Was denkt ihr so über den Solidaritätszuschlag?

Hallo ihr liebe, schlaue Leser :wink:

Was mich schon seit einiger Zeit total nervt, ist der Solidaritätszuschlag. Nach so vielen Jahren, frag ich mich, warum wir das ganze überhaupt noch bezahlen? Ich hatte vor kurzem etwas nebenbei in einem Fernsehbericht ( leider zu spät eingeschaltet ) dass das zur Zeit wohl wieder ein Thema ist. Fand aber grade nichts dazu, was da grade verhandelt/besprochen wurde.
Ich bin sogar der Meinung, dass es mittlerweile schon fast so ist, dass wir Solizahler zu Solibezieher werden sollten :wink: Schaut man sich mittlerweile den Osten an und teile des Westen, weiß man was ich damit sagen will. Wichtig wäre es aber erstmal, dass man die Zahlungen einstellt, oder nicht?
Woran scheitert das? Ich kanns einfach net verstehen! Liegt es vielleicht an meinen 23 Jahre, dass ich das noch nicht nachvollziehen kann oder dass ich mich zu wenig mit der Finanzpolitik beschäftige, die mich schon längst hätte versauen können?^^ :smile:
Naja…mich würde einfach mal interessieren, was ihr darüber denkt.

Moin auch,

Was mich schon seit einiger Zeit total nervt, ist der
Solidaritätszuschlag.

Da bist du sicherlich der einzige.

Schaut man sich mittlerweile den Osten an und teile des
Westen, weiß man was ich damit sagen will.

Das wird auch hin und wieder in die Diskussionsrunde geworfen. Die Reaktionen der Landespolitiker (Ost) und (West) kannst du dir ja denken.

Wichtig wäre es
aber erstmal, dass man die Zahlungen einstellt, oder nicht?

Ist schwierig, weil du dann gegen Gesetze verstossen würdest. Ich meine, du kannst ja auch nicht einfach aufhölren, Steuern zu zahlen.

Woran scheitert das?

Im Prinzip sehr einfach. 1) Du nimmst den neuen Ländern Geld weg, was die nicht lustig finden. 2) Du nimmst Herrn Steinbrück Geld weg, was der nicht lustig findet. Ergo wird der Soli vor 2019 nicht abgeschafft, und was hinterher kommt ist noch nicht raus. Persönlich glaube ich an eine Verlängerung bis mindestens 2025.

Ich kanns einfach net verstehen! Liegt es
vielleicht an meinen 23 Jahre, dass ich das noch nicht
nachvollziehen kann oder dass ich mich zu wenig mit der
Finanzpolitik beschäftige, die mich schon längst hätte
versauen können?^^ :smile:

Nä, keine Panik. Anderen geht es genaus so.

Ralph

Hallo Ralph!

Danke erstmal für die schnelle Reaktion!

Wichtig wäre es
aber erstmal, dass man die Zahlungen einstellt, oder nicht?

Ist schwierig, weil du dann gegen Gesetze verstossen würdest.
Ich meine, du kannst ja auch nicht einfach aufhölren, Steuern
zu zahlen.

Mit den zahlungen einstellen, meinte ich, dass es grundsätzlich eingestellt werden sollte. Hab ich mich etwas unglücklich ausgedrückt.
Klar kann ich mir das vorstellen, wie so eine Diskussionsrunde zwischen den Landespolitikern. Allerdings sehe ich da eine Kindergartengruppe.
Natürlich würde man den neuen bundesländern Geld weg nehmen. Allerdings hat man das Geld zuvor uns weggenommen.
2019? Verlängerung? Auweia…! Sieht so aus, als müsste ich wahrscheinlich auch noch meinen Enkeln den Soli erklären :smile:

ich find hartz4 schlimmer…
http://www.youtube.com/watch?v=4FmhYnTOnec&feature=r…

musst dir mal die ein oder andere serie frauentausch anschauen. in den allerwertesten treten muesste man denen…

http://www.youtube.com/watch?v=4FmhYnTOnec&feature=r…

musst dir mal die ein oder andere serie frauentausch
anschauen. in den allerwertesten treten muesste man denen…

Aua!
Geb ch dir selbstverständlich recht. Auch ein Thema was mich stört. Aber halt ein anderes Thema :smile: Dazu sag ich nur, dass der Staat in solchen Fällen halt aktiver werden muss bei solchen Faulenzer.

Moin,

Schaut man sich mittlerweile den Osten an und teile des
Westen, weiß man was ich damit sagen will.

