Was braucht gesunde Entwicklung alles?

Hallo,

ich hab mich gefragt, was gesunde u. normale menschliche Entwick-
lung alles braucht? Bitte mal aufzählen… :wink: Nein, Scherz! Also
nachdem ich mir das Video von einem Mädchen angesehen hatte, die
bei Hunden (oder Wölfen) aufwuchs,- kamen mir einige beklemmende
und bohrende Fragen.

Hier zunächst das betreffende Video:
http://www.youtube.com/watch?v=UkX47t2QaRs

Ohne jeden Zweifel hat dieses Mädchen auch eine Entwicklung durch-
gemacht, jedoch eine die sie mehr wie ein Tier als wie ein Mensch
verhalten und agieren ließ. > Zumindest zu dem Zeitpunkt, als die
ersten Aufnahmen für das Video entstanden.

Nehmen wir nun ein Kind, das in einem Elternhaus aufwächst, wo es
Armut erfährt (in Deutschland), wo es Strenge und Enge erlebt, wo
es Kontaktlosigkeit erlebt, auch Depression und Überbehütung, und
wo wenigstens 1 Elternteil psychisch gar nicht richtig da zu sein
scheint (Deprivation). Ein Elternhaus,- in dem nicht viel gelacht
wird (vielleicht strenge religiöse Vorgaben). Die Eltern sind nun
eher weltfremd und lebensfern einzuordnen und haben ihrem Kind we-
der viel erklärt, noch gezeigt (od. vorgelebt). Auch haben sie ih-
rem Kind weder viel zugetraut, noch es überhaupt ernst genommen.

Das wäre wahrscheinlich sehr schwer traumatisierend, für das Kind.
Alleine schon die Annahme, - mit einem Elternteil leben zu müssen,
der psychisch nicht versorgend für das Kind da ist. Es wäre mögli-
cherweise einfacher für die Verarbeitung und um damit abschließen
oder bzw. um es annehmen und damit leben zu können, - einen toten
Elternteil zu haben, als wie einen solchen, der zwar physisch nur
jedoch nicht psychisch da ist (emotional, sozial). Nehmen wir nun
weiter an, der andere Elternteil versucht die Defizite des erwähn-
ten Elternteils auszugleichen u. wird dabei grenzüberschreitend u.
überbehütend (kontrollierend und einnehmend). > So hätte das Kind
überhaupt keinen Kontakt, weil Kontakt nur an der Grenze von zwei
Personen (an deren Grenzen) stattfindet,- hier jedoch der eine El-
ternteil grenzunterschreitend, und der andere grenzüberschreitend
ist. Gegen beide Formen müsste das Kind sich schützen.

Nennen wir dieses Kind Christian.

Wie sähe nun die Entwicklung eines solchen Kindes aus? Das streng
und kontrollierend erzogen wurde, - dem wenig gezeigt und erklärt
wurde (nicht mal ernstgenommen oder etwas zugetraut wurde), unter
ärmlichen Verhältnissen aufwachsend (während die anderen Kinder i.
der Schule eher wohlhabend sind). >Könnte so ein Kind später über-
haupt lachen und sich öffnen, geben und zeigen? Denkbar wäre ja d.
Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung unter diesen Umständen…

Doch was braucht es überhaupt zum Lachen, zum Dasein und sich zei-
gen? Braucht es nicht das Haben? Um vom Haben das Können zu gener-
ieren und schließlich dadurch zum Machen und zum Sein zu gelangen?
Nun gibt es Menschen, die auch lachen können obwohl sie nichts od.
nur sehr wenig haben. Aber das funktioniert nur in Grenzen.

Wer keine Gitarre hat (HABEN), d. kann (KÖNNEN) auch nicht darauf
spielen. Und kommt somit nicht zum machen (MACHEN) und wird demzu-
folge nie ein großer Könner auf dem Instrument werden (SEIN). Das
ist ganz einfach und hat auch etwas mit Teilhabe zu tun,- wenn es
z.B. darum geht, mal in einer Band mitspielen zu dürfen. >Und ich
denke dass spätestens dann das Lachen aufhört. Nun gibt es versch.
Formen des Habens (z.B. einen guten und gesunden Körper zu haben).

Meine Frage: Was braucht es an Ausstattung (Gene), an Haben u. an
Entwicklung um überhaupt auch nur lachen zu können? Ich glaube ja,
dass das Mädchen aus dem Video auch würde lachen können, zusammen
mit gleichaltrigen Mädchen, wenn sie andere Entwicklungsbedingung-
en gehabt hätte! Bedingt schon allein dieser Unterschied eine vor-
erst Nichtteilhabefähigkeit? Ein sich nicht zeigen können, - sich
nicht geben können, ja nicht einmal lachen zu können? >Sie konnte
mit 22 Jahren gerade einmal einigermaßen menschlich sprechen.

