Was für Spiele gab es im Mittelalter?
interessant sind für mich:
-Familienspiele
-„Marktspiele“ also in der Öffentlichkeit, so wie heute Losbuden, Dosenwerfen und Luftgewehrschiessen
Was für Spiele gab es im Mittelalter?
interessant sind für mich:
-Familienspiele
-„Marktspiele“ also in der Öffentlichkeit, so wie heute Losbuden, Dosenwerfen und Luftgewehrschiessen
Huhu.
-„Marktspiele“ also in der Öffentlichkeit, so wie heute
Losbuden, Dosenwerfen und Luftgewehrschiessen
Der Pranger war eine beliebte Belustigung. Zu besonderen Anlässen gab es auch den Hexen- oder Ketzergrill … Vierteilen gefiel und reizte immer wieder zum Lachen (© R. Goscinny), wie auch bei Casanova in der Passage über die Hinrichtung Damiens’ zu lesen ist. Anstatt mit Bällen warf man dort eben mit Obst und Gemüse.
*hust*
Hallo, Mathias!
Von den Brettspielen waren Schach, Dame, Mühle, Backgamon (Buff genannt), eine Vorform des Mensch-ärger-dich-nicht (Ludo
an den Höfen
war „Blinde Kuh“ beliebt
war „Blinde Kuh“ beliebt
ja und nackte damen, als hühnchen maskiert nüsse aufpicken lassen.
ein beliebtes spiel auch bei papstens.
war „Blinde Kuh“ beliebt
ja und nackte damen, als hühnchen maskiert nüsse aufpicken
lassen.
Aber nicht mit den Händen oder dem Mund!
ein beliebtes spiel auch bei papstens.
Die bisweilen auch Edelsteine ausstreuten zum Picken, wenn die Skandalgeschichten nicht erfunden sind.
Bei der Gelegenheit:
Welches wissenschaftliche Buch zu den Fuggern hältst du für das lesenswerte, informativste, historisch exakteste?
Mir ist da ein „Kulturgeschichtlicher Roman von Franz von Seeburg“ in die Finger geraten. Fürchterliches Buch; liest sich wie gezuckerte Honig und verursacht Zahnschmerzen.
Hinter den Pseudonym steckt ein Pfaffe.
=> Hacker, Franz Xaver (Pseudonym: Franz von Seeburg)
* 20.6.1836 Nymphenburg + 28.1.1894 München
Gruß Fritz
hallo fritz,
Aber nicht mit den Händen oder dem Mund!
dochdoch! gerade mit dem munde!
Bei der Gelegenheit:
Welches wissenschaftliche Buch zu den Fuggern hältst du für
das lesenswerte, informativste, historisch exakteste?
da kommt man m.m. nach um den Götz Freiherr von Pölnitz nicht herum.
Mir ist da ein „Kulturgeschichtlicher Roman von Franz von
Seeburg“ in die Finger geraten. Fürchterliches Buch; liest
sich wie gezuckerte Honig und verursacht Zahnschmerzen.
lol
Hinter den Pseudonym steckt ein Pfaffe.
=> Hacker, Franz Xaver (Pseudonym: Franz von Seeburg)
* 20.6.1836 Nymphenburg + 28.1.1894 München
der komtm hoffentlich aus dem anderen seeburg und nicht aus dem hier: http://www.seeburg-city.de/cit_anfahrt3b.jpg
schöne grüße
ann
Hoi, Ann!
Aber nicht mit den Händen oder dem Mund!
dochdoch! gerade mit dem munde!
Oh, I see!
da kommt man m.m. nach um den Götz Freiherr von Pölnitz
nicht herum.
Danke für den Hinweis! Dass ich das TRPM-Fuggerbuch auch auf der Lektüre-Liste habe, muss ich wohl nicht eigens erwähnen. Aber bevor ich mich daran mache, will ich die historischen Fakten besser kennen lernen. Damit ich nachher besser mäklen kann.
Ich habe auch eine Fernsehreihe zu den Fuggern auf Videoband.
der komtm hoffentlich aus dem anderen seeburg
Keine Ahnung. Wer weiß, was ihn zu diesem Pseudonym brachte?
