'Was du nicht willst, daß ..' - Schreibweise ?

Schreibt man:

„Was du nicht willst, daß man dir tu,
das füg auch keinem andern zu.“

oder

„Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem andern zu.“ ?

Ich finde immer wieder beide Schreibweisen und möchte mal eure Meinung dazu wissen (eventuell auch mit Begründung)!

Danke!

Ciao, Willi

Fritz!!!..
Hallo Willi,

„Was du nicht willst, daß man dir tu,
das füg auch keinem andern zu.“

oder

„Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem andern zu.“ ?

Ich finde immer wieder beide Schreibweisen und möchte mal eure
Meinung dazu wissen (eventuell auch mit Begründung)!

darüber hatte ich schon vor Jahren eine Diskussion mit meiner Freundin und ich bin mir immer noch nicht 100%ig sicher was stimmt. Ich tendiere allerdings zur 2. Form. Begründung:

es handelt sich dabei um einen Relativsatz etwa im Sinne von:

Etwas, das (= Relativpronomen) mir nicht gefällt, mache ich auch nicht gegenüber einem anderen.

Wenn dass (daß) richtig wäre, fehlt m.E. ein Wort in diesem Satz:

Was du nicht willst, dass man es dir tu, das…

Vielleicht liege ich hier aber auch falsch.
Fritz!!! Eile zu Hilfe, bitte!!

Gruß
Uschi

„Was du nicht willst, da s man dir tut, das füg auch keinem andern zu.“

wenn das durch dieses , jenes oder welches ersetzt werden kann, mit s.

so lernte ich es. gilt diese regel nach der reform noch?

gruß!
tino

Hallo Tino,

wenn das durch dieses , jenes oder
welches ersetzt werden kann, mit s.

so lernte ich es. gilt diese regel nach der reform noch?

ja, die Regel gilt noch!

Aber…irgendwie klingt das hier doch sehr seltsam:

Was du nicht willst, welches man dir tu,…???

Gruß
Uschi

„Was du nicht willst, daß man dir tu,
das füg auch keinem andern zu.“

und hier meine Version:

Was Du nicht willst, dass man’s Dir tu, das füg’ auch keinem andern zu.

Damit ist auch klar, dass es sich lediglich um etwas nachlässige Aussprache handelt. Das Akkussativobjekt des Nebensatzes, „es“, hängt in verkürzter Form dem „man“ an, wird aber beim Sprechen dann oft weggelassen.

Gruß
Eckard.

Hallo Leute
Wird ‚dass‘ nach der Reform nicht mit doppeltem S geschrieben,
statt des scharfen …?

MfG
ElisaM

Hallo Leute
Wird ‚dass‘ nach der Reform nicht mit doppeltem S geschrieben,
statt des scharfen …?

so ist es!

Gruß
Uschi

Hallo Willi, Uschi, et

es handelt sich dabei um einen Relativsatz etwa im Sinne von:

Etwas, das (= Relativpronomen) mir nicht gefällt, mache ich
auch nicht gegenüber einem anderen.

Genau so sehe ich das auch, Uschi. Es ist ein relativischer Anschluss. Das, was man mir nicht antun soll, das tue ich auch keinem andern an.

Die Variante mit „dass“ könnte allenfalls gerechtfertigt werden, wenn man das Ganze als nicht explizit formulierten Bedingungssatz liest, wozu allerdings kein Anlass besteht.
Der Bedingungssatz hieße dann: Wenn du nicht willst, dass man dir sowas antut, dann tu es auch keinem andern an.

Es mag sein, dass Leuten diese Formulierung im Kopf rumspukt und deshalb „dass“ schreiben.

Gruß Fritz

Plädoyer für ‚daß‘
Hallo,

Ich denke, daß folgende Schreibweise die richtige ist:

„Was du nicht willst, daß man dir tu’, das füg’ auch keinem andern zu.“

Der komplexe Satz besteht aus drei Teilen:

A: „Was du nicht willst“

B: „daß man dir tu’“

C: „das füg auch keinem anderen zu“

A und C bilden eine u.a. für Sprichwörter übliche Relativsatz-Konstruktion nach dem Muster „Was…, das…“ („Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“), die sich problemlos in einen „normaleren“ Satz verwandeln läßt („Verschiebe etwas, das du heute besorgen kannst, nicht auf morgen“).

Im Teilsatz A findet sich das Wort „willst“. „Wollen“ wird im Regelfall durch ein (direktes) Objekt ergänzt, also durch ein Akkusativobjekt („Ich will eine Pizza.“) oder einen Objektsatz („Ich will, daß mir eine Pizza gebracht wird.“), in manchen hier irrelevanten Fällen auch durch bestimmte Infinitivkonstruktionen („Ich will eine Pizza essen.“)

Teilsatz B stellt nun den Objektsatz dar, in dem ausgedrückt wird, was gewollt wird bzw. in unserem Fall nicht gewollt wird („Du willst nicht, daß man Dir etwas bestimmtes antut.“), und wird demzufolge mit „daß“ eingeleitet.

Aufgrund der notwendigen „Verdichtung“ der Sprache in Gedichten, Sprichwörtern und ähnlichen „Texten“ wird die grammatikalische Struktur zwar nicht auf den ersten Blick deutlich, aber ich halte es für sinnvoll, unser Beispiel folgendermaßen zu „übersetzen“:

„Füge keinem andern etwas zu, wovon Du nicht willst, daß man es dir antue.“

  1. Frage: War das verständlich?

  2. Frage: War das überzeugend?

Grüße,

Vlado

Hallo Vlado

„Füge keinem andern etwas zu, wovon Du nicht willst, daß man
es dir antue.“

  1. Frage: War das verständlich?

Ei, freilich doch!

  1. Frage: War das überzeugend?

Wie denn wohl nicht!

Das ist ein Sternchen wert!
Gruß Fritz

Hallo, Fritz!

  1. Frage: War das verständlich?

Ei, freilich doch!

  1. Frage: War das überzeugend?

Wie denn wohl nicht!

Das ist ein Sternchen wert!

Ich fühle mich geehrt!

  1. Frage: War das verständlich?

  2. Frage: War das überzeugend?

JA! - auch wenn ich damit eine Wette verloren habe;

Danke auch an die anderen!

Ciao, Willi

  1. Frage: War das verständlich?

  2. Frage: War das überzeugend?

Zweimal ja und noch ein Sternchen.

Gruß Kubi

Eindeutig ‚s‘ (o.T.)

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Wieso? (o.T.)
„o.T.“ heißt ohne Text.