> Und inwieweit spielen dann Ängste vor dem Druck und der Ächtung
durch das menschliche Umfeld eine Rolle (z.B. ich trau mich nicht
mich zu öffnen und zu zeigen wie ich bin, - aus Angst vor Mobbing)?
Ich denke, wenn dieser Druck und berechtigte Ängste nicht da wäre,
dann würde es viel leichter fallen, befreit zu lachen. Wenigstens
vielleicht erst einmal zu lächeln in einer Welt, die in den Augen
der hier Betroffenen kaum verzerrter, feindlicher und kompliziert-
er sein könnte.

Ich möchte das hauptsächlich für unser Beispielkind Christian dis-
kutieren.

Danke und Gruß,
Yedi386

Das Wesentliche
Hi
Die vielleicht wichtigste Basis für eine gesunde Psyche ist, dass das Neugeborene die ersten 6 Monate seines Säuglinglebens eine feste Bezugsperson hat, die begeistert von ihm ist, so dass es diese Begeisterung von Anfang an spüren kann.
Kohut nannte es den „Glanz im Auge der Mutter“, den das in diese Welt hinein geworfene Kind als einzigen Stabilisator hat.
Diese Freude und Begeisterung für das eigene Kind, das frau 9 Monate lang in sich wachsen spürte, kann nur schwerlich eine andere Pflegeperson übernehmen, schon gar keine wechselnden Pflegepersonen.
Es ist daher grausam, ein Kind unter 1 Jahr in eine Kinderkrippe o.ä. zu geben. Später haben wir dadurch diese sogenannten Frühgestörten, die schizoid akzentuiert oder narzisstisch gestört unter uns wandeln.
Gruß,
Branden

ot: Kinderkrippe
Hi Branden,

da mich das aus persönlichen Gründen schon länger interessiert und du ja quasi der forumsansässige *gg* Fachmann dafür bist: Gibt es eigentlich inzwischen seriöse Untersuchungen zu den Auswirkungen der frühen Krippenerziehung auf in der DDR sozialisierte Menschen?

Neugierige Grüße

La Gatta

War das eine Antwort?
Hallo Branden,

danke für Deine Antwort. >Aber ein einfaches Zitieren von Kohut ist
mir nun doch etwas arg dünn gestrickt. Meine Frage drehte sich auch
in keinster Weise um Kinderkrippen. Die Begeisterung,- ja der Glanz
im Auge der Mutter, - schön und gut. Und das ist dann alles was man
im Leben braucht? Und wer dies nicht bekam hat Pech gehabt oder wie
jetzt?

Meine Frage ging doch eindeutig um traumatisierte Kinder,- die sich
Dinge (Entwicklung) nachträglich mühsam u. schwer erarbeiten müssen
Und da war die Frage nach dem „wie“ und nach dem „was es dazu alles
braucht“. Auf jeden Fall auch die Mitwirkung des Umfeldes, damit ei-
ne Sozialisierung auch gelingen kann. So müssen Erfahrungen u Erleb-
nisse auch positiv abgeschlossen werden können (nicht alle, aber zu-
mindest doch die meisten im gelebten Kontakt).

Yedi386

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Hi

Gibt es eigentlich inzwischen seriöse Untersuchungen zu den
Auswirkungen der frühen Krippenerziehung auf in der DDR
sozialisierte Menschen?

Der Kollege Maatz (ich weiß nicht genau, wie er heißt) hat sich wohl eingehend damit beschäftigt. Genaueres weiß ich nicht, müsste sich aber googeln lassen :wink:.
Gruß,
Branden

Kollege MAAZ
so schreibt der sich

War das eine Antwort? Ja, die wesentliche.
Hi Yedi

Die Begeisterung,- ja der
Glanz
im Auge der Mutter, - schön und gut. Und das ist dann alles
was man
im Leben braucht? Und wer dies nicht bekam hat Pech gehabt
oder wie
jetzt?

Ja, so könnte man es lapidar zusammenfassen. Denn wer in diesem ersten Lebensjahr genug Liebe, Begeisterung und somit Sicherheit, die zur Selbstsicherheit führt, bekommen hat, kann mit später folgenden Traumata viel besser umgehen, diese also viel eher verkraften. Deshalb habe ich dieses erste Lebensjahr so betont.