Wann, mein Lieber, warst Du das letzte Mal in Neufünfland? Und zwar nicht in Dresden city …

Grüße
Jürgen

Hai adriano,

Mit den zahlungen einstellen, meinte ich, dass es
grundsätzlich eingestellt werden sollte. Hab ich mich etwas
unglücklich ausgedrückt.

Nee, ich hab dich schon verstanden :smile:

Klar kann ich mir das vorstellen, wie so eine Diskussionsrunde
zwischen den Landespolitikern. Allerdings sehe ich da eine
Kindergartengruppe.

dazu enthalte ich mich jeden Kommentars recht hast du

Natürlich würde man den neuen bundesländern Geld weg nehmen.
Allerdings hat man das Geld zuvor uns weggenommen.

Also das sehe ich jetzt anders. Die Einführung des Solis war richtig. Was mich stört ist das durch den Soli mehr Geld an Herrn Steinbrück fliesst als er nach Neufünfland weiterreicht. Die Finanzierung des Staates war nicht der Sinn der Übung. Zweitens würde ich (inzwischen) nicht mehr sagen, dass das Geld aus dem Soli pauschal an die neuen Länder gehen soll, sondern es sollte an die Länder/Gemeinden, die es am nötigsten haben. Dazu gehören inzwischen wohl auch einige im Westen. Und genau der letzte Punkt wird von den meisten Ostpolitikern strikt abgelehnt (Ich habe im Hinterkopf, dass 4 der 5 MiPräs diesem Vorschlag ablehnend gegenüber stehen mit der Begründung, ihre Länder hätten eine Förderung immer noch weitaus mehr nötig als jedes westliche Bundesland). Und wenn ich mir dann noch anschaue, dass mit Ausnahme Sachsens die Gelder zum größten Teil nicht für Investitionen verwendet werden, sondern für konsumtive (heisst das so?) Ausgaben, dann kriege ich ne Kragenweite von 48!

2019? Verlängerung? Auweia…! Sieht so aus, als müsste ich
wahrscheinlich auch noch meinen Enkeln den Soli erklären :smile:

So pessimistisch bin ich jetzt wieder nicht.

Ralph

Hi René,

und wie repräsentativ, meinst Du, ist das wohl?

Gruß

=^…^=

Hallo,

also zunächst einmal ist die Bezeichnung Solizuschlag die gleiche Mogelpackung wie Ökosteuer. Beides sind ganz normale Steuern, die man auch gleich in die Einkommenssteuer- bzw. Mineralölsteuerberechnung einbeziehen könnte.
Die Zuschlag fließt also, wie hier schon beschrieben ins allgemeine Steueraufkommen (und wird im übrigen auf von jedem steuerzahlenden Ossi bezahlt).
Ein anderes Thema sind die mehr oder weniger gezielten Fördermittel, die in den Osten fließen. Das scheint aber eher ein allgemeines Problem zu sein. Irgendwie bekommt es der Staat selten gebacken, die Mittel sinnvoll einzusetzen.

Sie es einfach mal so. Während die Wirtschaft im Westen mit Hilfe der Amis nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde und ein marktwirtschaftliches System etabliert wurde, haben die Russen im Osten erstmal ordentlich geplündert. Und auch während das Land dann DDR hieß mußten jährlich ca. 40 Mrd. DM (also keine Aluchips) an die Russen gezahlt werden. Letztlich ging das alles natürlich gehörig auf die Substanz.
Und 50 Jahre Mißwirtschaft wird man wohl nicht in 20 Jahren aufholen können.

Gruß

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Und 50 Jahre Mißwirtschaft wird man wohl nicht in 20 Jahren
aufholen können.

Richtig. Das ist aber keine Entschuldigung dafür a) dass ein Gutteil des Soligeldes nicht nach Neufünfland weitergericht, sondern in Berlin verbraucht wird und b) dass die Gelder die ankommen in alle möglichen komsumtive Ausgaben gepackt werden anstatt sie zu investieren. Auf die Art zahlen wir nämlich in 100 Jahren auch noch.

Ralph

Hallo,

Und 50 Jahre Mißwirtschaft wird man wohl nicht in 20 Jahren
aufholen können.

Es kommt darauf an, wie man es anpackt. Man muss sich entscheiden, ob man das Paradies sofort haben will oder dafür arbeitet. Seit 20 Jahren werden aber permanent Gelder versenkt, nichts kommt im Osten voran. Viele sehen ihre Chancen im Süden, zurückbleiben diejenigen, bei denen man sich schwer tut, diese einzustellen.

