Was ist besser Parodontose/Parodontitis: Vector oder Laser?

Was ist die bessere Alternative zur Parodontose/Parodontitis-Behandlung: Vector oder Laser?

Hallo mugga

Schwierig zu beantworten und vielleicht auch unmöglich. Es sind verschiedene Ansätze, versch. Philisophien. 
Ich würde sagen: In geübten Händen sind beide (Teil-)Behandlungsmethoden ebenbürtig. Eine Parodontitisbehandlung besteht ja nicht nur aus Laser oder Vektor oder Handinstrumentierung.  Es muss ein Konzept stehen, das etwas taugt. Mit einem Therapeuten, der was taugt. Also ist es vielleicht beser sich um einen guten Parodontologen zu kümmern, als sich mit Hilfsmitteln zu beschäftigen.

Ich hoffe das Hilft.
Mit bestem Grüssen,
Luca Egloff

Wie findet man denn einen Therapeuten, der was taugt? Woran erkenne ich ihn/sie?

Hallo,
es kommt nicht darauf an, eine bestimmte hardwarebasierte Methode zu bevorzugen, eine systematische PAR-Behandlung fußt auf einzelnen, unverzichtbaren Bausteinen, die nacheinander erfolgreich abgearbeitet werden müssen. DER wesentliche Baustein ist die optimale Einweisung und Erreichung einer perfekten Mundhygiene sowie die regelmäßige Kontrolle derselben in Verbindung mit kontinuierlicher professioneller Zahnreinigung. Ob als Teil der Hauptbehandlung mit Ultraschall (Vector) oder mit Laser gearbeitet wird, ist fast egal, ein versierter und kompetenter Behandler wird entscheiden, welchen „Apparat“ er „anschmeißt“. Nach meiner subjektiven Erfahrung über knapp 40 Jahre Berufsausübung wird die Laserbehandlung im Allgemeinen heftig überschätzt und ist in jedem Fall - verglichen mit ultraschallbasierter Behandlung - in aller Regel viel zu teuer für das, was „hinten rauskommt“. Der indiziert kombinierten Anwendung von Handinstrumenten in Verbindung mit einer perfekten US-Reinigung der Zahnhälse und Wurzeloberflächen gebe ich den Vorzug, alles nützt jedoch überhaupt nix, wenn der Patient die Wichtigkeit und absolute Notwendigkeit einer optimalen Mundhygiene nicht begriffen hat und umzusetzen bereit oder in der Lage ist.

MfG

docbel

alles nützt jedoch

überhaupt nix, wenn der Patient die Wichtigkeit und absolute
Notwendigkeit einer optimalen Mundhygiene nicht begriffen hat
und umzusetzen bereit oder in der Lage ist.

MfG

docbel

Hallo Docbel,
das interessiert mich!
Ich habe mehr oder weniger ständig einen weißen Belag auf der Zunge. Laut Zahnarzt sind meine Zähne okay, aber das Zahnfleisch ist entzündet.
Meine Zahnpflege betreibe ich sehr konsequent. Die Entzündung mag nicht recht abheilen.
Morgen steht eine neue PZR an und mir geht es gerade nicht so gut damit.
( Habe weiter unten diesbezüglich bereits selber gepostet).
Den Tipp mit der Solelösung praktiziere ich gerade.
Was kann ich deiner Meinung nach im Alltag zusätzlich tun?
Ich frage nicht nur im eigenen Interesse. Als Mama eines schwerbehinderten Kindes interessiert mich das Thema auch mit dem Hintergrund, welche Möglichkeiten sich ggfs. für das Kind bieten.
Neugierige LG

Guten Morgen,

wurde dir in der PZR ein Zungenreiniger empfohlen und die Anwendung erklärt? Manche Patienten haben etwas größere Papillen auf der Zunge da setzt sich eingies fest.

Sollte das nicht helfen dann zustäzlich einen gang zum Arzt.

Gruß

Ich habe weder in der Literatur, noch im eigenen Einsatz, überzeugende Hinweise dafür erhalten, dass die Verwendung des Lasers in der Parodontologie eine überlegene Methode darstellt! Allein die Vielzahl an Veröffentlichungen und wissenschaftlichen Abhandlungen mit teilweise sehr widersprüchlichen Ergebnissen, läßt den Schluß zu, dass es keinen Königsweg gibt, sondern letztlich der Behandler sich für diejenige Methode entscheidet, von der er glaubt, sie sei die gründlichste. Allgemein fällt aber auf, dass bei der Vielzahl unterschiedlicher Methoden, der Bearbeitung erkrankter Wurzeloberflächen mit rotierenden Instrumenten viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Der Patient ist für den Erfolg der Behandlung verantwortlich, dass ist unwiderlegbar.
Der Zahnarzt muss aber für den Erfolg der Behandlung die Voraussetzungen schaffen, auch das ist völlig unwiderlegbar.
Als Voraussetzung hat zu gelten, dass die Wurzeloberflächen von allen exogenen Auflagerungen befreit und die Wurzeloberflächen geglättet sein müssen. (Dies wird neuerdings relativiert, leider!!!)
Wie schwer dieses Ziel zu erreichen ist, erkennt man z.B. an der Vielzahl an mechanischen Instrumenten, seien es nun Curetten, Scaler oder Ansätze für Ultraschallhandstücke etc. mit verwinkelten Abeitsenden, die den Zugang selbst zu fast unzugänglichen Stellen ermöglichen sollen.

