Alles?
Hallo zurück,
abgesehen davon dass die Vorposter mit ihrer Anmerkung nun mal absolut Recht haben: Warum sollte ein Arbeitgeber einen Erwerbsunfähigen einstellen?
Hier noch mehr Kritikpunkte:
Als Arbeitgeber geht man nicht auf die Homepage von Arbeitssuchenden, man erwartet, dass sämtliche relevanten Informationen hier und jetzt vorliegen. Egal was auf der Homepage steht, es wird nicht gelesen.
Man erwartet auch eine relativ zugeschneiderte Anrede, wenn der Bewerber mit keinem Wort auf den konkreten Bedarf des künftigen Arbeitgebers eingeht, wandert das doch auch direkt in Ablage P.
bei meiner Suche nach einer geringfügiger Beschäftigung als Hilfskraft, bin ich im Internet auf Ihr Unternehmen gestoßen.
Hat keinen Biss.
Wegen Ihren Interessanten Tätigkeitsfeldern, habe ich mich entschlossen, mich in Ihrem Unternehmen zu bewerben.
Wegen welchen?
Hierzu bitte ich Sie meine aussagekräftige Bewerbungs - Homepage zu besuchen. http://…
Besucht niemand.
Zu meinen Prinzipien gehören Pünktlichkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit.
Na hoffentlich. Aber der Arbeitgeber sieht darin keinen Mehrwert, sondern höchstens den Ausschluss weiteren Wertverlusts.
Mich zeichnet eine selbständige und saubere Arbeitsweise aus.
Heißt? Konkret?
In meinem bisherigen beruflichen Leben habe ich viele wertvolle Erfahrungen in der Metallverarbeitung, als Konditor, Beikoch, Küchenhilfe, Spülkraft, Reinigungskraft sowie Büroarbeiten sammeln können.
Ein Sammelsurium von Querbeet. Wir melden uns, sobald eine schweißenden Putzkraft für die Zubereitung einer Tortensuppe auf dem PC gebraucht wird.
Der normale Arbeitgeber erwartet, dass sich der Arbeitnehmer auf eine ganz bestimmte Stelle bewirbt und (irgendwie) beweist, dass er diese eine Sache besser kann als seine Mitbewerber. Er wählt dann denjenigen aus, der die speziell zu besetzende Position am besten ausfüllen kann.
Ich bin seit längerer Zeit in Erwerbsunfähigkeitsrente.
Das ist der Knackpunkt, der bei jedem Arbeitgeber mindestens ein Dutzend Fragezeichen aufwirft.
Manchmal schadet man sich mit zu viel Offenheit.
Seit sechs Monaten, bin ich ungekündigt auf geringfügiger Beschäftigung angestellt. Die Auftragslage in diesem Unternehmen, zwingt mich zu einem Betriebeswechsel.
Auch das würde bei einem neuen Arbeitgeber eher zu Fragezeichen als zu einem positiven Votum führen.
Ich suche eine Beschäftigung bis 18 Stunden / Woche
… aaaaaaaaaaals?
Wenn Du nicht weißt, was Du willst, weiß Dein Arbeitgeber auch nicht, ob er Dir das bieten kann. Und wird sich damit für jemand Anderen entscheiden, bei dem die beiderseitigen Vorstellungen mit höherer Wahrscheinlichkeit kompatibel sind.
Für meinen zukünftigen Arbeitsplatz stelle ich mir einen Bereich vor, in dem ich meine Fähigkeiten tatkräftig einbringen kann.
Fähigkeit als … ?
Sehr gern würde ich in einem engagierten und zielstrebigen Team arbeiten.
Wirft auch wieder Fragen auf, nämlich was man selbst in diesem Team dann darstellt. Außerdem die Frage, wer solche Teams besitzt, die dann noch wen brauchen.
Gerne stehe ich Ihnen zu einer Probearbeit und einem persönliches Gespräch zur Verfügung.
Aus einer ungekündigten Stellung heraus Probearbeit? Klingt - naja, verwunderlich.
Summa summarum:
Aus Arbeitgebersicht vieles dabei, woraus man sich keinen Reim machen kann, jedoch weniges, was dazu motiviert, den Schreiber der Bewerbung für eine konkrete Stelle in Betracht zu ziehen.
Eine gute Bewerbung sollte:
a) Passgenau auf eine Stelle des Arbeitgebers zutreffen
b) die konkreten Vorteile des Bewerbers für diese Stelle betonen
c) „Lust auf Mehr“ schaffen: den Arbeitgeber motivieren, ein persönliches Kennenlernen einzuleiten.
Gruß,
Michael