Auch in 100 Jahren wird sich nichts geändert haben, solange kein sanfter Druck ausgeübt wird. Wer heute 20 Jahre und jünger ist, kannte die DDR doch gar nicht, sehr wohl aber die geistige und materielle Armut, vererbt durch die Eltern, die oftmals selber nicht willig sind, etwas zu unternehmen und lieber in Nostalgien über die verlorene DDR schwelgen.

Erfolg kommt nicht von alleine, man muss sehr viel dafür tun.

Der Solidaritätszuschlag wurde nur eingeführt um die Ossis und Wessis gegeneinander ausspielen zu können!
Gruss George

Abzocksteuer ist wie die Ökosteuer.
Eingeführt 1991 mit 7,5% 94 u 95 ausgesetzt . Dann mit 5,5 % wieder eingeführt.
Es war ja aber nicht nur das! 1991 Wurde d. Mineralölsteuer auf einen Schlag um 0,22 DM erhöht! Durch d. anfallende MWST waren das dann sogar 0,25 DM!
Der Soli wird uns genauso erhalten bleiben wie die Mineralölsteuer. Die wurde ja eingeführt um die Luftbrücke/Rosinenbomber zu finanzieren u. sollte dann wieder weg fallen. Sie ist, in inzwischen ungeahntem Ausmass, immer noch da u. wird es auch bleiben.
Die Ökosteuer soll unter Anderem d. Renten mit finanzieren u. warum? Weil d. Bund immer wieder in d. Rentenkasse gegriffen hat um damit irgend ein Sch…loch zu stopfen oder z.B 1955 d. Bundeswehr mit Mitteln aus d. Rentenkasse auf zu bauen. Mit Rente, selbst im weitesten Sinn, hatte das überhaupt nichts zu tun!.
Das alles wird bleiben u. sicher noch mehr dazu kommen, weil d. Prokopfverschuldung, Dank d. Wirtschaftskrise, inzwischen bei über 21.000.-€ liegt.
Deutschland hat von Anfang an über seine Verhältnisse gelebt u. wird das auch munter weiter tun.
MfG ramses90.
MfG ramses90.

Oha…hier hat sich ja einiges getan…so Beitragstechnisch! Danke euch allen für die vielen Beiträge!!
Erreicht wurde schon mal, dass ich etwas verwirrt bin :smile: ISt aber auch gut so. So muss ich mir einige Beiträge noch mal genau durch lesen. Alleine beim überfliegen machte mich einiges nachdenklich.
Also kann man schlußendlich sagen, dass der Soli von der Idee her net schlecht war bzw. gut, er aber immer oder zumindest zum größten Teil an die falschen Leute/Stellen gerät.
Aber da nun die Frage, was dagegen tun bzw. gibt es überhaupt eine Möglichkeit als Bürger dagegen anzugehen, damit die Gelder auch dafür verwendet werden, wofür sie eigtl. gedacht sind? Im alltägliche Leben nennt man doch so etwas Betrug oder Diebstahl!? Jetzt mal ganz dramatisch ausgedrückt.

Moin,

Erreicht wurde schon mal, dass ich etwas verwirrt bin :smile:

Dann haben wir unser Ziel ja erreicht :smile:

Also kann man schlußendlich sagen, dass der Soli von der Idee
her net schlecht war bzw. gut,

darüber gibt es sicherlich auch unterschiedliche Meinungen

er aber immer oder zumindest
zum größten Teil an die falschen Leute/Stellen gerät.

Jein. Grob: Der Soli geht an Herrn Steinbrück. Der reicht ihn weiter an Neufünfland. Jetzt reicht er aber weniger weiter, als er bekommt. Der Rest fließt in den Bundeshaushalt. Und dafür war der Soli einfach nicht geplant. Zweitens: In Neufünfland sollte das Geld aus dem Soli investiert werden in Infrastruktur etc. Das wird aber zum größten Teil eben nicht gemacht, sondern von dem Geld werden z.B. Landesbeamte bezahlt. Das führt aber natürlich dazu, dass auch in x (bitte Zahl einsetzen) Jahren die betreffenden Länder nicht West-Niveau haben werden, wie auch, es wird ja nichts investiert. Und das ist dann wiederum eine Begründung dafür, den Soli beizubehalten und die Katze beisst sich in den Schwanz.

Aber da nun die Frage, was dagegen tun bzw. gibt es überhaupt
eine Möglichkeit als Bürger dagegen anzugehen, damit die
Gelder auch dafür verwendet werden, wofür sie eigtl. gedacht
sind?

