Was genau macht ein Makler bei Wohnungssuche?

Hallo,
ich hab leider keine passendere Kategorie finden können und hoffe, dass meine Frage hier halbwegs passt…
Und zwar sind mein Mann und ich zum ersten Mal in unserem Leben auf Mietwohnungssuche, weil wir doch noch große Lust auf eine örtliche Veränderung haben. Nun sind wir bei sowas relativ unbedarft, weil wir bislang in familiärem Eigentum gewohnt haben, deswegen meine vielleicht ein wenig naive Frage: wenn wir einen Makler beauftragen würden, im 350km von unserem momentanen Wohnort entfernten Zielort, was genau würde der tun? Er würde wohl unseren Vorstellungen entsprechende Angebote suchen, klar, aber wären das dann andere Angebote als jene, die man eh schon auf den einschlägigen Portalen finden kann - und vor allem: wären das dann Angebote, wo man nicht mit etlichen anderen Bewerbern in Konkurrenz läuft, soll heißen, dass man die Wohnung bei Gefallen auch gleich bekäme?

Hallo!

Der Makler kann nur das anbieten was er vorliegen hat. Und das werden bestimmt nicht alles Angebote sein, die sonst nirgendwo anders angeboten werden.
Also kann es auch welche (viele ?) geben, die man auch in Portalen oder Zeitungsanzeigen findet.

und das mit der Exklusivität geht sicher nicht so dass der Vermieter dem Makler alles übertragen hat, also, Besichtigung, Vorauswahl und Vertrag.
Es kann also genau das eintreten (würde ich als Normalfall ansehen) ihr besichtigt auch mal zusammen mit Andern und es gibt noch keine Zusage, ob ein Vertrag zustande kommt.

und bei dem großen Radius wird wohl ein überregionaler Makler oder eine Maklerfirma mit bundesweiten Büros nötig sein.

Was mir auffällt, erstmals aus dem familiären Umfeld weg und dann spielt Arbeitsplatz keine Rolle ? Seit ihr etwa Rentner ? Da mag man sich frei entscheiden können wo es schön ist und wo man leben möchte.
Aber andere suchen doch was in Nähe zu Arbeitsplatz oder Wohnung und Arbeitsstelle zusammen. Und 350 km wäre ja bald halb Deutschland, kann weit zum pendeln sein.
Aber das war nur was mir auffiel, ihr werdet es ja besser wissen was ihr braucht.

mfG
duck313

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Nein - der Makler ist nur für die Vermittlung zuständig.
Der Wohnungseigentümer entscheidet aber, ob ihr die Wohnung bekommt.

Hä ???

Hä ???
Lies einfach den Satz im UP nochmal, langsam + Wort für Wort …

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Was soll denn dieser Hinweis.

Es wird ein Makler gesucht, der in dem Ort tätig ist, wo er hinziehen möchte!

Also der Kernpunkt meiner Frage ist ja eigentlich dieser: was würde das Einschalten eines Maklers zur Mietwohnungssuche bringen?

Wenn ihr Zeit habt, selbst die einschlägigen Portale regelmäßig zu besuchen und ggf. die örtliche Zeitung (online, falls es die gibt) nach Inseraten durchzuschauen, dann eher wenig.

Wir haben uns einige Häuser mit Maklern angeschaut (ohne selbst einen beauftragt zu haben), aber das Haus, welches wir gekauft haben, hat am Ende meine Mutter in einer kleinen unscheinbaren Anzeige in der Online-Version der kostenlosen örtlichen Zeitung gefunden (die Verkäuferin wollte keinen Makler beauftragen). So ein Makler will ja auch bezahlt werden … Die wenigsten werden losgehen und „in der freien Wildbahn“ gehen, vielleicht schauen sie sich Anzeigen von potentiellen Vermietern, aber meistens inserieren sie nur in der Zeitung und warten auf Angebote.

