Was beschäftigt Menschen im Altenheim?

Hi,

ich muss bis Do eine Andacht für einen Gottesdienst im Altenheim schreiben. Nun würde mich mal interessieren beschäftigt. Vielleicht können ja Betroffene berichten, oder auch Pflegepersonal, oder auch Angehörige.

Was sind ihre Angste, Sorgen? aber auch, Was sind ihre Anfragen an das Leben?

Die dort Betreuten sind teilweise noch fit, teilweise aber auch schon dem Tot nahe. Tot ist ein nettes Thema, war aber erst letzte Woche Thema einer Andacht.

Ich würde mich gerne auf die Bibelstelle 2. Kor 4,6 beziehen. Was wird diese in den alten Menschen auslösen? Was werden sie daran komisch finden? Was werden sie nicht verstehen?

Vielen Dank schon mal für alle Antworten.

Mfg

Chris

Hallo Christian,

Vers 6 wird es etwas schwierig zu verstehen sein,
Vers 7 finde ich persönlich etwas besser.
Die Menschen im Altersheim beschäftigen sich meistens
mit ihren Erkrankungen.Auch warten sie täglich auf ihre
Kinder oder Angehörigen.Dann erzählen sie von früher,
da das Langzeitgedächtnis am besten funktioniert.
Auch interessant ist es, was auf der Speisekarte steht.
Dann ist wichtig, wo sie begraben werden wollen , sollte
es einmal so weit sein.Sie sprechen mit den Anderen
Mitbewohnern von ihren Partnern die schon verstorben
sind.Auch ist der Krieg ein Thema und dass man schwer
arbeiten musste in der Nachkriegszeit.
Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Gruß Edel

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Hi,

ja. Danke. Das hilft erstmal.

Denkst du, dass Alte Menschen mit ihrem Leben im Reinen sind, oder machen sie sich schon Gedanken über ihre Fehler oder hadern mit ihrem Leben. Die Frage kommt daher, dass ich gerne wüsste, ob das Thema Vergebung eine Rolle spielt.

Mfg

Chris

Hi,

ja. Danke. Das hilft erstmal.

Denkst du, dass Alte Menschen mit ihrem Leben im Reinen sind,
oder machen sie sich schon Gedanken über ihre Fehler oder
hadern mit ihrem Leben. Die Frage kommt daher, dass ich gerne
wüsste, ob das Thema Vergebung eine Rolle spielt.

Mfg

Chris

Hallo Christian,

die älteren Menschen sagen oft, dass sie alles ganz
anders machen würden. Sie geben zu, Fehler gemacht zu
haben. Aber sie geben auch den schlechten Zeiten die
die Schuld, Fehlentscheidungen getroffen zu .

Gruß Edel

Hi,

Vers 6 wird es etwas schwierig zu verstehen sein,
Vers 7 finde ich persönlich etwas besser.

Ich fände es schön, wenn ihr für die Nicht-bibelfesten die entsprechenden Verse auch zitieren könntet.

Danke! Anja

Liebe Anja,

das hätte ich auch gerne gemacht.Der Mod hätte diesen
Artikel aber ganz bestimmt ins Reli- Brett verschoben.
Kann die auch eine Mail zusenden,solltest du das
wünschen.

Lieben Gruß Edel

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och …
Edel…

Der Mod hätte diesen
Artikel aber ganz bestimmt ins Reli- Brett verschoben.
Kann die auch eine Mail zusenden,solltest du das
wünschen.

Glaube schon, dass BelRia durchaus auch mal ein Auge zudrückt …

LG, Anja

Liebe Anja,

auf deinen Wunsch hin die Bibelverse zum Artikel.

  1. Korinther 4 : 6-7

Denn Gott ist es, der gesagt hat * Das Licht stahle aus
der Finsternis * und er hat in unsere Herzen gestrahlt,
um ( sie ) mit der herrlichen Erkenntnis Gottes durch
das Angesicht Christi zu erleuchten.

Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit
die Kraft, die über das Normale hinausgeht, Gottes sei
und nicht aus uns selbst.

Lieben Gruß Edel

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Danke! owT

Hi,

Sicher denken wir Älteren auch über unsere Fehler nach,aber sie sind auch da,um daraus zu lernen.Wichtig ist doch immer die Motivation unseres Tuns,auch im Alter noch.Wir sollten nicht nur anderen,sondern auch uns selbst vergeben.So ist das Leben,ein andauernder Lernprozess.
Wichtig sind natürlich unsere Beziehungen zu den Kindern,Freunden… ,sie bereichern,ebenso wie Bücher,Musik etc.
Mir gefallen die Bibelverse,denn das können wir doch immer,egal wie unser körperliches Befinden ist:Licht sein für andere indem wir zuhören,trösten,miteinander still sind oder auch beten.Es gibt noch viel zu tun im Alter.
Gruß raphael

ja. Danke. Das hilft erstmal.

