Was enthält ein LED-Fluter (an Elektronik)?

Moin,
auf dem Markt gibt es verschiedene Anbieter von LED-Flutern dieser Bauart:
http://www.conrad.de/ce/de/product/1093042/LED-Ausse…

Es sieht so aus, bei anderen Verkäufern steht das auch so im Text, als ob diese Teile aus einer einzigen LED als Leuchtquelle bestehen. Also keine Reihenschaltung oder ähnliches.

Kenn jemand den tatsächlichen Aufbau dieser Fluter? Ist da irgendeine Art von Elektronik verbaut oder bestehen die womöglich lediglich aus LED und Vorwiderstand (bzw + antiparaleller Schutzdiode), vielleicht noch ein Reihenkondensator zum Spannungsabau?

Oder ist da immerhin ein Gleichrichter drin, flackert die LED also mit 100Hz statt 50Hz?

An sich ist doch eine LED eine LED, egal welche Leistungsklasse. Eine „weiße“ LED, also in wirklichkeit eine blaue hat eine Durchlassspannung von sagen wir mal 3,4V. Die in dem Link soll 20W aufnehmen, vermutlich soll das der Effektivwert sein wobei die LED ja auch, zumindest für den Moment des Scheitelpunktes, das Wurzel2-fache aushalten können muss. Nehmen wir wegen der Wärmeabfuhr in dem Leuchtengehäuse trotzdem mal den Effektivwert an.
Kann ich dann mit P/U=I => 20W/3,4V=5,9A den benötigten Strom berechnen und könnte ich die ganze evtl vorhandene Elektronik in der Leuchte rauswerfen und das Ding an einer einstellbaren Stromquelle 0…5,9A betreiben um ein flackerfreies, dimmbares Licht zu bekommen?

Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler gemacht?

Manche, mit zT hohen dreistelligen bis vierstelligen Preisen wirklich sehr teure LED-Fluter sind auch direkt mit einem phasenanschnitts-dimmer dimmbar. Was steckt dort für eine Schaltung drin, die das LED-gängig macht?

Vielen Dank und Grüße,
J~

Hallo Tildchen,

Es sieht so aus, bei anderen Verkäufern steht das auch so im
Text, als ob diese Teile aus einer einzigen LED als
Leuchtquelle bestehen. Also keine Reihenschaltung oder
ähnliches.

Doch, da sind schon eigentlich einzelne LEDs drin.

Entweder montiert oder so auf einem Chip hergestellt.
Allerdings kannst du diese nicht vereinzeln, da das Array dann gemeinsam mit der Leuchtschicht überzogen wird.

Die Vorwärtsspannung ist auch entsprechend, so 10-40V, je nach Hersteller.

Kenn jemand den tatsächlichen Aufbau dieser Fluter? Ist da
irgendeine Art von Elektronik verbaut oder bestehen die
womöglich lediglich aus LED und Vorwiderstand (bzw +
antiparaleller Schutzdiode), vielleicht noch ein
Reihenkondensator zum Spannungsabau?

Da wird’s wohl alles geben, je nachdem wie billig das Ding sein soll.

Ideal sollte die LED mit einer Stromquelle betrieben werden, was halt etwas Aufwand bedeutet.

Die Billigversion muss nur 17.500h Dauerbetrieb durchalten, dann sind die gesetzlichen 2 Jahre für die Gewährleistung eh durch. Und wie soll der normale Käufer nachweisen, dass es ein Konstruktionsfehler ist, wenn das Teil früher schlapp macht?

MfG Peter(TOO)

Hallo!

auf dem Markt gibt es verschiedene Anbieter von LED-Flutern
dieser Bauart:
http://www.conrad.de/ce/de/product/1093042/LED-Ausse…

Es sieht so aus, bei anderen Verkäufern steht das auch so im
Text, als ob diese Teile aus einer einzigen LED als
Leuchtquelle bestehen.

Die abgebildete Leuchte enthält ein LED-Array. In vorliegender Bauform besteht ein LED-Array zumeist aus 12 in Reihe geschalteten, auf einem gemeinsamen Träger vergossenen LED. An einem Array aus 12 LED liegt bei Nennstrom eine Spannung von etwa 35 V DC. Gleiche Chiptemperatur vorausgesetzt, lassen sich mehrere Reihenschaltungen innerhalb eines Arrays parallel schalten und an einer gemeinsamen Stromquelle betreiben. Der Betrieb erfolgt mit einer Konstantstromquelle - durchweg als Schaltregler realisiert. Mit vermeintlich einfacheren Anordnungen aus Gleichrichter und Vorwiderstand wurde man sich thermische Probleme einhandeln und den Wirkungsgrad des Scheinwerfers so schlecht wie beim Betrieb mit Glühlampe machen.

