Was ist das für ein Gestein?

Hallo,

bin auf diesem Gebiet der Gesteinskunde totaler Laie. In meinem Garten befindet sich ein gemeiselter Quader von 54 cm Länge und 35 cm Breite. Der Stein ist sehr hart und schwer, vielleicht 300 bis 500 kg. Wahrscheinlich war es mal der Grundstein des Hauses, das um 1900 gebaut wurde.

Ist das Granit oder Basalt oder?

Hier ein Bild:

http://www.griesheimer-duene.de/Stein/Stein.jpg

Ein Bild aus der Nähe wäre nicht schlecht, da
sollte man die Struktur besser sehen können.

[ot] War der Grundstein nicht der Stein, in den Urkunden
eingemauert wurden?

Hallo Ralf,

heute kann ich kein genaueres Bild mehr fotografieren, doch der Stein ist nicht schwarz, sondern eher dunkel mit helleren Einlagerungen, man kann sagen gepunktet-meliert(?)

Zu eingemauerten Urkunden: da hab ich noch nicht daran gedacht, auch ist der Stein so schwer, daß ich ihn nicht umdrehen kann. Hab auch keine Ahnung, wo da so eine Öffnung sein könnte für eine Urkunde. Er ist jedenfalls schön mit Mustern bemeiselt, und oben ist eine Jahreszahl eingehauen.

Wie ist das spez. Gewicht von Granit?

Hi

heute kann ich kein genaueres Bild mehr fotografieren, doch
der Stein ist nicht schwarz, sondern eher dunkel mit helleren
Einlagerungen, man kann sagen gepunktet-meliert(?)

Da gibt es viele Möglichkeiten, aber das Bild und deine Beschreibung deuten doch sehr auf einen Plutonit, also einen Diorit, Granodiorit oder Granit.
Basalt erscheint aufgrund der Schilderung unwahrscheinlich.
Am besten wäre es natürlich, mal einen direkten Blick auf das Teil zu werfen.

Die Dichte von Granit ist theoretisch ca 2,75 g/ccm, meist wegen der Porosität des Gesteins etwas weniger.

Gruß
Mike

Er ist jedenfalls schön mit

Mustern bemeiselt, und oben ist eine Jahreszahl eingehauen.

Wie ist das spez. Gewicht von Granit?

Hallo

Du schreibst, schön mit Mustern bemeisselt. Toll, so exakt wie der gearbeitet ist, könnte es ein alter Gemarkungs- oder Grenzstein sein.
Auf einer Seite ist eine Linie, die auch abgewinkelt sein kann oder ein ne Linie mit Abzweig. Auf den senkrechten Flächen dazu sind Wappen eingemeisselt, die den Landesherren gehören.

Du schreibst, Griesheim und Düne. Bei Darmstadt??
Ich habe in Darmstadt Geologie studiert und zum Gesteinstyp kann man aus dem ersten Befund des Fotos nur sagen: Tiefengestein irgendwo zwischen Granit und Diorit. Kommt alles in Odenwald vor und wurde sehr gerne als Grenzstein verwendet, weil verwitterungsresistent. Frankensteingabbro ist das wohl kaum.
Fahr mal in die Geologie / Mineralogie der TU Darmstadt (gegenüber vom Vivarium) und such dir jemand, der zur Dir nach Hause kommt. Lass die die Wacke keinesfalls abschwätzen!!!

Über das spez. Gewicht kommt man nicht weiter.

Gruß Olschi

Auf einer Seite ist eine Linie, die auch abgewinkelt sein kann
oder ein ne Linie mit Abzweig. Auf den senkrechten Flächen
dazu sind Wappen eingemeisselt, die den Landesherren gehören.

Hab noch Fotos gemacht (ein Bild etwa 1700 MB):

http://www.griesheimer-duene.de/Stein/1.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/2.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/3.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/4.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/5.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/7.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/8.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/9.jpg
http://www.griesheimer-duene.de/Stein/10.jpg

Du schreibst, Griesheim und Düne. Bei Darmstadt??

Ja

Ich habe in Darmstadt Geologie studiert und zum Gesteinstyp
kann man aus dem ersten Befund des Fotos nur sagen:
Tiefengestein irgendwo zwischen Granit und Diorit.

Wahrscheinlich Diorit

Lass die die Wacke keinesfalls abschwätzen!!!

Warum?

Über das spez. Gewicht kommt man nicht weiter.

Das spez. Gewicht wollte ich nur wissen, um das Gesamtgewicht des Steins zu errechnen. Demnach wiegt er etwas über 200 kg. Und mein Sackkarren ist mit 300 kg belastbar. Ich wollte den Karren nicht überlasten :smile:

Hallo in die alte Heimat

Das ist mit Sicherheit kein Grenzstein, sondern eher ein Stein aus dem Bereich eines sichtbaren Kellerfundamentes. Der Stein wurde um 1899 (Gravur) bearbeitet. Zu dieser Zeit wurden häufig auf einzelnen Steinen Suturen angelegt, die in den Nachbarsteinen ihre Fortsetzung finden.
Mit einem Stück weisser Schulkreide kann man das recht gut nacharbeiten - keinesfalls direkt mit weisser Farbe, das kleckert und geht nicht schnell wieder ab, wenn man sich vertan hat.

Du sollst die Wacke behalten, weil sie zum Grundstück gehört und wirklich gut aussieht, wenn man Deine neuen tollen Fotos anschaut.
Postiere sie in einer Gartenecke als Sitz für Grillparties. Natürlich mit Polster wenn sie gebraucht wird.

Ebay bringt nix, dafür ist das Teil zu schwer.

Glückwunsch für den Fund

von Olschi

Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Plutonit, also ein Tiefengestein, im „Volksmund“ Granit. Diese Zeichnen sich durch ihre langsame Abkühlung und Erstarrung aus, weshalb sie relativ große Mineralkörner haben. Im Gegensatz dazu erstarren Ergussgesteine (umgangssprachlich Basalte) schneller und die Mineralkörner sind meist mit bloßem Auge nicht zu erkennen.
Die Plutonite werden weiter nach ihrem Mineralbestand in die oben genannten Gruppen unterteilt. Hier kommt das Streckeisendiagramm zur Anwendung. siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Streckeisendiagramm
Da sich Quarz und Foide gegenseitig ausschließen, befinden wir uns in der oberen Hälfte des Diagrammes.
Die entscheidenden Minerale können recht einfach mittels Lupe und Tachenmesser bestimmt und deren Klächenanteile geschätzt werden. Die Flächenanteile entsprechen den Volumenanteilen. Falls der Stein Verwitterungsspuren zeigt, musst du hierfür ein kleines Stück abschlagen (oder den Stein etwas anflexen???). Die Bestimmung erfolgt nach Härte, Aussehen der Bruchflächen, Farbe und evtl. Zwillings- bzw. Mehrfachkristallbildung.
http://www-users.rwth-aachen.de/ralph.delzepich/mine…
http://www.rapakiwi.de/gesteine/minerale2.htm

aber da findest du sicher noch viel mehr.