Könnt Ihr mir Bitte den Unterschied zwischen einem Kondensator- (Wert 50 DM) und einem einfachen Mikrofon erklären.
Grüße, Matthias.
Könnt Ihr mir Bitte den Unterschied zwischen einem Kondensator- (Wert 50 DM) und einem einfachen Mikrofon erklären.
Grüße, Matthias.
Könnt Ihr mir Bitte den Unterschied zwischen einem
Kondensator- (Wert 50 DM) und einem einfachen Mikrofon
erklären.
Hallo Matthias.
IM PRINZIP besteht das KM aus zwei sich gegenüberstehenden, durch das Dielektrikum Luft getrennte Metallflächen, die so einen Kondensator bilden und von denen eine als massearme, schwingfähige Membran ausgebildet ist. Sie liegen an einer hochohmigen Hochspannungsquelle (ein paar -zig bis -hundert Volt) die die Platten mit einer Ladung beschickt. In Ruhelage stellt sich eine der Ladung und der Kapazität entsprechende Ruhespannung ein. Bewegt sich nun die Membran, so ändert sie damit den Abstand zur Gegenfläche und damit die Kapazität der geometrischen Anordnung. Dementsprechend ändert sich die Spannung auch, weil sich durch die hochohmige Quelle die Ladung nicht so schnell mitändern kann. Bringt nun Schall die Membran zum Schwingen, so ist die entstehende Wechselspannung proportional zum Schallsignal: Mikrofon!
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit bei entsprechend niederohmiger Spannungsquelle den Verschiebungsstrom auszuwerten.
Einfache, billige Mikrofone nutzen den Piezoeffekt zur Wandlung.
Bessere Mikrofone arbeiten nach dem elektrodynamischen Prinzip, bei dem eine Tauchspule in einem Dauermagnetfeld schwingt.
Die billigsten aber am zuverlässigsten arbeitenden elektrischen Mikrofone, die auch als erste -und bis heute- in der Fernsprechtechnik Verwendung fanden, sind Kohlemikrofone. Hierbei wird der Übergangswiderstand von lose aneinander liegenden Kohle(Graphit)teilchen oder -stäbchen durch Veränderung des mechanischen Anpreßdrucks verändert. Ein Strom durch diesen veränderlichen Widerstand folgt nun umgekehrt-proportional dem Anpreßdruck, hervorgerufen durch die Schallwellen.
Piezo- und Dynamisches Mikrofon sind aktive Elemente, sie erzeugen als Wandler das elektrische Signal selbst.
Kondensator- und Kohlemikrofon sind veränderliche, passive parametrische Elemente, sie benötigen eine Hilfsenergie die sie modulieren.
Es gibt dann noch direkte mechanische Wandler, wie die Grammophonnadel mit Glimmermembran am Schalltrichter -sowohl bei der Aufnahme und Wiedergabe- , und das Kinder-Schnurtelefon mit zwei Konservenbüchsen (Mikrofon UND Lautsprecher).
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
Und nicht zu vergessen, das Elektret-Mikrofon. Es ist im Prinzip ein Kondensatormikrofon und auch genauso aufgebaut. Es braucht aber keine el. Vorspannung, weil in der Membranfolie elektrische Ladungen fest verankert sind. Wegen des geringen Preises, der kleinen Bauform und der guten Übertragungsqualität hat das Elektret-Mikrofon die anderen Typen weitgehend verdrängt.
Jörg
Und nicht zu vergessen, das Elektret-Mikrofon. Es ist im
Prinzip ein Kondensatormikrofon und auch genauso aufgebaut. Es
braucht aber keine el. Vorspannung, weil in der Membranfolie
elektrische Ladungen fest verankert sind. Wegen des geringen
Preises, der kleinen Bauform und der guten
Übertragungsqualität hat das Elektret-Mikrofon die anderen
Typen weitgehend verdrängt.
Hallo Jörg,
interessant, habe ich nicht gekannt!
Könntest Du mir mal kurz erklären mit welchem physikalischen Effekt man dort nichtflüchtige, permanente elektrostatische Ladungen aufbringt? Ich wäre Dir dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
Hallo Jörg,
interessant, habe ich nicht gekannt!
Könntest Du mir mal kurz erklären mit welchem physikalischen
Effekt man dort nichtflüchtige, permanente elektrostatische
Ladungen aufbringt? Ich wäre Dir dankbar.
Hallo Alexander,
die Membran besteht aus einer nach außen metallisierten Teflonfolie. Durch Koronaentladungen oder Beschuss mit Elektronen werden die Ladungen auf der nichtmetallischen Innenseite unter die Oberfläche injiziertt. Bei Teflon kann die Entladezeitkonstante etwa 200 Jahre betragen, bei hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit jedoch erheblich sinken.
Jörg
Hallo Jörg,
Vielen Dank, noch kurz zwei Fragen:
Ist ‚Elektret‘ eine Firmen- oder Handelsname, oder was besagt er sonst?
Wer hat das Verfahren erfunden und ab wann etwa wird es wirtschaftlich genutzt?
Schon ein Danke im voraus, und mit
freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
Hallo Alexander,
Du stellst vieleicht Fragen. So genaue Informationen habe ich leider auch nicht. Tatsache ist jedenfalls, daß der Fachbegriff Elektret allgemeingültig für ein permanent geladenes Dielektrikum steht. Eine bestimmte Firma ist mir in diesem Zusammenhang nicht bekannt. Das Prinzip ist vermutlich schon lange bekannt. Elektrete können z.B. auch für Staubfilter eingesetzt werden.
Soweit ich mich erinnern kann, sind die Elektret-Mikrofone in den 70-er Jahren im großen Stil auf dem Markt gekommen.
Jörg
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Hallo!
Tatsache ist jedenfalls, daß der
Fachbegriff Elektret allgemeingültig für ein permanent
geladenes Dielektrikum steht.
Richtig, der Begriff entstand als Analogon zu „Magnet“.
Christian