Die Polizei hat im Hafen von Genua Material zur Herstellung tödlicher Chemiewaffen sichergestellt. Die römische Zeitung „La Republica“ berichtet, dass die 50 Tonnen Chemikalien aus einer Fabrik in Deutschland stammen sollen. Die Container waren für eine Lieferung nach Libyen bestimmt.
Chemikalien stehen auf der schwarzen Liste
Es ist nicht bekannt, um welche Substanzen es sich genau handelt. Man weiß nur, dass das Material auf der schwarzen Liste der UN steht. Es sei von einem Unternehmen in Brüssel, dem „enge Kontakte zu Moslems“ nachgesagt werden, verschickt worden. Über mehrere Zwischenstationen sollte der Transport von Deutschland nach Genua gehen.
Extremisten-Basis in Belgien
Belgien gelte als Operationsbasis islamischer Terroristen, schreibt die Zeitung. Eine Firma stehe unter Verdacht, einen Transport von Granatenwerfern organisiert zu haben, der vor zwei Monaten im italienischen La Spezia aufgeflogen war. Auch diese Lieferung war für Libyen bestimmt.
Angeblich Chemikalien für die Landwirtschaft
Die betroffenen Firmen in Brüssel und Tripolis verteidigen sich: Die Ware sei ordnungsgemäß deklariert und für die Produktion von Pestiziden gedacht. Laut „La Republica“ sind die Ermitler aber überzeugt, dass die Begeleitdokumente gefälscht seien und die Chemikalien zur Herstellung von Waffen geeignet sind.
dpa
Äh, was soll jetzt das? Gehts euch genauso…ich fühl mich hier immer unwohler
Warum geht soviel von Deutschland aus ((( ?
Kann mir das mal EINER erklären?
frustrierte Grüße von Nina die jetzt erst mal Essen gehen muss…
die meisten chemischen Grundstoffe, aber auch der größte Teil aller anderen Erzeugnisse lassen sich in gleicher Weise für friedliche wie auch für kriegerische Zwecke verwenden. Das eröffnet Spekulationen und wilden Beschuldigungen ein breites Feld. Nur selten fliegen eindeutige Fälle auf, wenn etwa komplett montierte Raketen als landwirtschaftliches Gerät verschifft werden.
Schon immer gab es Länder, in die bestimmte Güter nicht exportiert werden dürfen. Die Liste dieser Länder und Produkte ist aber so wechselhaft wie das Wetter. Ich erinnere mich noch gut daran, wie glänzend einst das Iran-Geschäft lief. Firmen richten sich darauf ein und knüpfen langfristig tragfähige Kontakte, die weitgehend unabhängig von der politischen Großwetterlage wie geschmiert funktionieren (das ist wörtlich zu nehmen). Plötzlich darf das Unternehmen in dieses Land nicht mehr exportieren. Dann kommt es schon vor - das habe ich bei einem der größten deutschen Unternehmen selbst erlebt - daß die nächste Lieferung eben nach Italien geht und von dort nach Griechenland. Keiner schaut dort so genau hin. Alle verlassen sich auf Liefer- und Versandpapiere und Papier ist bekanntlich geduldig. Und so wurde weiter in den Iran geliefert. Falls doch etwas schief läuft, sind alle noch so kleinen Hinweise auch in den tiefsten Innereien der Produkte, die Aufschluß über den Hersteller liefern, akribisch entfernt. Falls jemand vom Zoll dieses Produkt und seine Herkunft genau kennt, muß es sich wohl um einen nicht autorisierten Nachbau handeln. So läuft es seit Jahrzehnten und so läuft es bis heute. Nicht nur aus Deutschland, sondern aus allen Waffenschmieden der Welt. Was solls. Auf das bißchen Zeug kommts auch nicht mehr an. Schließlich haben Natostaaten die heute als „Achse des Bösen“ bezeichneten Länder ganz offiziell selbst bis an die Zähne bewaffnet.
Laut „La Republica“ sind
die Ermitler aber überzeugt, dass die Begeleitdokumente
gefälscht seien und die Chemikalien zur Herstellung von Waffen
geeignet sind.
Noch so´n Ding, wo sich die Behörden absolut sicher waren:
http://…
Warum geht soviel von Deutschland aus ((( ?
Kann mir das mal EINER erklären?
Weil Deutschland ein Schwerpunkt der Chemieindustrie ist, zu deren uereigensten Interessen es gehört, das Zeug, das sie herstellt, auch an irgendjemanden zu verkloppen.
BTW: Kunstdünger ist ein feiner Rohstoff für Sprengstoff.
Fazit: Bitte locker bleiben. Manchmal ist Dünger nur Dünger.
The same procedure…
Hi Nina
Es steht leider nirgens, was es für eim Zeugs war.
Allerdings lassen sich zahlreiche Grundstoffe für Pestizide auch für die Herstellung von Nervengasen verwenden. (Genaugenommen wurden die Nervengase aus verschiedenen Pestiziden heraus entwickelt)
Wahrscheinlich hat das belgische Unternehmen den Kram in Deutschland gekauft und brav den „Verwendungsnachweis“ ausgefüllt. Somit ist das Deutsche Unternehmen aus dem Geschäft raus (Der Export nach Belgien ist ja legal)
Nachdem Deutschland das Europäische Zentrum der Chemieindustrie ist…
50 Tonnen ist übrigens im allgemeinen für einen Chemieriesen ein Hutzelgeschäft…
das gleiche Spielchen lief ja mit Computer in den Ostblock oder Atomanlagen nach Pakistan usw usw…
Sprich: der eigentliche Hersteller verkauft an einen Abnehmer, der als verdeckter Zwischenhändler (meist ohne Wissen der Herstellerfirma) fungiert.
ich glaube es ist nur die berühmte Spitze des noch berühmteren Eisberges was wir überhaupt erfahren.
Fahndungserfolge werden publiziert, spektakuläre besonders gern. Einiges werden wir aber niemals aus den Medien erfahren und vieles bleibt wirklich unendeckt. Da bin ich mir ganz sicher.
Keine guten Aussichten, ich weiß. Obwohl ich eher Optimist bin, hier sehe ich schwarz.
geb mal morpholin in google ein, gleich der erste Link geht zu einem Händle, de dies Fässserwise verkauft. Auch in einem 08/15- Chemikalienkatalog (Merck) ist Morpholin (Tetrahydro-1,4-oxazin: 6-Ring, mit 4 C und O und N an entgegengesetzter Position) enthalten. Kurz und gut wir reden hier über eine nicht ganz seltenen Baustein der organischen Chemie. Daraus lässt sich siche genauson Kampfgas wie Pestizid ode ein Herzmittel machen. Dual use, wie heir schon angemerkt wurde.
Äh, was soll jetzt das? Gehts euch genauso…ich fühl mich
hier immer unwohler
Es wird halt gerne Panik gemacht von den Medien.
Warum geht soviel von Deutschland aus ((( ?
Kann mir das mal EINER erklären?
Weil hier Chemiewerke stehen. Und wenn Du jetzt darauf schimpfst, lebe mal 24h ohne jegliche Chemie. Berichte mir dies und ich überweis Dir 25 EUR !