenteil er
sagte z.B.: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14:28,
Pattloch-Bibel, 1962).

"Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? " (Joh.14,8-10)

Oder: Kurz vor seinem Tod rief Jesus aus: „Mein Gott, mein
Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15:34). Zu wem
schrie Jesus? Zu sich selbst oder zu einem Teil von sich
selbst? Der Schrei „Mein Gott“ kam sicherlich nicht von
jemand, der sich als Gott betrachtete. Und wenn Jesus Gott
gewesen wäre, von wem wurde er dann verlassen? Von sich
selbst? Das wäre unlogisch. Jesus sagte auch: „Vater, deinen
Händen vertraue ich meinen Geist an“ (Lukas 23:46). Wäre Jesus
Gott gewesen, wozu sollte er dann seinen Geist dem Vater
anvertrauen?

Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ (Phil.2,6-8)

Jesus als „Mensch gewordener Gott“ mußte die Göttlichkeit zurücklassen und bekam sie nach seiner Himmelfahrt wieder zurück.

Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“ (1.Joh.5,20)

Gruss Harald

Bibel wiederspricht sich nicht
Hi Harald,
hab ich auch gedacht. – Es gibt zweifellos Texte, die man so d e u t e n könnte, dass Jesus DER wahre Gott ist. Doch das ganze hat aber einen großen Haken.
Die trinitarische Auslegung widerspricht der g e s a m t e n übrigen Heiligen Schrift und gibt keinen Sinn. Wozu auch? Warum muss Jesus DER Gott sein. – Das er e i n Gott war / ist, daran ist nicht zu rütteln, keine Frage, - aber nicht DER absolute Gott.
Man wird immer wieder darauf kommen, dass Jesus einen Anfang hatte, DER Schöpfer aber nicht.
Wie gesagt, wichtig ist, dass die gesamte Bibel mit eingezogen wird!

Nehmen wir die drei Texte:
1.)
Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater

und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei
euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der
sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir?
" (Joh.14,8-10)

Die darauf folgende Erklärung Jesu lässt erkennen, dass dies der Fall war, weil er seinen Vater treu VERTRAT, seines Vaters Worte sprach und seines Vaters Werke verrichtete. Er handelte in jeder Situation hier auf der Erde genauso, wie sein Vater, Gott, der Allmächtige, gehandelt hätte, wenn dieser an seiner Stelle gewesen wäre. Wenn wir uns also mit dem Leben und Wirken Jesu Christi beschäftigen, erfahren wir in Wirklichkeit, was für eine Person Gott ist. Genau wie Vers 12, also gleich anschließend heißt es, das Jesus zu Vater
h i n g e h t. Wie, wenn er DER Gott ist?

Doch bei derselben Gelegenheit, am Abend seines Todes, sagte Jesus zu denselben Jüngern: „Der Vater ist größer als ich“ (Joh.14:28). Wenn man nun glaubt, Jesus sei DER Gott, würde sich Jesus / die Bibel hier widersprechen.
Siehe auch Joh. 8:28: Der Vater l e h r t e Jesus. Wozu, wenn er DER Gott ist.
Es ist auch unter Menschen nichts Außergewöhnliches zu sagen, wenn man ein Kind sieht: „…ganz wie der Vater…“. Damit meint man nicht, dass das Kind DER Vater ist, sondern sich genau so verhält oder Charakterzüge, Eigenschaften gleich wie der Vater an den Tag legt.
Sieht man das wieder aus dem Winkel, gibt es wieder einen Sinn.

Dieser Satz

„ich im Vater bin und der Vater in mir“

was ja in vielen Übersetzungen „…der Vater aber, der in mir bleibt…“ wiedergegeben wird - also BLEIBT [gr. menó] kann auch, mit sich aufhalten, dauern, an etwas festhalten übersetzt werden - oder in Gemeinschaft beleiben heißen. (Elberfelder Studienbibel mit Sprachschlüssel & NW)

Nimmt man z.B. auch den zweiten Text.
2.)

"Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist
und uns den Sinn dafür gegeben hat, dass wir den Wahrhaftigen
erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn
Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige
Leben.
" (1.Joh.5,20)

Dann muss man auch hier ein wenig analysieren.
Dreieinigkeitsverfechter sagen, das hinweisende Fürwort „d i e s“ (hoútos) beziehe sich auf den unmittelbar zuvor Genannten: Jesus Christus. Doch das wird von vielen maßgebenden Gelehrten nicht anerkannt. Brooke F. Westcott von der Universität Cambridge schrieb über das Pronomen hoútos: „Am logischsten ist, es nicht auf das nächststehende Subjekt zu beziehen, sondern auf das, was der Apostel vorrangig im Sinn hatte.“
Und Johannes ging es eben hier um Jesu Vater. Der deutsche Theologe Erich Haupt schrieb: „Es fragt sich, ob das . . . [hoútos] des nächsten Satzes auf das örtlich nächststehende Subjekt sich bezieht . . . oder auf das weiter entfernte — Gott. . . . der abschließenden Warnung vor den Götzen [scheint] mehr zu entsprechen die Bezeugung des einen wahrhaftigen Gottes als die Hervorhebung der Gottheit Christi“.
Sogar in einer vom päpstlichen Bibelinstitut in Rom herausgegebenen grammatischen Analyse zum griechischen Neuen Testament wird gesagt: „[Hoútos]: als Höhepunkt zu [den Versen] 18-20 wird so gut wie sicher auf Gott, den wirklichen, den wahren verwiesen, im Gegensatz zum Heidentum (Vers 21).“
Das mit „dies“ oder „dieser“ wiedergegebene Wort hoútos bezieht sich häufig nicht auf das unmittelbar vorangegangene Subjekt im Satz.
Aber man kann sich das noch leichter machen, und wieder die Bibel zur Hand nehmen und andere Texte durchleuchten, die ähnlich sind:
Nehmen wir Johannes, da du ja auch von ihm genommen hast: In 2. Johannes, Vers 7 schrieb derselbe Apostel, der auch den ersten Johannesbrief schrieb: „Viele Betrüger sind in die Welt ausgegangen, Personen, die das Kommen Jesu Christi im Fleische nicht bekennen. Dies [hoútō] ist der Betrüger und der Antichrist.“ Hier kann sich das Fürwort unmöglich auf das nächststehende Subjekt, Jesus, beziehen. Offensichtlich bezeichnet es diejenigen, die Jesus leugnen, oder!?

Und zu guter letzt, als Beispiel
3.)

"Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht
für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich
selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich
und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte
sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am
Kreuz.
" (Phil.2,6-8)

Aber man beachte, wie dieser Vers in anderen Übersetzungen lautet, denn nicht alle sind gut, bzw. grammatikalisch korrekt, deswegen ist es immer gut mehrer Bibelübersetzungen zu haben:
1869: „Der in der Gestalt Gottes war, hat es nicht als etwas zu Ergreifendes betrachtet, um Gott gleich zu sein“ (G. R. Noyes, The New Testament).
1965: „Er — diese reine Gottesgestalt! — stellte sich niemals selbstbewußt Gott gleich“ (Friedrich Pfäfflin, Das Neue Testament, revidierte Ausgabe).
1968: „. . . der, obwohl in Gottesgestalt, das Gleichsein mit Gott nicht als etwas erachtete, was man sich gierig aneignet“ (La Bibbia Concordata).
1968: „Er, der in Gottesgestalt war, erachtete das Gottgleichsein nicht als Beutestück“ (Jerusalemer Bibel).
1976: „Er hatte immer die Gottesnatur, aber er dachte nicht, daß er gewaltsam versuchen sollte, Gott gleich zu werden“ (Today’s English Version).
1986: „.der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein“ (Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen).
Diesbezüglich schreibt Ralph Martin in The Epistle of Paul to the Philippians über das ursprüngliche Griechisch: „Es ist jedoch fraglich, ob der Sinn des Verbs von seiner wirklichen Bedeutung ‚an sich reißen‘, ‚gewaltsam wegreißen‘ auf ‚festhalten‘ abweichen kann.“ The Expositor’s Greek Testament sagt: „Es gibt keine Textstelle, wo ἁρπάζω [harpázō] oder irgendeine seiner Ableitungen den Sinn von ‚im Besitz behalten‘, ‚zurückbehalten‘ hat. Es scheint ausnahmslos ‚an sich reißen‘, ‚gewaltsam wegreißen‘ zu bedeuten. Es ist somit nicht zulässig, vom wahren Sinn ‚ergreifen‘ abzuweichen und ihm die völlig andere Bedeutung ‚festhalten‘ zu geben.“

