Was ist 8 Tage nach Gallenblasen-OP normal?

Hallo liebe www-ler,

wie die Frage schon vermuten lässt, wurde mir die
Gallenblase entfernt.

Meine Vorgeschichte:

Ende November bin ich mit Schmerzen im rechten Oberbauch zum
Arzt und dieser hat mich ans Krankenhaus verwiesen, es wurden keine
Gallensteine gefunden - stattdessen wurde ein „Gallenblasensludge“
und ein Knick in der Gallenblase diagnostiziert eine die Indikation zur OP
wurde gegeben. Ich hatte die Wahl zwischen sofort im KH bleiben oder einen
Termin für später ausmachen. Ich wählte letzteres, da meine Blutwerte okay
waren. Der Termin war 2,5 Wochen später.

Im Krankenhaus wurde mir wieder Blut abgenommen, die nötigen
Voruntersuchungen wurden gemacht und ich wurde am nächsten Morgen für die OP
vorbereitet - alles schien i.O. zu sein. Die Blutwerte waren okay - also es lag
keine Entzündung vor. Die Überraschung kam dann als die Ärzte mich
„aufgeschnitten“ haben - da war sie, die akute Gallenblase!
Glücklicherweise konnte trotz Entzündung die OP minimalinvasiv durchgeführt werden,
allerdings lag ich fast 3h auf dem OP-Tisch. Nach insgesamt 6 Tagen mit
Drainage wurde ich dann entlassen. Anfangs kam sehr viel Wundwasser.

Meine erste Frage ist wie kann das sein, dass die Blutwerte
okay sind dann aber doch eine Entzündung vorliegt?

Was ist nach 8 Tage nach der OP normal?

Wenn ich bspw. länger gesessen oder gelegen bin und dann aufstehe zieht es vom Bauchnabel bis nach oben und bis ich wirklich aufrecht stehe dauert es einige Momente und dann müssen sich die Muskeln erstmal wieder entspannen bis es angenehm ist zu stehen.

Generell wenn die Muskeln beansprucht werden, ist es total unangenehm (lachen, husten, aufrichten, etc.)
(es zieht links von der Naht am Bauchnabel im unteren Bereich)

Nach einem kurzen Spaziergang bin ich total fertig und möchte mich dann nur noch ausruhen

Nach dem Essen (Schonkost) grummelt es wie verrückt im Bauch, teilweise verspüre ich einen unangenehmen Druck an der Stelle wo die Gallenblase mal war.

Ein weiteres Problem das ich seit Sonntag habe ist mein rechtes Handgelenk. Mir wurde nochmal Blut abgenommen, der Assistenzarzt hat mir dabei allerdings sehr wehgetan! Da es keine andere brauchbare Stelle gab, hat er die Vene am rechten Handgelenk (nach dem Daumenballen) genommen. Beim Stechen hatte ich einen höllischen Schmerz zwischen Zeige- und Mittelfingerknochen. Seither kribbelt es an der Stelle sobald ich das Handgelenk knicke oder die Einstichstelle berühre, es lahmt wenn ich eine gefüllte Tasse in die Hand nehmen möchte. Gestern hatte ich sogar im „ruhenden Zustand“ der Hand einen stechenden Schmerz im Zwischenraum vom Zeige- und Mittelfingerknochen. Ist hier beim Blutabnehmen etwas schief gelaufen?

Ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden und ihr habt mir den einen oder anderen Hinweis zum Verlauf der Genesung.

