Was haltet ihr vom neuen Amoklauf? 17.09.2009

Guten Tag,

Mich würde mal interessieren was ihr von dem Amoklauf in Bayern haltet, sollte man nun versuchen alle…

Messer…
Äxte…
Benzin…

verbieten?

Was haltet ihr von dieser Tat und was sollte jetzt unternommen werden?

Hat man Sportschützen zu unrecht unter generalverdacht gestellt?

Eure Meinung interessiert mich…

Hallo,

es zeigt meiner Meinung nach, dass es man mit Verbieten gar nichts löst - eine Prävention muss früher und an anderer Stelle greifen.

Was den Generalverdacht von Sportschützen betrifft, das kann ich bestätigen.
Ich kenne einen Fall (und im Detail, das ist nicht etwa die Geschichte eines Nachbarn, der einen Freund hat, der mal gehört hat, dass ein Cousin … oder so), in dem ein junger Mann (war im Mai diesen Jahres) auf einer Klassenfahrt Mist gebaut hat, er hat sich zugeschüttet und wurde im Suff rassistisch angegangen. Nun, er ist ausgerastet und hat sich (lediglich verbal, aber da heftig) zur Wehr gesetzt.
Beim anschließenden Gespräch mit Lehrer, Schulleitung, Jugendamt und Polizei kam vom Klassenlehrer folgende Anekdote: Nach Winnenden habe man in der Klasse den damaligen Amoklauf besprochen, der junge Mann habe gesagt, er wolle ebenfalls zum Schützenverein. Diese Aussage war instrumental, dass er der Schule verwiesen wurde.

Gesagt hatte er: „Ich habe einen Freund, der im Schützenverein ist. Ich finde, das ist ein cooler Sport, würd ich auch gern machen. Aber ich würde nie eine Waffe zuhause haben wollen und finde, die sollten beim Schützenverein aufbewahrt werden.“ Interpretiert wurde: da ist ein junger Mann, den wir nicht richtig einschätzen können, der sich nicht unter Kontrolle hat und den es nach Waffen lechzt. Er ist eine Gefahr für die Schule und Mitschüler.

(off topic: Im Übrigen, weil mir gerade in einem anderen Brett Polizei-Bashing vorgehalten wurde, kann ich in diesem Fall die Polizei, die vom JA eingeschaltet worden war, nicht genug loben. Die Beamten waren umsichtig und bemüht, das Richtige zu tun und haben dem jungen Mann wirklich in bester Weise Unterstützung zukommen lassen.)

Also nochmal zum Thema: Amokläufe werden nicht durch einseitige Aktionen wie Verbieten verhindert. Allerdings - das sieht man auch bei häuslicher Gewalt - eskalieren Gewalttaten, wenn Waffen in einer Affektsituation „bei der Hand“ sind.

Gruß
Elke

Ich halte es für ein Zeichen, dass die „paar“ Milionen antatt in dieses Wegschauschilder, in Schulpsychologen zu investieren.

Entschuldige bitte, verstehe ich das in meiner Phantasie richtig?

gebaut hat, er hat sich zugeschüttet und wurde im Suff
rassistisch angegangen. Nun, er ist ausgerastet und hat sich
(lediglich verbal, aber da heftig) zur Wehr gesetzt.

Der wurde z.B. als Scheißdeutscher beschimpft und hat zurückbeleidigt?

Beim anschließenden Gespräch mit Lehrer, Schulleitung,
Jugendamt und Polizei kam vom Klassenlehrer folgende Anekdote:

Die Phalanx der vereinten Experten hat ihn mit ausgeklügelten Verhörtechniken zu einer Aussage veranlaßt, instrumental…

Wo waren da Eltern, Verfahrenspfleger, Richter, Verteidiger?

Gruß

Marzeppa

Hallo,

Der wurde z.B. als Scheißdeutscher beschimpft und hat
zurückbeleidigt?