Aus dem bisher Gesagten ist ersichtlich, dass die Übersetzer von Bibeln wie der Allioli-Bibel und der Lutherbibel die Regeln zugunsten der Dreieinigkeitsverfechter a b w a n d e l n. Der griechische Text von Philipper 2:6 zeigt bei o b j e k t i v e r Betrachtung, dass Jesus niemals daran dachte, Gott gleich zu sein, sondern dass er das n i c h t für angebracht hielt.
Die Verse davor und danach (3-5, 7, 8, Al) erklären, wie Vers 6 zu verstehen ist. Die Philipper wurden ermahnt, einer den andern demütig höher zu achten als sich selbst. Anschließend führte Paulus Christus als vortreffliches Beispiel für diese Einstellung an: „So solltet ihr gesinnt sein, wie auch Jesus Christus gesinnt war.“ Wie war er „gesinnt“? Hielt er es für „keinen Raub“, Gott gleich zu sein? Nein, das wäre genau das Gegenteil dessen, was gesagt werden sollte. Vielmehr würde Jesus, der ‘Gott höher achtete als sich’, nie ‘das Gleichsein mit Gott ergreifen’, sondern er ‘erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode’.

Aber da kann man um Texte rumschmeißen wie man will. Letztendlich gibt es keinen Menschen, der die Dreieinigkeit L O G I S C H erklären kann, das Wort Trinität oder Dreieinigkeit nirgends in der Bibel auftaucht (ganz im Gegenteil, es wird immer gesagt Gott sei E I N Gott) und, was persönlich für mich wichtig ist:

Die Bibel würde insgesamt keinen Sinn geben.

Dicke Grüße

Sven Muh

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Hi Sven,

Die trinitarische Auslegung widerspricht der g e s a m t e n
übrigen Heiligen Schrift und gibt keinen Sinn. Wozu auch?
Warum muss Jesus DER Gott sein. – Das er e i n Gott war / ist,
daran ist nicht zu rütteln, keine Frage, - aber nicht DER
absolute Gott.

das kann so auch nicht sein, weil es nur einen WAHREN Gott geben kann.

Aber da kann man um Texte rumschmeißen wie man will.
Letztendlich gibt es keinen Menschen, der die Dreieinigkeit L
O G I S C H erklären kann, das Wort Trinität oder
Dreieinigkeit nirgends in der Bibel auftaucht (ganz im
Gegenteil, es wird immer gesagt Gott sei E I N Gott) und, was
persönlich für mich wichtig ist:
Die Bibel würde insgesamt keinen Sinn geben.

Es haben sich gewiss viel klügere Köpfe schon vergeblich darüber den Kopf zerbrochen.

Für mich habe ich eine logische Erklärung gefunden:

EIN Gott besteht aus drei „Einheiten“ (Vater-Sohn-Geist) so wie der Mensch als Ebenbild Gottes aus Seele-Leib-Geist besteht.

Die Irritation kommt von unserer optischen Betrachtungsweise. Wir meinen mit Mensch zumeist Körper. Das ist aber falsch. Der Mensch ist hauptsächlich Seele. (Gen.2,7) Und diese Seele hat einen Körper und einen Geist.

Davon abgeleitet erkennen wir Gott als Seele/Vater, der für Erscheinungen auf unserer Erde einen Körper/Jesus benötigt.

Betrachte mal Gen.18 und Dan.3.

