Und weißt du, was ich bei solchen unbedachten Äußerungen immer
denke: Du weißt offenbar nicht mal wie gut es dir geht und was
deine staatsbürgerlichen Rechte wirklich wert sind. Wenn du
die DDR am eigenen Leib erlebt hättest würdest du soetwas
nicht sagen. Wenn du z.B. mal in Afghanistan, Angola,
Möglicherweise ein Irrtum ich kenne einige Ex-DDR´ler die die
Entwicklung in der Neu-BRD inzw. ziemlich skeptisch sehen.
Ja, und davon sitzen sogar einige im Bundestag…da geht es aber eher ums Prinzip und um mangelndes Demokratieverständnis.
Brasilien, China, Kongo, Russland, Kongo (diese Liste lässt
sich noch länger fortführen) gewesen wärst und am eigenen Leib
auf Dauer erlebt hättest diese Rechte nicht zu haben würdest
du dich für diese Aussagen wahrscheinlich (und hoffentlich)
schämen.
Würde ich mich nicht,
Wenn du es von vornherein ausschließt, dass du noch etwas dazulernen kannst würde mich das an deiner Stelle höchst irritieren.
Sorry, aber Wahlen die nichts verändern, weil Politiker sich
an Wahlversprechen nicht gebunden fühlen sind eine Farce.
Eine hohle Phrase mit nur einem Körnchen Wahrheit.
Aber du hast ja genug Möglichkeiten dich einzubringen, um das zu ändern.
Wenn meine Stimme als Wähler
dabei nicht ausreicht stelle ich mich entweder selbst zur Wahl
Was ziemlich gute Connections erforderlich macht…
Nein, das macht genau eins erforderlich: Meine Meldung zur Wahl.
Und du wirst es kaum glauben, aber die Zahl der parteilosen Volksvertreter oder derer, die sich in freien Wählerbündnissen zusammengeschlossen haben nimmt stetig zu.
Aber ich jammere nicht. Das ist letztenendes auch eine
Frage von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Das ist letztendlich eine Frage gesellschaftlicher
Anerkennung. Als H4 bist du der letzte Dreck,Überall- glaub´s
mir.
Entschuldigung, aber das ist so ziemlich das lächerlichste, was ich seit langem gehört habe. Wenn du so gesehen werden willst, dann wird das sicherlich auch so sein (selfforfilling prophecy).
Wenn ich als Soldat in diesem Land gesellschaftliche Anerkennung erwarten würde, dann müsste ich mir wohl zu recht Realitätsverlust vorwerfen lassen. Die Frage ist doch vielmehr wie ich mich selbst sehe und wie ich mich nach meinen Möglichkeiten in diese Gesellschaft einbringe.
Und auch jemand der ALG2 bezieht kann sich in sein Umfeld einbringen. In Vereinen als Trainer, Ausbilder, Schiedsrichter, Rettungsschwimmer usw. In seiner Nachbarschaft, in sozialen Projekten, in Parteien.
Wer in Selbstmitleid zerfließt und nichts macht, der wird allerdings auch genau so wahrgenommen.
Da hast du das Bild im Unterschichtenfernsehen beschrieben.
Nein, da habe ich das realistische Bild beschrieben, das in immer weiteren Teilen der Gesellschaft Realität ist. Die privaten Medien tragen aber einen erheblichen Teil dazu bei, dass sich solche gesellschaftslähmenden Phänomene weiter verbreiten.
Es gibt eine Menge Leute die sich persönlich engagieren,
machst du ja offensichtlich auch, allerdings verstehe ich
Frustation, Resignation bis hin zu unbändiger Wut, wenn man
sich krumm legt und trotzdem nur Steine in den Weg gelegt
bekommt, weil Lobbygruppen mit gefülltem Scheckbuch
daherkommen können und jede Entwicklung behindern, wenn sie
deren Interessen widerspricht. (Da ist für mich kein
wesentlicher Unterschied zu einer Diktatur)
Tja, die Erkenntnis, dass es auch andere Meinungen gibt, die sich durchsetzen können trifft manche Leute eben sehr hart. Das ganze ist aber das genaue gegenteil einer Diktatur.