Nein, er wurde als „Neger“ bezeichnet (in einigen Variationen), was sich auf seine Vorfahren bezog und er hat in seinem extrem alkoholisierten Zustand darauf reagiert, indem er geschrieen hat „ich lass mir das nicht gefallen, ich schlag dich tot“. (nur zur Klarstellung, ich will dieses Verhalten, weder das Besaufen noch die Drohung entschuldigen - dennoch fand und finde ich die Reaktion der Schule für überzogen und unpädagogisch, eine Einschätzung, die inzwischen vom JA, der Polizei und dem zuständigen Schulamt geteilt wird).

Beim anschließenden Gespräch mit Lehrer, Schulleitung,
Jugendamt und Polizei kam vom Klassenlehrer folgende Anekdote:

Die Phalanx der vereinten Experten hat ihn mit ausgeklügelten
Verhörtechniken zu einer Aussage veranlaßt, instrumental…

Ja. Man saß in froher Runde und hakte von mehreren Seiten auf ihn ein, er ist nicht der Redegewandteste, was der Situation nicht geholfen hat.

Wo waren da Eltern, Verfahrenspfleger, Richter, Verteidiger?

Mutter war anwesend und hat, soweit ich das beurteilen kann, das Schlimmste verhindert. Wieso erwartest du bei einem solchen Gespräch Verteidiger und Richter? Mit dem Ausdruck „Verfahrenspfleger“ kann ich nichts anfangen in dieser Situation.

Aber es sollte nur ein Beispiel sein, wie unfähige Pädagogen vor lauter Angst (es könnte ja ein neuer Amokläufer sein) total falsch reagieren. Wie gesagt, das Jugendamt reagierte okay, die Polizei reagierte sehr hilfreich.

Gruß
Elke

einfach nur krank…

obwohl auch gut so sehen die komischen menschen da oben mal das es auch anders geht als mit " waffen " aus den ach so dubiosen " killerspielen "…

ja vllt sollte man nun auch eine axt benzin etc. verbieten … dann bin ich mal gespannt wann ein teebeutel verboten wird… oder noch besser… der mooshammer wurde mit einem telefonkabel getötet… was meint ihr warum es so viele handys gibt… nur die rechnung ist nicht aufgegangen die haben auch ein kabel ( strom ) … sowas lächerliches…

ich finde wenn solche leute so etwas vor haben dann machen sie es auch OHNE " killerspiele " oder ernst zu nehmenden waffen…

so im verbleib

maxi :smile:

Hi,

für mich haben derartige Amokläufe die gleiche Ursache wie auch der Mord in der Münchner S-Bahn. Täter sind immer wieder gesellschaftliche Verlierer, die in unserem Umfeld nicht klar kommen. Die Leute scheitern immer wieder und entwickeln dann schnell eine Denke, bei der „Störenfriede“ vernichtet werden sollen - egal ob es um Lehrer, Mitschüler oder einen S-Bahn-Kunden geht.

In den letzten Jahren wurde das soziale Klima im Land sehr kalt. Neoliberalismus war angesagt, fördern und fordern, und wer es „nur“ bis zur Hauptschule schaffte, war eh ein Verlierer. Gewinner war, wer dem Tempo nicht nur stand hielt, sondern es auch noch zu beschleunigen vermochte. Gute Leistung reicht nicht weil nur die beste Leistung anerkannt wird. Second to win is first to lose.

Viele Menschen trägt es da aus der Kurve und die 0,0001%, die es nicht irgendwie bewältigen, entwickeln dann Wut, Hass und den Wunsch, ihre Feinde zu vernichten - und dann gibt es einen Amoklauf.

Ein wirklicher Politikwechsel, der Wunsch nach Integration anstatt Separation, auch an andere zu denken anstatt nur an sich - all das ist nur auf dem Papier geben, in der Praxis aber völlig utopisch. Wir leben in einer Ellbogen-Mentalität, in der man niemals Schwäche zeigen oder rasten darf. „Zeit ist Geld“ usw, jeder kennt diese Sprüche.