Für die Zeit Jesu auf dieser Erde galt also, dass Körper und Seele Gottes getrennt waren. So ist es nicht verwunderlich, dass es uns vorkommt, als seien hier zwei unterschiedliche Wesen. Aber gerade der Ausspruch Jesu „Ich und der Vater sind eins“ entspricht der Aussage „mein Körper und meine Seele sind eins“.

Wie kann man aus der Bibel ablesen, Jesus sei nicht von Beginn an da gewesen? Er sagt doch selber: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“ (Joh.8,58).

Dazu kommt:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ (Joh.1.1)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh.1,14)
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde…“ (Gen.1,1-3)

„Gott sprach“ ist doch das Wort aus Joh.1,1.
Somit ist Jesus das schöpferische Wort.

Gruss Harald

Hallo,

Das er e i n Gott war / ist,
daran ist nicht zu rütteln, keine Frage, - aber nicht DER
absolute Gott.

Das Fundament des ganzen ist aber im ersten Gebot niedergelegt, das in der grundlegenden jüdischen Zählung gar kein Gebot ist, sondern eine Selbstaussage Gottes, dass es nur einen einzigen Gott gibt.

Wie gesagt, wichtig ist, dass die gesamte Bibel mit eingezogen
wird!

Genau und danach ist deine Annahme ausgeschlossen.

Das Problem ist das die Gläubigen (oder ein Teil davon)etwas unsagbares aussagen wollen. Man hat versucht die Frage zu beantworten was und wer Gott ist. Das ist verständlich aber letztlich zum Scheitern verurteilt. In gewisser Weise ist dies sogar auch ein Verstoß gegen fundamentale Gebote, nämlich das sich kein Bildnis zu machen. Das ist zwar zunächst ganz materiell gemeint, aber m. E. führt auch der Versuch einer Definition Gottes zu einem ähnlichen Problem.
Für mich ist die ganze Trinitätsfrage ein mehr oder minder gescheiterter Versuch ein Paradox aufzulösen, das man einfach aushalten muss.

Gruß
Werner

Hallo, Werner!

Wie gesagt, wichtig ist, dass die gesamte Bibel mit eingezogen
wird!

Genau und danach ist deine Annahme ausgeschlossen.

Wo, bitte, ist jetzt der Beweis Deiner Behauptung? Sven hat doch wirklich sehr deutlich dargelegt, daß das Gesamtbild der Bibel klar den Gedanken einer Dreieinigkeit ausschließt. Wenn ich auf einer Baustelle ein Alurohr herumliegen sehe, weiß ich ja auch, daß es nicht zum Dachstuhl gehört, selbst wenn es genau dort liegt. Die Dreieinig-keitslehre hat im Kontext der Bibel einfach keinen Bestand

Für mich ist die ganze Trinitätsfrage ein mehr oder minder
gescheiterter Versuch ein Paradox aufzulösen, das man einfach
aushalten muss.

Welches Paradoxum? Wenn Gott gar nicht dreieinig ist, sondern das Problem erst im Nachhinein entstanden ist, weil Menschen irgendetwas zu den Tatsachen dazugedichtet haben, dann ist doch nicht Gott, sondern die Religion/Lehre/Trinitätstheorie das Problem.

Alles Gute weiterhin, Kai-Reginald

Hallo, Werner!

Wie gesagt, wichtig ist, dass die gesamte Bibel mit eingezogen
wird!

Genau und danach ist deine Annahme ausgeschlossen.

Wo, bitte, ist jetzt der Beweis Deiner Behauptung?

Der Beweis ist das Erste Gebot. Dieses ist konstitutiv und nicht diskutierbar. Entweder man geht davon aus, dass es nur einen einzigen Gott gibt, oder man ist was anderes als ein Christ.
Nach jüdischem und Christlichem Verständnis gibt es nur einen einzigen Gott. Darum ist die Aussage von Sven ausgeschlossen:

Das er [Jesus] e i n Gott war / ist, daran ist nicht zu rütteln, ::keine Frage, - aber nicht DER absolute Gott.