Schöne Grüße
Fritz
gefuggert
hallo fritz,
Ich habe auch eine Fernsehreihe zu den Fuggern auf Videoband.
ja, vermutlich „vom webstuhl zur macht“ vom ahlsen.
wenn du sie noch nicht gesehen hast, spare sie dir auf, bis du dir deine fugger-bücher alle gelesen hast. denn dieser „jakob der reiche“ bzw. ernst jakobi, der ihn spielt, ist derart eindringlich, daß er noch jahrzehnte nachklingt. (kein witz, exakt dieses problem hatten wir, als wir den fugger beschreiben sollten: es wurde immer irgendwie ein ernst jakobi.)
TRPMs fugger ist bis auf die - zwar erfundene aber gut denk- und nicht widerlegbare - liebesgeschichte zu der königin von zypern absolut quellengetreu.
schöne grüße
ann
Hallo, Ann,
ja, vermutlich „vom webstuhl zur macht“ vom ahlsen.
Den kenn ich, hab ihn gesehen vor Jahren und war auch fasziniert!
Aber ich meine die dreiteilige Fernsehreihe „Die Fugger“ von Peter Irion und Günther H.G. Raum, die ich bei N3 augenommen habe und einen Film von ? "Die Frauen der Fugger ".
erfundene, aber gut denk- und nicht widerlegbare - liebesgeschichte zu der königin von zypern
Drunter gings wohl nicht?
Ich freu mich drauf!
Fritz
Lieber Fritz,
das ist aber schon nicht mehr Mittelalter, sondern Renaissance (Neuzeit…). Soweit ich weiß, waren Kinderpflichten im Mittelalter eher üblich als Kinderspiele…
Grüßle,
Susanne
Servus!
Welches wissenschaftliche Buch zu den Fuggern hältst du für
das lesenswerte, informativste, historisch exakteste?
Nicht ganz wissenschaftlich, aber ein sehr gutes populärwissenschaftliches Buch ist Günter Ogger: Kauf dir einen Kaiser. München. Knaur Verlag 1979. (mit gutem Lit.verzeichnis).
Der Theiss-Verlag hat(te?) einen Wälzer namens „Geschichte der Stadt Augsburg“ im Angebot, da kommen die Fugger in einer ganzen Reihe von Artikeln vor.
VG aus Augsburg,
Christian
das ist aber schon nicht mehr Mittelalter, sondern Renaissance
(Neuzeit
Du meinst also, liebe Susanne, dass in den Jahren von 1450 bis 1560 sämtliche Gewohnheiten, was Kindertätigkeiten angeht, sich völlig veränderten?
Und aus ausgebeuteten mittelalterlichen Kindersklaven lustig spielende Renaissencekinder wurden?
Ich halte solche einen vollständigen Wandel nicht für wahrscheinlich.
Das ging vielleicht in den letzten zwanzig Jahren …
Gruß Fritz
Hallo,
sicher gab es diesen plötzlichen Wandel nicht.
Trotzdem muß man aber verschiedenes bedenken, wenn man die Dinge richtig einordnen will.
In den unteren Volksschichten hatten Kinder eigentlich nie Zeiot für Spiele. Die mußten schon sehr zeitig in der Wirtschaft bzw. im Haushalt mithelfen bzw. auch die noch jüngeren geschwister aufpassen.
Ich erinnere da nur an die ganzen jugendlichen Viehhüter - und ein großer Teil der Menschen arbeitete ja damals noch in der LAndwirtschaft. Sicher werden auch die Hütejungen ihren Schabernack getrieben haben - aber ausgesprochene Spiele waren das ja wohl nicht.
Zum anderen dauerte die Jugend nicht so lange wie heute. Noch im 12. und 13. Jahrhundert galten Z.B. Prinzen als volljährig und regierungs und heiratsfähig. Das dürfte auch das Alter gewesens ein, ab dem die Jugendlichen generell als erwachsen galten.
Und davor gab es ja auch noch entsprechende Lernphasen.
