Hallo Kathi,
ich bin nicht der Meinung, dass man mit 20 Jahren nicht entscheiden kann, einen Hund zu halten, weil man die nächsten 15 Jahre nicht en detail geplant hat. Wer kann schon von sich behaupten zu wissen, was das Leben bringt?
Ich halte es auch für ziemlich normal, dass man als „Hundeanfänger“ so manche Vorstellung von Hundehaltung mit sich herumträgt, die mit der Realität wenig gemein haben. Nachzufragen und sich beraten zu lassen, ist dabei aber eine prima Idee.
Zu deinen Fragen: Kleine Hunde sind nicht zwangsläufig pflegeleichter als große. Ihr Vorteil, dass man sie sich zur Not einfach unter den Arm klemmen und wegtragen kann, kann sich beim Versuch, den Kleinen auf diese Weise vor einem Großen zu schützen, auch zum Nachteil auswachsen - für Hund und Besitzer. Ein Fellberg wie der Malteser schleppt auf Grund seiner Bodennähe ungleich mehr Dreck in Wohnung und Auto als ein etwas hochbeinigerer, weniger behaarter Vierbeiner. Das Kämmen ist eine durchaus zeitraubende Beschäftigung.
Einen Hund ans Alleinbleiben zu gewöhnen, ist ein ziemlich aufwändiger Prozess - ganz unabhängig von der Rasse. Vor allem, wenn man einen Welpen kauft. Möglicherweise wärst du besser beraten, wenn du dich im Tierheim nach einem erwachsenen Hund umschaust, der allein bleiben kann.
Für die Erziehung gilt das Selbe: Der Hund kann das, was der Mensch ihm beibringt. Bei einem jungen Hund muss man besonders im ersten Lebensjahr eine Menge Zeit und Energie aufwenden, damit er lernt, sich so zu benehmen, dass es keinen Dauerstress mit ihm gibt. Auch hier ist der Weg ins Tierheim oft nicht der Schlechteste. Die Chancen, die man bei der Erziehung eines Welpen hat, können sich zum Fluch auswachsen, denn Erziehungsfehler haben deutlich schwerer wiegende Auswirkungen als bei einem erwachsenen Hund.
Und zu guter Letzt: Ein großer Teil der zwergrassigen Hunde sind Qualzuchten. D.h. dass ihr „niedliches“ Aussehen seinen Preis hat, der sich auf die Gesundheit und Lebenstüchtigkeit schlägt. Bevor du dich für eine Rasse entscheidest, mach’ dich kundig, wie stark sie davon betroffen ist. Ein paar Zentimeter und ein bis zwei Kilos mehr können hier Freud von Leid (des Hundes) unterscheiden.
Schöne Grüße,
Jule