Was bringt mir/uns das alles?

Kinder & Familie Älterwerden
#1

Hi.
Ich stelle mir seit Jahren jeden Tag die gleiche frage. Was bringt mir das alles? Zu Leben?
Jeden Tag früh morgens aufstehen und zur arbeit gehen, und spät abends wieder nach hause kommen. Ich sehe meine Arbeitskollegen mehr als meine Freundin. Will ich mein Leben mit der Arbeit verbringen oder mit der Familie? Aber was will man machen wenn man Geld braucht. Ich hasse arbeiten eigentlich gar nicht, besser als zuhause rumgammeln. Aber mein ganzes Leben bis in den Tod nichts anderes zu machen? Das ist ein Schockzustand von dem ich mich irgendwie nicht erhole. Ich habe meinen Kopf nie bei der Arbeit, ich denke non stop irgendwelchen Zeugs nach. Was ist der Sinn des Lebens, was wäre wenn meine Mutter morgen stirbt etc…
Mein grösstes Hobby ist die Musik, habe auch ein kleines Studio. Da verdiene ich auch ein wenig Geld mit, aber nie so viel das ich davon leben kann. Denke das wird immer ein Hobby bleiben.
Vor kurzem war ich ein paar Monate arbeitslos, und da war ich jeden tag mehr als den halben tag am musizieren. Ist irgendwie das einzige wo ich einen klaren Kopf habe.
Jetzt da ich wieder arbeite komme ich nach hause, dusche, koche/esse und dann gehts auch schon bald wieder ins Bett. Meistens bin ich auch zu müde um mein Studio einzuschalten oder hab gar keine Nerven am Abend Musik zumachen. Obwohl ich ja eigentlich Aufträge bekomme!
Als ich arbeitslos war konnte ich mir einen Tag ohne Musik nicht vorstellen, und jetzt mach ich nur am Wochenende Musik… wenn überhaupt (Mann will ja auch mal Kollegen treffen/aussschlafen/entspannen) Aber will jetzt nicht nach ausreden suchen.
Wahrscheintlich bin ich einer von Tausenden aber ich komme halt überhaupt nicht auf das Leben oder die Sitation klar.  
Ich habe sogut wie 0% Lebensfreude und das sieht man mir auch an.

Könnte noch länger schreiben, aber lassen wir das mal so stehen!

Ich weiss einfach nicht weiter, was bringt mir das alles?
Soll ich arbeiten bis ich Tod umfalle?
Wie meistert ich ihr euer Leben? Was soll ich machen damit ich auf andere Gedanken komme?
Wäre froh um ein paar hilfreiche Tipps

#2

Das wird jetzt nicht super hilfreich sein, sorry, aber: du musst deine Lebenseinstellung ändern. Ich weiß genau was du meinst! Aber ich kann dir in Schriftform leider nicht weiter helfen.
Du bist in 'nem Loch aus dem du dich leider nur selber befreien kannst

#3

Hallo,

ich habe einmal einen Spruch gelesen mit folgendem Sinn: „Wenn du unglücklich oder unzufrieden bist, dann stell dir vor, daß alles, was du hast, plötzlich weg ist - und wie glücklich und zufrieden du wärst, wenn du alles wieder zurückbekommst“

Überdenke das - ich wünsche Dir, daß es Dir hilft!

LG Mannema

#4

Moin,

mit Deinen Gedanken bist Du mit Sicherheit nicht alleine.

Manch einer merkt diese „Sinnlosigkeit“ gar nicht… so ging es mir bis vor vielen Jahren. Ich war ein Workoholic und habe gar nicht mitbekommen, dass es was anderes außer Arbeit gibt. Als ich meinen Mann traf, änderte sich mein Leben schlagartig. Ich genoss die Freizeit nach der Arbeit - die ich natürlich wechseln musste, weil mein Workoholic-Chef nichts mit einer 8-Stunden-Mitarbeiterin anfangen konnte.

Weitere Jahre später kam der Zusammenbruch - vermutlich mit Verzögerung. Seitdem habe ich umgedacht und sogar auch noch den Anspruch, dass die Tätigkeit, mit der ich Geld verdienen muss, sinnvoll sein sollte und mir eine gewisse Befriedigung bringen muss. Es wird dadurch nicht leichter - aber ich habe gelernt, dass ich eine Balance im Leben brauche. Ausreichend Zeit für Familie und Hobbies und sinnvolle Arbeit mit möglichst leistungsgerechtem Verdienst.

Wobei ich letzteres durchaus relativiere: wenn ich für einigermaßen vernünftiges Geld halbtags arbeiten könnte, dann würde ich sehr gern damit leben, mich in meinem Lebensstandard einzuschrenken.

Ich denke, die Kunst ist wirklich, 1. herauszufinden: was macht mich glücklich und 2. eine gesunde Ausgeglichenheit zwischen Einkommenserwerb und Leben zu finden.

Und das kann Zeit in Anspruch nehmen - ich bin selbst nach Jahren noch lange nicht dort, wo ich hin will. Aber im Moment habe ich Zeit… und kann mir mal wieder Gedanken machen.

Viele Grüße
A.A.

#5

Moin moin A.A.,

Du Glückliche!
Endlich mal jemand der nicht klagt, auch nicht auf hohem Niveau und Zeit für sich hat.
Ich beneide Dich etwas, gönne es Dir aber von Herzen.

P.S. Ich mag das Blau der Alpen-Akelei

Seinen Sinn gefundene Grüße Grisu

#6

Hallo,

da es auch gerade so schön in die Jahreszeit passt: Schon mal überlegt, dass alles vor dem Hintergrund einer möglichen Depression mit einem Arzt zu besprechen?

Gruß vom Wiz, der inhaltlich volles Verständnis hat, dem aber auffällt, dass das Thema bei Dir ggf. ungesund überproportionale Bedeutung hat

#7

Hi
Ich denke, es ist wichtig, einen Beruf auszuüben, der einem Freude macht.
Wenn dein Beruf dich hauptsächlich nervt, solltest du vielleicht den Job wechseln.
Es grüßt dich
Branden