Damit haben sich alle weiteren Überlegungen, so logisch sie sein mögen, erledigt. Wenn Jesus nicht mit dem einen einzigen Gott identisch ist, dann ist er KEIN Gott.
Wenn Svens Ansicht, dass an der Göttlichkeit Jesu nicht zu rütteln ist zutrifft, dann muss er mit dem einen einzigen Gott identisch sein.

Gruß
Werner

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Hallo, Werner!

Der Beweis ist das Erste Gebot. Dieses ist konstitutiv und
nicht diskutierbar. Entweder man geht davon aus, dass es nur
einen einzigen Gott gibt, oder man ist was anderes als ein
Christ.

Eigentlich ist es ja fast schon zum Lachen. Du schreibst mit absoluter Entschiedenheit, daß Gott ein einziger ist, und daß es ein unbedingtes Merkmal seiner Diener ist, das anzuerkennen und nichts daran umzudeuten/verändern. Hierin gehe ich mit Dir hundertprozentig einig. Und dann baust Du aus Relikten verschiedener heidnischer Religionen einen „Mehrfachgott“ zusammen, der weder zu verstehen ist(geben sogar Verfechter der Dreieinigkeitslehre zu, deswegen retten sie sich ja in das „göttliche Geheimnis“) noch mit der Bibel als Gesamtheit übereinstimt. Dabei hast Du doch vorher sehr deutlich geäußert, daß die ganze Bibel eine Einheit bildet und nicht einfach verbogen werden darf oder man bestimmte Gedanken daraus nicht ignorieren darf.
Warum sagt Jesus: „Der Vater ist größer als ich“
Warum bittet Jesus:„Doch nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe“
?

Nach jüdischem und Christlichem Verständnis gibt es nur einen
einzigen Gott.

Habe ich gerade versucht, Dir klarzumachen. Merkst Du denn nicht, daß Du Dir widersprichst?

Darum ist die Aussage von Sven ausgeschlossen:

Das er [Jesus] e i n Gott war / ist, daran ist nicht zu rütteln, ::keine Frage, - aber nicht DER absolute Gott.

Hier hat Sven eben doch recht, denn warum sagt Paulus in 2. Kor. 4:5,
daß „der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit sie das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“?
Erstens ist hier klar zu erkennen, daß es auch andere „Götter“ gibt, in diesem Fall den Herrscher des ungerechten Systems unserer Zeit, den die Bibel auch Satan nennt, und zweitens wird Jesus hier als das Bild Gottes genannt, weil er nämlich Seine Eigenschaften widerspiegelt, aber eben nicht Gott i s t .
Vor einiger Zeit erklärte ich in einem Posting hier, daß „Gott“ nur einfach „Mächtiger“ heißt. Kein Wunder, daß auch der Teufel als ein Gott bezeichnet wird; denn Macht hat er ja wirklich. Wäre es nicht viel einfacher zu verstehen, wer Jesus als Sohn Gottes und wer Gott ist, wenn man sich an die Bibel hält und den Namen Gottes gebraucht, den durch Aberglaube und gezielte Desinformation so gut wie vergessen ist?

Damit haben sich alle weiteren Überlegungen, so logisch sie
sein mögen, erledigt.

Wenn Dir nicht einmal logische Überlegungen weiter helfen, was um Himmels willen denn dann?

Respekt zolle ich Dir in Deinem Einsatz für etwas, an das Du glaubst. Aber ist es nicht oft im Leben so, daß man einsehen muß, im Irrtum gewesen zu sein? Vielleicht hilft Dir folgender Gedanke weiter: es ist keine persönliche Niederlage für Dich, wenn sich herausstellt, daß die Dreieinigkeitslehre eine heidnische Irrlehre darstellt. Vielmehr ist es so, daß Du und alle aufrichtig daran glaubenden Menschen lange Zeit
belogen und getäuscht wurden. Welchen Schluß der Einzelne daraus zieht, ist seine Sache. Wenn er Gott mehr liebt als Traditon und Brauchtum, dann kann seine Entscheidung eigentlich nur so lauten, daß er Gott so anbetet, wie er angebetet werden will; und nicht so, wie es Folklore und Überlieferung vermitteln.

Grüße aus Franken, Kai-Reginald