Hey.
Könnt ihr mir auf einfache weise erklären was die Finanzkrise in irland ausgelöst hat und welche folgen das für die eu hat ?
Danke im Vorraus!
lg Aylin
p.s: Ich bin 14 !
Hey.
Könnt ihr mir auf einfache weise erklären was die Finanzkrise in irland ausgelöst hat und welche folgen das für die eu hat ?
Danke im Vorraus!
lg Aylin
p.s: Ich bin 14 !
Moin auch,
grob gesagt: Die irischen Banken habven viele Hypothekenkredite vergeben aufgrund des Immobilienbooms in Irland. Da sie dafür nicht genügend eigenes Geld hatten, haben sie es sich ausgeliehen, z. B. von Banken in anderen Ländern. Dann ist dummerweise die Immobilienblase in Irland geplatzt. Reihenweise stehen Gebäude leer und die Besitzer können ihre Hypotheken nicht zurückzahlen. Also bekommen die irschen Banken kein Geld von ihren Schuldnern, müssen aber an ihre eigenen Gläubiger ihre Kredite zurückzahlen. Da sie das nicht können, hat die irische Regierung gesagt, dass der Staat für die Verluste der Banken einsteht. Das ist aber soviel Geld, dass auch der irische Staat das nicht mehr bezahlen kann. Irland ist also de facto pleite. De iure allerdings nicht, weil (noch) EU-Staaten nicht bankrott gehen können. Also leihen die anderen EU-Länder Irland jetzt Geld, damit die Schulden der irischen Banken bezahlt werden können, genauer ausgedrückt: Damit Irland sich am Kapitalmarkt weiterhin Geld leihen kann.
Das Geld, das Irland bekommt, kommt zu einem Drittel vom IWF, zu 2/3 von der EU. Erstmal nicht in Form von Geld, sondern in Form von garantien. Die EU-Länder bürgen also für die irischen Schulden. Erst wenn Irland das Geld von IWF/EU nicht zurückzahlen kann, müssen die anderen EU-Mitglieder dieses Geld beibringen. Im besten Fall verdienen sie daran, weil das Geld mit 5% von Irland verzinst werden muss, im schlimmsten Fall müssen sie 80 Milliarden (so wie es heute heißt) an die Gläubiger Irlands zurückzahlen. Deutschland übernimmt davon IMHO 28%.
Ralph
am Ende des 2. Aktes
Hallo,
80 Milliarden
andere Quellen sprechen von 90-100 Mrd. So oder so ist nach einem halben Jahr ein Drittel des Schirms verbraucht. Da die Portugiesen schon verlauten lassen, daß sie den Schirm keinesfalls brauchen werden, dürften die spätestens im Januar dran sein. In den Märkten ist Portugal im Prinzip schon abgehakt, es geht nur noch um den Vollzug. Danach sind dann mindestens 500 Mrd. durch.
Interessanter ist, was danach kommt. Aus EU-Kreisen antizpiert man Spanien. So hat sich der Währungskomissar die Tage schon sehr zuversichtlich geäußert, daß die Restrukturierung der Cajas (also quasi der Sparkassen) super läuft. Danach hat ihn aber niemand gefragt. Unverlangte Dementis sind aber so gut wie Geständnisse. Der zweite Kandidat - von den Medien favorisiert - ist Italien.
Ob nun Spanien oder Italien: für keines der beiden Länder wird der Schirm ausreichen. Die Frage ist also, ob Europa wirklich „all in“ gegangen ist oder ob man noch einmal nachlegen wird.
Wobei „man“ natürlich Deutschland und Frankreich heißt. Spätestens dann wird unser edles Engagement auch auf unsere Bonität durchschlagen. Bei wem sich am Ende Deutschland und Frankreich Geld leihen sollen, wenn es dann eng wird, hat mir bisher allerdings noch keiner erkären können.
Die USA werden es natürlich nicht sein. Die haben mit ihrem Staatsdefizit genug zu tun und die Gemeinden sind ja schon am Abgrund:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/finanz…
Die Party nähert sich ihrem Höhepunkt.
Gruß
Christian
Hi,
Die Party nähert sich ihrem Höhepunkt.
nicht erst seit Beginn der Party fragen sich Anleger und Steuerzahler:
Wie kriegt man jemanden, der mit fremdem Geld umgeht, dazu, sich so zu verhalten, als sei es sein eigenes?
Gruß
Cassius
Anreizmechanismen
Hallo,
Die Party nähert sich ihrem Höhepunkt.
nicht erst seit Beginn der Party fragen sich Anleger und
Steuerzahler:
Wie kriegt man jemanden, der mit fremdem Geld umgeht, dazu,
sich so zu verhalten, als sei es sein eigenes?
wie in allen anderen Fällen, in denen abweichende Interessenlagen zu unerwünschten Ergebnissen führen können: man muß Zielkongruenz herstellen. Das ist leider nicht trivial.
Das Hauptproblem ist, daß ich die völlige Zielkongruenz nur hinbekomme, wenn der Betroffene (also hier die Steuerzahler) die Sache selbst in die Hand nimmt.
Gruß
Christian
Nun ja,
so unterschiedlich ist die Interessenlage von „Steuerzahler“ und Finanzjongleur" gar nicht.Beide haben das gleiche Ziel: Rendite.
Problem ist nur: Der „Finanzjongleur“ hat kein Problem damit, sich dazu zu bekennen.
Wohingegen der „Steuerzahler“, jungfräulich wie er nunmal erscheint, seine Renditegeile so nicht öffentlich dargestellt sehen will.
Gewinne realisieren und Verluste sozialisieren ist k e i n e neue Erfindung der Geldhäuser/Finanzjongleure.
Gruß
Wader Hans
Jein!
Die Interessenlage ist natürlich prinzipiell gleich - Rendite. Daran gibt es ja auch nichts auszusetzen.
Der kleine Unterschied liegt allerdings darin, daß der Privatanleger nur mit eigenem Geld arbeitet und persönlich das volle Risiko trägt (auch wenn er mit dem Klammerbeutel gepudert ist und dafür Schulden macht), während der kommerzielle „Finanzjongleur“ als persönlichen Einsatz „nur“ seinen Arbeitsplatz und ggf. seinen Ruf riskiert.
Die Frage, ob es ein an Fremdnutzen orientiertes Anreizsystem überhaupt geben und wie es aussehen könnte, ist noch offen.
Gruß
Cassius