Hi Nikolaus,
Ad ‚Gesetze‘
Ich verstehe immer noch nicht genau das
Argument. Wenn gemeint ist, Gesetze sind
immer Idealisierungen; empirsiche Daten
muessen ein wenig zurecht gebogen werden
(a la Goodman) - ok.
Aber das spricht nicht ipso facto gegen
Physik oder Biologie. Man kann nicht
sagen, was die Biologen sagen, stimmt eh
nicht, sondern: Wir müssen 'Gesetz ’ halt
ein wenig anders verstehen. Und das tut ja
hier nix zur Sache.
BTW Sozialwissenschaften oder Soziobio
trifft das doch eh nicht. Das hier
‚Gesetze‘ nur pi mal Daumen gelten ist
doch eh klar.
Ad Biologen sind Faschos
Ok, wenn Biologen den Geltungsbreich ihrer
Erkenntnisse überdehnen (‚ins Universale
ausehnen‘), ist daß natürlich abzulehnen -
sonst wärs kein *über*dehnen. Aber das ist
ja gerade die Frage, tun sie das? Ich
wüßte nicht wo - Spinner aside.
Und ich weigere mich,
moralische Erkenntnisse von einer
Einzelwissenschaft abhängig zu machen.
D’accord, Einzelwissenschaften sagen uns
nicht, was richtig und falsch ist -
normative Angelegenheit.
Aber sie sagen uns wohl, wie Menschen de
facto moralisch handeln - deskriptive
Geschichte (Soziologie, Psychologie) und
wieso (Psycho, Soziobio etc).
Ad Prädeterminiert und Entscheidung
moment mal, wenn ich prädeterminiert bin,
kann ich mich doch nicht mehr
entscheiden,
sondern bin’s, egal wie ich mich
entscheide?! Ich meine, hier liegt ein
unlöslicher Widerspruch vor.
‚Er hat sich entschieden, das und das zu
tun, weil er als Kind geschlagen wurde
oder weil es in seinem Hirn da und da
funkte‘.
Ist das ein selbstwidersprüchlicher Satz?
Und mit ‚weil‘ als Bezeichnung der Ursache
gelesen, gibt der Nebensatz doch die
Determination der Entscheidung an.
Wie sollte es auch sonst sein? Was wäre
die Alternative dazu?
Willensfreiheit?
It’s just a word, what could it mean?
Viele Grüße, Paul