Was ist das?

Sicher habt ihr es auch schon einmal gesehen. In Strassen oder Gehwegen sind hin und wieder,- ich sage mal Metallbuttons eingelassen, an denen irgendetwas gemessen wird. Sehe da Leute mit einem Messgeraet rumlaufen, die dann einen langen Stab auf diesen Button halten und etwas an ihrem mitgefuehrten Messgeraet ablesen.
Kann mir bitte jemans sagen was es damit auf sich hat?

Danke

Hallo !

Das ist immer ein geodätischer Ort.

Früher stand dort ein Grenzstein. Dort ist die Grenze zweier oder mehrerer Grundstücke zueinander.
Bei Grundstücksvermessungen sind das die Fixpunkte.
Verursacher : Das zuständige Katasteramt.

mfgConrad

Nachtrag
Hallo,

oft werden diese Punkte auch als „Hilfspunkte“ durch einen Vermesser angelegt. Es ist immer wieder notwendig, Höhen zu messen. Aber in einer Stadt gibt es nur „wenige“ amtliche Höhenpunkte. So bedient man sich damit, über einen gewissen Zeitraum, diese Hilfspunkten zu benutzen.

Dies sind Nägel und haben keinen amtlichen oder hoheitlichen Stellenwert.

Christian

Dies sind Nägel und haben keinen amtlichen oder hoheitlichen
Stellenwert.

Das sind die heutigen Grenzsteine.
Sollte mein Nachbar einen von ihnen zu seinen Gunsten umstellen, ist das ein krimineller Akt.
Natürlich gehen die Leute vom Katasteramt heute nur nach GPS.

Nur weiß ich meine Grenze an diesen Metallplatten und daran halte ich mich. Jede Kontrolle/Bestätigung/Richtigstellung durch das Katasteramt kostet mindesten 500 bis 1000 Euro.

mfgConrad

Hallo Conrad,

Natürlich gehen die Leute vom Katasteramt heute nur nach GPS.

Das stimmt so nicht. GPS hat, auch in der militärischen Ausführung, einen Fehler im Meter-Bereich.

Um Genauigkeiten im mm und cm-Bereich zu erhalten, muss man das Differenzielle-GPS verwenden. Dabei wird ein Empfänger an einem bereits vermessenen Punkt aufgestellt und der Zweite an dem zu vermessenden Punkt. Nun werden an beiden Punkten die GPS-Daten gleichzeitig gemessen. Am Bekannten Punkt wird dann die Abweichung der GPS-Positin vom der Wirklichen berechnet und damit die Messwerte am unbekanten Punkt korrigiert.

Die ausgemessenen PPs (Polygon Punkte) werden nach wie vor benötigt.

MfG Peter(TOO)

Hallo Fragewurm,

Sicher habt ihr es auch schon einmal gesehen. In Strassen oder
Gehwegen sind hin und wieder,- ich sage mal Metallbuttons
eingelassen, an denen irgendetwas gemessen wird. Sehe da
Leute mit einem Messgeraet rumlaufen, die dann einen langen
Stab auf diesen Button halten und etwas an ihrem mitgefuehrten
Messgeraet ablesen.
Kann mir bitte jemans sagen was es damit auf sich hat?

Ich kenne die Details in D zwar nicht, aber die Vermessungstechnik ist ja weltweit prinzipiell gleich.

Um vermessen zu können benötigt man immer irgendeinen bekannten Ausgangspunkt.
Für Höhenangaben (meter über Meer) verwendet die Schweiz das Mittelmeer und Deutschland bezieht sich auf die Nordsee. Absulut macht das einen Unterschied von 26cm, was aber normelerweise keine Rolle spielt (ausser man baut eine Brücke über den Rhein…).

Von diesem Punkt aus wurden dann verschiedene Punkte, meist Bergspitzen eingemessen. Diese Punkte sind meist mit einer Pyramide aus drei Stangen markiert. Eingemssen wurde ursprünglich mit einem Theodoliten, das ist eine art Fernrohr bei welchem man den horizontalen und vertikalen Winkel ablesen kann. Zusätzlich misst man dann noch die Distanz zu dem angepeilten Punkt.

Mit diesen Angaben kann man nun Dreiecke Zeichnen und die nicht gemessenen Seiten der Dreicke berechnen. So kommt man dann auf die vertikale Höhe und die horizontale Distanz.
Da vom Meer aus nicht alle Berge und besonders die dahinterliegenden Täler zu sehen sind, misst man dann von den schon bestimmten Punkten einfach weiter.

Nun gibt es verschiedene solcher Netze von bekannten Messpunkten.
Einerseits gibt es ein sehr grobmaschiges Netz, meist irgendwelche Markanten Punkte, wie die schon erwähnten auf Hügeln, in der Landschaft.
Von diesen werden dann verschiedene Punkte in der Region eingemessen. Hier in der Schweiz sind das meist kleine Gullis in der Strasse unter welchen sich ein fest einbetonierter grosser „Knopf“ befindet. Von diesen Messpunkten aus, werden dann die Grenzsteine, bzw. Grenzpunkte (diese sind auch einzementiert) eingemessen.

