Beuys hat eine Menge Fragen aufgeworfen und ist mittlerweile als entsprechend gewürdigter deutscher Künstler bekannt und wird nicht mehr so sehr verlacht, wie auch noch zu seinen Lebzeiten.
Man muss etwa sein rein formales künstlerisches Werk, seine Zeichnungen und Objekte trennen von seiner eher „politischen“ Arbeit oder Orientation, in der er u.a. mit seinem Schüler Joseph Stüttgen eine Organisation für direkte Demokratie gegründet udn aufgebaut hatte, die immer noch existiert (der Bus für direkte Demokratie fährt immer noch)und zu jenem Thema er sich auch auf der Dokumenta 1977 an einen Tisch gesetzt hat, mit Besuchern um über Fragen wie Hausfrauengehalt und direkte Demokratie zu diskutieren.(ein weiter bestehendes und sehr akutes Problem in eine rangeblichen, aber nur formalen aktuellen Schein-Demokratie)…
Wer Beuys künstlerischen Ansatz nicht versteht, dem fehlt es zmeist an Bildung,Humor und Einsicht. Denn er behandelte grundsätzliche, vieldeutige Themengebiete wie Fett, Filz und Honig, arbeitet mit Wärme und uns weitgehend in dieser Form wieder unbekannten, archaischen Anwendungen und Kultsituationen, die ihn eher in die Rolle eines Schamanen gerückt hatten, als die eines „gewöhnlichen“ Künstlers, der nur an reibungsloser Produktion und Verkauf seiner Kunstwerke ( siehe Immendorff, Jeff Koons) interessiert war.