Jetzt Äxte und Benzin verbieten zu wollen ist Dummfug. Die gesellschaftlichen Spielregeln müssen wieder einen höheren Stellenwert bekommen, die soziale Schieflage gehört beseitigt…

Gruß,

MecFleih

Hallo St. Niki,

nein alles kann man nicht verbieten oder verhindern.
Jedoch, dass was man verhindern kann sollte man auch tun. Dazu gehören für mich auch Waffen.
Wenn jemand Sportschütze ist und es macht ihm Spass das Innere einer Scheibe zu treffen ist für mich vollkommen o,K.
Ich habe nicht das geringste gegen diese Freizeitbeschäftigung. Wozu man aber dafür großkalibrige Waffen braucht ist mir bis heute unverständlich. Das zielen, schiessen und treffen im Wettbewerb geht doch z.B. mit einem Lustgewehr genauso, wozu bedarf es da einer tödlich wirkenden Waffe?

Gruß elmore

OT: wie meinst Du das? :smile:
Servus Elmore !

Abgsehen davon, dass ich Deine Meinung bei diesem ernsten Thema teile,
konnte ich hier aber nicht widerstehen …

Das zielen, schiessen und treffen geht doch z.B. mit einem
Lustgewehr genauso,

Wie meinst Du das jetzt …

Grüße aus Wien
Helmut

Hallo Elmore,

Als Sportschütze kann ich dir sagen, dass man mit einem Luftgewehren genau so verletzungen an Personen verursachen kann, diese können auch tödlich sein.

Desweiteren könnte ich viele Disziplinen die Staatlich zugelassen und geprüft sind mit einen Luftgewehr garnicht schießen da die Luftgewehre max Treffgenauigkeit von 10 m haben.

Alle Diszp. die genehmigt und Staatlich anerkannt sind beginnen erst ab 25m.

Ohh das Lustgewehr,

da hätte ich doch bei Lust und Liebe posten müssen, sorry!
Vielleicht wirds ja verschoben :smile:

OK, mit 10 Meter Genauigkeit sind LuFtgewehre dann wirklich nicht tauglich für den Sport.
Aber wir senden sonden bis zum Mars, da sollte es doch möglich sein Sportwaffen zu entwickeln die für den Sportschützen tauglich sind und trotzdem als Waffe ungeeignet bzw. keine tödlichen Verletzungen verursachen.
Nur solange dafür niemand Interesse hat, wird auch keine Waffenschmiede was entsprechendes entwickeln.
Gruß elmore

wenn jemand menschen töten will dann braucht er dazu keine schusswaffen (siehe die letzten amokläufe).
ob es nun eine großkalibrige schusswaffe ist oder nicht spielt da keine rolle.
ich hab nichts dagegen, wenn sie das gesetz zur aufbewahrung etc. verschärfen, dass sowas nicht mehr (mit schusswaffen) geschehen kann, aber ein verbot dieser waffen ist einem generalverdacht gleichzustellen und der darf in unsrem rechtsstaat nicht existieren.
wenn man als sportschütze schlimmer dargestellt wird als ein schwerstkrimineller, dann hat das nichts mehr mit rechtsstaat zu tun.

gez. die Frau von St.Niki

ABS. krank…alle haben schiss und verlieren den durchbick und vor leuter angst um ihre schöne kleinkarierte welt schmiessen sie jemanden von der schule

ABS. krank…alle haben schiss und verlieren den
durchbick und vor leuter angst um ihre schöne kleinkarierte
welt schmiessen sie jemanden von der schule

Hast du überhaupt eine Ahnung von was du redest?

Elke

Ja, von den Lehrern die einen Schüler wegen seinem Vorhaben einen Schützenverein zu besuchen und wegen anderer auffälligkeiten, wobei ersteres ein entscheidender faktor war, von der schule verwiesen

Tut mir leid, aber du disqualifizierst dich durch deine Postings in allen Brettern und HIER zu diesem Thema hast du wirklich keine Ahnung.

Der Zweck von Schußwaffen
Hallo.

ich hab nichts dagegen, wenn sie das gesetz zur aufbewahrung
etc. verschärfen, dass sowas nicht mehr (mit schusswaffen)
geschehen kann, aber ein verbot dieser waffen ist einem
generalverdacht gleichzustellen und der darf in unsrem
rechtsstaat nicht existieren.

Betrachten wir mal Großkalibrige Waffen als Instrumente als Werkzeuge oder Instrumente. Was ist deren Zweck?

Der vorangige Zweck ist das Töten und Verletzen von Mensch und Tier. Und weil sie das so gut können und damit einem Menschen Macht verleihen, üben sie eine solche Faszination auf andere Menschen aus.

Genauso, wie der Staat den Besitz von Spengstoff und Chemikalien, die sich zur Drogenherstellung eignen, stark reglementiert, genauso sollte er den Besitz von Schußwaffen reglimentieren.

Die Molotow-Cocktails un die Axt des ansbacher Amokläufer waren ein Notbehelf. Dieser Amokläufer hätte sichlich eine oder mehrere Schußwaffen vorgezogen, wenn er die Wahl gehabt hätte.

Ich behaupte einfach mal, dass manche Amokläufe nur deshalb nie stattgefunden haben, weil die potentiellen Täter keine brauchbaren Waffen auftreiben konnten.
Nicht die Sportschützen sind das Problem, sondern, dass zu viele Mordinstrumente im Umlauf sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_am_Erfurter_Gu…
http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_K.

Gruß
Carlos

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Hallo, Frau vom St. Niki,

aber ein verbot dieser waffen ist einem generalverdacht gleichzustellen und der darf in unsrem rechtsstaat nicht existieren.

Aha, und wie siehst du unter dieser Prämisse die Kampfhundeverordnungen? Die existieren, und das schon seit Jahren. Damit wird auch die Haltung oder Zucht verschiedener Hunderassen verboten. Da gibt es keinen großen Unterschied zum von dir bemängelten Waffenverbot.
Im übrigen: ich bin selbst Waffenbesitzer, darf sogar Schusswaffen führen und bin dennoch für ein sehr strenges Waffenrecht.

Gruss

Iru

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Guten Tag,

Mich würde mal interessieren was ihr von dem Amoklauf in
Bayern haltet, sollte man nun versuchen alle…

Messer…
Äxte…
Benzin…

verbieten?

Hallo St. NIKI,

ich halte nichts von Verboten. Wenn ein Schüler nach Waffen sucht und einn Amoklauf vorbereitet, dann ist bereits einges schief gelaufen, das man hätte vorher hätte geradebiegen müssen - und eine Waffe ist dann sowieso schnell gefunden, und wenn es nur eine Keule ist, an der nicht 15 Mitschüler sterben sondern „bloß“ zwei. Nein, es ist m.E. ein Erkennungsdienst aufzubauen um Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten (Introvertiertheit, Einzelgänger u.ä) zu erkennen und zu behandel, also dem Jugendlichen zu helfen wieder in die Gemeinschaft eingegliedert zu werden. Bei Amokläufern der vergangenen Jahre gab es diese Auffäligkeiten, aber nieman hat geholfen:

Der Täter von Erfurt wurde von der Schule verwiesen, d.h. er durfte keine staatl. weitebildende Schule mehr besuchen, keine Mittlere Reife, kein Abi, keine Zukunft wie er sie sich vorgestellt hat und niemand der ihm in seiner Verzweiflung beigstanden ist. In Deutschlands humanem Schulsystem gibt es wenigstens zu Zeiten der Zeugnisausteilung eine Hotline, an die sich Schüler in Zeugnisnot wenden können bevor sie eine Dummheit begehen (diese Einrichtung spricht wohl allein dafür, wie unmenschlich unser Erziehungssystem ist!). Der Ansbacher Täter war introvertiert und ausgegrenzt, angeblich saß er allein in seiner Bank und auf einer Klassenfahrt wollte niemand das Zimmer mit ihm teilen, man kann sch vorstelle, wie der Schüler gelitten hat und das sicherlich nicht erst ab der 13. Klasse. Hat kein Lehrer oder Mitschüler (immerhin Abiturienten) das Leiden des Schülers erkannt und versucht, ihm zu helfen? Der Fall Tim K. in Winnenden ist noch zu undurchsichtig, aber auch hier gab es offensichtlich Auffälligkeiten. Die drei Täter sind nur die Spitze eines Eisbergs, darunter gibt es sicherlich noch mehr Schüler die in einer ähnlichen Situation sich selbst überlassen werden. Ihnen zu helfen wäre Aufgabe der Schulen und Eltern - nicht um zukünftige Amokläufe zu verhindern (das natürlich auch), aber um den Schüler in die Gemeinschaft einzugliedern.