Was hat VW mit den Abgasnormen gemacht?

Guten Tag,

ich habe mich heute im Internet etwas mehr über den „VW Diesel Skandal“ informiert und möchte euch das, was ich gelesen habe, zusammenfassen.

Diese Informationen stammen aus frei zugänglichen, vermutlich seriösen Quellen, Sie sind aber dennoch aus dritter Hand, daher nicht unbedingt richtig oder vollständig.

VW hat die Motosteuerung einige Dieselmotoren so programmiert, dass sie erkennt, ob gerade ein Abgastest auf einem Prüfstand gemacht wird. Dies ist recht einfach, da das, was auf einem Prüfstand gemäß der Norm gemacht wird, vollkommen praxisfremd ist.

Wenn ein Abgastest-Zyklus erkannt wurde, dann werden bestimmte Parameter so geändert, dass die Abgaswerte unter den Grenzwerten liegen.
Im normalen Fahrbetrieb dagegen werden die Grenzwerte überschritten.

Welche Parameter werden beeinflusst?
Es wird weniger Harnstoff benutzt.
Es wird weniger Abgas rückgeführt.

Was passiert dadurch?
Der SCR-Kat benötigt Harnstoff, um die Stickoxide zu reduzieren. Bei zu wenig Harnstoff steigt die Menge der ausgestoßenen Stickoxide.
Die Abgasrückführung sorgt dafür, dass der Kraftstoff weniger heiß verbrennt. Dadurch entstehen weniger Stickoxide. Weniger Abgasrückführung bedeutet also heißere Verbrennung und höherer Stickoxidausstoß.

Warum macht man das?
Der Behälter für Harnstoff kann kleiner ausfallen, weil weniger davon verbraucht wird.
Höhere Verbrennungstemperaturen bringen höhere Effizienz, also geringeren Kraftstoffverbrauch.

Welche Folgen hat das für den Fahrer?
Geringerer Harnstoffverbrauch, geringerer Kraftstoffverbrauch, eventuell ein bisschen mehr Leistung.
Es könnte sein, dass diese Fahrzeuge mit einer angepassten Software ausgerüstet werden MÜSSEN, oder sie verlieren ihre Zulassung bzw. ihre niedrige Schadstoffklassifizierung mit der Folge höherer Steuern.

Welche Motoren sind betroffen?
Unklar! Die Software wurde in vielen Modellen verbaut, die massiven Unterschiede zwischen „Normverhalten“ und tatsächlichem Schadstoffausstoß seien dagegen nur beim Motor „EA 189“ (Entwicklungsauftrag Nr. 189) aufgefallen.
Dies ist wohl ein 1,6l Turbodiesel-Direkteinspritzer.

Was kann VW passieren?
In den USA ist ein Mechanismus, der die Schadstoffreduzierung umgeht oder außer Kraft setzt, explizit verboten.
In der EU fehlt wohl dieses Verbot. Wenn dort auf dem Prüfstand die Norm eingehalten wird, dann ist egal, was auf der Straße passiert.

Soweit das, was ich als „Fakten“ gelesen habe (Anführungszeichen, weil ich dazu einige Quellenb querlesen und zusammenfassen musste).
Mein Kommentar:

  1. VW war dumm, sowas zu machen.
  2. Journalisten, die von „Millionen betrogener KFZ Käufer“ sprechen, vergessen, dass hier vor allem die Umwelt betrogen wurde und dass die KFZ Halter ansonsten nur Vorteile von der Software hatten.
  3. Der Imageschaden ist eine Katastrophe.

Wenn man aber das Ganze heilen kann, wenn man zukünfitg größere AdBlue Tanks verbaut und nicht mehr mogelt, halte ich auch den Schaden für heilbar. Vielleicht ist der jetzige Kurseinbruch von VW Aktien eine gute Gelegenheit, diese zu kaufen. (Für Spekulanten, die gerne hohes Risiko fahren)

1 Like

Hallo,
sehe ich aehnlich. Der Adblue-Tank muss etwa 5 Prozent des Diesel-Tanks enthalten und jedesmal vom Fahrer mit-befuellt werden. Oder dreimal so gross und jedes dritte Mal mitfuellen. Bedeutet zuerst mal, der Adblue-Saft muss an jeder Tanke und vom Fahrer jederzeit selber nachfuellbar WERDEN. Die Hinweise wie „bei der Inspektion“ werden zu Unsinn.
Gruss Helmut

Nachtrag
Zum Schaden gehoert nicht nur die technische Veraenderung neuer Diesel, sondern auch die Erstattung des Umbaus bestehender Fahrzeuge, diese 11 Mio schlimmstenfalls, und ebenso bei anderen Herstellern. VW kann auf der anderen Seite vom Teich zB den 500ooo Diesel-Eignern kurzfristig neue Benzinfahrzeuge als Ersatz anbieten, kostenloser Tausch oder geringer Neuwagen-Aufschlag.