Liebe Grüße und einen schönen Samstag
Jewels

Entzündungswerte stellen sich am ehesten in der Erhöhung der Leukozyten und in der Blutsenkung dar.
Leukos erscheinen im Blutbild das sicherlich gemacht wurde, wurde aber die Blutsenkung gemacht?
Wenn der Eingriff minimalinvasiv gemacht wurde, dann hast Du mindestens 3 evtl. sogar 4 ca. 2 cm lange Schnitte im Bauch.
Darüber findet der Zugang für die Intrumente in die offene Bauchhöhle statt.
Das bedeutet, dass überall das Unterhautgewebe, Muskel und Bauchfell durchtrennt werden.
Wunden heilen von oben nach unten. Wenn die äußere Haut also schon als verheilt erscheint, ist das bei dem was darunter liegt noch lange nicht der Fall!
Dass Du also 8 Tage nach der OP noch Beschwerden hast (husten, lachen, sich aufrichten) ist normal und auch, dass Du nach einer dreistündigen Op noch so geschwächt bist.
Die Frage ist allerdings warum eine minimalivasive Gallenblasenentfernung 3 Stunden gedauert hat!
Da sollte man mal nachfragen, sich den Arzt- und Opbericht zeigen lassen. ramses90

Hallo @jewels9,

also ich stimme erstmal ramses90 zu. Ich würde mir auch den OP-Bericht zeigen lassen bzw. mal bein Deinem Hausarzt nachfragen, denn der hat ja auch einen Entlassungsbrief bekommen.

Was die Schmerzen im Handgelenk angeht, vermute ich entweder einen tiefliegenden Bluterguss oder eine „Verletzung“ bzw. starke Überreitzung der Nerven. Die Verletzung der Nervenenden ist leider auch normal, da die Haut ja überall Nervenende hat, die bei Verletzungen etc. beschädigt werden. Versuche Dein Handgelenk zu kühlen und hoch zu legen. Wenn das nicht hilft und Du weiterhin Schmerzen hast, dann ab zum Hausarzt und evt. röntgen lassen.

Gute Besserung und lieben Gruß aus Leipzig.

Hallo @ramses90,

vielen Dank für deine Antwort. Ein Blutbild wurde gemacht, was aber ist eine Blutsenkung? Bin auf dem Gebiet ein echter Neuling.

Genau, ich habe 4 Schnitte drei kleine in der Größe wie du schreibst und einen der ist allerdings gute 5cm lang, da war auch die Drainage drin.

Am Abend nach der OP kam eine Dame aus dem Ärzteteam und hat mich darüber informiert, dass meine Gallenblase entzündet war und in der Folge mein Bauchraum komplett gespült werden musste. Meine Aufnahmefähigkeit war zu dem Zeitpunkt nicht besonders hoch aber so viel konnte ich mir merken. Hat mein Hausarzt eine Kopie des OP-Berichts oder muss ich den im KH anfragen?
Muss morgen zum Fäden ziehen bei der Gelegenheit kann ich gleich mal nachfragen.
Liebe Grüße
Jewels

Hallo @LEAMed,

den Entlassungsbrief habe ich gesehen das stand nichts besonderes drin außer dass die Gallenblasse akut war. Evtl. gibt der OP-Bericht mehr Aufschluss.

Vielen Dank für den Tipp. Kühlung bzw. Ruhigstellung des Handgelenks hat sehr gut getan. Zwar sind die Beschwerden noch nicht komplett weg aber ich kann eine Verbesserung feststellen.

Danke und viele Grüße aus Stuttgart
Jewels

Da wird Blut in ein Glasröhrchen eingebracht, dies in einen Ständer gestellt (da kann dann nichts mehr rauslaufen) und, nach 1 Stunde der Wert abgelesen wo sich jetzt die rote Blutsäule befindet und nach 2 Stunden ebenso.
Je niedriger diese beiden Werte um so geringer ein entzündlicher Vorgang im Körper.

Aha, die Spülaktion bedeutet, dass Die Gallenblase so hochentzündet, wenn nicht gar vereitert war, dass die Bauchhöhle gespült werden mußte um die dahin eingedrungenen Keime größtmöglich zu neutralisieren. Anschliessend hast Du mit Sicherheit ein Antibiotikum bekommen.
Hätte man das nicht gemacht, wäre die Folge eine lebensbedrohliche Baufellentzündung (Peritonitis) gewesn.

Du hast also einen schweren Eingriff hinter Dir und da ist es wirklich normal, dass Du Dich noch so geschwächt fühlst.
Gute Besserung und mfG ramses90

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Den mußt Du im KH in Kopie anfragen. ramses90