Was bewirken 1,75 Liter Bier im täglichen Durchschnitt im Körper eines ca. 50-Jährigen?

Man macht sich ja schon Sorgen um sein direktes Umfeld, wenn es weder vom Feierabendbierchen, noch vorm Bier vor oder nach dem Essen ablassen mag…
Vielen Dank, schönes Wochenende!

[MOD Volker, von Getränke hierher verschoben]

… man wird immer dicker!

Servus,

das sind je nach Bier, das zur Aufrechterhaltung des benötigten Spiegels gebraucht wird, ungefähr 9 Zentiliter reiner Alkohol ganz regelmäßig jeden Tag. Bei Delta-Alkoholikern sind die Konsequenzen des Alkoholmissbrauchs so wie bei den anderen Typen auch:

  • Gewichtszunahme (zunächst - später, wenn der Kandidat tiefer auf der Rutschbahn angelangt ist, körperlicher Verfall und Abmagern)
  • Erhöhung des Infarktrisikos
  • schwere Schädigung der Leber bis zur Zirrhose
  • Schädigung der Magenschleimhaut: Irgendwann bleibt Bier nicht mehr drin und auch Schnaps geht nicht mehr, zuletzt braucht der Kandidat Melissengeist, um seinen Spiegel zu erhalten
  • Hirnschäden bis zum Korsakow-Syndrom
  • Schäden des übrigen Nervensystems, Unsicherheit beim Gehen und Greifen, Krämpfe
  • erhöhtes Krebsrisiko in allen möglichen Gegenden des Körpers

Wenn ein Delta-Alkoholiker Glück hat, verläuft bei ihm die Rutschbahn nach unten eher mit wenig Gefälle, dann kann er ohne schwere Einschränkungen saufen, bis er vielleicht mit sechzig oder siebzig Jahren ohne allzu große Qualen an seinem Hobby stirbt. Die sehr wenigen, die älter werden, sieht man - die, die schon früher unten liegen, sieht man nicht. Das ist wie bei jeder Sucht ein willkommenes „Argument“, um sich selber anzulügen „Ja, und der Schmidinger Eugen hat doch auch seiner Lebtag keinen Mosthafen stehen lassen können, bevor er ganz leer war, und der ist auch neunzig geworden! Bitte, was soll denn da für ein Schaden sein?“.

Genau so funktioniert das Lügengebäude, das sich jeder Suchtkranke aufbaut: „Was willsd denn? Bei uns drringd ma hald a Weißbier zum Frrühstügg, des schad doch kaam! Un drei im Weggla ohne wos gedrrrungn is au nix!“

Jaja.

Wenn man sich dann das Hirn ausgebombt hat, kriegt man eben nur noch in lichten Momenten mit, wie es einem geht. Das ist dann aber auch egal, weil es nur noch den Gedanken gibt, wie man Stoff beschaffen kann.

Schöne Grüße

MM

Nur ein Kalorienproblem, wenn das Bier alkoholfrei ist.

Die Leber ist pro Tag ca. 9 Stunden ausschließlich mit dem Alkoholabbau beschäftigt und muß ihre anderen Jobs so lange liegen lassen. Ob das auf die Dauer gut ist …

Gruß T

Ich danke dir sehr, das hat mir die Augen geöffnet. Welche Gebinde, ist mir wurscht, das war eine Schätzung von mir… Schönes WE!
Dann werde ich mal ans Beraten und Moralisieren gehen…

MOD Volker, aus dem Doppelposting den wichtigsten Teil hier als Zitat:

    Frage
  

  von

  
    
      OilonCanvas
    
  

  
    
      21.10.2018, 13:27 Uhr
      
        
          |  20
        

        
          |  1
        
      
    
  



  




  

  
    
      Die Frage ist hier wohl besser aufgehoben als unter "Getränke" ...

Den
geschätzten Durchschnitt setze ich nach Einwänden nun mal von 1,75 auf
1,5 runter, denn man muss ja den Winter ohne Biergartenzeit auch
gegenrechnen …
Und gilt diese Person bereits als körperlich
abhängig, der es vor allem um ein Gegengewicht zum anstrengenden Job
geht, ein Feierabendbierchen in der Sonne, gefolgt von einem guten,
umfassenden Essen wieder mit Bier während des Kochens und bei der
Zigarette (! ca. 20 am Tag hiervon), ein Glaserl beim Essen und den
Absacker danach.
Er hat auch schon mal 2 Jahre keinen Tropfen getrunken, nach Führerscheinentzug, kann es also offenbar…

Vielen Dank, schönes WE,
eine Besorgte!

Servus,

das Blöde in so einer Situation ist, dass beides nichts ändert. Auch nicht bei einer offenbar noch nicht sehr stark ausgeprägten Abhängigkeit, die es möglich machte, immerhin zwei Jahre abstinent zu bleiben (und dabei vermutlich von 730 auf Null zurückzuzählen und keinen Tag ohne Gedanken an Tag Null zu verbringen).

Kein Suchtpatient gesteht sich seine Abhängigkeit ein, solange jemand anders versucht, ihm klarzumachen, dass er abhängig ist. Beim Alkohol ist besonders perfide, dass ein Alkoholkranker in der Regel erst dann wissen will, dass er alkoholkrank ist, wenn er ganz unten ist: Job weg, Wohnung/Haus weg, Frau und Kinder weg usw. usw.

Vorher kann man da nichts raten, sondern nur hoffen (bzw. je nach religiöser Grundhaltung darum beten), dass die Rutschbahn nach unten mit einer eher flachen Neigung verlaufen möge, und vor allem sich um sich selber kümmern: Co-Abhängigkeit ist ein sehr fieses Spiel.

Schöne Grüße

MM

Am einfachsten war es übrigens, sich von dem Mann zu trennen … auch wenn es, nach Studieren der Typen, nur ein (alkoholsuchtgefährdeter) Alpha-Trinker ist …