Das geht mir zu sehr in die Mystifizierung sprich
Geheimdeutelei ohne dass für mich als Gläubiger ein
praktischer Wert dabei heraus springt.
Hallo Reparator,
wiewohl ungefragt, mische ich mich hier mal ein.
Du solltest hier unterscheiden zwischen dem, was - nennen wir ihn mal: der normale Jude wußte, dachte und sagte und dem, was in den Midraschim etc. steht. Diese waren für die Schriftgelehrten, Rabbinen, Pharisäer gedacht und von ihnen verfaßt, und wir dürfen jeden Zweifel haben, daß das Landvolk, das am haaretz, von diesen Erwägungen auch nur die geringste Ahnung hatte.
Es wußte aber sehr wohl, daß der Name Gottes unaussprechlich ist, und es hat ihn wohl auch nicht ausgesprochen, sondern an seiner Statt eben „adonai“ gesagt. Mit den Vokalen von adonai wurde ja eben auch das Tetragramm vokalisiert. Das alles ist bekannt.
In der Tat gibt es keinen logischen Grund an zu nehmen das
Jesus den Eigennamen Gottes nicht benutzt hat.
Nun, ich denke, es gibt jeden logischen Grund anzunehmen, daß Jesus als frommer Jude den Eigennamen Gottes NICHT benutzt hat.
Hier gehe ich auch unter anderem mit dem NT von Schumacher gleich :oder der Elberfelder Übersetzung.
Bei aller Qualität der Übersetzungen - die im übrigen sehr wechselhaft ist: es sind Übersetzungen, und Übersetzungen sind Deutungen, und gerade die Elberfelder will nicht nur deuten, sondern auch noch erklären. Und um der Deutlichkeit der Erklärungen willen wird in die Übersetzung auch schon mal was hineingeschrieben, was im Urtext nicht steht.
Die Juden waren bekanntermaßen nicht nur das so genannte
auserwählte Volk
so genannte auserwählte Volk
Sie waren nicht nur das „sogenannte“ auserwählte Volk, sie waren das auserwählte Volk. Sie waren es freilich nicht, weil sie ein so großartiges ooder tolles Volk gewesen wären, sondern weil Gott sich - ohne jeden einsehbaren Grund - für dieses Volk als sein Volk entschieden hatte.
Wie kann ich mich dann an die traditionelle jüdische Lehre
anlehnen welche besagt: Gottes Name sei so heilig das man ihn
nicht aussprechen dürfe?
Das solltest Du mir noch mal erklären: Weil also die Juden so oft nicht den Weg Gottes, sondern eigene Wege gegangen sind, ist es falsch, den Namen Gottes so zu heiligen, daß man ihn nicht ausspricht?
Ich gebe zu, ich habe das jetzt etwas verkürzt.
Es geht nicht darum, ob Du den Namen Gottes aussprechen darfst oder nicht, sondern es geht darum, was ein frommer Jude tut oder nicht tut. Was er meint, tun zu dürfen oder nicht tun zu dürfen.
Deine Befindlichkeit ist hier nicht gefragt
Erinnere dich an die schelte welche die jüdischen Gelehrten
von Jesus von je her einstecken mussten, da Sie so ziemlich
alles falsch verstanden haben (wollten) was Gott ihnen
aufgetragen hat. Nicht zuletzt mussten dafür die von Gott
gesandten Propheten gerade stehen und wurden zum Dank oft von
ihnen auch noch gemeuchelt.
Auch das solltest Du mir noch mal erklären: Jesus hat den jüdischen Gelehrten vorgeworfen, sie hätten „so ziemlich alles“ falsch verstanden, was Gott ihnen aufgetragen hat. Erstens - fürchte ich - hast Du da ein etwas falsches und einseitiges Bild von dem, was die Diskussionen zwischen Jesus und den Pharisäern in Wirklichkeit waren (aber das wäre wirklich einen eigenen thread wert), und zweitens war die Heiligung des Namens Gottes nicht eine speziell pharisäische Eigenart.
Auch die Meuchelung, vor allem die "oft"malige der Propheten, solltest Du nochmal etwas genauer betrachten, bedenke und vor allem: belegen.
Besonders macht dieses vor der Häufigkeit des Tetragarammatons
im AT keinen Sinn.
Aber das Tetragramm wird ja eben - das sagte ich schon - in besonderer Weise vokalisiert. Seine Häufiigkeit ist also kein Beweis für irgend etwas. Außer dafür, daß Israel den Namen Gottes kannte und ehrte. Aber das wußten wir ja schon.
Nun denn!
Gruß - Rolf