Die einzelnen LED sind gut erkennbar, wenn man mit einer Sonnenbrille in den Scheinwerfer guckt. Noch besser geht es mit einem automatischen Schweißschirm.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Ich hab hier gerade einen auseinandergerupften Strahler dieser Bauart hier.
10 W Leistung ( 820 Lumen, Helligkeit zw. 60 W bis 75 W Glühlampe alt)

Es sind 9 Led auf einem ca. 20/20 mm gr. Chip, 3 x 3 angeordnet, je 1 W in Reihenschaltung. Chip hat nur 2 Anschlüsse, Plus markiert. Zur Kühlung direkt auf der Metallwanne(Zink-/Aluguß) des Strahlers montiert.

Dazu ein LED-Treiber, hier ein Typ 8-10 x 1W /24 bis 36 V.

Ein LED-Treiber ist eine Konstant-Stromquelle, die weitgehend unabhängig von der Anzahl der LED in der Reihe den Strom immer auf einem festen Wert hält.
LED werden ja nicht an Konstantspannung betrieben, sondern an einem konstanten Strom.
Bei dem Strom stellt sich „nur“ eine bestimmte Spannung ein, die so um die 3 bis 3,5 V liegen wird.

Bei 9 LED wird die Spannung über der LED-Reihe also so um 30 - 32 V liegen.

Und der Strom dann ca. 9 W : 30 V = 300 mA
Das letzte Rest (1 W) geht für Verluste im Treiber drauf.

Ein 20 W Strahler ist also nicht ganz anders, es fließt nur mehr Strom, ca. 600 mA

Mein defekter Treiber ist winzig, klein wie 2 Stück Würfelzucker nebeneinander, enthält den „Netztrafo“ des Schaltwandlers, Gleichrichter, ein spezielles IC, einen Elko und einige weitere passive SMD-Bauteile. Viel weniger kann man wohl nicht nehmen !

Je nach Güte des Treibers findet man da auch Varianten mit viel mehr Elektronik drin, die Schutz- und Überwachungsaufgaben übernehmen und ein langes LED-Leben garantieren.
Das macht auch den Preis aus.

MfG
duck313

Moin,

Es sieht so aus, bei anderen Verkäufern steht das auch so im
Text, als ob diese Teile aus einer einzigen LED als
Leuchtquelle bestehen.

Die abgebildete Leuchte enthält ein LED-Array. In vorliegender
Bauform besteht ein LED-Array zumeist aus 12 in Reihe
geschalteten, auf einem gemeinsamen Träger vergossenen LED.

okay, ich will’s ja gerne glauben. Bei anderen Anbietern stand, wenn ich mich recht erinnere, etwas von „einer LED“. Aber vielleicht meinten die auch „ein Bauteil“ oder wussten gleich gar nicht, was die schreiben. Interessanterweise scheint es in diesem Markt keine „Markenprodukte“ für Verbraucher zu geben und so ist das Angebot an Datenblättern auch nicht so, dass man diesen trauen möchte.

Der
Betrieb erfolgt mit einer Konstantstromquelle - durchweg als
Schaltregler realisiert.

Schaffen die es in den Leuchten dieser Preisklasse denn, einen brummfreien/-armen Konstantstrom zu erzeugen?

Die einzelnen LED sind gut erkennbar, wenn man mit einer
Sonnenbrille in den Scheinwerfer guckt. Noch besser geht es
mit einem automatischen Schweißschirm.

Ah, danke. Das könnte ich Anfang der Woche tatsächlich mal ausprobieren.

VG
J~

Moin,

Es sind 9 Led auf einem ca. 20/20 mm gr. Chip, 3 x 3
angeordnet, je 1 W in Reihenschaltung. Chip hat nur 2
Anschlüsse, Plus markiert. Zur Kühlung direkt auf der
Metallwanne(Zink-/Aluguß) des Strahlers montiert.

Dazu ein LED-Treiber, hier ein Typ 8-10 x 1W /24 bis 36 V.

interessant… Hast du evtl. eine genaue Typenbezeichnung für mich? Dann könnte ich versuchen, mich mal in das Datenblatt einzulesen. Lies sich dein Strahler dimmen?

Mein defekter Treiber ist winzig, klein wie 2 Stück
Würfelzucker nebeneinander,

Bei conrad und farnell fand ich nur sowas, das meinst du wohl nicht, oder?
http://de.farnell.com/webapp/wcs/stores/servlet/Sear…

VG,
J~

32V- LED
Wenns Dich interessiert, so dürfte die LED in etwa aussehen. Es sind viele kleine blaue Chips in der gelben Masse vergossen. Die gelbe Masse wandelt das blaue Licht in warmweiss um.

http://www.led-2005.de/Hochleistungs-LED-20-Watt-War…

Das ganze Metallgehäuse des Strahlers dient zum Kühlen des Chips, der andernfalls innerhalb kurzer Zeit qualmen würde.