Und in Bezug auf diesen deinen Kritikpunkt darfst du die Wirtschaftskrise als echte Chance sehen den teilweise wirklich undemokratischen Einfluss von Teilen der Wirtschaft für die Zukunft einzuschränken oder zu unterbinden.
Das hat mein Papa auch gesagt und mich auf ein Leben
vorbereitet das so gar nichts mit der Wirklichkeit die ich
erleben mußte zu tun hatte und da hieß das Ding noch nicht
Finanzkrise.
Und jetzt? Verziehst du dich in dein Schneckenhaus und resignierst? Ich mach das genaue Gegenteil, ich stehe erst Recht für meine Meinung ein.
Der Deutsche ist zu bürokratisch und verkopft, einfach mal
machen.
So mutet es manchmal an, aus meiner Berufserfahrung weiß ich aber, dass das nicht so ist. Es gibt aber einen großen Teil von uns Deutschen, die sich entweder lieber hinter Regeln und Normen verstecken oder nur noch völlig egoman agieren, anstatt Verantwortung zu übernehmen und kreativ zu sein. Wenn ich nicht in der Lage wäre „einfach mal zu machen“ und dabei ganz bewusst akzeptiere zu scheitern, dann würde ich sehenden Auges den Tod von Menschen in Kauf nehmen.
Wenn du aber von Populismus redest und ein paar Sätze zuvor
über die „dummen Bürger“ als Streithanseln, Dauernörgler und
„Geiz-ist-geil“-Gierschlunden urteilst, was ist das denn dann
deiner Meinung nach-ausgewogen?
Ausgewogen ist Meinungsvielfalt, Meinungsbildung und Nachdenken vor einer Meinungsäußerung. Das recht auf freie Meinungsäußerung beinhaltet keine Pflicht dazu und entbindet auch nicht vom eigenständigen Einholen von relevanten Informationen und dem Nachdenken.
Sehe ich etwas anders. Ich saß zwar mit im Boot (ich zwar
nicht direkt,schwimme selbst schon ziemlich lange hinterher,
aber im übetragenen Sinne mein Nachbar schon) aber die
Kapitäne und Kommandeure bestimmten den Kurs.
Solange du von dieser Gesellschaft etwas haben willst und selber jahrelang eben die Firmen, Banken und Organisationen finanziell gestützt hast, die die Krise ausgelöst haben (und das hat jeder, dank der komplexen Verflechtungen) sitzt du nicht nur mit im Boot, sondern hast die Krise sogar zu einem Teil selbst mit ausgelöst, genauso wie ich und so ziemlich jeder andere in diesem Land.
Und grob gesagt haben alle 30+ in diesem und anderen Ländern sogar ganz bewusst über ihre Verhältnisse gelebt und den Folgegenerationen die Zeche dafür aufgedrückt - ebenfalls ganz bewusst.
Deswegen hatte ich ja auf Basisdemokratie (ein bißchen
wenigstens) gehofft und bin jüngst der Illusion verfallen, daß
Volksbegehren und Petitionen wenn sie denn groß genug sind,
etwas verändern können.
Klaro und du würdest bestimmt auch ganz viele Leute finden, die für eine Forderung nach der Abschaffung jeglicher Steuern stimmen würden. Genauso könnte es aber auch sein, dass du genügend Leute findest, die für die Abschaffung jeglicher Sozial- und Arbeitslosenhilfe sind.
Und mit ein bischen Populismus und Informationssteuerung könnten diejenigen, denen du eigentlich Macht nehmen willst, nämlich die diversen Lobbyverbände von Wirtschaft und Co, noch viel mächtiger werden. Von den zusätzlichen Chancen durch Volksverdummung für PDS/Die Linke, NPD und DVU mal abgesehen.
Gruß Andreas