Was findet ihr eher korrekt?

Hi Aprilfisch,
was ist, wenn ich „das Leben“ statt „das Schicksal“ nehme? Klingt es weniger nach der Küche?
Das Metrum entspricht dem originalen Gedicht, ich versuche es so gut wie es geht beizubeahlten.

Unter dem abartigen Konjunktiv meinte ich die andere Strophe:

In schweren Stunden, wenn das Schicksal hart (hier ersetze ich „mal“ gegen „hart“ auch)
auch Pfredelose aus dem Sattel werfe,
verschreib’ ich mich der friedvollen Gewalt
der Stille, die mir wieder Zuspruch spendet.

LG
inaz

Hi Aprilfisch,

>>klingt, als sei es Wort für Wort aus einer Sprache übertragen

Ich habe Beispiele aus der deutschen Sprache dafür gefunden, daher den Gebrauch mit dem Artikel übernommen.

Wäre es mit dem „wieder“ besser?

In schweren Stunden mag das Schicksal hart
auch Pferdelose aus dem Sattel werfen.
Dann geb’ ich mich der friedvollen Gewalt
der Stille hin, die wieder Zuspruch spendet.

LG
inaz

Hallo Inaz,

in diesem Zusammenhang:

wenn das Schicksal hart
auch Pferdelose aus dem Sattel werfe,

ist der Konjunktiv „werfe“ recht ungünstig, weil man das „wenn“ nicht mit ihm konstruieren kann. Er klingt dann ähnlich wie ein eigentlich falscher Genitiv, wenn dieser verwendet wird, um besonders „seriös“ oder „poetisch“ zu klingen. Im Zweifelsfall würde ich eine kurze statt zweier kurzen Silben vorziehen - davon geht das Metrum nicht kaputt, anders als bei falsch sitzenden langen und/oder betonten Silben.

Schöne Grüße

MM

Wieder-holung und Verstärkung
Servus,

Ich habe Beispiele aus der deutschen Sprache dafür gefunden,
daher den Gebrauch mit dem Artikel übernommen.

diese waren aber wahrscheinlich mit einem Relativsatz verbunden, sowas wie „der Zuspruch, dessen ich dringend bedarf“ (hej, ich hab einen Genitiv gefunden!)

Wäre es mit dem „wieder“ besser?

Ja - wenn Du mit dem um eine Nuance verschobenen Sinn leben kannst. Ich schätze, man kann damit leben, weil die Verse ohnehin ein wenig an klassische Dichtung denken lassen, wo es im Lateinischen die Vorsilber „re-“ zu Verben gibt, die nicht nur Wiederholung, sondern auch Verstärkung bedeutet.

Schöne Grüße

MM

Hi,
da war sowas wie " Wer spendet frommen Zuspruch und gute Wünsche?" oder „Ich habe unglaublich viel Zuspruch bekommen“.

LG
inaz

Hi Aprilfisch,
Wie wie klingt „die Stille, die mir Trost und Zuspruch spendet“?

LG
Inaz

Hallo Inaz,

vom Klang und Satzfluss her ist das in Ordnung - die durch den hinzugefügten Trost etwas verschobene Bedeutung kannst Du in Kenntnis des Originals besser beurteilen.

Schöne grüße

MM

Zuspruch bestimmt und unbestimmt
Hallo,

ja, das ist grad das, was ich meine: Mit bestimmtem Artikel „der Zuspruch“ kommt er nur vor, wenn er mit einem Attribut („der willkommene Zuspruch“) oder mit einem angehängten Relatvisatz („der Zuspruch, der ihr so lange Zeit gefehlt hatte“) präzisiert wird.

Für sich alleine gibt es ihn nur unbestimmt.

Schöne Grüße

MM

Hi Aprilfisch,
danke!
LG
inaz