Also ich weiß keine.

Im alltägliche Leben nennt man doch so etwas Betrug oder
Diebstahl!? Jetzt mal ganz dramatisch ausgedrückt.

Jaaa, aber: Wir sind hier nicht im alltäglichen Leben. Zugegeben, die rechtlichen Hintergründe weiß ich auch nicht, weil IANAL. Aber selbst wenn der Missbrauch der Soligelder legal ist, ist er trotzdem nicht in Ordnung.

Ralph

Der Solidaritätszuschlag wurde nur eingeführt um die Ossis und
Wessis gegeneinander ausspielen zu können!

die zahlen doch beide Soli-Beitrag.

Gruss
T.

Hallo,

Und 50 Jahre Mißwirtschaft wird man wohl nicht in 20 Jahren
aufholen können.

Es kommt darauf an, wie man es anpackt. Man muss sich
entscheiden, ob man das Paradies sofort haben will oder dafür
arbeitet.

Die Menschen im Osten haben genausoviel gearbeitet, oft unter wesentlich schlechteren Bedingungen. Die Erträge dieser Arbeit sind größtenteils noch weiter im Osten versickert.

Seit 20 Jahren werden aber permanent Gelder versenkt, nichts kommt im Osten voran.

Das ist ganz offensichtlich ein Versagen der Politik(er). Während andere Länder Ende der 80er bis in die 90er hinein ihre Hausaufgaben gemacht und ihr Wirtschafts- und Sozialsystem reformiert haben, hat man hierzulande offenbar gedacht, man kann ewig so weitermachen. Schließlich hat man ja gerade gesehen, dass das eigene System besser war als das andere. Unter den Blinden ist eben der Einäugige König.

Viele sehen ihre Chancen im Süden, zurückbleiben diejenigen, bei denen man sich schwer tut, diese einzustellen.

Steuergelder werden ja nicht nur im Osten versenkt.

Auch in 100 Jahren wird sich nichts geändert haben, solange
kein sanfter Druck ausgeübt wird. Wer heute 20 Jahre und
jünger ist, kannte die DDR doch gar nicht, sehr wohl aber die
geistige und materielle Armut, vererbt durch die Eltern, die
oftmals selber nicht willig sind, etwas zu unternehmen und
lieber in Nostalgien über die verlorene DDR schwelgen.

Über Willigkeit und Unwilligkeit kann man lange diskutieren. Solange es mehr Arbeitslose (in Ost und West) als freie Arbeitsplätze gibt, ist dies sehr müßig. Es kann auch kaum die Lösung sein, dass alle Menschen nach München oder Stuttgart ziehen. Auch dort gibt es keine 4 Millionen Arbeitsplätze. Und solange die Menge der angebotenen Arbeitsplätze geringer ist als die der Arbeitslosen werden Sanktionen oder Anreize irgendwie nicht so richtig funktionieren.

Erfolg kommt nicht von alleine, man muss sehr viel dafür tun.

Hierzu nochmal. Hier im Westen wurde nach dem Krieg viel Unterstüzung geleistet, damit es aufwärts geht. Im Osten gabs nicht nur keine Unterstützung sondern es wurde in Größenordnungen noch vorhandene Industrieanlagen und Infrastruktur abgebaut. Auch danach wurden in erheblichen Umfang „Wiedergutmachungsleistungen“ erbracht.
Es ging also von Anfang an Vermögen verloren und konnte später auch kaum aufgebaut werden.
Insofern ist es richtig, wenn jetzt auch im Osten „Aufbauhilfe“ geleistet wird.
Leider ist es hierbei, wie nur allzuoft, so, dass der Staat irgendwie nicht in der Lage scheint, sinnvolle Anreize zu schaffen.
Das es im Osten nicht vorangeht, ist nicht „deren“ Schuld. Es zeigt meiner Meinung nach nur überdeutlich, dass das althergebrachte System nicht in der Lage ist auf Krisen angemessen zu reagieren.
Der Osten zeigt lediglich im Zeitraffer wohin unsere Wirtschafts- und Sozialpolitik das Ganze Lnad führen wird. Wenn das so weiter geht, dann haben wir bald auch hier „ostdeutsche“ Verhältnisse.
Wie hatte Gorbatschow vor 20 Jahren gesagt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Gruß

Der Solidaritätszuschlag wurde nur eingeführt um die Ossis und
Wessis gegeneinander ausspielen zu können!

die zahlen doch beide Soli-Beitrag.

Jupp, wollte ich grade schreiben :smile: