Liebe Galileo Redaktion,
wie man sieht, funktioniert es nicht. Wer sich Drogenpolitisch ein wenig auskennt wusste sofort dass es so kommen musste. Es gab eine Abgabeform von Cannabis bei der die Menschen nicht kriminalisiert wurden, nur weil sie sich für ein anderes Genussmittel entschieden haben. Nur in Coffeeshops war es möglich Cannabisprodukte nicht auf dem Schwarzmarkt erwerben zu müssen, wo die Einnahmen unversteuert der organisierten Kriminalität zugutekommen und die Ware häufig gestreckt und schlechter Qualität ist.
Nimmt man vielen Menschen diese Möglichkeit, wie durch den „Wietpas“ geschehen, sind diese Menschen gezwungen sich woanders zu versorgen, nämlich beim Dealer. Gras zu verkaufen ist ein lohnendes Geschäft und wo viel Nachfrage ist, da ist schnell auch viel Angebot.
Sieht man sich die Situation in den Niederlanden heute an kann man sehen, dass Dealer das Geschäft übernommen haben. Pro Stunde gehen bei der Polizei mindestens fünf drogenbezogene Beschwerden ein. Früher ruhige Wohngebiete werden jetzt vom Schwarzmarkt beherrscht. Denn nicht nur Ausländer versorgen sich nun dort, auch viele Einheimische möchten sich nicht für den Pass registrieren lassen.
Spätestens jetzt sollte eigentlich jedem klar sein, der Weedpass funktioniert nicht! Anstatt die organisierte Kriminalität zu senken ist er ihr zugute gekommen. Ich hoffe eure Frage beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Harri Hanf