Hallo Oliver,
oops, jetzt wirds aber ganz schön ausufernd, unsere Auseinandersetzung mit diesem Thema…
Wie kommst Du darauf, daß die Psychologie das unterstützt?
Nein, ich meine nicht, dass die Psychologie das bewusst
unterstützt, aber viele normal gestrickte Mitmenschen werden
das ins Feld führen, wenn sie herumpsychologisieren und
herum"therapieren";
das verstehe ich nicht.
Das verstehe ich wieder nicht
.
Wieso werden sie das ins Feld führen?
Weils so schön einfach ist.
Wieso gerade in Bezug auf „Therapieren“? Meinst Du vielleicht,
die Arbeitgeber könnten Gruppenarbeit deswegen verbieten
Ja, warum denn nicht?
oder alle „zwangstherapieren“ wollen? Das ist unwahrscheinlich,
weil die Art der Gruppenarbeit, die Ringelmann untersuchte,
eine andere, simplere ist als diejenige, die heute
unentbehrlich geworden ist. Das wissen auch die Arbeitgeber.
Das denkst du?!? Arbeitgeber sind oft ganz schön stumpf in ihren Ansichten und sogenannten „Einsichten“. Da denken viele, dass Druck das beste Mittel ist, um etwas zu erreichen. Ein wirklich intelligenter Arbeitgeber ist mir selten, wenn überhaupt, untergekommen, und die ein oder andere Stelle habe ich trotz anhaltender Arbeitslosigkeit schon „genossen“.
das ist das Problem. Und dieses Problem
gäbe es nicht, wenn es Leute wie Ringelmann nicht gäbe.
Was hat Ringelmann persönlich damit zu tun?
So eine Argumentation ist seltsam. Da könnte man auch fragen: Was hat Einstein mit E=mcQuadrat zu tun? Da müsste man wohl schon sagen, dass diese Formel durch ihn publik wurde, insofern hat er auch was mit ihr zu tun.
BTW: Ringelmann erklärte die Leistungsverluste mit
suboptimaler Koordination, nicht mit Sozialem Faulenzen.
Tja, wenn das dann auch alle haarklein wissen, die den Effekt ins Feld führen bei ihren Alltagsargumentationen, dann ists ja gut. Glaubst du das?
Das stimmt und stimmt doch wieder nicht so ganz (s.o.). Man
hat als Wissenschaftler doch auch so ein bisschen den
Überblick darüber zu haben, was evt. mit einer Aussage bzw.
Theorie angestellt werden kann- in neg. Hinsicht.
Wem sagst Du das.
Dir! Aus gegebenem Anlass, wie mir scheint. Wenn ich mich irre, ists ja gut und ich nehms zurück.
Soziales Faulenzen gibt´s aber tatsächlich hier wie da.
Findest du das schlimm?
Nein, ich finde es menschlich, sprich: „normal“.
Jau, eben.
Außerdem gibt
es einige plausible Argumente, daß das Soziale Faulenzen
evolutionsbiologisch sinnvoll ist.
Daran dachte ich auch- wenn auch nicht evolutionsbiologisch.
Selbstverständlich wird man
unter bestimmten Umständen darauf achten müssen, daß Soziales
Faulenzen im Rahmen bleibt.
Das sehe ich auch so. Mein Beispiel ist immer Kochen. Es ist nicht möglich, ein gutes bzw. aufwendiges Essen mal so eben nebenbei und ganz gemütlich herzustellen. Schon bei einfachem Essen muss mal flott was gemacht werden und trödeln ist da nicht angesagt.
Das hat aber nichts mit Therapie
zu tun, sondern z.B. mit wirtschaftlichen Interessen.
Nun sag aber bloß. Und darin ist die Psychologie nicht involviert? Irgendwie denke ich jetzt schon, wir reden aneinander vorbei.
Gruß
Hermann