Leider gibt es oft genug Bereiche, die einer Reinigung unzugänglich sind, egal wie raffiniert die Instrumente geformt sind. Dies bestätigen Untersuchungen an vorbehandelten und anschließend extrahierten Zähnen. Am schlechtesten schneiden dabei obere Molaren mit ihren drei Wurzeln ab!

Damit ist aber auch klar, dass nicht die Auswahl einer bestimmten Methode den Therapieerfolg sichert, sondern die Schaffung akkurater Voraussetzungen, um mit einer Methode ein Optimum zu erreichen.
Die direkte Sicht auf das betroffene Gebiet ist daher völlig unverzichtbar, um sich diesem Ziel zu nähern. Wer mit dem Laser, piezoelektrisch, der Curette, mit einem rotierenden Instrument oder mit Ultraschall irgendwo im Nebulösen herumstochert, so nach dem Motto:„Im Hellen kann’s ja jeder“, kann keinen Anspruch erheben, therapeutisch tätig zu sein!

Die Anforderungen an den Patienten sind hoch und werden nur in wenigen Ausnahmefällen konsequent über Jahre durchgehalten. Die Anforderungen an den Zahnarzt sind aber mindestens ebenso hoch, seine Aufgabe ist es, die Voraussetzungen für diesen Erfolg zu schaffen und dem Patienten das Rüstzeug an die Hand zu geben, einem drohenden Zahnverlust mit geeigneten Techniken vorzubeugen!

Parodontalchirurgische Behandlungen sind keine Gefälligkeitstherapien nach dem Motto: Wird vieles vor den Augen abgesponnen sodass die Menge staunend gaffen kann (Laser), habt ihr in der Breite gleich gewonnen und seid ein vielgeliebter Mann.

Es bringt also überhaupt nichts, das Thema „Parodontose“ zur Materialdiskussion verkommen zu lassen oder zu glauben, jemand könne gute Ratschläge geben, wo man den geeigneten Behandler findet. Wäre ja schön, wenn das so wäre, dann gäbe es auch nur noch ganz wenige Rechtsanwälte, die Guten nämlich.

Hallo,

Durch einen gewissen Paradigmenwechsel in der Parodontose -Therapie während der letzten Jahre rückte die nicht-chirurgische Behandlung von Zahntaschen mittlerer Tiefe (4-5 mm) in den Vordergrund. Diese Fälle repräsentieren sicherlich den größten Teil jener Patienten, die an Parodontose leiden. Laser können gerade hier in Verbindung mit Scaling und Root planing bei einer tiefen Parodontitis ihre Vorzüge ausspielen und Zahnschmerzen im Zahnfleisch sicher beseitigen. Durch die Laserbehandlung erfolgt bei einer Zahnfleischentzündung eine gezielte und vollständige Konkremententfernung bei absoluter Schonung des Wurzelzementes. Durch die hohe Wasserabsorbtion der Laserwellenlänge wird der Feuchtigkeitsanteil in den Zellen der Keime verdampft. Die Zellmembran platzt auf und die Keime sterben somit ab.

Die Vector®-Methode stellt im Vergleih zum Laser ein sinnvolles und schonendes Ultraschallverfahren dar, mit dem im Rahmen einer PZR (Professionelle Zahnreinigung), einer nicht-chirurgischen Parodontitisbehandlung oder einer UPT (Unterstützenden Parodontitistherapie nach erfolgter Parodontalbehandlung) Zahnstein, Konkremente und bakterieller Biofilm schmerzarm und unter Schonung der Zahnhartsubstanzen und der parodontalen Weichgewebe entfernt werden können.

Beide Behandlungsverfahren stellen prinzipiell eine Ergänzung zur klassischen Parodontosebehandlung dar und können ebensolhe nicht vollständig ersetzen.

Mfg Praxisteam Dr.Seidel

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[MOD] Links entfernt

Mehr Informationen über eine Parodontose-Behandlung mit dem Laser beim Zahnarzt finden sie hier: http://www.zahn-zahnarzt-berlin.de/parodontose/parodontosebehandlung/