Wenn es ein guter Makler ist, dann wird er natürlich ein gewisses Netzwerk vor Ort haben, über das er die ein oder andere Wohnung ggf. im Zugriff hat, bevor sie überhaupt in irgendwelchen Anzeigen erscheint. Zudem wird er nach Besprechung mit Euch wissen, was Euch wichtig ist, und dafür sorgen, dass ihr nicht ständig hin und her fahren müsst, um Euch Wohnungen anzusehen, die gar nicht zu Euch passen, sondern es nur Besichtigungstermine für passende Wohnungen gibt, bei denen auch Aussicht auf Erfolg besteht. Er kennt insbesondere die Stadt, und weiß, welche Viertel für Euch die richtigen wären. Weiterhin wird er Euch dann auch bei ggf. noch vor Umzug zu erledigenden Dingen in Bezug auf die Wohnung unterstützen, kann Euch Handwerker vor Ort benennen, mit denen er gute Erfahrungen gemacht hat, … So einen Makler kann man auch mal losschicken, wenn einem auf anderen Wegen eine Wohnung bekannt geworden ist, damit er abcheckt, ob es sich lohnt, sich für einen Besichtigungstermin auf den Weg zu machen. Meine Eltern haben auch mal eine Wohnung nur aufgrund Maklerbesichtigung angemietet, weil kurzfristig eine an sich schon zugesagte Wohnung doch nicht zur Verfügung stand, und man bei knapp 500 km und drei noch recht kleinen Kindern eben auch nicht ständig vor Ort fahren konnte. Weiterhin kann es einen durchaus guten Eindruck bei Vermietern machen, wenn man einen Makler mit der Suche beauftragt hat, weil dies zeigt, dass man sich genau dies leisten kann, also entsprechend solvent ist (auf der anderen Seite gibt es natürlich Leute, die gerne auch zum eigenen Nachteil partout nicht über einen Makler vermieten wollen, selbst wenn es sie keinen Cent kostet).

Soweit der Idealfall. Allerdings braucht es nicht viel, sich Makler zu nennen, und die Branche ist von vielen Glücksrittern geprägt. Zudem setzt der Markt natürlich der ein oder anderen Geschichte Grenzen. Wenn Du in eine Großstadt willst, in der quer über alle Preisklassen >50 Bewerber auf jede Wohnung da sind, kann daran auch kein noch so guter Makler etwas ändern.

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Erstmal vielen Dank für Eure Antworten und Erfahrungsberichte. Wir haben inzwischen mal mit einem Makler gesprochen. Er sagt, wegen der kürzlichen Gesetzesänderung hin zum Bestellerprinzip macht es für Makler keinen Sinn mehr, im Auftrag eines potentiellen Mieters nach Wohnungen zu suchen, alldieweil der Mieter ihn nicht bezahlen wird, weil das der Vermieter laut Gesetz tun muss. Es gibt Makler, die das trotzdem machen, weils da irgend eine Grauzone gäbe, aber das macht dann eher einen unseriösen Eindruck.
Soll heißen, als Wohnungssuchender ist man bei einem Makler eh mehr oder weniger verkehrt. :anguished:

Die Widersprüchlichkeit von Adjektiv und Nomen ist dir aber schon klar, oder? Makler könnte man mit Adjektiven wie „geldgierig“, „schmierig“, „skrupellos“ kombinieren, das wäre schon eher plausibel…

Auch wenn Makler neben Gebrauchtwagenhändlern, Finanzbeamten und Lehrern eine besonders gute Einnahmequelle für Anwälte sind, möchte ich nicht in das allgemeine Makler-Bashing einsteigen. Ich habe mich gerade in den letzten Monaten auch durchaus mal wieder über den ein oder anderen Makler geärgert, habe aber auf der anderen Seite auch wieder seriöse Menschen in der Branche kennengelernt.

Und wenn ich mir - gerade auch hier - ansehe, was Leute alles versuchen um Makler um eine 1A sauber verdiente Courtage zu bringen, dann habe ich manches Mal durchaus auch etwas Mitleid mit Maklern.

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Sinnvoll und kostenlos ist es, jeden Makler am gewünschten Ort zu kontaktieren und sich als Wohnungssuchender einschreiben zu lassen. Wenn die von einem Vermieter einen Auftrag haben werden die evtl. zuerst euch kontaktieren um sich die Erstellung des Exposees und die ganze Werbung zu sparen. Eine Win-Win-Win-Situation: Der Vermieter hat schnell neue Mieter, der Makler weniger Arbeit und ihr eine passende Wohnung.

Das ist ja nicht richtig. Was nicht mehr erlaubt ist, ist, daß der Vermieter einen Makler beauftragt und der Mieter am Ende die Kosten tragen muß. Nun gilt rein das Bestellerprinzip, d.h. der, der den Makler beauftragt, muß ihn auch bezahlen. Natürlich kann auch ein Mieter einen Makler beauftragen, der den dann auch bezahlt.

