Hallo,
Und 50 Jahre Mißwirtschaft wird man wohl nicht in 20 Jahren
aufholen können.
Es kommt darauf an, wie man es anpackt. Man muss sich
entscheiden, ob man das Paradies sofort haben will oder dafür
arbeitet.
Die Menschen im Osten haben genausoviel gearbeitet, oft unter wesentlich schlechteren Bedingungen. Die Erträge dieser Arbeit sind größtenteils noch weiter im Osten versickert.
Seit 20 Jahren werden aber permanent Gelder versenkt, nichts kommt im Osten voran.
Das ist ganz offensichtlich ein Versagen der Politik(er). Während andere Länder Ende der 80er bis in die 90er hinein ihre Hausaufgaben gemacht und ihr Wirtschafts- und Sozialsystem reformiert haben, hat man hierzulande offenbar gedacht, man kann ewig so weitermachen. Schließlich hat man ja gerade gesehen, dass das eigene System besser war als das andere. Unter den Blinden ist eben der Einäugige König.
Viele sehen ihre Chancen im Süden, zurückbleiben diejenigen, bei denen man sich schwer tut, diese einzustellen.
Steuergelder werden ja nicht nur im Osten versenkt.
Auch in 100 Jahren wird sich nichts geändert haben, solange
kein sanfter Druck ausgeübt wird. Wer heute 20 Jahre und
jünger ist, kannte die DDR doch gar nicht, sehr wohl aber die
geistige und materielle Armut, vererbt durch die Eltern, die
oftmals selber nicht willig sind, etwas zu unternehmen und
lieber in Nostalgien über die verlorene DDR schwelgen.
Über Willigkeit und Unwilligkeit kann man lange diskutieren. Solange es mehr Arbeitslose (in Ost und West) als freie Arbeitsplätze gibt, ist dies sehr müßig. Es kann auch kaum die Lösung sein, dass alle Menschen nach München oder Stuttgart ziehen. Auch dort gibt es keine 4 Millionen Arbeitsplätze. Und solange die Menge der angebotenen Arbeitsplätze geringer ist als die der Arbeitslosen werden Sanktionen oder Anreize irgendwie nicht so richtig funktionieren.
Erfolg kommt nicht von alleine, man muss sehr viel dafür tun.
Hierzu nochmal. Hier im Westen wurde nach dem Krieg viel Unterstüzung geleistet, damit es aufwärts geht. Im Osten gabs nicht nur keine Unterstützung sondern es wurde in Größenordnungen noch vorhandene Industrieanlagen und Infrastruktur abgebaut. Auch danach wurden in erheblichen Umfang „Wiedergutmachungsleistungen“ erbracht.
Es ging also von Anfang an Vermögen verloren und konnte später auch kaum aufgebaut werden.
Insofern ist es richtig, wenn jetzt auch im Osten „Aufbauhilfe“ geleistet wird.
Leider ist es hierbei, wie nur allzuoft, so, dass der Staat irgendwie nicht in der Lage scheint, sinnvolle Anreize zu schaffen.
Das es im Osten nicht vorangeht, ist nicht „deren“ Schuld. Es zeigt meiner Meinung nach nur überdeutlich, dass das althergebrachte System nicht in der Lage ist auf Krisen angemessen zu reagieren.
Der Osten zeigt lediglich im Zeitraffer wohin unsere Wirtschafts- und Sozialpolitik das Ganze Lnad führen wird. Wenn das so weiter geht, dann haben wir bald auch hier „ostdeutsche“ Verhältnisse.
Wie hatte Gorbatschow vor 20 Jahren gesagt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Gruß