Was frühstückt man eigentlich in Südafrika?

Jetzt wo die Fußball-WM bald anfängt interessiert mich, was die Leute in Südafrika zum Frühstück essen.

Hallo,

Jetzt wo die Fußball-WM bald anfängt interessiert mich, was
die Leute in Südafrika zum Frühstück essen.

Welche jetzt?
Du kennst sicher den Ausdruck „Rainbow Nation“ für die Südafrikaner.
Nun, es gibt immense Unterschiede zwischen einzelnen südafrikanischen Gruppen, auch beim Essen.

Fangen wir mal an:
Die schwarzen Südafrikaner, die noch relativ traditionell leben, essen zum Frühstück „pap“, das ist mielie pap = sadza = Maisbrei (also ähnlich wie Polenta), allerdings NICHT der „stywe pap“ (=steif), den sie abends als Beilage zu Fleisch essen, sondern mehr so in Griesbreikonsistenz. Ohne irgendwelche Beilagen.

Die etwas moderneren und die traditionelleren afrikaanssprachigen Weißen und viele Coloureds, essen „Matabella“, das ist auch ein Brei, sieht hellbraun aus, schmeckt malzig, ist aus Sorghum. Wird gesüßt. Heute essen das hauptsächlich Kinder.

Weiße Südafrikaner und moderne schwarze Südafrikaner essen das gleiche wie westliche Menschen in Europa und Amerika - das können verschieden Cerealien sein (Cornflakes und Konsorten) oder Toast/Jam.

Und wenn man Zeit hat dann gibt es die Weiterentwicklung eines mächtigen englischen Frühstücks, bestehend aus Eiern (Rührei eher als Spiegelei), Bacon, Lammwürstchen, Kipper (=geräucherter Hering) oder Hake (geräucherter Seehecht), gedämpfte Tomaten und Pilze, Bratkartoffeln etc.).

Als Katerfrühstück beliebt: Hotters (eine Chili-con-carne-Version aus Baked Beans in Tomatensauce, Boerewors statt Hackfleisch und ziemlich scharf). Boerewors ist eine grobe Rindsbratwurst, die nicht verleugnen kann, dass die Hugenotten aus der Camargue die „Merguez“ mitbrachten, die zur Vorfahrin der „Boerewors“ wurde.

Wenn Toast, dann eben typisches Toastbroat, white or wholewheat, aber mit mehr Zucker im Teig als deutsches Brot.

Jedes Frühstücksbüffet in einem normalen 3-Sterne-Hotel übertrifft locker die meisten Hotelfrühstücke in Deutschland.

Gruß
Elke

Hi,

wie übertrifft es das… gibt es dann da auch die lokalen matabella und milie pap… ? oder wird „nur“ von allen seiten das englische Frühstück abgesicher?

'tschuldigung, aber du hast angefangen… :smile:

die Franzi

Hallo,

wie übertrifft es das…

Erstens mal, weil die Qualität viel besser ist. Ich habe in deutschen Hotels selten wirklich frisch zubereitetes (auf Bestellung, nicht warmgehalten) und gut gekochtes englisches Frühstück bekommen. Ich habe in Deutschland noch nie Kipper und Haddock gereicht bekommen.
Was ich vergessen hatte, waren natürlich die frischen Früchte, die es auch gibt. Frischer (!) Orangensaft und frischer (!) Maracujasaft ist Standard, keine Säfte aus Tetrapacks. (Cerealien und Joghurt/Milch sowieso, Inkomaas = saure Milch ebenso).

gibt es dann da auch die lokalen
matabella und milie pap… ?

Und ja, Matabella gibt es eigentlich immer, Mielie pap meist.

oder wird „nur“ von allen seiten
das englische Frühstück abgesicher?

Für die Touristen wahrscheinlich schon, die sehen das Matabella gar nicht und wissen nichts damit anzufangen.

Gruß
Elke

2 Like

Hi!
Vielleicht hilft dir folgende Website weiter: http://fruehstuecks-blog.de/
Sie beschäftigt sich mit Frühstück und hat auch einen spannenden Artikel zu Frühstück in Südafrika.

Hi,

hoppla, was hab ich denn da ausgelöst… *staun*

Mir ist schon klar, dass ich jetzt von dir ne aufzählung kriege, was du persönlich so gerne an südafrikanischen Buffets magst, und dass das aus verschiedenen Gründen nur bedingt mit deutschen Hotels vergleichbar ist…
Mit einem englischen Frühstück könnte man mich nur zum Abend- oder Mittagessen begeistern, dann aber auch bitte frisch gemacht und nicht warmgehalten :smile:
Und dass ich englisches Toastbrot (= das, das man in England kauft) gerne esse, macht jadie deutschen Semmeln nicht schlechter.

Danke auf jeden Fal für die Info.

die Franzi

Hallo,

hoppla, was hab ich denn da ausgelöst… *staun*

Ich verstehe es auch nicht.
Das nicht jedermann Lammwürstchen und geräucherten Fisch zum Frühstück mag, ist mir klar.
Mir war halt nur bei der Aufzählung klar geworden, dass ich unheimlich gern mal wieder so ein Büffet hätte und jedesmal, wenn wir in Deutschland in einem 3 Sterne Hotel sind (zu mehr reicht der Geldbeutel nicht), ich diesem Service in südafrikanischen Hotels nachtraure.
Das Ironische dabei ist, dass besonders weiße Südafrikaner oft von dieser seltsamen Krankheit befallen sind, denken zu müssen, dass in Europa / Amerika ALLES viel besser sei (außer vielleicht die Natur) als in Südafrika. Auf anderem Gebiet: fast immer, wenn man ein Kompliment für das Outfit, das man trägt, bekommt, kommt der Nachsatz: „Hast du in Europa/Deutschland gekauft, nicht wahr?!“

Und dass ich englisches Toastbrot (= das, das man in England
kauft) gerne esse, macht jadie deutschen Semmeln nicht
schlechter.

Auch das habe ich nicht behauptet, meine Beschreibung, dass südafrikanisches Toastbroat einen größeren Zuckergehalt hat als deutsches, war genau das: eine Beschreibung. Was jeder selbst am liebsten mag, bleibt diesem überlassen. Mich nervt gerade hier im Rezeptebrett oft die Arroganz mit der der eine oder andere Geschmack als inakzeptabel gebrandmarkt wird.

Gruß
Elke

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