Sehr viel Zeit für Kimdheit blieb da nicht. Und wenn ich mir da anschue, wie z.T,. heutzutage Kinder in Watte gepackt werden mit NAsätzen wie „spielend lernen“ und „ja keinen Zwang“ - dann frage ich mich allen Ernstes, wie die Menscheit das derzeitige Niveau überhaupt erreichen konnte. Schließlich müssen die lieben Kleinen ja aus heutiger SIcht heraus alle schwere psychische Schäden gehabt haben bei dier ARt Erziehung…
Gernot Geyer
Hallo,
mir will scheinen, dass hier „das dunkle Mittelalter“ zu finster gemalt wird.
Es wird doch nicht jede/r fünf bis 12-Jährige schon haben hacken, schaufeln, kehren, waschen, dreschen, Kartoffeln - halt nein: keine Kartoffeln - Rüben stecken, auf die Geschwister aufpassen, dem Vater das Essen auf den Acker tragen etc. müssen.
Es mag sein, dass des Kotsässen älteste Tochter die Nebenmutter machen musste und der älteste Sohn die Kuh beim Pflügen gängelte, aber dass die nicht auch mal einen Ball geschlagen hatten oder sich im Hüpfspiel mit den kleineren vergnügten hätten, …
Und in Städten gab es Handwerker, die der Facharbeiter bedurften und nicht Kinder, um ihre Ware in ordentlicher Qualität zu produzieren, auch wenn die bisweilen die Garnballen zu den Webstühlen schleiften. Wenn diese dabei aber wegen der mangelnden Kraft durch den Dreck gezogen wurden, so hat das der Meister doch lieber einem Gesellen oder Lehrbuben geheißen.
Und die Handelleute, die Patrizier, die Ritter und - nach oben offen bis zum Kaiser - brauchten ihre Kinder doch nicht im Küchendienst.
Gut, da ist viel Spekulation dabei. Ich habe aber auch die Erklärungen und Erzählungen meines Onkel angehört, der mit vierzehn " in den Dienst" kam. Der hat fast nur von den Vergnügungen beim Äpfelstehlen, Schlingen stellen, Rebhühner abklatschen, Stabspringen über Gräben, Springen in die Strohtristen, Krebs greifen … erzählt; von der Arbeit selten. Und das war in den späten zwanziger Jahren, aber in einem rückständigen Agrargebiet.
Die Stellung der Frau war auch nicht durchweg so rechtlos und eingeschränkt, wie uns dies oft glauben gemacht wird.
Solches - wie auch die Hexenverbrennungen - verdankt man der aufkommenden Neuzeit!
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
na sicher war das nicht alles tierisch ernst. Und ich denke schon, daß die Kinder beim Gänse hüten auch oft genug selber im Dorfteich oder im Bach rumgeplanscht sind und so. Aber es gab zumindest auf dem Lande, und es lebte die große Mehrheit von der Landwirtschaft doch fast immer einen ernsteren Hintergrund. Ist doch auch logisch - woher hätte Spielzeug denn kommen sollen? Vom Markt? Die Bauern waren froh, wenn es für ne neue Mistgabel gereicht hatte. (Ganz zu schweigen davon, daß der genannte Ball mangels Gummi noch nicht erfunden gewesen sein dürfte.)
Und gelehrte Leute, die sich das eld damit verdienen Spielzeuge zu entwerfen und pädagogisch wertvolle Spiele zu erfinden, gab es auch noch nicht.
Klar wird man Fangen und verstecken und Hopse gespielt haben und so was. Aber sicher nicht in dem Maße wie heute.
Und was die Fürstensöhne betrifft - lies mal in entsprechenden Büchern. denen wurde Wissen eingehämmert - sehr frühzeitig und notfalls 12 Stunden am Tag. Und wenn gerade mal nichts dergleichen anlag, dann wurden sie ins Hofzermoniell eingebunden und hatten irgendwelche Pflichtveranstaltungen zu absolvieren.
Eventuell hatten es die Bürgerkinder in den Städten da besser - mag sein. Aber wie gesagt - mit 14 war eh Schluß.
Gernot Geyer