Hallo,
es zeigt meiner Meinung nach, dass es man mit Verbieten gar nichts löst - eine Prävention muss früher und an anderer Stelle greifen.
Was den Generalverdacht von Sportschützen betrifft, das kann ich bestätigen.
Ich kenne einen Fall (und im Detail, das ist nicht etwa die Geschichte eines Nachbarn, der einen Freund hat, der mal gehört hat, dass ein Cousin … oder so), in dem ein junger Mann (war im Mai diesen Jahres) auf einer Klassenfahrt Mist gebaut hat, er hat sich zugeschüttet und wurde im Suff rassistisch angegangen. Nun, er ist ausgerastet und hat sich (lediglich verbal, aber da heftig) zur Wehr gesetzt.
Beim anschließenden Gespräch mit Lehrer, Schulleitung, Jugendamt und Polizei kam vom Klassenlehrer folgende Anekdote: Nach Winnenden habe man in der Klasse den damaligen Amoklauf besprochen, der junge Mann habe gesagt, er wolle ebenfalls zum Schützenverein. Diese Aussage war instrumental, dass er der Schule verwiesen wurde.
Gesagt hatte er: „Ich habe einen Freund, der im Schützenverein ist. Ich finde, das ist ein cooler Sport, würd ich auch gern machen. Aber ich würde nie eine Waffe zuhause haben wollen und finde, die sollten beim Schützenverein aufbewahrt werden.“ Interpretiert wurde: da ist ein junger Mann, den wir nicht richtig einschätzen können, der sich nicht unter Kontrolle hat und den es nach Waffen lechzt. Er ist eine Gefahr für die Schule und Mitschüler.
(off topic: Im Übrigen, weil mir gerade in einem anderen Brett Polizei-Bashing vorgehalten wurde, kann ich in diesem Fall die Polizei, die vom JA eingeschaltet worden war, nicht genug loben. Die Beamten waren umsichtig und bemüht, das Richtige zu tun und haben dem jungen Mann wirklich in bester Weise Unterstützung zukommen lassen.)
Also nochmal zum Thema: Amokläufe werden nicht durch einseitige Aktionen wie Verbieten verhindert. Allerdings - das sieht man auch bei häuslicher Gewalt - eskalieren Gewalttaten, wenn Waffen in einer Affektsituation „bei der Hand“ sind.
Gruß
Elke