Hallo!

Bei anderen Anbietern
stand, wenn ich mich recht erinnere, etwas von „einer LED“.
Aber vielleicht meinten die auch „ein Bauteil“ oder wussten
gleich gar nicht, was die schreiben.

So ist es. In der gesamten Lieferkette gibt es keinerlei das Produkt betreffende Kompetenz. „Keinerlei“ ist bitte wörtlich zu nehmen. Technische Details interessieren niemanden und werden von keinem Beteiligten auch nur verstanden. Zolltarifnummern, Packeinheiten o. ä. sind in dem Geschäft die interessanten Größen. Mehr kann man von niemandem bis hin zum Distributor in Deutschland erwarten. Mehr ist auch nicht bei Firmen vorhanden, die als Hersteller auftreten. Nicht einmal bei den Unternehmen, die in D selbst produzieren, was in diesem Metier bedeutet, chinesische Bausätze zusammenzuschrauben. Von Laien mit chinesischen Werkzeugen - alles in unterirdischer Qualität.

Interessanterweise scheint es in diesem Markt keine „Markenprodukte“ für
Verbraucher zu geben…

Endverbraucher erhalten für Preise auf Baumarktniveau natürlich nur genau das, was sie bezahlen.

… und so ist das Angebot an Datenblättern auch nicht so, dass man diesen trauen möchte.

Von den chinesischen Lieferanten der einzelnen Baugruppen und der LED-Arrays gibt es Datenblätter, manchmal sogar in englischer Sprache und mit etwas Sucherei auch im Internet zu finden.

Der Betrieb erfolgt mit einer Konstantstromquelle - durchweg als
Schaltregler realisiert.

Schaffen die es in den Leuchten dieser Preisklasse denn, einen
brummfreien/-armen Konstantstrom zu erzeugen?

Ja. Der chinesische Export lebt davon, Baugruppen aus Einzelteilen für Centbruchteile in riesigen Stückzahlen herzustellen. Lohnkosten sind gering, Lohnnebenkosten ebenso, Auflagen für Arbeits- und Umweltschutz gibt es nicht oder stehen nur auf geduldigem Papier. Durchdachte Produkte, bei denen jedes Einzelstück geprüft wurde, erhält man so natürlich nicht. Ist beim für Endverbraucher vorherrschenden Preisniveau auch gar nicht möglich und nicht erforderlich.

Natürlich ist kein so entstandenes Produkt für den Dauereinsatz beim Handwerker oder Industriebetrieb geeignet. Aber für einen Einsatz in Privathand über schlimmstenfalls einstellige Betriebsstunden pro Jahr reicht es. Wer wirklich einen wasserdichten Strahler braucht, bei dem es von innen kein Kondenswasser gibt, der langen, harten Einsatz übersteht und sich danach problemlos reinigen lässt, dessen Schalter sich auch mit Arbeitshandschuhen bedienen lässt, der in einem zu reinigenden Tank oder in einem Getreidesilo benutzt werden … dafür gibbet keine Latüchte aus’m Baumarkt. Sowas kostet das Zehnfache der Chinaware.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Moin,

so, den Schweißschirm hab ich nun zu einem nahen Gebäude getragen, wo kürzlich LED-Fluter verbaut wurden (BTW ist von den vielleicht 10 verbauten Leuchten eine bereits kaputt :smile: ). Man sah schon deutlich, dass es nicht eine einzige, leuchtenden Fläche war. Es sah eher streifig aus als kachelig, die Entfernung zu mir betrug allerdings auch mehrere Meter.

Interessanterweise scheint es in diesem Markt keine „Markenprodukte“ für
Verbraucher zu geben…

Endverbraucher erhalten für Preise auf Baumarktniveau
natürlich nur genau das, was sie bezahlen.

Ich würde vielleicht mehr bezahlen, aber wie gesagt fand ich kein „Markenprodukt“. Brauche ich eine Bohrmaschine, kaufe ich keine zu €30.-. Aber als Heimwerker benötige ich auch keine die einen Sturz aus 5m überlebt und dann vom Lehrling halb in Beton getaucht wird bevor ich damit weiter arbeite. Da sind €400.- für eine Fein sicher gerechtfertigt, bei mir aber nicht :wink:
Kurzum, was ich wohl brauchen würde wäre ein mittleres Preisniveau.

VG!
J~