Hallo Elektrotechnikinteressierter,
ich möchte mal die Frage stellen welche elektrische Energie
vom Zähler des EVU nicht erfaßt wird (bzw. an kostenloser
Heizleistung verschenkt wird).
Also verschenkt wird schonmal gar nichts, erst recht nicht in nennenswertem Maße Heizleistung! Welche Einflüsse bestimmte Stromverläufe auf die Zählergenauigkeit haben, hatte ich hier kürzlich selber mal in die Runde gefragt. Aber da kamen auch keine belastbaren Antworten. Das scheint noch nie jemand genau analysiert zu haben.
Dennoch will ich einige deiner Irrtümer ausräumen.
In meiner naiven Annahme dachte ich zunächst, daß das bestimmt
die Blindleistung ist welche sich ja daraus ergibt, daß die
Phasenverschiebung zwischen U und I nicht 90Grad entspricht
wobei sich ein cos(Phi)0,5).
Da wollte ich fragen was unter diesem Wirkfaktor=P bei
LED-Lampen zu verstehen ist ?
Die beziehen oft neben der Wirkleistung einen kapazitiven Blindstrom. Das ist genau das Gegenteil dessen, was Spulen und daher Motoren verursachen und kommt der Wirkung eines ans Netz geschalteten Kondensators gleich. Das Strommaximum fließt immer etwa dann, wenn die Spannung gerade Null erreicht hat. Es fließt somit zwar ein messbarer Strom, aber die Leistung über die ganze Periode, also Schwingungsdauer ist genau Null. Dadurch wird keine Arbeit verrichtet und eben auch nichts verschenkt! Diese Blindleistung kommt aber eben nur zur Wirkleistung dazu und tritt nie ganz allein auf. Aus Blindleistung allein kannst du weder Licht noch Wärme machen. Erst wenn der Blindstrom - und das tut er im Grunde physikalisch bedingt immer - einen Spannungsabfall auf der Leitung verursacht, entsteht Wärme. Diese kommt aber nicht mehr aus der Blindleistung, sondern ist der Wirkanteil eines überwiegend kapazitiven (oder auch induktiven) Stromes.
Im Radio habe ich gehört, daß diese LED-Lampen mit sehr hoher
Taktfrequenz laufen (ca. 1KHz), die über Tyristoren erzeugt
wird.
Mag teilweise so sein, da gibt es aber sehr viele verschiedene Möglichkeiten.
Nun möchte ich fragen ob man den Verlust, der sich aus der
Schaltfrequenz ergibt ähnlich ausrechnen kann wie die
Verlustleistung bei Wechselstrom.
Und jetzt bin ich ehrlich gesagt ganz durcheinander.
Ich weiß jetzt nicht mehr was vom Zähler nicht erfaßt wird.
Ist es nur der Leistungsanteil der durch die hohe
Schwingfrequenz der Thyristoren herrührt oder ist zusätzlich
auch ein die Verlustleistung die sich bei 50Hz
Phasenverschiebung ergibt nicht erfaßbar ?
Das ist ein ziemliches Wirrwarr aus Halbwissen und Hörensagen, das man weder bestätigen, noch komplett dementieren kann.
Ich meine, daß einige klassischen Leuchtstofflampen nur
leuchten indem sie die Phase verschieben (was beim Motor ja
durch Kondensator verhindert werden muß).
Unsinn, die Phasenverschiebung ist ein Nebeneffekt. Diese wird aber nicht genau 90° betragen, sonst würde nichts leuchten. Blindleistung selbst kann keine Arbeit verrichten, also nicht leuchten, heizen, bewegen.
Bei der LED-Lampe
ist es im Ggs. zur Leuchtstofflampe wohl die hohe interne
Schwingfrequenz (von ca. 1000Hz) und nicht die
Phasenverschiebung wie bei einigen Leuchtstofflampen.
Wer kann mir was zu meinen Themenkomplex sagen.
Es ist von allem etwas, aber letztlich wird der Zähler mehr oder weniger genau das zählen, was an Wirkleistung verbraucht wurde.
Die Phasenverschiebung ist das eine (Verschiebungsblindleistung), das andere ist eine Verzerrung des Stromverlaufs, dessen Grundschwingung selten noch als Sinus erahnbar ist. Hieraus ergibt sich auch eine zusätzliche Verzerrungsblindleistung.
Ich hoffe, ich konnte wenigstens etwas Ordnung in dein Informationschaos bringen. 
MfG,
Marius