habe Euch ausgewählt, weil ich mich die Frage beschäftigt, was Denken und Vorstellen miteinander zu tun haben, wo sie Gemeinsamkeiten haben, wo Unterschiede.
Beispiel: Wer kreativ tätig ist, der kann sich die Dinge vorstellen. Vorstellen und Denken hängen in diesem Sinn zusammen.
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Es grüßt Euch
Ertl
Moin
Ja, das Denken funktioniert auf vielerlei Ebenen. Selbstredend gehört das Vorstellen, das Denken in Bildern, dazu.
Als ich mich Anfang der 70er Jahre an der FUB in den Geisteswissenschaften herumlümmelte, wurden so idiotische Sätze wie „Kein Denken ohne Sprache“ heruntergebetet. Ich dachte damals schon: Die Armseligen können sich nicht vorstellen, dass man in Bildern denken kann.
Es grüßt dich
Branden
Hallo ertl67, für mich sind die Gedanken der Weg, und die Vorstellung das Ziel. Wenn Ich ein Badezimmer baue und es das erste mal sehe,…Dann der Kunde mit seinen Vorstellungen,…und dann muß ich es vorher im Kopf fertig sehen können( nach einiger Zeit). Wenn Ich das nicht könnte,…wäre ich nicht in der Lage es zu bauen. lg
Vorstellungen sind stets das Ergebnis des Denkens. Und sie können auch nur durch Denken gebildet, gestaltet und verändert werden.
Wer kreativ tätig ist, der kann sich die Dinge vorstellen.
Viel allgemeiner: Wer denken kann, kann vorstellen. Die Umsetzung von Vorstellungen als ein ebenso kreativer Prozess, auf das zielst du offensichtlich ab, setzt weiteres Denken voraus.
Nicht nur sind Vorstellungen Ergebnis des Denkens, sondern Denken ist auch Ergebnis von Vorstellungen.
Ich würde es so definieren, dass Denken den Verarbeitungsprozess von aktuellen Wahrnehmungen mithilfe vorhandener gespeicherten Informationen darstellt. Denken benutzt vorhandene Information oder
eine Art Vor-Bild oder Vor-Leben
um Wahrnehmungen zu vergleichen und zu interpretieren. Dass diese Vor-Bilder irgendwann auch als Ergebnis von Denkprozessen entstanden sind, darin sind wir uns einig. Auslöser des Denkens (Denken = stante pede) und somit von Vorstellungen/Planungen dürften aber stets aktuelle Wahrnehmungen sein.
was Denken und Vorstellen miteinander zu tun haben,
beides sind nur Wörter, die im deutschen Sprachgebrauch mit gewisser Toleranz verwendet werden. Hat was miteinander zu run, ist aber nicht vergleichbar.
Vorstellen: Eher eine Teilfunktion des Denkens.
Wird umgangssprachlich als Vorgang der internen Reflektion mit der Umwelt benutzt.
Das Gehirn erzeugt quasi ein virtuelles Modell, von irgend einem Aspekt der Umwelt oder des inneren Bewußtseins.
Diese Modellbildung basiert aber immer auf einem Abgleich mit schon vorhandene Wissen. http://de.wikipedia.org/wiki/Vorstellung http://de.wikipedia.org/wiki/Imagination
Gruß Uwi
wo sie Gemeinsamkeiten haben, wo Unterschiede.
Beispiel: Wer kreativ tätig ist, der kann sich die Dinge
vorstellen. Vorstellen und Denken hängen in diesem Sinn
zusammen.
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Es grüßt Euch
Ertl
Moin
Ja, das Denken funktioniert auf vielerlei Ebenen. Selbstredend
gehört das Vorstellen, das Denken in Bildern, dazu.
Als ich mich Anfang der 70er Jahre an der FUB in den
Geisteswissenschaften herumlümmelte, wurden so idiotische
Sätze wie „Kein Denken ohne Sprache“ heruntergebetet. Ich
dachte damals schon: Die Armseligen können sich nicht
vorstellen, dass man in Bildern denken kann.
Du beziehst dein Beispiel auf die Freie Universität Berlin, die ja mit der Sprache nicht nur das Denken für ihre Studenten erweitern will und nach eigenem Anspruch aller Universitäten sich der „Wahrheit“ verpflichtet fühlt. Mit bloßem Vorstellen und Denken in Bildern ist aber eine innere Freiheit aller Individuen (GEDANKEN SIND FREI) verbunden, was von außen jedoch nicht kontrollierbar ist. Vielleicht liegt in dem, was Nietzsche heftig an allen Universitäten pauschal kritisierte (mit 21 Jahren selber jüngster Universitäts-Prof.) eine Geschichte verborgen? Um mit Heideggers Begriff der „Entbergung“ zum Gegenteil zu kommen, die seit der ersten Gründung einer privaten Akademie durch Platon bis heute in unserer abendländischen Kultur in gewisser Weise immer mehr in einen sprachlichen Kontrollzwang staatlicher Bildungsbürokratie geriet? Deshalb wurde durch die akademische Philosophie alles weg rationalisiert, was nicht in die sprachlich verwaltete Bildungsbürokratie passte? Und erst die Hirnforschung hat diese armselige „Wahrheit“ korrigiert?
Punk-Evchen
Hi Punk-Evchen!
Anfang der 70er Jahre war die FU sehr stark unter dem Einfluss des Marxismus-Leninismus, der ja -philosophisch gesehen- heftige Schwachstellen aufwies wie z.B. dieses „Kein Denken ohne Sprache“.
Ich denke, wir sind uns einig.
Gruß,
Branden