Um für Bauarbeiten Hilfspunkte zu haben, gibt es noch Nägel, welche einfach in den Strassenbelag eingeschlagen werden.

Neben dem Thodoliten gibt es noch das Niveliergerät, welches vor allem bei Bauarbeiten eingesetzt wird. Dis ist auch ein „Fernrohr“ welches aber nur horozontal drehbar ist und genau waagrecht und die Winkelskala nach Norden, ausgerichtet wird.
Das Niveliergerät stellst du dann genau über einem bekannten Messpunkt auf und das „Fernrohr“ befindet sich dann z.B. 1,5m über diesem Punkt.
Nun kannst du jemanden mit einer Messlatte in die Landschaft stellen und das das "Fernrohr genau waagrecht ausgerichtet ist an der Messlatte die höhe ablesen. Dann noch, die vorher erwänten, 1,5m abziehen und du weisst wieviel höher oder tiefer die Messlatte aufliegt. Wenn du noch die Distanz zwischen dem Messpunkt und der Latte kennst kannst du auch das Gefälle berechnen.
Wenn du nun den Punkt wo die Messlatte aufgelegen hat markierst, kannst du von diesem Punkt aus weitermessen. Auf diese Weise kannst du dann ausmessen ob der Boden hinter dem Haus gleich hoch ist wie der vor dem Haus.

Heute bedient man sich GPS und verwendet Laser um die Distanz zu messen, aber das Prinzip ist immer noch das gleiche, die ganze Messstrecke wird in horizontale und vertikale Dreiecke zerlegt und die direkten Werte werden dann aus diesen berechnet.

MfG Peter(TOO)

Um Genauigkeiten im mm und cm-Bereich zu erhalten, muss man
das Differenzielle-GPS verwenden. Dabei wird ein Empfänger an
einem bereits vermessenen Punkt aufgestellt und der Zweite an
dem zu vermessenden Punkt. Nun werden an beiden Punkten die
GPS-Daten gleichzeitig gemessen. Am Bekannten Punkt wird dann
die Abweichung der GPS-Positin vom der Wirklichen berechnet
und damit die Messwerte am unbekanten Punkt korrigiert.

Die ausgemessenen PPs (Polygon Punkte) werden nach wie vor
benötigt.

Hallo Peter(TOO),

na da kann ich mein Löffelchen Senf auch noch dazu geben:
den Empfänger auf dem bekannten Punkt muss nicht mehr der Vermesser selbst aufstellen. Er kann einen (auch 50 km) entfernten des SAPOS- oder seit einiger Zeit- des ascos-Dienstes verwenden und deren jeweilige Korrektursignale - auch in Echtzeit- empfangen. Kostet mehr oder weniger.

Grüße Roland

Für Höhenangaben (meter über Meer) verwendet die Schweiz das
Mittelmeer und Deutschland bezieht sich auf die Nordsee.
Absulut macht das einen Unterschied von 26cm, was aber
normelerweise keine Rolle spielt (ausser man baut eine Brücke
über den Rhein…).

Hallo Peter
Hat man nicht aus genau diesem Grund vor einigen Jahren die Höhe NN (Normalnull) international festgelegt? Als Mittelwert der durchschnittlichen Meereshöhe …

Die Angabe ü.d.M. ist vielleicht als Information für die Allgemeinheit gebräuchlich (Meereshöhe kann sich ja jeder vorstellen). Bei Bauarbeiten bzw. deren Planungen wird aber immer von NN ausgegangen.

Gruß
peherr

Hallo Peter
Hat man nicht aus genau diesem Grund vor einigen Jahren die
Höhe NN (Normalnull) international festgelegt? Als Mittelwert
der durchschnittlichen Meereshöhe …

Hallo peherr,

um die Diskussion zu beleben eine Antwort von mir. Ich will mich aber nicht mit fremden Federn schmücken, deswegen ein Link
http://www.wissenschaft-online.de/art

man müht sich also, zumindest Europa + Türkei &gt:wink: unter einen Hut zu bringen. Dazu ist zu bedenken, dass bei Umstellungen alte Gewohnheiten und alte Datenbanken umgestellt werden müssen, wobei letzteres wohl noch am einfachsten ist.

‚Die durchschnittliche Meereshöhe‘ … hm, denke nur mal an Ebbe und Flut, dazu Passatwinde, Strömungen, Temperaturgefälle. Meeresgezeiten oder Meerestopographie sind Gegenstand aktueller Forschungen, was ich vor kurzem auch erst unter dem Stichwort ‚WOCE‘ fand.

Gruß Roland

???
den Link hatte ich kopiert, k.A. warum der nicht kam. Hier nochmal
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/690951

Gruß Roland