Adrian Plass etc
Hi,
Ich bin keine Christin und habe auch nicht viel mit alten Menschen zu tun. Aber in Bildern sprechen finde ich sehr sinnvoll, in konkreten Bildern - denn so etwas spricht wohl auch demente Menschen an - sie wissen sicher, wie es sich anfühlt, traurig, beschämt, wütend zu sein und um Verzeihung zu suchen. Wenn Du Ihnen Gleichnisse näherbringen willst, dann bestimmt am besten so nah am Alltagsmenschen dran wie möglich. Also nicht so sehr „Was beschäftigt Mensch im Altenheim“, sondern „Was sind Gefühle eines Menschen, die im Grunde immer da sind und eine Rolle spielen.“
Wie eben Angst, Sehnsucht, Schmerz, Traurigkeit.
Wenn Du von Vergebung sprichst und vom verlorenen Sohn - vielleicht kannst Du mit meiner Assoziation nichts anfangen, aber mir kam sie eben - ich erinnere mich da an ein Buch von Adrian Plass, ein eher „unkonventionellere Andachten“ - Schreiber, an das Buch „Stürmische Zeiten“.:
Vielleicht sind einige Menschen im Altenheim belastet mit Fehlern, die sie gemacht zu haben glauben und die sie sich einzugestehen schämen. (Die Entschuldigung meines Opas für einen Fehler haben wie erst vom Pfarrer nach seiner Beerdigung gehört. Leider.)
Adrian Plass hat da eine Andacht, da geht es um einen Sohn, um ein Kind, das irgend etwas tut oder getan hat, das nicht in Ordnung war. Un um seinen Vater, der dem Kind sagt, dass das nicht in Ordnung war. Das Kind schlägt den Vater und schreit ihn an und weint, aber der Vater hält es währenddessen nur auf dem Schoß, und irgendwann schläft das Kind auf Vaters Schoß ein.
Ich finde das eine schöne Form von Fehlern und Annahme von Fehlern. Zudem ist es eine Analogie zu Mensch und Gott, denke ich, und könnte den alten Menschen einen Trost geben, dass sie in Gottes Armen sein dürfen, egal, was sie tun oder getan haben.
Vielleicht haben die Menschen dort Angst, nach dem Sterben allein zu bleiben, und dafür kann so ein Bild auch ein Trost sein.
Noch mal zu meinem Opa - ich würde den Menschen auch den Denkanstoß geben, dass oft Knoten durchgehauen werden können, wenn über Schuldpunkte mit einem Verwandten endlich gesprochen wird.
Ich wünschte, einer von uns Angehörigen - oder ich… - hätte den Mut gehabt, meinen Opa darauf anzusprechen - denn dass er sich für seinen Fehler geschämt hat, mehr als nötig - ich denke, das haben wir alle gewusst. Jetzt kann keiner mehr etwas sagen.
Malna