Was geschieht mit dem 'verbrauchten' Strom?

Hallo,
ich bin neu und muss schon mit einer Frage nerven:

Das Prinzip des geschlossenen Stromkreislaufs habe ich ganz gut begriffen, samt Elektronenbewegungen etc…
aber:
Was passiert eigentlich mit dem Strom, nachdem er den Verbraucher passiert hat und über den Rückleiter zurück in die Dose geht? Er wird wohl nicht wie Wasser wiederaufbereitet werden oder so…oder ins Werk zurückgeschickt :wink:

Ich freue mich auf eure Antworten
Tom

Im Grunde schon.
Genaugenommen gibt es „den Strom“ ja nicht. Strom besteht aus freien Elektronen, die sich im Leiter bewegen. Das was wir als Strom wahrnehmen sind die Effekte die sich aus der Elektronenbewegung ergeben.

Wenn wir einen einfachen Stromkreis nehmen, dann fließt der Strom (bzw die Elektronen) zurück zum Kraftwerk, und dort werden sie durch die Kraft im Generator wieder auf die Reise geschickt. Deswegen spricht man auch vom Stromkreis.

Danke, aber…
Danke erst mal für die schnelle Antwort.
Aber wieso braucht man dann überhaupt einen Generator, wieso muss man im Kraftwerk ständig neuen Strom erzeugen, wenn der alte doch mit gleicher Stromstärke wieder zurückkommt. Oder geht den Elektronen irgdendwo auf der Strecke die Luft aus??
LG Tom

Hi,

Spannung ist Ursache dafür, dass die elektrischen Ladungen sich bewegen können. Keine Spannung kein Strom.

Generatoren liefern die Spannung damit Strom fließen kann.

Da geht ein Licht auf…
Ich glaub’ jetzt hat’s geschnackelt…also wird, wenn man von „Stromerzeugung“ spricht, eigentlich nur die nötige Spannung bereitgestellt, richtig?

Vielen Dank dafür
Tom

Soweit ich das bisher verstanden habe: Ja.

Bei Supraleitern ist das allerdings anders. Dort haben die Leiter keinen Widerstand. Da wird einmal kurz eine Spannung angelegt und die Elektronen in Bewegung versetzt und dann bleiben die, wegen der Widerstandslosigkeit der Supraleiter, für immer in Bewegung, also bleibt für immer der Strom ohne das eine Spannung da sein müsste um den strom aufrechterhalten zu müssen.

Soweit ich das bisher verstanden habe: Ja.

Freuen wir uns, dass jemand was verstanden hat.

Bei Supraleitern ist das allerdings anders. Dort haben die
Leiter keinen Widerstand. Da wird einmal kurz eine Spannung
angelegt und die Elektronen in Bewegung versetzt und dann
bleiben die, wegen der Widerstandslosigkeit der Supraleiter,
für immer in Bewegung, also bleibt für immer der Strom ohne
das eine Spannung da sein müsste um den strom aufrechterhalten
zu müssen.

Dass es immer noch ein „ja, aber“ gibt, ist halt so, aber man kann auch auch einfach mal …, um keine zusätzliche Verwirrung zu stiften.

Die Elektronen fließen auch nicht einfach durch die Drähte, sie werden mit Druck (=Spannung) gepumpt. Und wenn da irgendwas ohne Widerstand zwischgeschaltet wird, nennt man das Kurzschluss. Das bringt im Normalfall die Sicherung zum Durchbrennen, im schlechtesten Fall ist ein Stadtteil oder Landkreis ohne „Strom“, also ohne Spannung. Das ganze Stromnetz basiert darauf, dass nur soviel Strom entnomen wird, wie geliewfert wird. Sonst sinkt die Spannung, und da wir 230 V garantiert haben, schaltet man zur Vorsicht ganz ab.

Hallo!

Was entnommen wird, ist nicht der Strom, sondern die Energie, die der Strom transportiert.

Mit dem Strom ist es ähnlich wie mit dem Wasser in der Zentralheizung. Das fließt, nachdem es durch die Heizung gelaufen ist, wieder zurück und immer nur im Kreis, ohne entnommen zu werden. Lediglich Wärmeenergie wird entnommen.

Hoffentlich kommt jetzt nicht die Gegenfrage, ob es warmen und kalten Strom gibt.

Grüße

Andreas

Hoffentlich kommt jetzt nicht die Gegenfrage, ob es warmen und
kalten Strom gibt.

Nee, aber warum gibt es gelben, grünen und blauen Strom?

:wink:
Jochen

und noch ein Beispiel
Hallo,

die Elektronen in den Leitungen sind wie die Kette bei einem Fahrrad. Die läuft auch von „Generator“ = Menschen zum „Verbraucher“ = Hinterrad und wieder zurück ohne dabei selbst verbraucht zu werden (vom Verschleiß mal abgesehen).
Sie tut das aber nicht von selbst sondern braucht eben den Menschen, der ständig Energie in sie einspeist.

Gruß, Niels

Ich glaub’ jetzt hat’s geschnackelt…also wird, wenn man von
„Stromerzeugung“ spricht, eigentlich nur die nötige Spannung
bereitgestellt, richtig?

Ja. Die Geräte, von denen wir sagen, sie erzeugten Strom, sind genau genommen nur Spannungserzuger, die dafür sorgen, dass sich Ladungsträger (meist Elektronen) in eine Richtung bewegen.

Auch wenn es unter Elektrikern und Physikern verpönt ist, möchte ich das mit Wasser vergleichen:

Wasser fließt nur durch Leitungen, wenn irgendwo Druck erzeugt wird.
Das passiert in Generatoren. Erst wenn Druck da ist, beginnt Wasser zu fließen.
Und genau wie beim Strom geht Wasser nicht einfach verloren, es befindet sich in einem (allerdings nicht geschlossenen) Kreislauf.

Bei elektrischen Verbrauchern nimmt auch nicht der Strom ab oder verschwindet, es fließen genau so viele Elektronen herein wie heraus. Nur die Spannung (quasi der Druck) fällt über dem Verbraucher ab.

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Gutentag Zoelomat,

Freuen wir uns, dass jemand was verstanden hat.

bis jetzt habe ich die Antworten und Fragen auch verstanden und freue mich darüber.

Die Elektronen fließen auch nicht einfach durch die Drähte,
sie werden mit Druck (=Spannung) gepumpt. Und wenn da
irgendwas ohne Widerstand zwischgeschaltet wird, nennt man das
Kurzschluss. Das bringt im Normalfall die Sicherung zum
Durchbrennen.

Wenn ich einen Lichtschalter drehe und es ergibt sich einen Kurzschluss, wie verstehe ich dann deine Erklärung „Und wenn da irgendwas OHNE Widerstand zwischengestaltet wird…“?

Gruss: Ge-es

Wenn ich einen Lichtschalter drehe und es ergibt sich einen
Kurzschluss,

Das ist ja normal gerade nicht der Fall. Klar haben die Leitungen und ein geschlossener Schalter kaum Widerstand. Eine Glühbirne hat aber einen recht hohen.

wie verstehe ich dann deine Erklärung „Und wenn
da irgendwas OHNE Widerstand zwischengestaltet wird…“?

Wenn du beim Anschließen einer Lampe die falschen Drähte sich berühren lässt, sodass der Strom direkt fließt und nicht durch die Birne, DANN hast du einen Kurzschluss.