Da stellt sich also gleich die Frage, ob ein Makler, der den rechtlichen Rahmen nicht kennt, der richtige Makler für Euch ist. So oder so kann ich nur bekräftigen, was @Wiz geschildert hat. Es gibt Makler, die von Vermietern exklusiv oder (häufiger) nicht exklusiv Wohnungen im Bestand haben und versuchen, diese an die Mieter zu bringen. Gerade bei den nicht exklusiven Wohnungen gewinnt in dem Szenario keiner. Der Makler kennt die Wohnung und das Haus nicht, wird Wohnungen Mietern empfehlen, die was etwas ganz anders suchen und der Vermieter bekommt am Ende von fünf Maklern zehn Mieter vorgeschlagen, von denen drei in Wirklichkeit nur einer sind (Schnittmenge), drei andere sich die Wohnung gar nicht leisten können und die restlichen vier inzwischen schon etwas anderes gefunden haben.

Dann gibt es die Makler, die für eine gewisse Zahl an Vermietern arbeiten, die keinen Bock haben, sich um die Neuvermietung zu kümmern. In diesem Fall kennt der Makler die Objekte und das Haus, weiß, wer zum Vermieter und den Mitbewohnern paßt und lädt nur die Interessenten ein, die sich die Wohnung auch leisten können.

Und dann gibt es noch die Makler, die sich tatsächlich für Kauf- und Mietinteressenten in Bewegung setzen, mögliche Adressen abklappern oder aus dem Bestand oder Netzwerk etwas passendes anbieten können. Die sind aber schwer zu finden. Je nachdem, wie groß der Zielort ist, kann man sich vielleicht an jemanden vor Ort wenden, der sich im Dorf und in der Gegend auskennt und vielleicht auch einen Makler nennen kann. In kleineren Städten ist oft auch nur eine kleine Zahl von Maklern aktiv. Solltet Ihr aber in eine größere Stadt ziehen wollen, fehlt mir absolut die Idee, wie man vorgehen könnte.

Gruß
C.

Du hast recht, ich hatte das verkehrt wiedergegeben - der Makler sagte tatsächlich folgendes: wenn wir ihn beauftragen würden und er eine potentielle Wohnung für uns finden würde, die uns aber nicht zusagt, dann könnte er diese nicht einem anderen Interessenten anbieten, weil er dann keine Provision bekäme. Die Rennerei für uns wäre also umsonst.
Siehe hier:
Beauftragt ein Mietinteressent den Makler, exklusiv für ihn eine Wohnung zu finden, muss der Mieter nach Abschluss eines Mietvertrags die Maklerkosten zahlen. Dies gilt jedoch nur, wenn der Makler die vermittelte Wohnung vor Auftrag des Mieters noch nicht im Portfolio hatte.
(immoverkauf24.de)

Wegen der Gestaltung einer Webseite hatte ich erst kürzlich ein Gespräch mit dem Makler über seine Aufgaben. In diesem Fall Immobilienkauf, aber das Prinzip für Vermietungen dürfte ähnlich sein.

Ein seriöser Makler pflegt Kontakte zu Anbietern, etwa Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften. Bemüht sich natürlich auch um Aufträge von privaten Vermietern, deren Angebote schon veröffentlicht sind. Je höher die Miete, desto höher die Courtage.

Und er kann sehr wohl Wohnungen im Bestand haben, die bisher unveröffentlicht sind. Nicht jeder gewerbliche und private Vermieter ist scharf darauf, dutzende von Interessenten am Telefon zu haben und Besichtigungstermine zu vereinbaren.

Dazu sind Termine mit den noch vorhandenen Mietern abzustimmen, die selten davon begeistert sind, wenn Unbekannte durch das Schlafzimmer trampeln, Fenster auf- und zumachen, die Aussicht beurteilen wollen, die Funktion von Rollläden überprüfen.

Eher nicht, der Makler schlägt dem Vermieter eine begrenzte Anzahl Mieter vor, der Vermieter entscheidet.

Kurti

Auf der verlinkten Seite ist diese Aussage nicht zu finden.

Wieso suchst du auf immoverkauf24, wenn du „nur“ mieten möchtest?

Kurti