… und Graugold?
Bin zwar gelernte Goldschmiedin, kriege aber von jedem Trauringlieferanten anderes erzählt…
… und Graugold?
Bin zwar gelernte Goldschmiedin, kriege aber von jedem Trauringlieferanten anderes erzählt…
Klar weil es dazu auch keine Normen sonder eher viele feine und feinste Farbvarianten gibt.
Im Prinzip gibt Nickelweissgold die schönsten weissen Farben.
Mit Palldium entfärbtes Gold geht eher in Richtung cremeweiss.
Und mit Zusätzen von Kobalt und Rhutenium und anderen die ich nicht alle kenne, wird es dann grau.
Mit freundlichem Gruß,
Heinrich Butschal, Goldschmiedemeister und Gutachter für Schmuck.
Hallo Frau Goldschmiedin,
das unbehandelte Weißgold, (nicht rhodiniert) ist als Graugold bekannt und hat die natürliche Färbung der Weißgoldlegierungen.
D.h. Graugold ist der Zustand vor dem Rhodinieren, wobei der Farbton wie blass-graue Goldlegierung ausschaut. Nach dem Rhodinieren tritt eine Farbveränderung ein und zwar zu einem reinen Weiß. Ein Nebeneffekt des Rhodinierens ist eine verbesserte Kratzfestigkeit.
Hoffe geholfen zu haben. Liebe Grüße aus Salzburg!
Wolfgang Stark
… und Graugold?
Bin zwar gelernte Goldschmiedin, kriege aber von jedem
Trauringlieferanten anderes erzählt…
vielen Dank für die schnellen Antworten, herr Butschal und Herr Stark
einer der Lieferanten wollte mir etwas von Mangan für Weiss- und Palladium für Graugoldlegierungen erzählen…
Rhodinieren lässt sich alles. Das find ich im Falle z.B. einer Kundenberatung ein bsichen schwer :S
Was sagt man denn einem Kunden, der zur Trauringberatung vor einem sitzt und gerne wüsste was in seinem Ring drin ist Grad noch mit diesen „DAy and Night“ Ringen, 500er pd und 375 weissgold… da blickt doch keiner mehr durch? :S
Hallo An Ka Kü,
den Begriff Graugold kannte ich bislang selbst nicht. Ich habe daher selbst mal bei Wikipedia nachgeschlagen.
Demnach ist Graugold nur ein anderes Wort für Weißgold.
Gruß Arnold
… und Graugold?
Bin zwar gelernte Goldschmiedin, kriege aber von jedem
Trauringlieferanten anderes erzählt…
Hi!
Früher wurde Weißgold u.A. mit Nickel legiert da war es sehr weiß. Heute benutzt man verschiedene Legierungszusätze um Farbnuancen zu erreichen. Palladium ist eines der am häufigsten verwenndeten Metalle, sie lassen das Weißgold grauer erscheinen.
Viele Weißgoldlegierungen werden mit Rhodium beschichtet um sie weißer (fast wie Chrom) erscheinen zu lassen, diese Schicht trägt sich aber im Laufe der Zeit ab.
M.P.
Hallo,
die Begriffe habe ich leider noch nie gehört, dafür aber „weißes Gold“ - Porzellan - sh. Meißner Porzellan …
VG J. Göhler
… und Graugold?
Bin zwar gelernte Goldschmiedin, kriege aber von jedem
Trauringlieferanten anderes erzählt…
Liebe An Ka Kü,
ist beides dasselbe:
Weißgold als Sammelbegriff bezeichnet Goldlegierungen, die durch Beimischung deutlich entfärbender Zusatzmetalle eine weiß-blassgetönte Goldlegierung ergeben. Als Legierungszusätze werden hauptsächlich das Platinnebenmetall Palladium, (früher sehr häufig) Nickel oder bei niedrigen Goldgehalten Silber verwendet. Die Entfärbung des von Natur aus gelben Goldes tritt kontinuierlich ein und setzt eine gewisse Menge des entfärbenden Zusatzes voraus; der Rest, der dann noch bis zum berechneten Gesamtvolumen fehlt, wird oft aus Kupfer/Silber gestellt.
Diese fast farblosen Werkstoffe wurden in den Jahren 1912/13 als kostengünstiger und punzierfähiger Platinersatz für Schmuckzwecke in Pforzheim entwickelt und werbewirksam als Weißgold eingeführt.
Im frankophonen Sprachraum sind diese Werkstoffe treffender als „or gris“, Graugold bekannt.
Ziel war ein gut zu verarbeitendes, anlaufbeständiges Material, in dem farblose Brillanten hervorragend ihre Wirkung zeigen konnten. Bis dato war man auf Silber, das nachdunkelt, oder eben Platin und das etwas dunklere und leichtere Palladium angewiesen. Folgerichtig existieren auch vor dieser Zeit keine Schmuckstücke mit Weißgold.
Viele Metalle bilden mit Gold „weiße“ Legierungen, so Amalgam, Eisen, das sogar rostet, dann auch Platin, das eine schwere, teurere und sehr gut aushärtbare Legierung mit Gold bildet. Die in präkolumbischer Zeit in Südamerika hergestellten Platinobjekte bestehen aus diesem weißlich-beige und schmutzig-grau aussehenden Material.