Meine Frage ging doch eindeutig um traumatisierte Kinder,- die
sich
Dinge (Entwicklung) nachträglich mühsam u. schwer erarbeiten
müssen
Und da war die Frage nach dem „wie“ und nach dem „was es dazu
alles
braucht“.

Leider kann man die früh gesetzten Verletzungen und Risse im Selbstgefühl nicht völlig reparieren. In diesen frühen Monaten entscheidet sich gleichsam, ob Urvertrauen oder Urmisstrauen wächst.
Natürlich kann man durch lange, eingehende Psychotherapien später noch einiges „geradebiegen“, aber die Kernpersönlichkeit entsteht eben im ersten Lebensjahr des Säuglings.
Gruß,
Branden

Hallo,

in diesem Zusammenhang bietet die Resilienzforschung einige Anhaltspunkte. Resilienz wird verstanden als eine Art „psychisches Immunsystem“, das Menschen befähigt, trotz widrigster äüßerer Umstände ein gelingendes, positives Leben zu führen.

Untersucht wurde das vor allem im Zusammenhang mit Armut, Vernachlässigung, alkohol- oder drogenabhängiger Eltern und Misshandlungen, sowie traumatischen Erlebnissen, wie Krieg, Naturkatastrophen, Tod eines nahestehenden Menschen und sexueller Gewalt.

Im Kern kommt man zu dem Ergebnis, dass Resilienz keine angeborene Fähigkeit ist, sondern begünstigende Faktoren braucht, um sich entwickeln zu können. Entscheidend ist dabei, dass sich Resilienz nicht trotz schwieriger Lebensumstände entwickelt, sondern wegen der damit in Zusammenhang stehender Herausforderungen.

Damit das gelingt, braucht es gleichzeitig Schutzfaktoren, auf die das Kind zurückgreifen kann und mit deren Hilfe es seine Selbstwirksamkeit erfahren kann. Solche können z.B. einzelne Bezugspersonen oder Rollenvorbilder (auch außerhalb des Elternhauses) sein. In diesem Zusammenhang ist der Begriff der „sicheren Bindung“ relevant, die durchaus auch gelingen kann, wenn die Eltern als Bindungspartner ausfallen.

Des weiteren gelten gewisse Temperamentseigenschaften als förderlich, die aber wiederum nicht automatisch wirksam sind, sondern ein Umfeld brauchen, in dem sie sich entwickeln können. Die Forschungen zeigen auch, dass besonders Kinder, die sich früh Stressbelastungen und großen Herausforderungen stellen mussten, Resilienz entwickeln konnten, indem sie ihre Selbstwirksamkeit erfahren konnten. Überbehütung ist demzufolge eher hinderlich.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Resilienz ein dynamischer Prozess ist, der immer ein Wechselspiel zwischen Stressfaktoren und fördernden Umständen bildet. Eine entscheidende Rolle spielt dabei immer das soziale Umfeld, da dieses die Quelle bildet, aus der das Kind Unterstützung erhalten kann.

Im Zusammenhang mit der - inzwischen in den Bildungsplänen der Länder verankerten - Resilienzförderung kommt es demzufolge darauf an, nicht nur die personalen Kompetenzen von Kindern zu stärken, sondern unbedingt auch Anknüpfungspunkte an das soziale Umfeld, in dem sie leben, zu schaffen. Das gelingt nach meiner Erfahrung derzeit meist nur unzureichend.

Schöne Grüße,
Jule

Hi, nun bin ich zwar nicht Branden, aber ich habe zwischen 1979 und 1991 in Sachsen 4 Kinder großgezogen und sie waren alle in der Krippe. Das sind heute alle gestandene Weibs- und Mannsbilder. Ich bin selbst Heilpädagogin und meine: wichtig ist nicht die Politik, die das ermöglicht oder nicht, sondern die Erzieher, die direkt mit dem Kind arbeiten.

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Da ging der Glanz verloren…
Mahlzeit Herr Branden,

also ich hab in meinem Leben schon viele Menschen gesehen (hunderte
und tausende), denen der Glanz in ihren Augen, - ja d. Begeisterung
für das Leben irgendwie abhanden gekommen zu sein schien.

Es gibt Menschen, die sprühen vor Lebendigkeit und Freude. Die sind
bunt, wild und voll von scheinbar positiver Energie. >Ich habe aber
auch eigentlich immer 'ne Korrelation beobachtet zwischen fehlendem
Glanz und schwierigen Lebensverhältnissen,- meines Erachtens ist es
sehr schwierig 'nem Kind Begeisterung vorzugaukeln, wenn man extrem
hoch verschuldet ist (zum Beispiel). Oder wenn man nicht mal 'ne or-
dentliche Wohnung hat (also eher keine Wohnung). Reicht sowas nicht
schon aus um keinen Glanz für das Kind zu haben? Da braucht es noch
gar nicht mal psychisch kranke Eltern.