Denkst du, dass Alte Menschen mit ihrem Leben im Reinen sind,
oder machen sie sich schon Gedanken über ihre Fehler oder
hadern mit ihrem Leben. Die Frage kommt daher, dass ich gerne
wüsste, ob das Thema Vergebung eine Rolle spielt.

Mfg

Chris

Hallo Christian,

die älteren Menschen sagen oft, dass sie alles ganz
anders machen würden. Sie geben zu, Fehler gemacht zu
haben. Aber sie geben auch den schlechten Zeiten die
die Schuld, Fehlentscheidungen getroffen zu .

Gruß Edel

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Hi,

vielen Dank für die Inputs.

Nur als kurze Info: Es wird um Schuld und Vergebung gehen. Warum? Weil mir zu Ohren gekommen ist, dass in der Altenheimgruppe viele mit diesem Thema Probleme haben.
Die Bibelstelle wird das Gleichnis vom verlorenen Sohn sein (Lk 15). Ich habe mich gegen die anderen Bibelstellen entschieden, weil sie relativ unbekannt sind (im Gegensatz zum verlorenen Sohn). In der Gruppe sind viele demente Menschen, die glaube ich eher mit Dingen, die sie aus der Erinnerung abrufen können, was anfangen können.

MfG

Chris

Adrian Plass etc
Hi,

Ich bin keine Christin und habe auch nicht viel mit alten Menschen zu tun. Aber in Bildern sprechen finde ich sehr sinnvoll, in konkreten Bildern - denn so etwas spricht wohl auch demente Menschen an - sie wissen sicher, wie es sich anfühlt, traurig, beschämt, wütend zu sein und um Verzeihung zu suchen. Wenn Du Ihnen Gleichnisse näherbringen willst, dann bestimmt am besten so nah am Alltagsmenschen dran wie möglich. Also nicht so sehr „Was beschäftigt Mensch im Altenheim“, sondern „Was sind Gefühle eines Menschen, die im Grunde immer da sind und eine Rolle spielen.“
Wie eben Angst, Sehnsucht, Schmerz, Traurigkeit.

Wenn Du von Vergebung sprichst und vom verlorenen Sohn - vielleicht kannst Du mit meiner Assoziation nichts anfangen, aber mir kam sie eben - ich erinnere mich da an ein Buch von Adrian Plass, ein eher „unkonventionellere Andachten“ - Schreiber, an das Buch „Stürmische Zeiten“.:

Vielleicht sind einige Menschen im Altenheim belastet mit Fehlern, die sie gemacht zu haben glauben und die sie sich einzugestehen schämen. (Die Entschuldigung meines Opas für einen Fehler haben wie erst vom Pfarrer nach seiner Beerdigung gehört. Leider.)

Adrian Plass hat da eine Andacht, da geht es um einen Sohn, um ein Kind, das irgend etwas tut oder getan hat, das nicht in Ordnung war. Un um seinen Vater, der dem Kind sagt, dass das nicht in Ordnung war. Das Kind schlägt den Vater und schreit ihn an und weint, aber der Vater hält es währenddessen nur auf dem Schoß, und irgendwann schläft das Kind auf Vaters Schoß ein.

Ich finde das eine schöne Form von Fehlern und Annahme von Fehlern. Zudem ist es eine Analogie zu Mensch und Gott, denke ich, und könnte den alten Menschen einen Trost geben, dass sie in Gottes Armen sein dürfen, egal, was sie tun oder getan haben.

Vielleicht haben die Menschen dort Angst, nach dem Sterben allein zu bleiben, und dafür kann so ein Bild auch ein Trost sein.

Noch mal zu meinem Opa - ich würde den Menschen auch den Denkanstoß geben, dass oft Knoten durchgehauen werden können, wenn über Schuldpunkte mit einem Verwandten endlich gesprochen wird.
Ich wünschte, einer von uns Angehörigen - oder ich… - hätte den Mut gehabt, meinen Opa darauf anzusprechen - denn dass er sich für seinen Fehler geschämt hat, mehr als nötig - ich denke, das haben wir alle gewusst. Jetzt kann keiner mehr etwas sagen.

Malna

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