Nickelhaltiges Weißgold (eine Gold-Kupfer-Nickel-Zink-Legierung mit variablen 10–13 % Nickelanteil) kann auch als durch den Nickelzusatz entfärbte Rotgoldlegierung aufgefasst werden; demzufolge ist es auch relativ hart und kann bis zur Federhärte gewalzt, gezogen oder geschmiedet werden. Die hohe Grundfestigkeit ermöglicht beispielsweise geringere Wandstärken bei gleicher Stabilität. Weitere Eigenschaften wie hervorragende Zerspanbarkeit und Polierbarkeit sind von großem Vorteil. Dazu kommen noch der niedrige Schmelzpunkt und günstigere Preis, der wiederum daraus resultiert, dass keine weiteren Edelmetalle im Zusatz enthalten sind und die Dichte geringer ist als beim palladiumlegierten Pendant. Für mechanisch beanspruchte Teile wie Broschierungen, Nadeln, Scharniere und Verbindungsteile wird dieses Material von den Schmuckherstellern und Juwelieren aufgrund der Festigkeit sehr geschätzt. Nickelweißgold ist die Basis von weißgoldenen Lotlegierungen. Da jedoch der Nickelanteil auf der Haut allergische Reaktionen hervorrufen kann, wird es mittlerweile in fast allen modernen Schmucklegierungen weitestgehend vermieden.
Die edlere Alternative ist palladiumhaltiges Weißgold, eigentlich treffender als Graugold zu bezeichnen. Es ist vergleichsweise weich, wobei es unterschiedliche Rezepturen von harten bis weichen Legierungen gibt. Es handelt sich um Mehrstofflegierungen mit bis zu sechs Komponenten. Der Grundfarbton der palladiumbasierten Goldmischungen ist allgemein dunkler, eben „grauer“ als der des nickelbasierten Weißgoldes. Der Palladiumzusatz mit ca. 13–16 % muss höher als beim Nickelweißgold gewählt werden, um die Gesamtmischung vergleichbar zu entfärben. Üblicherweise werden diese Weiß-/Graugoldlegierungen meistens nach der Bearbeitung sowieso rhodiniert. Daher ist es weniger wichtig, dass die Legierung so ganz farbrein weiß oder hellgrau erscheint, und man spart bewusst am Palladiumzusatz, der doch sehr den Preis auftreibt und zudem die Mischung nachteilig auch dunkler färbt. Nativ sehen diese Werkstoffe demzufolge oft leicht beige aus. Der Vergleich mit Platin oder Silber ist augenfällig. Die Verarbeitungseigenschaften, wie Zerspanbarkeit, welche bei maschinellem Drehen beispielsweise von Trauringen (österr.: Ehering) gefordert ist, stellen andere Anforderungen an die Werkzeuge. Die Gießeigenschaften (höherer Schmelzpunkt und höhere Oberflächenspannung der Schmelze) unterscheiden sich auch vom nickelbasierten Pendant. Eine strukturelle Zähigkeit der Legierungen erhöht z. B. den Aufwand der Hochglanzpolitur in ungewohnter Weise. Nachteilig ist der erhöhte Preis durch den nicht unbeträchtlichen Palladiumanteil und die höhere Dichte des Materials. Positiv zeigen die Legierungen ihren hohen Anteil an Edelmetallen (Gold-Palladium-Silber) in deren Eigenschaften. Ein Schmuckstück in Palladiumweißgold ist derzeit (Januar 2007) ca. 20 % teurer als das vergleichbare aus Gelbgold bei gleichem Feingehalt.
Anbieter von Goldlegierungen entwickeln immer wieder neuartige Werkstoffe. So gibt es Weißgoldlegierungen mit Cobalt, Chrom, Mangan-Germanium und anderen Metallen. Verarbeitungsprobleme, Preisentwicklungen oder mangelnde Akzeptanz der Kunden führen aber auch dazu, dass solche neuen Goldlegierungen wieder vom Markt verschwinden.
Da sich „weißes“ Gold nicht elektrochemisch abscheiden lässt, werden Schmuckerzeugnisse aus Weißgold in der Regel auf galvanischem Wege rhodiniert. Dieser Überzug mit Rhodium, einem Platin-Nebenmetall, bewirkt eine Farbverbesserung hin zu einem reinen, silberartigen Weiß, sowie einer verbesserten Kratzfestigkeit gegenüber der unbeschichteten Metalloberfläche aus reinem Weißgold. Dieser Rhodiumüberzug muss nicht explizit angegeben werden. Durch Abtragen dieses Überzuges kommt das eigentliche Weiß- oder Graugold wieder zum Vorschein, was z. B. bei Trauringen oft zu optischen Beeinträchtigungen führt.
Titan-Gold-Legierung
Eine aushärtbare Titan-Gold-Legierung mit 99 % Gold und 1 % Titan wird in der Trauringherstellung und Medizintechnik eingesetzt. Der hohe Edelmetallanteil in Verbindung mit hoher Festigkeit machen den Werkstoff interessant. Die gelbe Farbe ist vergleichbar mit der von 750 Gelbgold, jedoch „grauer“. Durch den Titanzusatz ist die Legierung beim Schmelzen sehr empfindlich und reagiert mit Sauerstoff und Stickstoff.
Beste Grüsse
Jo Vorstadt