Deshalb ist mir die Sache mit dem Haben so wichtig. >Wenn man tolle
Klamotten hat, fühlt man sich gut - und man kommt richtig gut drauf.
Kleider machen Leute. Die persönliche Begeisterung f. das Leben und
auch die potentielle Teilhabefähigkeit wächst. Es gab sogar mal 'ne
Untersuchung (einen Versuch) dazu, dass wenn einem nicht zum Lachen
zumute ist (so ganz und gar nicht, - und das können einem schon die
hässlichen Badezimmerfliesen austreiben), dass man dann trotzdem be-
wusst lächeln soll. Und dieses Lächeln etwa 2-3 Minuten halten. Nun
soll diese Gesichtsmuskelanspannung im Kopf tatsächlich etwas z. Po-
sitiven hin bewirken und regelrecht verändern (f. etwa 7-15 Minuten
schätze ich). Ist doch seltsam, nicht? Wie sich Positives und Liebe
und Lachen vermehren kann, wenn man es hat.

Ich schätze, dass es das Soziale braucht,- um es zu erhalten und zu
vermehren. Ähnlich wie mit dem Geld. Wer Geld hat, kann es auch nur
allzu leicht erhalten und vermehren im Gegensatz zu demjenigen also,
der kein Geld hat u. sein Konto überziehen muss. Ihn kostet sein De-
fizit und Mangel sogar noch Geld (Überziehungszinsen).

Du merkst, ich beschäftige mich eher damit, wie man Mängel und Defi-
zite ausgleichen kann u. wie positive Entwicklung unter solch widri-
gen Bedingungen gelingen kann. Es ist ein Jammer, dass ein Trauma a-
ber eigentlich immer Mängel u. Defizite verursacht mit Konsequenzen.
Wie auch umgekehrt aus Mängeln u. Defiziten ein Trauma entstehen ka-
nn. Sie bedingen sich gegenseitig,- ähnlich wie Krankheit und Armut.
So entstehen Teufelskreise, aus denen d. Betroffene sich nur schwer
und unter größter Antrengung herausarbeiten kann. Oft über Jahrzehn-
te hinweg.

Das Fatale an der menschlichen Entwicklung ist nur,- dass wir nicht
endlos Zeit haben u. gewisse Dinge in einem gewissen Alter erreicht
sein sollten. Sonst wird man immer gemieden werden.

Gruß,
Yedi386

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Danke
Hallo Jule,

danke für den guten und hilfreichen Beitrag. Wäre es denn denkbar,
dass man Resilienz auch erst später entwickelt? Zum Beispiel erst
mit 21 Jahren, oder mit 25 Jahren, weil man vorher viel zu schwer
traumatisiert war u. einfach nur abgeschottet und weggetreten war?
Wäre das möglich? Weil Du ja von einem dynamischen Prozess schrei-
bst, der eben nicht angeboren ist, sondern sich erst in d. Ausein-andersetzung mit den Stressoren ergibt,- sofern aber auch soziale,
und förderliche Schutzfaktoren vorhanden sind.

Nehmen wir also an, die Herausforderung glich in den ersten 20 Le-
bensjahren einer Überforderung, und der Betroffene findet erst ab
etwa 22 oder so, die verlässlichen Bezugs- und Bindungspersonen.
Wäre das vorstellbar?

Grüße,
Yedi386

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Hallo,

Wäre es denn denkbar, dass man Resilienz auch erst später entwickelt? Zum Beispiel
erst mit 21 Jahren, oder mit 25 Jahren

Die Resilienzforschung besagt genau das: Idelaerweise verfügen schon Kinder über ausreichende Fähigkeiten und Möglichkeiten, mit traumatsierenden Erlebnissen/ schädlichen Umgebungen so umzugehen, dass sie Widerstandsfähigkeit entwickeln. Man kann resilientes Verhalten aber auch später erwerben und sogar trainieren.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,

das Materielle halte ich für eine Täuschung. Da finde ich auch nichts an Belegen, weder in meinem Umfeld, noch in Studien aus der Sozialforschung oder in meinem Kopf. Wenn man sozial und finanziell abgesichtert ist (abgesichert bedeutet noch lange nicht verheiratet mit abbezahltem Haus, Hund, Boot und einen ordentlich gefüllten Kleider- und Kühlschrank). Nein, abgesichert bedeutet, dass man keine Angst hat. Deine Augen können einem Kind auch entgegenglänzen, wenn Du nichts hast, aber dieses Kind über alles liebst. Der Glanz in den Augen ist da, auch wenn um Dich herum Bomben fallen und Deine Schuhe kaputt sind, wenn Du Dein Kind liebst.

So müsste es also etwas anderes sein wonach Du suchst - eben die fehlende Liebe. Ich kann auch lieben und es für mich behalten - nur wer tut das schon?

Mit den Defiziten der fehlenden Liebe im ersten Jahr, wie Branden so schön noch geschrieben hat: die Begeisterung, umzugehen ist sicher immer ein holpriger, schmerzhafter Weg. Das Defizit beschränkt sich ja auch nicht auf das erste Jahr, sondern es setzt sich fort. Alleine und mit einer Therapie ist nicht so erfolgsversprechend wie den Aufbau einer intensiven und positiven sozialen Bindung. Auch wenn sie erst stattfindet, wenn das Kind erwachsen ist, kann sie durchaus heilende Kräfte bewirken - das kann eine tiefe Freundschaft sein, eine schöpferische Tätigkeit oder eine Partnerschaft sein. Etwas, was ermöglicht weiter zu gehen und dennoch den schmerzhaften Defiziten ins Auge zu blicken und lernen sie zu akzeptieren.

Viele Grüße

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Hallo,

in dem Zusammenhang ein ganz interessanter Artikel:

http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/psycho…

Viele grüße

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Super! Danke Dir
Hallo Chili,

danke für Deinen schönen Beitrag. Gut geschrieben und auch der
Link oben ist echt Klasse! Hilft schon…

Viele Grüße,
Yedi386

Hallo,

Die Begeisterung,- ja der Glanz im Auge der Mutter,

  • schön und gut. Und das ist dann alles was man
    im Leben braucht? Und wer dies nicht bekam hat Pech gehabt
    oder wie jetzt?

Ja, so könnte man es auch sagen.
Was Branden ansprich, ist wohl die Frage nach dem „Urvertrauen“,
das sich Säuglinge etwa im ersten Lebensjahr aneignen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen
Das dieses Urvertrauen nur die Mutter geben könnte, halte ich dann aber doch für eine Legende.
Entscheidend ist das gesamte Umfeld und Urvertrauen kann genauso von Vater, Oma oder Tante ausgehen,
sofern die Bindung sehr eng und die Verhalten der Bezugspersonen äquivalent ist.
Mütter sind aber natürlich im realen Leben die Bezugsperson Nr.1.

Dass Kinder schon in sehr frühem alter gestört sein können, erlebt man, wenn man Kinder aus total zerrütteten Verhältnissen kennen lernt, die offenbar schon als Baby vernachlässigt wurden.

Dabei braucht es manchmal nicht mal zerrüttete Verhältnisse, auch eine gewisse Ignoranz und fehlende Kenntnisse oder überlebte Ansichten können Schaden anrichten. Wenn manche Mütter stolz darauf sind, dass sie ihr Baby mit 2 Monaten in einem eigenen Zimmer abstellen und es dort schreien lassen, weil Großmütter meinten, dass hätte ihen auch nicht geschadet, dann bringt das ähnliche Folgen.
http://www.rund-ums-baby.de/forenarchiv/sandmaennche…

Meine Frage ging doch eindeutig um traumatisierte Kinder,- die
sich Dinge (Entwicklung) nachträglich mühsam u. schwer erarbeiten
müssen Und da war die Frage nach dem „wie“ und nach dem „was es dazu
alles braucht“. Auf jeden Fall auch die Mitwirkung des Umfeldes,
damit eine Sozialisierung auch gelingen kann.

Natürlich braucht es in jedem Lebensalter gewisse Bedingungen.
Hunger, Vernachlässigung und fehlende soziale Kontakte haben Folgen.
Bei Kindern aus den benachbarten Gegenden von Tschernobyl, die hier jährlich über einen Verein organisiert in Gastfamilien betreut werden, kann man diverse Auffälligkeiten beaobachten.

So ist es für einige typisch, dass sie Lebensmittel verstecken und horten, obwohl ihnen klar sein müßte dass sie bei ihren Gastfamilien mehr als genug bekommen können.
Auch sind einige Kinder auffällig anhänglich gegenüber Fremden, was sonst eher untypisch wäre.
Kinderpsychologen sehen darin diverse Symptome begründet durch die miserablen Verhältnisse.
In der Herkunftsgegend gibt es massive Arbeitslosigkeit und Armut. D
ie männliche Bevölkerung mu´man zu einem extrem hohen Anteil als Alkoholiker einordnen.
Gruß Uwi

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